Erlösung mit einer Spritze

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olpf

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12. Februar 2021
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Hallo,

gestern musste ich leider meinen geliebten Kater im Alter von 15,5 Jahren und 14 gemeinsamen Jahren erlösen. Er hatte Tumore und Zysten in den Nieren und ist von 5 kg auf 3,6 kg abgemagert. Nach der Diagnose vor 3 Wochen bin ich in einer Tierklinik wegen einer zweiten Meinung. Hat sich leider bestätigt und da der nicht mehr fressen wollte entschied ich mich schweren Herzens ihn zu erlösen. Was mich allerdings traumatisiert hat war wie die Erlösung war. Er hatte denke ich zwar keine Schmerzen aber die Tierarzthelferin nahm ihm in den Griff und der Tierarzt injizierte eine Spritze mit Narkosemittel. Mit wurde der Ablauf nicht erklärt dachte es wären zwei Spritzen und konnte ihm besser beistehen. Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?

Grüße Oli
 
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Wir haben mit unserem Kater gar nicht mehr zum TA bringen können, so schlecht ging es ihm und durch die aktuellen Beschränkungen, konnte ich sowieso auch nicht einfach hinfahren. Ich hätte mir gewünscht, dass man vom TA eine Möglichkeit bekommt, die lieben Begleiter auch selber erlösen zu können. Vielleicht ändert sich da Mal was? Wobei: Hätte ich es wirklich geschafft... Ich weiß es nicht. Für die TÄ und deren Teams ist es halt Normalität.
 
Ich kenne die Euthanasie auch nur mit zwei Spritzen, so ist es hierzulande auch Vorschrift. Mein Tierarzt kommt dazu auf Wunsch auch in die Wohnung und erklärt mir den Vorgang (zum wievielten Mal wohl, ich habe seit 1978 Katzen). Ich setze mich dann in mein Fauteuil, und er legt mir das zu verabschiedende Tier auf meine Kniee. Anschließend nimmt er sich auch noch ausreichend Zeit für den verstörten Tierhalter, immer, ob in der Ordination oder im privaten Bereich. An die letzte Verabschiedung (2015) kann ich mich noch gut erinnern, insgesamt war der Tierarzt eine Stunde lang da, und das hilft fürs erste schon sehr viel.

Du hattest eine schöne, lange Zeit mit deinem Liebling, und die Trennung tut dir sicher sehr weh. Wie war der Name deines Katers?
 
Hallo Oli,
zuerst mal mein Beileid für den Verlust deines geliebten Katers. 🙁
Das ist leider sehr unschön gelaufen, dass man dir den Ablauf nicht erklärt hat und du nicht die Gelegenheit hattest, dein Katerchen in deinen Armen gehen zu lassen. 🙁
Es ist so, das bei sehr kranken und schwachen Katzen eine Spritze mit Narkosemittel zum einschlafen gegeben wird und das Tier sehr schnell und friedlich hinüber gleitet...
Vielleicht tröstet es dich, dass du ihm einen letzten Liebesdienst erwiesen hast, indem du ihn von den Schmerzen erlöst hast.
Ich wünsche dir ein Zeichen von ihm, dass er gut angekommen ist.🌈⭐
 
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Hallo,

es tut mir sehr leid, dass du deinen Herzenskater gehen lassen musstest 😢 Ich weiß, wie schwer diese Entscheidung ist... Fühl dich gedrückt!

Zu deiner Frage:

Ja, grundsätzlich sind 2 Spritzen vorgesehen, da hast du völlig recht.

Die erste Spritze versetzt die Katze in eine tiefe Narkose (im Grunde derselbe Vorgang wie bei einer Operation). Dies bezweckt, dass die Katze nichts mitkriegt, keine Schmerzen spürt und vor allem keine Atemlähmung durchleiden muss.

Erst die zweite Spritze ist die "echte" Euthanasiespritze.

Viele Katzen sind aber schon so geschwächt, dass bereits die erste Spritze ihr Herzchen versagen lässt. Der Herzschlag setzt aus und damit tritt der physische Tod ein. Die zweite Spritze ist dann nicht mehr nötig.

Ich musste das leider auch schon einige Male miterleben und bisher war es bei jeder meiner Katzen so, die durch die Spritze erlöst wurden, dass keine weitere nötig war.

Es tut mir leid, ich kann das hier gar nicht schreiben, ohne dass alles wieder hochkommt. Dir geht es vermutlich genauso.
 
