Extrem scheue Katze sitzt nur am kasten

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jumbo125

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Hallo ihr lieben

Nachdem beide Katzen von uns nun schon gut zurechtkommen und unser Neuling nun zur schmusekatze wurde, haben wir ihren Bruder vom Tierschutz geholt.
Der Kater soll noch scheuer sein, als seine Schwester Lilli.

Lilli hat sich die ersten Wochen wenig gezeigt und es dauerte einen guten Monat, bis wir sie berühren durften.

Ihr Bruder ist nun seit 4 Wochen bei uns. Er versteckt sich immer. Da wir ihm oftmals etwas zu essen in sein Versteck gelegt haben, wechselte er es häufig. Uns wurde hier bereits gesagt, dass das Katzenversteck ein absolutes No -Go ist und daher haben wir dies respektiert und mit dem Füttern im Versteck aufgehört. Jedes Versteck, wo wir "eingedrungen" sind, um Futter hinzustellen, wird nicht mehr von ihm benutzt. Nun sitzt er meist am Kleider-Kasten und kommt nicht runter, außer es ist finster und wir haben die Türe geschlossen. (Wir haben ein eigenes Zimmer, nur für ihn).
Kann das noch viel länger dauern bzw. sollten wir versuchen ihn anzufassen oder runter zuheben?

Vielen Dank für eure hilfe
 
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An was für einen Kasten sitzt er und von wo wollt ihr ihn runter heben?
 
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Verzeihung, ich habe die Frage nochmals umgeändert.

Es handelt sich um den Kleiderkasten in seinem "Katzenzimmer". Er isst, trinkt und benutzt das Katzenklo. Aber man sieht ihn kaum und er lässt sich auch nicht blicken. Da wir ihn nun schon einen Monat haben und er uns soooo leid tut, frage ich mich, ob er sich wohler fühlt, wenn wir mit einer Leiter auf den Kasten greifen und ihn versuchen zu berühren.
 
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Wenn ihr ihn auf dem Kasten „belästigt“, nehmt ihr ihm einen weiteren Safe Place. Lasst ihn da oben in Ruhe.

Habt ihr schon mal versucht, seine Schwester ins Zimmer zu lassen? bzw wie alt sind denn die beiden? Sind sie schon kastriert?
 
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Ich bezweifle stark, dass das „helfen“ würde. Ich denke ihr vermenschlicht den Kater da ein bisschen. Wenn er soweit ist und eure Nähe will, wird er schon zu euch kommen.
Bedrängt ihn nicht. 1 Monat ist bei scheuen Katzen gar nichts. Trotzdem könnt ihr ihm Aufmerksamkeit schenken und zeigen, dass ihr harmlos seid, z.B. indem ihr euch in das Zimmer, in dem er gerade sitzt, setzt und ihm Sachen erzählt oder ihm vorlest - auf Distanz!

Solange er frisst, trinkt und das Klo fleißig nutzt, ist doch alles gut. Er wird selber entscheiden, wie schnell er zu euch kommt.
 
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Ist er denn schon mit euren Katzen zusammengeführt? Oder ist er von denm seit 4 Wochen komplett getrennt?
 
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Immerhin habt ihr ja schon Geduld bei Lilli bewiesen. Lass den Kater nur in seinem Tempo machen, der wird sich irgendwann sicher euch annähern, weil zu jeder Katze auch ein gerüttelt Maß an Neugier gehört. Meine Kira, die aus einem Versuchslabor kam, wollte in den ersten drei Wochen unbedingt nur in meiner Duschkabine leben. Sie hätte jederzeit herauskommen können, wollte aber nicht, und ich musste um jede Möglichkeit, mich zu duschen, mit ihr kämpfen. Einer meiner Kater, der sieben Jahre im Tierheim verbracht hatte und von niemandem mehr angefasst werden konnte, saß wochenlang auf der oberen Türkante der immer offenen Wohnzimmertüre, der Kasten daneben, und diese zwei Möglichkeiten nahm er in Anspruch, sonst nichts, ausser fallweise noch das Katzenklo und bei Dunkelheit die Futterschüssel am Boden. Solche scheuen Tiger werden dann oft die anhänglichsten Schnurrer, sehr oft geht dieser Weg über die Mitkatzen, die sich ja auch nicht vor den Menschen fürchten.
 
