Frage an Tiervermittler und alle anderen :)

  • Themenstarter Themenstarter Kiu
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Du sprichst da ein sehr schwieriges Thema an.

Bis jetzt habe ich mir darüber noch keine Gedanken gemacht.
Doch ich denke das es immer einen Weg gibt.
Warum sollten sich Psychische Erkrankung und Tierhaltung ausschließen?


Natürlich bin ich für Vorkontrollen und würde normalerweise ohne auch kein Tier vermitteln.
Aber wenn es die Umstände nicht zulassen würde ich auch versuchen andere Wege zu gehen.
Zum Beispiel währe eine möglichkeit sich mit Freunden,Bekannten oder Verwanten zu treffen.
Fotos der Tiere die du schon hattest und telefonate fände ich auch sehr sinnvoll.

Und letztendlich spielt bei mir auch das Bauchgefühl eine ganz große Rolle.
 
Zuletzt bearbeitet:
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@ Tadi: Danke für deinen Post. Ich bin mittlerweile gewöhnt, darüber zu schreiben oder zu sprechen, ich habe auch kein Problem mit Attesten, auch wenn ich weiß, dass ich die nicht vorlegen muss. 🙂

Die Sache ist ja die, dass ich früher immer eine VK machen habe lassen und nie abgelehnt worden bin.

Ich bin auch dafür, jedwede Probleme offen zu legen und grundsätzlich mit offenen Karten zu spielen... das nützt nur nichts, wenn die Antwort des TS dann 'Nein' heißt (wie gesagt, ich kann's verstehen, es fühlt sich nur blöd an, wenn man selber plötzlich eine Art 'Ausnahme' darstellt).


Als Problem würde ich auch sehen, dass zukünftig niemand einen Einblick hätte und niemand bemerken würde, wenn etwas nicht stimmt.

Das verstehe ich jetzt nicht? 😕 Ich war immer bereit, Kontakt zu halten, wenn das gewünscht war. Verträge mit immer wiederkehrenden (vielleicht sogar noch unangemeldeten) NKs habe ich nie unterschrieben, bzw. den Passus streichen lassen.
Ich bin ja nun niemand mit einer Persönlichkeitsstörung, der den Bezug zur Realität verliert und sich plötzlich nicht mehr um die Katzen kümmern würde. Da muss man schon zu unterscheiden wissen. 🙂

Ich weiß sehr genau, dass ich für meine Tiere die Verantwortung trage und weiß auch sehr genau, was das bedeutet.

Wenn du mit 'etwas nicht stimmt' meinst, dass sich eine psychische Erkrankung wild wuchernd in immer neue Erkrankungen verwandelt, kann ich dich beruhigen, das ist nicht so. 😀
 
Ich mein das prinzipiell, nicht auf dich bezogen. Ich hätte ein Problem damit, zu wissen, dessen Wohnung betritt nie wieder ein Aussenstehender, somit bekommt auch niemand mit, wenn sich etwas verschlechtert, zu Lasten des Tiere.
 
Nein, das würde es nicht voraussetzen. Und gerade deswegen finde ich es wichtig, dass auch hin und wieder andere Menschen da etwas Einblick haben.

Naja, ganz auf dem einsamen Stern lebe ich ja nun auch nicht. Ich habe durchaus Freunde (und auch noch eine Schwester plus Anhang -Enkelkinder), die regelmäßig bei mir sind. Alle Katzenliebhaber (trotz teilweise heftiger Allergie). Als ich jetzt im Krankenhaus war, ist meine Freundin für die Zeit hier eingezogen. Wie gesagt, ich kenne (und schätze) meine Verantwortung gegenüber meinen Katzen.

Du sprichst da ein sehr schwieriges Thema an.

Ich denke du sprichst da ein sehr schwieriges Thema an.
Bis jetzt habe ich mir darüber noch keine Gedanken gemacht.
Doch ich denke das es immer einen Weg gibt.
Warum sollten sich Psychische Erkrankung und Tierhaltun ausschließen?


