Okai,
da ich grade eh auf der Laboklin Seite rumgekurvt bin versuch ich mich mal.
Also zu den Testarten:
ELISA: es werden Antikörper die gegen die FI-Viren gerichtet sind detektiert
Westernblot: Es werden Antikörper gegen spezifische Proteinbausteine, aus dem das Virus besteht, detektiert (p17, p24 und hochmolekulare Vorläuferproteine)
PCR: Es wird in der Wirtserbsubstanz (Also der DNA der betroffenen Katze) nach dem sogenannten Provirus des FI-Virus gesucht. Eine PCR ist eine gute Verlaufskontrolle für infizierte Katzen, da man anscheinend auch feststellen kann wieviele Proviren in etwa vorhanden sind. (Je weniger, desto weniger weit ist die Krankheit fortgeschritten.)
Erlärung zum Provirus:
Das FI-Virus ist ein Retrovirus, welches sich nach Infektion der Zellen nicht nur dort vermehrt, sondern auch seine eigene Erbsubstanz in die Erbsubstanz des Wirts einbaut. So kann die eigentliche Vermehrung des Virus komplett zum stillstand kommen, aber das Tier bleibt nach wie vor FIV-Träger, da die Gene in seiner eigenen DNA sitzen und theoretisch jederzeit wieder aktiviert werden können. Werden die Proviren aktiviert, werden wieder aktive Viren in den Zellen gebaut und die Viren vermehren sich und infizieren weitere Zellen.
Zu den Tests von Laboklin:
So wie ich es jetzt gefunden habe bieten sie nur den ELISA an und die PCR auf Provirus.
Sprich: Kein wunder, dass die zur PCR als Nachtest raten, wenn sie den Westernblot anscheinend nicht bieten können.
Ich würde bei Ariel zur Sicherheit nochmal versuchen einen WesternBlot in einem entsprechenden Labor zu beantragen (idexx bietet ihn zb an.).
Die Antikörper sind etwa 60 Tagen nach der Erstinfektion nachzuweisen, das mit dem Provirus, ab wann das zuverlässig ist, habe ich nicht so recht rausgefunden. Vorallem habe ich bei der PcR auch nicht rausgefunden, wieviele Zellen ein Provirus tragen müssen, damit diese Positiv wird. Wenn bei sehr wenig befallenen Zellen ein negatives Ergebnis kommt, dann ist der als Nachtest zu einem ELISA wirklich nicht geeignet.
Der Westernblot dröselt eben sogar die verschiedenen Antikörper auf, je nachdem gegen welches Hüllen-Protein vom Virus gerichtet sind. Wenn man da also ein Signal hat, dann ist das 100% sicher, dass es nur diese bestimmten Antikörper sein können und nichts anderes.
Eventuell können sogar übrige Blutproben von dem ersten Labor ins zweite geschickt werden, so dass Ariel eine neuerliche Blutprobennahme erspart bleibt.
Noch etwas ganz wichtiges ist mir auf folgender Seite begegnet:
http://www.katzeninfo.com/Gesundheit/FIV/fiv.html
Es wird dringend empfohlen Blutproben nicht als Vollblut zu testen, sondern erst die Blutzellen abzuzentrifugieren und einen Schnelltest nur mit dem Blutserum durchzuführen. Anscheinend stören die Blutzellen gerade den Schnelltest ziemlich, so dass er positiv wird, obwohl das getestete Tier negativ ist.
Der Tip erscheint mir doch sinnvoll, denn gerade die ganzen Blutzellen haben so viele verschiedene Proteine an ihrer Zellmembran aussen dran, dass da durchaus ein Schnelltest die Grätsche macht. Und eventuell vorhandene Antikörper gegen FIV werden sowiso nicht abzentrifugiert, sondern schwimmen weiter im Serum herum, welches man dann zum Testen hernimmt.
Ich hoffe ich habe halbwegs Licht ins Test-Varianten-Dunkel gebracht.
Grüsse und alles Gute für Ariel und auch alle anderen Fellchen
neko