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Merlin hieß mein Kater. Ich bin schon schockiert und mache mir Vorwürfe. Hätte ihm gerne gestreichelt beim Einschlafen und ohne diesen Katzengriff. Das tut mir im Nachhinein sehr leid. Ich wollte es schöner für ihn eigentlich.
 
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Bei der Erlösung wurde das Narkosemittel in eine Vene injiziert. Wird bei der Methode mit 2 Spritzen nicht die erste unter die Haut gesetzt?
 
Mein Beileid! Auch wir mussten diesen Schritt vor einem Monat mit unserer Schnuffi gehen. Sie bekam erst eine Spritze mit Narkosemittel und sobald sie eingeschlafen war, bekam sie die zweite Spritze mit Pentobarbital. Beide Spritzen wurden ihr - soweit ich vor Tränen sehen konnte, in den Bauch gegeben. Aber es ist wirklich nicht schön, dass Dir das alles vorher nicht erklärt wurde.
 
Bei der Erlösung wurde das Narkosemittel in eine Vene injiziert. Wird bei der Methode mit 2 Spritzen nicht die erste unter die Haut gesetzt?

Ich wünsche dir viel Kraft für die kommende Zeit.
Zu deiner Frage habe ich im Internet das hier gefunden:

"Das Einschläfern inklusive vorheriger Narkose dauert in der Regel zwischen 15 bis 30 Minuten, je nachdem, wie die Euthanasie verläuft. Bei ruhigen Tieren injiziere ich das Barbiturat über eine Vene direkt in den Blutkreislauf des Tieres. Dazu schere ich meist eine Stelle am Vorderbein und führe einen Venenverweilkatheter oder eine Kanüle ein. Darüber erfolgt die Injektion, die sehr schnell zum friedlichen Tod des Tieres führt.

Bei unruhigen oder sehr kranken Tieren, bei denen die direkte Injektion über die Vene nicht möglich ist, gebe ich erst eine intramuskuläre Narkose-Spritze, die eine tiefe Sedation ermöglicht. Erst wenn das Tier fest schläft und kein Schmerzempfinden mehr vorhanden ist, spritze ich das Barbiturat meist in ein großes Blutgefäß des Körpers, in manchen Fällen auch direkt in Herz, Lunge oder Bauchhöhle. In der Summe dauert die zweite Variante länger, da das Tier langsam einschläft und erst die zweite Injektion zum Herz- und Atemstillstand führt. In beiden Fällen verläuft der Sterbe-Prozess ohne Schmerzen für das Tier."


Hier ist der Link zu dem Text: https://www.tierarzt-kleinmachnow.de/das-einschlaefern
Unter dem Kapitel "Der Ablauf beim Einschläfern" zu finden.
 
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Ich denke er hatte keine Schmerzen, aber dieser gewalttätige Katzengriff macht mir zu schaffen. Ich hätte darauf achten müssen dass er in meinen Armen stirbt und hab versagt. Er war nicht zu retten und sollte nicht verhungern, aber im Griff wegeschlafen finde ich jetzt furchtbar.
 
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Ich kenne die Euthanasie auch nur mit zwei Spritzen, so ist es hierzulande auch Vorschrift. Mein Tierarzt kommt dazu auf Wunsch auch in die Wohnung und erklärt mir den Vorgang (zum wievielten Mal wohl, ich habe seit 1978 Katzen). Ich setze mich dann in mein Fauteuil, und er legt mir das zu verabschiedende Tier auf meine Kniee. Anschließend nimmt er sich auch noch ausreichend Zeit für den verstörten Tierhalter, immer, ob in der Ordination oder im privaten Bereich. An die letzte Verabschiedung (2015) kann ich mich noch gut erinnern, insgesamt war der Tierarzt eine Stunde lang da, und das hilft fürs erste schon sehr viel.

Du hattest eine schöne, lange Zeit mit deinem Liebling, und die Trennung tut dir sicher sehr weh. Wie war der Name deines Katers?
Carlos. Und wenn ich an ihn denke (also täglich), dann hab ich außer ganz viel Dankbarkeit auch immer die schwarzen letzten Momente vor Augen. Und das Gefühl, dass ich irgendwie was hätte anders machen müssen. Er war so ein toller Kerl... *seufz*
 
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Oli, bitte denk jetzt nicht darüber nach, ob und wie es hätte besser laufen können. Dein Merlin ist mit all deiner Liebe hinübergegangen, nach einem paradiesischen Leben, und das zählt vor allem. Quäl dich nicht selber, das möchte dein Merlin nicht. Das, wo du jetzt hindurchgehst, erinnert mich ein bisschen an das Märchen "Das Tränenkrüglein", kennst du das?
 