Natürlich bin ich für Vorkontrollen und würde normalerweise ohne auch kein Tier vermitteln.
Aber wenn es die Umstände nicht zulassen würde ich auch versuchen andere Wege zu gehen.
Zum Beispiel währe eine möglichkeit sich mit Freunden,Bekannten oder Verwanten zu treffen.
Fotos der Tiere die du schon hattest und telefonate fände ich auch sehr sinnvoll.

Und letztendlich spielt bei mir auch das Bauchgefühl eine ganz große Rolle.

Das freut mich sehr zu hören. Vielleicht ist es dann wirklich eine Frage der längeren Suche nach einem passenden Verein oder Vermittler. Wie gesagt, ich wäre absolut bereit, alles auf den Tisch zu legen, aus dem einfachen Grund, dass ich, wenn ich wirklich noch einmal Katzen aufnehmen würde, dem TS gerne treu bleiben würde.
 
Es ging mir jetzt nicht um dich als Einzelfall ...
 
Finde ich ein sehr interessantes Thema. Ich kann beide Seiten voll verstehen - als Vermittlerin weiß ich, wie wichtig VK ist - aber noch wichtiger ist das Bauchgefühl. Und dennoch: beides kann trügen. Das Ganze hat ganz viele Aspekte und Seiten...
Ich hab schon ein paar Vermittlungen an psychisch kranke Menschen gemacht - zwar keine mit Problemen Menschen in ihr Zuhause zu lassen, dafür aber mit anderen schwerwiegenden Problemen. Oft tut das Tier dem Menschen gut, aber der Grad ist sehr schmal, denn wenn die Erkrankung kippt, kann es dazu führen, daß mit dem Mensch dann auch das Tier verwahrlost (ich denke das ist der Punkt um den es rlm geht) .
In einem Fall meiner vermittelten Tiere ist das passiert - aber: die betreffende Person hat die Reißleine gezogen, ging in eine Klinik, die Katze kam zu mir zurück und ist gut weitervermittelt. Derjenige fängt jetzt wieder an sich zu berappen und wieder Fuß zu fassen - und ich habe ihm damals gesagt, daß er wenn er es schafft wieder auf die Beine zu kommen, er dann von mir erneut Katzen vermittelt bekommen würde - und dazu stehe ich. Denn er bewiesen, daß er trotz allem noch für die Katzen da sein und in ihrem Sinne handeln konnte.

Umgekehrt hab ich Fälle gehabt, daß trotz positiver VK und allem nicht im Sinne der Tiere gehandelt wurde - und da war keine psychische Erkrankung mit im Spiel - zumindest keine offensichtliche. Und auch die VK und alles hat da nicht genützt. Verletzte Eitelkeiten, Machtspielchen und dergleichen können sehr viel mehr anrichten als eine VK verhindern kann.

Deshalb wäre ich durchaus bereit mich auf solche Fälle einzulassen. Irgendeine Form von "Sicherheit" muß mir geboten werden - wie auch immer die im Einzelfall aussehen mag. Ich muß mit gutem Gefühl das machen können und die Leute müßen offen sein und bereit sein eben diese andere Wege zu beschreiten, um mir ein gutes Gefühl zu vermitteln. Mir sind offene Menschen, die im Sinne der Tiere handeln lieber, als die mit der schicken Wohnung und dem superteuren Kratzbaum, die im Zweifel aber dann aus egoistischen Gründen blocken und nicht bereit sind auf die Besonderheiten meiner Scheumietzen einzugehen, weil jeder Tipp zum Umgang mit Problemkatzen als störend und Einmischung angesehen wird. Menschen, die mit ihren psychischen Problemen offen umgehen haben oft auch ein gutes Gespür für ebensolche Tiere und können bei einem traumatisierten Tier Wunder bewirken - was eben jene mit dem tollen Kratzbaum in der tollen Wohnung nie verstehen werden....

