Frage an Tiervermittler und alle anderen :)

  • Themenstarter Themenstarter Kiu
  • Beginndatum Beginndatum
Kiu

Kiu

Forenprofi
Mitglied seit
29. Juli 2012
Beiträge
6.991
Alter
56
Ort
NRW
Ich bin aufgrund eines Gesprächs mit meiner Freundin auf dieses Thema gestoßen und möchte mal nachfragen, weil es mich irgendwann vermutlich auch wieder betreffen könnte:

Meine Freundin hat einen Patienten, der aus dem TS kein Tier bekommt, weil er keine VKs oder NKs machen lassen kann (aufgrund einer Angststörung).

Bei mir trifft ja ähnliches zu; ich habe eine ausgesprochen stark auftretende Soziophobie etc. etc. Es ist mir vor 3 1/2 Jahren, als ich Kiu und Monroe aufgenommen habe, extrem schwer gefallen, jemand Fremden in meine Wohnung zu lassen. Ich habe das damals trotzdem geschafft (nicht falsch verstehen, ich bin FÜR VKs etc).

Heute? Ich weiß es nicht. Die Krankheit verschlimmert sich. (Übrigens behindert mich die Erkrankung nicht an der Versorgung der Katzen; so wie viele Patienten mit ähnlich gelagerten Problemen treten diese in den Hintergrund, wenn ich z.B. zum TA muss.) Ich könnte Atteste vorlegen, ich könnte meine Tierärzte befragen lassen (würden die bestimmt machen), aber wenn ich niemand mehr in meine Wohnung lassen könnte? Wer von Euch würde mir eine oder zwei Katzen vermitteln? Oder wäre das völlig aussichtslos? Gibt es dann wirklich nur den Weg über Privat/Vermehrer/Bauernhof?

Das ist eine ganz ernst gemeinte Frage, die mir zunehmend Bauchgrummen verursacht.
 
A

Werbung

Entschuldigung die dumme Frage, aber wäre es für ihn okay, wenn der Tierschutz zu ihm kommt, wenn er einfach nicht da ist? Denn dann hat er ja auch keine Angst. Den Schlüssel könnte er ja einem Freund für die Zeit überlassen. Oder stellt das für ihn beim nach Hause kommen dann ein Problem dar, dass jemand in seiner Wohnung war? Entschuldigung ich kenne mich damit nicht aus, deshalb frag ich so blöd....

LG
Alena
 
Kiu, das ist jetzt wirklich nicht böse gemeint, aber ich finde es schon extremst schwierig, einem Menschen Katzen zu vermitteln, wenn man immerhin (oder nur?) die Wohnung gesehen und auch den Menschen an sich kurz kennengelernt und "erlebt" hat. Ohne das würde ich es persönlich nicht machen. Und ich würde nie mehr, wirklich nie mehr nur auf Hörensagen oder Telefonate hin Tiere vermitteln, egal wie vermeintlich seriös die Quellen mir auch erscheinen würden.

Tut mir sehr leid, ich weiß, dass du genau das nicht lesen möchtest. Es ist jedenfalls nicht persönlich, sondern ganz objektiv gemeint.
 
Entschuldigung die dumme Frage, aber wäre es für ihn okay, wenn der Tierschutz zu ihm kommt, wenn er einfach nicht da ist? Denn dann hat er ja auch keine Angst. Den Schlüssel könnte er ja einem Freund für die Zeit überlassen. Oder stellt das für ihn beim nach Hause kommen dann ein Problem dar, dass jemand in seiner Wohnung war? Entschuldigung ich kenne mich damit nicht aus, deshalb frag ich so blöd....

LG
Alena

Das ist gar keine dumme Frage. Ich werde diese Möglichkeit an meine Freundin als Anregung weitergeben.

Was mich betrifft: Alleine das Betreten meiner Wohnung von einem Fremden, egal ob ich da bin oder nicht, wäre mittlerweile vermutlich nicht mehr (oder fast nicht mehr) möglich.
 
Tina, das braucht dir nicht im mindesten leid zu tun, ich wollte einfach mal fragen. Ich finde es auch völig in Ordnung, wenn die Antwort 'Nein' ist. Ich hoffe ja, dass sich die Situation für mich für lange Zeit gar nicht mehr stellt.

Was mich halt noch interessieren würde... ein Nachweis der Erkrankung per Attest oder eine Auskunft von TÄ würde da nichts bewirken?
 