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Ich denke er hatte keine Schmerzen, aber dieser gewalttätige Katzengriff macht mir zu schaffen. Ich hätte darauf achten müssen dass er in meinen Armen stirbt und hab versagt. Er war nicht zu retten und sollte nicht verhungern, aber im Griff wegeschlafen finde ich jetzt furchtbar.
Nee, Du hast nicht versagt!!! Ich glaube, dieses Gefühl, dass man hätte etwas anders machen müssen, hat man immer. Drei meiner Katzen sind überfahren worden. Ich fühle mich immer noch schuldig - auch wenn ich nichts hätte ändern können. Carlos ist vermutlich an einem Nierenleiden gestorben. In meinen Armen, aber ohne Spritze, weil er nicht mehr transportfähig war und aufgrund Corona kein Spontanbesuch möglich war. Und auch hier: Ich frage mich, ob ich hätte anders reagieren müssen... Ich bin trotzdem überzeugt, dass unsere Katzen spüren, dass wir sie lieben und dass es das ist, was zählt. (Hoffe ich)
 
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Nein kenne ich nicht. Aber ich mache mir Vorwürfe. Hab am Ende nicht aufgepasst, hätte aber besser aufpassen müssen. Evtl. war ich etwas unter Schock. Nur bekomme ich die Chance dass besser zu machen nur wieder. Aber ja, bringt ja alles nichts mehr.
 
Nein kenne ich nicht. Aber ich mache mir Vorwürfe. Hab am Ende nicht aufgepasst, hätte aber besser aufpassen müssen. Evtl. war ich etwas unter Schock. Nur bekomme ich die Chance dass besser zu machen nur wieder. Aber ja, bringt ja alles nichts mehr.
Auch das Gefühl des Schocks kenne ich. Aber auch da: die Tiere spüren unsere Liebe. Das zählt! Du hast wieder Fellnasen?
 
Ich hab noch eine andere Katze. Werde mir aber glaub keine Tier aufnehmen. War doch zu hart.
 
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Im "Tränenkrüglein" geht es, kurz gesagt, darum, dass eine Mutter nach dem Tod ihres Kindes keine Ruhe mehr finden kann. In einem Traum lässt sie das Kind wissen, dass es selber auch erst zur Ruhe kommen kann, wenn die Mutter aus ihrer ganz starken Trauer wenigstens ein paar Schritte herausgefunden hat.

Was gäbs noch Besseres als ein so langjähriges schönes Katzenleben? Jetzt musst und sollst du nicht über einen Nachfolger von Merlin nachdenken. Lass die Zeit darüber hinweggehen. Wenn es sein soll, wird dich eine Katze, die einen schönen Platz braucht, finden, und Merlin würde das toll finden.
 
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Ja er hatte ein schönes Leben und war auch ein toller besonderer Charakter... umso mehr hätte aufpassen müssen zum Schluss. Aber danke euch für die tröstenden Worte.
 
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Das war auch unsere Meinung nach diesem doch extremen Erlebnis. Aber die Wochen danach waren nicht nur schrecklich, weil Carlos weg war. Sie waren auch furchtbar, weil niemand früh vor der Schlafzimmertür gemeckert hat, niemand meine Füße gewärmt hat, niemand mit mir geköpfelt hat. Keiner schnurrte, gurrte, mautze oder tretelte mehr. Kurzum: Ich bin wohl katzensüchtig! Wir haben jetzt zwei neue Seelentröster. Sie sind nicht Carlo s, aber sie heilen unsere Herzen so sehr....
 
Vorik war bisher die einzige Katze von uns, die wir einschläfern lassen mussten. Er hatte einen Tumor und es war ausgerechnet an einem Sonntag soweit, dass er nicht mehr konnte (und das zeigte er auch ganz deutlich 😢). Zum Glück hatte ausgerechnet seine betreuende Tierärztin an diesem Tag Dienst (sie hatte ihn zwei Tage vorher noch gesehen und war bestürzt, wie schnell es jetzt gegangen war). Sie hat uns alles erklärt, ihn kurz in seinem Transportkorb untersucht und hat ihm auch in seinem Korb die Spritze gegeben (rausholen wollte sie ihn nicht, damit er keine unnötigen Schmerzen haben würde). Er brauchte nur die eine Spritze, es ging sehr schnell und friedlich, wir haben ihn die ganze Zeit gestreichelt und mit ihm gesprochen.
 
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