Thats my five Cent
 
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Es ging mir jetzt nicht um dich als Einzelfall ...

Das habe ich schon verstanden. 🙂 Wie im Eingangspost geschrieben, bin ich durch jemand anderen auf dieses Thema gestoßen und kam dann dadurch in's Grübeln.

Ich finde es nur bemerkenswert, dass dieser Thread noch nicht lange da ist und schon eine andere Userin mit dem gleichen Problem hier gepostet hat.


Übrigens, falls das nicht klar wurde... MICH kann man sehr wohl kennenlernen. 🙂 Bei der PS von meinen beiden bin ich... ähm... fast schon zu oft aufgeschlagen.
 
Übrigens, falls das nicht klar wurde... MICH kann man sehr wohl kennenlernen. 🙂 Bei der PS von meinen beiden bin ich... ähm... fast schon zu oft aufgeschlagen.

Nochmal: Es ging mir NICHT um DICH. 😉


Edit: Ja, Taskali, das meinte ich auch. Was wäre, wenn derjenige nicht selber die Reißleine zieht und niemand anderes das Geschehen bemerkt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo rim,

nun, vielleicht sollte ein Unterschied gemacht werden, wie sich das Problem des
Menschen gestaltet.
Jemand, der niemals seine Wohnung verlässt, auch das gibt es, würde wohl auch kaum zum TA gehen. Also gibt es Kontakte, die das für diesen Menschen machen ? Das wäre dann ein Ansprechpartner, z.B.
In unserem Fall gab es z.B. eine sehr nette Nachbarin, die meine Nummer hatte für Notfälle ( Klinikaufenthalt des Frauchens etc), ein TA, der um die Ecke seine Praxis hat etc.
Verwandte, Freunde, all das haben fast alle Menschen.
Und wer Erfahrungen mit Vermittlungen hat, der hat auch schon die abenteuerlichsten Dinge mit "gesunden" Menschen erlebt.
Würdest Du Dir bei einem "gesunden" Menschen die gleichen Gedanken machen
und wenn nicht, warum nicht? Dem schaut man auch nur VOR den Kopf.


Grüsse
Tadi
 
Und wer Erfahrungen mit Vermittlungen hat, der hat auch schon die abenteuerlichsten Dinge mit "gesunden" Menschen erlebt.
Würdest Du Dir bei einem "gesunden" Menschen die gleichen Gedanken machen
und wenn nicht, warum nicht? Dem schaut man auch nur VOR den Kopf.

Das stimmt definitiv. Und auch was Taskali in ihrem letzen Abschnitt beschreibt, seh ich so. Mann kann da überall auf die Nase fallen.
Doch hätte ich in einem Fall von Vornherein Bedenken, wenn niemand anderes Zutritt zu dees zukünftigen zu Hauses hätte.
 
Würde ich dahin vermitteln? Nein, definitiv nicht.
Warum? Weil ich leider mehr als einmal erleben musste, dass man den Leuten nur vor den Kopf gucken kann. Und außerhalb ihres "Wirkungskreises" können sich manche Leute herrlich verstellen. Beispiele dafür: Lügen über bereits vorhandene Tiere, Lügen über vorhandene Sicherungen, Lügen über Haltungsbedingungen der Katzen.

Ich würde also auch Fotos oä keinen Glauben schenken, da kann leider viel beschönigt/verfälscht werden.

Natürlich ist eine VK keine Garantie. Die Lebensbedingungen können sich nachhaltig ändern, sei es aus finanziellen Gründen oder weil jemand psychisch erkrankt und z.B. verwahrlost. Auch kann das Zuhause auf den ersten Blick noch so perfekt und toll sein und am Ende werden zB nötige TA-Kosten nicht getragen oder das Tier trotzdem schlecht behandelt. Oder sei es schlicht und ergreifend, dass die anfängliche Euphorie nachlässt und die Katzen urplötzlich als nervig, stressig, zu viel empfunden werden.