Das Kennenlernen der Person und das Begutachten der Wohnung, kann ja getrennt erfolgen. Dafür muss er ja nicht daheim sein. Wenn er kein Problem hat zum Tierarzt zu gehen, dann sehe ich da eigentlich kein Problem. 😕
 
Werbung:
Natürlich weiß ich auch, warum du das auf keinen Fall mehr machen würdest, Tina. Das ist mir gerade eingefallen. 🙁
 
Das Kennenlernen der Person und das Begutachten der Wohnung, kann ja getrennt erfolgen. Dafür muss er ja nicht daheim sein. Wenn er kein Problem hat zum Tierarzt zu gehen, dann sehe ich da eigentlich kein Problem. 😕

Es geht um den absoluten Rückzugsort 'Eigene Wohnung'. Ist vielleicht als nicht Betroffener gar nicht zu verstehen. Hm.
 
Tina, das braucht dir nicht im mindesten leid zu tun, ich wollte einfach mal fragen. Ich finde es auch völig in Ordnung, wenn die Antwort 'Nein' ist. Ich hoffe ja, dass sich die Situation für mich für lange Zeit gar nicht mehr stellt.

Was mich halt noch interessieren würde... ein Nachweis der Erkrankung per Attest oder eine Auskunft von TÄ würde da nichts bewirken?

Das Wichtigste ist ja der Mensch und wie er generell "tickt". Die Erkrankung macht ja nicht den Menschen an sich aus, also in Bezug zu Tieren, Verantwortung, Fürsorge, Empathie, Liebe etc., sie ist ja nur ein massives Handicap im Adoptionsprozess. Insofern würde mir eine Bescheinigung nicht helfen, weil ich generell ja nicht Verlogenheit unterstelle, sondern mir einfach das Entscheidende vorenthalten bleibt.
 
Nein es ist mir nicht klar und genau deshalb frag ich so blöd 😉 Also dann würde ich den Patienten fragen, ob es denn möglich wäre, dass einer die Wohnung anschaut, wenn er nicht da ist unter der Bedingung dass man da nichts anfasst. Sollte dies möglich sein, dann kann man ihn ja woanders kennenlernen... ich denke der Tierschutz hat dafür Verständnis, immerhin vermitteln die auch Katzen mit Handicap 😉 vielleicht wäre ein Attest vom Arzt, wenn sie denn ablehnen sollten doch hilfreich, also dass er sehr wohl in der Lage ist die Wohnung zu verlassen um einen Arzt aufzusuchen und Futter zu kaufen, aber er einfach keine fremden Menschen in seiner Wohnung haben möchte.
 
Ich habe vor einiger Zeit für den TS bei einem Angstpatienten eine VK gemacht.

Hier lief es aber umgekehrt.
Er war einer "meiner" Patienten und somit war es für ihn kein Problem, mich in die Wohnung zu lassen.
Die Schwierigkeit war, einen Verein zu finden, der sich darauf verlässt, dass meine Kontrolle zuverlässig ist.
Letztendlich hat das aber auch geklappt. 🙂
 
Werbung:
Nicht alle Besitzer geben ihre Tiere direkt ins Tierheim wenn sie sie aus welchen Gründen auch immer nicht mehr behalten können.
Ich würde das übrigens auch nicht tun und wenn irgendwie möglich selbst nach neuen Besitzern suchen.

Deswegen findet man auch in den Kleinanzeigemärkten viele Tiere die von Privat vermittelt werden.
Bei solchen Anzeigen findet man auch Besitzer die nicht die gleichen Kriterien wie eine Tierschutzorga haben und trotzdem am Wohl ihrer Katze interessiert sind und denen es nicht ums Geld geht.

Ich habe meine beiden letzten Katzen in Kleinanzeigen gefunden. Bei beiden gingen vor der Übernahme Mails und Telefonate voraus. Ich habe immer schon ungefragt Bilder von meiner Wohnung geschickt, bzw. von der "Katzeneinrichtung" (Liegeplätze, Klos, Kratzbäume usw.) Vorkontrollen waren kein Theme, ich habe beide Besitzer aber zu Besuchen eingeladen und sie haben es nicht wahrgenommen. Wahrscheinlich, weil ich auch hinterher noch Bilder geschickt habe und sie so auch beruhigt sein konnten dass es den Katzen bei mir gut geht.