Super. danke!
das hilft schonmal sehr.
Die katzen sind alle kastriert. Sie haben sich auch schon ein paar mal gesehen.
Der Kater "Rocco" lebte auch ihm Tierschutzheim mit anderen Artgenossen zusammen. Die Geschwister waren knapp 1 Jahr getrennt..... ich weiß nicht ob sie sich noch aneinander erinnern können.
wie lange kann das den bei scheuen katzen dauern, nur damit ich einen anhaltspunkt habe.... sind 2-3 Monate völlig normal?
 
Aber ja, auch ein langer Weg zur Vertrauensfindung ist normal; die Geschwister werden einander nicht mehr erkennen, aber diese Tatsache ist ja nichts Negatives. Im nachhinein habe ich sehr oft auch erkannt, dass der Weg zum Vertrauen ein sehr schöner war, und die Bindung gerade zu solchen Tieren ist sicher eine sehr starke. Ich bin sicher, wenn ihr ihn nicht bedrängt, seid ihr auf dem richtigen Weg.
 
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Das kann auch 1 Jahr dauern.
Ignorieren ist das Zauberwort.
 
okay. danke
 
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Ignorieren ist das Zauberwort.
Ganz genau!

@jumbo125
Wenn er sich bedrängt fühlt, weil ihr ihn immer wieder anseht oder zu ihm geht, dann zieht er sich zurück. Immer weiter.

Geht leise, ruhig und langsam in das Katzenzimmer. Setzt Euch (immer nur eine Person) so oft wie möglich längere Zeit ruhig in das Zimmer (weit weg von ihm, dem Futter, dem Klo). Einfach ein Buch lesen (am besten vorlesen mit leiser und ruhiger Stimme, damit er sich an die Stimme gewöhnt), im Handy spielen...was auch immer! Zwischendurch auch mal die Position und den Ort wechseln, wobei der Radius zum Kater immer gleich bleiben sollte. Er soll Euch sehen und hören ohne das Gefühl zu haben "selbst gesehen" zu werden. Er lernt dadurch, das ihr (Menschen) keine Gefahr seid. Aber das wird dauern und sehr viel Zeit in Anspruch nehmen. Kommt er aus seinem Versteck um zu fressen oder auf Kaklo zu gehen, dann nicht hinsehen... ignoriert ihn weiter!

So habe ich Misha damals an mich gewöhnt. Wenn er längere Zeit ruhig blieb, bin ich immer aufgestanden und habe ganz vorsichtig und behutsam unsere Distanz zu einander verringert. Irgendwann konnte ich sogar neben ihm sitzen. Als er schlief, legte ich meine Hand einfach daneben. Jeden Tag, ohne ihn zu berühren. Ich vergesse niemals, wie es war, als er sich im Schlaf streckte und dabei sein Fell meine Hand berührte. Von ihm kam keine Regung. Also bewegte ich zwei Finger gaaanz vorsichtig und kraulte ihn fast unmerklich. Daraufhin begann er zu schnurren... drehte sich um (was da wohl so schön krault?) und als er mich sah und registrierte, das es meine Hand ist, die ihn berührte, da griff er meine Hand an und fauchte und zog sich eine Katzenlänge zurück. Ich verharrte trotz der Schmerzen und blieb ruhig. Da brach bei ihm die Mauer ein.

In den folgenden Tagen wiederholte ich das immer wieder. Zufällige Begegnungen und zufällige Berührungen. Er begann meine Nähe immer mehr zuzulassen und war kurz darauf wie ausgewechselt. Das Kraulen am Kopf begann er zu genießen. Auch den Spielfaden beachtete er dadurch immer mehr (er wusste nicht, das ich den Faden zog ^^). Später bekam er das mit und ich konnte offen mit ihm spielen, was ihn regelrecht zum Schmelzen bracht. Er wich mir nicht mehr von der Seite. Ich denke, er muss sehr einsam gewesen sein.

Ich werde ihn und diese Zeit mit ihm niemals vergessen.
 
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Mein Tipp ist auch abwarten und in Ruhe lassen. Ihn zwingen würde absolut das Gegenteil bewirken.
Wir haben zwei Schwestern aus dem Tierschutz geholt, die einen Monat auf der Straße lebten. Das war im September und selbst jetzt lassen sie sich nur kurz anfassen, wenn man ihnen ein Leckerli hinhält und selbst das erdulden sie, als ob man Säure an den Händen hätte. ^^

Deswegen: Sei lieb zu dem Tier, stell Futter mit genügend Abstand zur Verfügung, auch Wasser sollte (vom Futter entfernt) zur Verfügung stehen und versuche ab und zu Dein Glück mit der Katzenangel und Leckerlis. Wenn er nicht will, lass es bleiben und versuche es später wieder. Irgendwann klappt das schon, aber es dauert!
 

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