Vorab: Die wenigsten Tierärzte kennen sich wirklich gut mit Ernährung aus. Also allein dadurch, dass ein Tierarzt zu dem Thema was sagt, wird es nicht wahrer.
Zunächst ist es völlig egal, ob man Nassfutter oder Trockenfutter gibt, wichtig ist, dass der Fleischanteil recht hoch ist... und sich nicht so viel Getreide etc. drin findet.
Soll das ein Witz sein?! Das allerhochwertigste Trockenfutter enthält immer noch in der Trockenmasse (und nur die kann man ja sinnvollerweise vergleichen) genauso viel Pflanzenmasse wie ein Unterklasse-Nafu. Das ist einfach aus produktionstechnischen Gründen nötig - Pflanzenstärke klebt die Bröckchen zusammen, Fleischmehl nicht. Ich seh's an Orijen, das ich eine Weile im Haus hatte, das wirbt mit seinem extrem niedrigen Kohlehydratanteil, und die Bröckchen sind
winzig.
Also wenn man auf einen hohen Fleischanteil Wert legt, was ja durchaus sinnvoll ist, dann ist das schon ein Argument gegen Trofu im allgemeinen.
Er wiederlegte auch, dass ein Kitten so viel essen darf, wie es mag... denn dadurch erzieht man die Kleinen zu regelrechten Fressmäulchen.
Da gibt's hier im Forum aber größtenteils ganz andere Erfahrungen. Die meisten Nimmersatte sind ehemalige Streuner, die jung mit Futtermangel zurechtkommen mussten und jetzt immer noch das "Kriegsprogramm" fahren, also hamstern was geht, weil sie nicht wirklich mitbekommen haben, dass sie jetzt täglich genügend Futter bekommen.
Wenn dein Tierarzt recht hätte, dann wären ja grade diese Streuner die genügsamsten Fresser, weil sie früher auch nicht viel hatten.
Katzen sind ursprünglich aus der Wüste, daher ist es gar nicht wichtig, dass so viel Wasser in der Nahrung ist....
Wenn Katzen Durst haben, dann nehmen sie sich das Wasser unter Umständen aus Blumentopfuntersetzern oder auch aus Wasserhähnen... dies fällt dem Dosi anfangs gar nicht auf.
Sorry, aber das ist gefährlicher Quatsch.
Man hat den Wasserkonsum von nass und trocken gefütterten Katzen mal unter kontrollierten Bedingungen untersucht. Und dabei kam raus, dass trocken gefütterte Katzen insgesamt (also durch Nahrung
und Trinken) durchschnittlich nur die Hälfte bis zwei Drittel der Flüssigkeitsmenge von nass gefütterten Katzen aufnehmen. Die natürliche Nahrung der Katze enthält dabei ungefähr genauso viel Feuchtigkeit wie Nassfutter, aber wesentlich mehr als Trockenfutter.
Also dass es keine gesundheitlichen Auswirkungen haben soll, auf Dauer nur die Hälfte bis zwei Drittel seines
natürlichen Flüssigkeitspegels im Körper zu haben, das kann dein TA seiner Großmutter erzählen.
Desweiteren wird umstritten, ob für die Katzen Fütterungszeiten geeignet sind oder ob man ihnen das Essen den ganzen Tag zur Verfügung stellt, DENN: es kommt auch nicht immer um die gleiche Zeit eine Maus in der Natür vorbei...
Du wirfst da grade variable Fütterungszeiten mit
ständigem Futterangebot durcheinander.
Über variable Fütterungszeiten beschwert sich hier kein Mensch. Wie du ja auch schreibst, in der Natur kommen die Mäuse auch nicht zu festen Zeiten vorbei. (Ich hab trotzdem feste Fütterungszeiten, erstens weil es für mich praktischer ist, zweitens weil ich Freigänger habe, die dadurch in etwa wissen, wann sie nach Hause kommen müssen.)
Aber: In der Natur sitzen die Mäuse auch nicht den ganzen Tag vor ihren Löchern und warten, bis eine Katze vorbeikommt und sie mitnimmt. Deshalb ist ständig zur Verfügung stehendes Futter auch alles andere als naturgemäß. In der Natur müssen Katzen sich ihr Futter erarbeiten. Eine Katze, die zu jeder beliebigen Zeit fressen kann, frisst oft aus Langeweile (und wird dann fett), oder ihr vergeht durch den ständigen Futtergeruch der Appetit (und sie wird mäkelig).