Deswegen gibt es schon ausreichend Möglichkeiten, Notfellchen aufzunehmen ohne dass es zwingend Kontrollbesuche geben muß. Einschränkend muß ich selbst sagen, dass ich persönlich bei der Vermittlung wohl auch strenger wäre und keine Tier abgeben würde ohne das neue Zuhause persönlich besucht zu haben. Auch ein Attest wäre für mich kein Grund, auf eine Kontrolle verzichten zu wollen, es würde mich eher vorsichtig werden lassen. Nicht immer ist die Soziophobie die einzige Einschränkung und wäre das ein Mensch der Probleme hat, sich selbst zu versorgen, könnte es ja auch mal zu Problemen kommen, die Tiere zu versorgen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe vor einiger Zeit für den TS bei einem Angstpatienten eine VK gemacht.

Hier lief es aber umgekehrt.
Er war einer "meiner" Patienten und somit war es für ihn kein Problem, mich in die Wohnung zu lassen.
Die Schwierigkeit war, einen Verein zu finden, der sich darauf verlässt, dass meine Kontrolle zuverlässig ist.
Letztendlich hat das aber auch geklappt. 🙂

DAS ist natürlich der absolute Idealfall! 🙂 Ich denke, meine Fachärztin ist im TS auch engagiert... 🙂

@Sini333

Natürlich wäre eine Katze aus privaten Händen keineswegs ausgeschlossen (Kitten möchte ich ohnehin keine mehr). Auf der anderen Seite bin ich, seit ich 18 Jahre alt bin, immer im TS unterwegs gewesen und hatte -bis auf zwei im WG-Rudel- kein Tier, das nicht aus dem Tierschutz kam.

Ich habe früher selber VKs gemacht -lang, lang ist es her- und würde meine, wenn ich sie denn selber vermitteln müsste- auch nicht ohne VK hergeben. DAS könnte ich, weil es geht ja dann nicht um mich, sondern um meine Katzen, da geht dann alles. *seufz* Schwieriges Thema (für mich).
 
Für mich macht es was den Tierschutz betrifft keinen Unterschied, ob ich ein Tier von Privat direkt übernehme dass ihm der Weg übers Tierheim erspart bleibt oder ob ich es erst nehme wenn es dann im Tierheim gelandet ist.

Für das Tier sehe ich sogar einen großen Vorteil wenn ihm diese Zwischenstation erspart bleibt.

Deswegen kann ich allgemein die Vorurteile gegenüber eine Vermittlung über Kleinanzeigen nicht recht nachvollziehen.
Allerdings kaufe ich die Tiere nicht, aber im Tierheim bin ich gerne bereit, Schutzgebühren zu zahlen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Kiu!

Wir haben hier das gleiche Problem! Ich selbst habe auch eine soziale Phobie, könnte aber eine Vorkontrolle noch über mich ergehen lassen, bzw. fand im Frühjahr tatsächlich auch eine statt (leider ist die Vermittlung durch tragische Geschehnisse nicht zustande gekommen). Da mein Mann aber noch größere Schwierigkeiten hat jemanden ins Haus zu lassen und ihn das total aufgeregt hat, bin ich jetzt ins örtliche Tierheim gegangen. Dort wird auch ohne Vorkontrolle vermittelt. Das ganze Vorgehen hat mich zwar auch schon an den Rand meiner Möglichkeiten gebracht, aber ich habe es geschafft! Vor einer Woche ich Lale eingezogen, eine ganz scheue, ängstliche Maus, die schon seit 5 Jahren im Tierheim war! Unsere letzten beiden Katzen hatten wir aus den Kleinanzeigen, dort wird auch oft für schon ältere Katzen ein neues Zuhause gesucht. Ich denke viele versuchen ihr Tier privat zu vermitteln, bevor sie es ins Tierheim geben.

liebe Grüße,
Doris
 
Hallo Doris,

danke für deinen Post. Ich finde es wirklich interessant, dass es mehr Betroffene bei diesem speziellen Thema gibt, als ich dachte (fühlte mich da sehr alleine; es ist ja auch extrem schwierig, jemand 'Gesunden' dieses Gefühl zu beschreiben).

Ja, es gibt sicher Möglichkeiten, auch ohne VK an Tiere zu kommen. Ich weiß aber auch, wie wichtig eine VK ist. Meine Gefühlslage ist da ganz merkwürdig und hin- und hergerissen (hab die ganze Nacht darüber nachgedacht); ich möchte gar keine Katze aufnehmen und trotzdem beschäftigt mich das Thema jetzt ziemlich.