Für mich wäre die absolute Ausnahme wohl, wenn ich die Person wirklich gut kennen würde über einen längeren Zeitraum und den Wahrheitsgehalt der Aussagen gut einschätzen könnte. Aber bei einem/einer Fremden/er wären mir da zu viele Zweifel.

Objektiv gesehen gibt es natürlich einige Stellen, die auch ohne VK vermitteln. Von daher glaube ich nicht, dass jemand katzenlos bleiben "muss".
 
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Taskali, dein Beitrag beeindruckt mich sehr, auch die Tatsache, dass du bereits an psychisch kranke Menschen vermittelt hast. Dadurch habe ich mir jetzt gedacht, dass es auch sehr, sehr viel verlangt ist von Vermittlern, sich mit der entsprechenden Erkrankung vertraut zu machen.

Es gibt ja nun sehr viele verschiedene Erkrankungen der Psyche. Einige stellen sich sehr problematisch bei Tierhaltung dar, andere weniger. Was auch ganz wichtig ist (eigentlich bei allen Menschen, egal ob gesund oder körperlich bzw. psychisch krank) ist ein gesundes und nicht co-abhängiges Umfeld.

Bei mir persönlich wäre es nun so, dass ich das Haus nicht gerne verlasse, dazu aber durchaus in der Lage bin (ich bin also nicht abhängig von anderen, ich führe mein Leben selbstständig). Mein Umfeld unterstützt mich sehr... da sind nicht Massen von Leuten, aber die, die da sind, kennen mich seit Jahrzehnten (und treten mir auch mal in den Hintern, wenn nötig 😀). Die Leutchen um mich herum wären sicherlich bereit, einem Vermittler Sicherheiten zu geben.

Was du -frei gesagt- über traumatisierte Menschen und traumatisierte Katzen sagt, hat mich lächeln lassen - ich wusste schon immer, dass es einen Grund dafür gibt, dass ich Monroe bekommen habe. 🙂
 
Nochmal: Es ging mir NICHT um DICH. 😉

Weiß ich doch jetzt. 🙂 Der Abschnitt war nicht an dich gerichtet, deshalb zwei Absatzzeichen, mir ist ist einfach aufgefallen, dass der Eindruck entstanden ist, dass es auch unmöglich ist, mich persönlich kennenzulernen (was bei manchen Menschen mit sozialer Phobie durchaus der Fall sein kann).

(...)
Für mich wäre die absolute Ausnahme wohl, wenn ich die Person wirklich gut kennen würde über einen längeren Zeitraum und den Wahrheitsgehalt der Aussagen gut einschätzen könnte. Aber bei einem/einer Fremden/er wären mir da zu viele Zweifel. (...)

Dann wärst du ja keine Fremde mehr und könntest als Freundin meine Wohnung betreten. 😛

Den anderen Teil deines Posts akzeptiere ich völlig. Vielleicht hätte ich das vor 15 Jahren genauso gesehen, ich weiß es nicht (vor 15 Jahren deshalb, weil ich mich da noch gesund fühlte).
 
Weiß ich doch jetzt. 🙂 Der Abschnitt war nicht an dich gerichtet, deshalb zwei Absatzzeichen, mir ist ist einfach aufgefallen, dass der Eindruck entstanden ist, dass es auch unmöglich ist, mich persönlich kennenzulernen (was bei manchen Menschen mit sozialer Phobie durchaus der Fall sein kann).



Dann wärst du ja keine Fremde mehr und könntest als Freundin meine Wohnung betreten. 😛

Den anderen Teil deines Posts akzeptiere ich völlig. Vielleicht hätte ich das vor 15 Jahren genauso gesehen, ich weiß es nicht (vor 15 Jahren deshalb, weil ich mich da noch gesund fühlte).

Stimmt, auf dich konkret bezogen hättest du mit letzterem Recht. Das hatte ich nicht zu Ende durchdacht. 😉

Objektiv gesehen tut es mir durchaus Leid, da so "hart" zu denken. Wenn ich jetzt auf dich konkret Bezug nehme, dann hätte ich von deinem "Forumsauftreten" sicherlich keinerlei Zweifel, dass es deine Katzen ganz wunderbar bei dir haben.

Leider tragen alle die Konsequenzen daraus, dass es eben immer mal wieder die benannten Negativfälle gibt/gab. Auch, wenn man da sicherlich einigen Unrecht tut, die keinerlei böse Absichten haben, sondern eben aus anderen Gründen (wie zB bei dir) nicht anders können.
 
Kiu: Nehmen wir Figaro als Beispiel (diejenigen, die nicht bei mir mitlesen: Figaro ist ein wunderschöner älterer Rottiger, der schwer traumatisiert ist - Vorgeschichte absolut unbekannt, aber es muß furchtbar gewesen sein, sein Verhalten und sein Blick sprechen Bände, er ist absolut willenlos - bis zur Bewußtosigkeit - und das in echt und nicht nur als Metapher). Sein leidender Blick läßt bei allen Katzenfreunden sofort das Herz höher schlagen und sie wollen ihm helfen. Da er ja ohne sich zu wehren alles über sich ergehen läßt, ist die Gefahr sehr groß, daß jemand mit absolutem Willen und der Überzeugung dem Tier zu helfen, ihn warm und weich in seine Arme schließt - wie man es als gesunder Mensch mit armen verlorenen Seelen halt so tut... und damit absolut und in jeder Hinsicht sein Trauma voll und ganz triggert.

Jemand, der selber ein Problem mit Nähe/Distanz hat, würde noch nichtmal ansatzweise auf die Idee kommen, ihn ungefragt und ohne Einladung anzufassen - und ist damit der Richtige für ihn, denn hier treffen sich 2 Wesen, die beide wissen, wie sich das anfühlt hilflos derartigem ausgesetzt zu sein....
 
@ Taskali: Ich denke, ich weiß sehr gut, wovon du da sprichst. Eine Katze, die so traumatisiert ist, dass sie sich nicht mehr wehren kann, läuft Gefahr, bei den falschen Menschen zu Tode geliebt zu werden, und wenn es noch so gut gemeint ist.

Ich weiß nicht, ob ich so etwas auf den ersten Blick erkennen würde, aber dazu gibt es eben die Vorgeschichte und die Pflegestelle, die darüber informiert. Ein traumatisiertes Tier muss ganz alleine entscheiden dürfen, wieviel Nähe (wenn überhaupt) es möchte.

Bei Monroe ist es nicht ganz so dramatisch, aber auch hier gilt es als No-Go für alle, die mich besuchen, nach dem Kater zu greifen. Er benimmt sich im freien Gang als ob nichts wäre, aber sobald jemand die Hand ausstreckt, um ihn zu streicheln, dreht er sich sofort um und flieht. Wenn er nicht fliehen kann, legt er sich hin und sein Blick wird tot. Ich musste bei einem Not-TA schon sehr laut werden, damit er aufhört, Monroe zu streicheln.

In den drei Jahren seit seiner OP hat er jetzt in den letzten Monaten angefangen, immer wieder auf meinen Schoß zu springen und sich dort, sehr genussvoll, streicheln zu lassen (vorher ging das nur im Bett unter der Decke, da war er schon immer ein Armschläfer, sicher zugedeckt.) Ich bin momentan sehr oft still am Jubeln. 🙂

*laber* Sorry. 😳
 
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Viele Menschen gehen bei der Anschaffung eines Tieres sehr nach dem Äußeren.
Das fällt mir hier im Forum immer wieder ganz besonders auf.

Da finde ich es von jemanden der sich das Tier nicht persöhnlich ansehen kann schon bemerkenswert wenn man sich für das Tier entscheidet.