Ich bin wegen dieser Erkrankung vollverentet, schwerbehindert und noch ein paar Sachen... und obwohl ich all das nachweisen und belegen kann, wäre ich beim -nach meinem eigenen Anspruch- seriösem Tierschutz ohne Chance. Ein wenig betroffen macht mich das schon. Vielleicht bin ich aber auch sehr befindlich, weil ich todmüde bin? 😳
 
Werbung:
Hallo Kiu,

erst Mal Respekt, das Du überhaupt dieses Thema ansprichts, als Betroffene.
Abgesehen davon, das viele Menschen das Problem gar nicht kennen,
können Betroffene oft gar nicht darüber reden -was ja im Zusammenhang mit der
Störung steht. Also : Hut ab.
Bis vor ein paar Wochen hatte ich einen Kater bei einer Frau in Dauerpflege,
die von keinem TS ein Tier bekommen hätte. Der Bub ist leider über die Regenbogenbrücke gegangen. Dauerpflege hiess in unserem Fall, ich trug sämtliche TA-Kosten, sie konnte für Futter etc selbst aufkommen.
Die Frau hat massive psy. Probleme gegen sich selbst, eingeschrenkte Kontakte zu anderen Menschen. "Mein" Bub hätte es nicht besser treffen können, sein Frauchen auch nicht, sie taten sich nur gut. Mehr als Andere hielt sie immer mit mir Kontakt, von sich aus.Telefonate, Briefe etc. TA-Besuche waren eh mein Ding. Aus finaziellen und fahrtechnischen Gründen, nicht wegen Kontrollen!
Ich würde es wieder tun 🙂
Ich denke, wenn die Betroffenen offen sind, was ihre Probleme betrifft und bereit, kreative Lösungen zu finden und TSler ebenfalls, geht Vieles.
Man kann sich beim TA treffen, Grundrisse der Wohnung schicken usw.
Für mich sind VKs und Nks-ich nenne es lieber Besuche - in der Hauptsache
wichtig, um die MENSCHEN kennen zu lernen, in ihrer Umgebung.
Fällt das weg, muss man Alternativen finden. Mit gutem Willen und vor Allem im Sinne des entsprechenden Tieres ist vieles Möglich.
Inzwischen hat die Frau übrigens eine Katze aus dem TS, der bei mir nachgefragt hat.

P.S. Keinesfalls sollten Betroffene Atteste etc an TSler geben !! Das geht zu weit und verletzt den Datenschutz massiv. TSler sind keine
Staatsbediensteten oder ein Amt etc.

Grüsse
Tadi
 
Zuletzt bearbeitet:
Als Problem würde ich auch sehen, dass zukünftig niemand einen Einblick hätte und niemand bemerken würde, wenn etwas nicht stimmt.
 
Hallo RiM,

das würde vorraussetzen, dass jeder TSler JEDES vermittelte Tier immer wieder besucht. Fern jeder Realität, würde ich sagen.
Als Vermittler nicht leistbar und als Adoptant unerträglich.
Mehr als die Voraussetzung zu bieten, das vermittelte Tier sein Leben lang
zurück zu nehmen und in der Verantwortung zu bleiben, kann man nicht machen.
Und das ist leider schon bei vielen TSlern/Vereinen TH nicht "üblich".
Ganz unabhängig von Adoptanten mit oder ohne Problemen.

Grüsse
Tadi
 
das würde vorraussetzen, dass jeder TSler JEDES vermittelte Tier immer wieder besucht. Fern jeder Realität, würde ich sagen.

Nein, das würde es nicht voraussetzen. Und gerade deswegen finde ich es wichtig, dass auch hin und wieder andere Menschen da etwas Einblick haben.
 

Ähnliche Themen

Z
Antworten
13
Aufrufe
6K
Zackida
Z
V
Antworten
8
Aufrufe
769
pfotenseele
P
J
Antworten
4
Aufrufe
1K
tigerlili
tigerlili
MelinaS
Antworten
18
Aufrufe
1K
Mel-e
Mel-e

Über uns

Seit 2006 stehen dir in unserem großen Katzenforum erfahrene Katzenhalter bei Notfällen, Fragen oder Problemen mit deinem Tier zur Verfügung und unterstützen dich mit ihrem umfangreichen Wissen und wertvollen Ratschlägen.
Zurück
Oben