Ich denke es ist nicht nur schwierig für den Vermittelnden sonder auch für den der ein Tier sucht.
Und bei mir hat jemand der sich blind für ein Tier entscheidet schon mal das Herz auf den rechten Fleck.

Auch ich habe schon Tiere zu Psychisch kranken Vermittelt,da war allerdings auch eine VK möglich.
Beim erstenmal dachte ich auch Hoppla ob das wohl gut geht.
Das ist jetzt über zehn Jahre her,der Frau geht es deutlich schlechter,aber ihren Tieren geht es gut und sie würde die Tiere auch niemals vernachlässigen.

Auf der anderen Seite hatte ich vor zwei Jahren eine Vermittlung bei der alles bestens war.
Tolle Wohnung ,viel Zeit,Katzenerfahrene Einzelperson.
Die Frau hat sich den Kater bei mir angesehen und war begeistert.
Der Kater flog nach zwei Wochen raus,weil er ihr zu verschmußt war.
 
Ich geb auch mal meinen Senf 😳

Ich habe eine ähnlich geartete Phobie - ich verlasse sogar meine Wohnung überhaupt nicht. Und das als Pflegestelle.
Außer, ja außer für die Tiere. Ich habe bisher fast ausnahmslos alle Tierarzttermine gemeistert - einmal musste ich um einen Tag verschieben (war aber auch nicht dringend) und für weiter weg brauche ich liebe Fahrer... aber sonst? Immer.
Das mit der VK ging damals gerade so und war seeehr glücklich gegriffen, denn es war wie ich herausfand eine Dame die sich um so Leute wie mich jeden Tag kümmert. Dementsprechend offen und verständnisvoll war sie auch.

Ich zb. mache für mich nie die Wohnung sauber. Für die Katzen? Natürlich. Nicht so oft wie einige neurotypische (oder auch atypische wenn man an obsessives Verhalten denkt) es gerne hätten und Spinnennetze bleiben aus Prinzip, aber oft genug und vor Besuchen natürlich immer und besonders genau... Denn wenn DIE was sehen dann passieren schlimme Dinge, so mein krankes Hirn.
Bevor ich Pflegestelle wurde waren auch alle Fenster komplett zugehängt. Könnte ja wer was sehen! Die Vorhänge gibts noch, aber jetzt eben auch als Vorhänge und nicht doppelt und dreifach und alles zu sondern mit Löchern und offenen, gesicherten Fenstern...

Ich kann Leute reinlassen - aber es fällt mir schwer. Das Vertrauen muss da sein. Wenn man einmal eine Person reingelassen hat und sie hat nicht komisch geschaut o.ä., ist das nächste mal viel leichter. Superschwierig ironischerweise aber zb. meine eigene Mutter, weil sie das komplette Gegenteil von mir ist und zuhause täglich alles durchputzt. Eine Energie, die Frau - bewundernswert, aber ich weiß das sie sich bei mir überhaupt nicht wohlfühlt.

-----

Verzeihung für die lange Erklärung, ich dachte ich reihe mich einfach mal hier ein. 🙂 Aber zur eigentlichen Frage.

Würde 'mein' Verein generell an psychisch Kranke vermitteln? Ja, ich denke schon. Sie haben ja auch mich als PS aufgenommen und sind laut ihrer Aussage sehr zufrieden mit der Entscheidung (natürlich dient man dann als 'Bild' für jede andere Person mit ähnlichen Krankheiten aber das ist leider noch so). Mittlerweile bin ich 'sogar' PS-Betreuung!

Würde es ohne VK gehen? Kommt drauf an.
Wäre ein Video-Rundgang zb. möglich? Das empfände ich doch als nette Alternative, so mit anfänglichem zeigen einer Zeitung oder so 😛 😉
Das zwischenmenschliche... Das Wort von früher genutzten Vereinen vor der (Verschlechterung der) Erkrankung wird hier durchaus angenommen, oder eine vertraute Person macht die VK (wir geben immer eine Liste mit)? Ich würde versuchen da Alternativen mit der Interessentin zu finden.

Denn wie Tadi auch schon gesagt hat, die beste VK und die scheinbar tollsten Menschen können sich auch ganz schnell ganz unpassend für die Tiere herausstellen. Ich denke die Chance ist immer vorhanden. Ich würde auch sogenannte "gesunde" Menschen fragen ob jemand im Notfall da ist, oder wer fahren kann, oder was ist mit Urlaub/Reha/Kur/hastenichgesehen.
Das gibt sich echt nix.

Problematisch wird es dann - erneut, wie bei neurotypischen Menschen auch! - wenn die Interessentin oder der Interessent wahrscheinlich zu oft weg von Zuhause ist, sei das wegen Klinikaufenthalten oder Urlaub oder anderen Gründen.

Auch ob jemand die Reißleine zieht wenn es schlecht geht im Leben - die Frage gibt es doch auch bei jedem Menschen oder nicht?

Erneut, gibt sich alles irgendwie nichts... finde ich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich denke man kann psychische Störungen auch nicht über einen Kamm scheren. So wie in allen Bereichen gibt es Personen, die sehr verantwortungsbewußt sind und dann wieder welche, die sich nicht so viele Gedanken machen und vielleicht eher dazu neigen ein Tier zu vernachlässigen. Ich persönlich gehöre zu dem Personenkreis, der seine Verantwortung sehr genau nimmt und ich bekomme sofort ein schlechtes Gewissen, wenn es mir mal nicht so gut geht und ich unseren Katzen nicht in dem Ausmaß Aufmerksamkeit schenken kann, wie ich denke, daß sie es sich wünschen. Ich setzte da sehr hohe Maßstäbe an mich.

Menschen, die mit ihren psychischen Problemen offen umgehen haben oft auch ein gutes Gespür für ebensolche Tiere und können bei einem traumatisierten Tier Wunder bewirken

Das sehe ich auch so! Wer offen mit seiner Erkrankung umgeht, der ist in seiner Entwicklung schon weit vorangeschritten. Ich selbst habe im Laufe der Jahre ein gutes Gespür für mich und meine Grenzen entwickelt, so daß ich sie auch beim Tier respektieren kann. Allerdings habe ich extra ein Katze genommen, die nicht traumatisiert ist, sondern nur nicht sozialisiert. Sicher ist sicher! 😉

Der lokale Katzenverein bei uns wurde übrigens gegründet um einem drogenabhängigen jungen Mann zu helfen, der sich freilebender Katzen angenommen hatte und das finanziell irgendwann nicht mehr allein bewältigen konnte. Mir wurde gesagt, daß der Mann sich immer sehr fürsorglich um die Tiere gekümmert hätte und sehr zuverlässig wäre. Mittlerweile ist daraus ein richtig toller Verein entstanden.

@Kiu: Mein Mann und ich bekommen übrigens auch Rente!
 
Sehr interessanter Thread und auch ein sehr wichtiges Thema, da immer mehr Menschen psychische Erkrankungen haben. Auch für mich kommt es darauf an ob jemand in der Lage ist im Sinne der Katzen zu handeln. Oft helfen Tiere auch das Leben zu stabilisieren. Mittlerweile meide ich Hochglanzwohnungen, die wie aus einem Prospekt aussehen. Ich glaube kaum, dass Katzen sich da wohlfühlen. Mir sind die einfachen, aber liebevollen Haushalte lieber.

Gerade hier im Ruhrgebiet gibt es immer mehr Menschen, die Tiere lieben und alles für sie tun, aber leider finanziell keine größeren Kosten übernehmen können. Da versuchen wir dann zu helfen und auch die Tiertafel ist ein wichtiger Anlaufpunkt.
 

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