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Ich habe mir Monate lang sein Gepisse angetan, jeder andere, nicht so katzenliebende, hätte ihn erneut vermittelt deshalb.
Er ist keine 3 Jahre alt, und ich bin sein 3. Zuhause. Traurig, nicht wahr?
Ich habe kein Problem mit Wohnungshaltung per se, aber ne Katze, die schonmal die Welt kennenlernen durfte, kann nicht eingesperrt werden.
Ich hab das auch geglaubt, wird hier ja auch in jedem zweiten Strang propagiert.
Pauschal zu sagen: einmal draußen - immer draußen ist somit Unsinn - man muß aufs Katz schauen - sowohl in Punkto ob überhaupt Freigang notwendig ist und wenn ja, dann eben welche Bedingung dieses Katz braucht.
Dieser weit verbreitete Unsinn macht mich nochmal wahnsinnig.
Ich hab das auch geglaubt, wird hier ja auch in jedem zweiten Strang propagiert.
Und natürlich meine Katze, die leider auf der Straße geboren wurde und da auch über ein Jahr ausharren mußte, bevor sie in der Tötung landete, da gerettet wurde und dann nach einer mittleren Weltreise schließlich mit 2 Jahren bei uns landete, jederzeit rausgelassen.
Weil sie es ja so gewöhnt war.
Daß sie uns jahrelang die Bude vollgepieselt hat, haben wir, wie viele andere Merkwürdigkeiten halt hingenommen, sie ist eben nach dieser Kindheit völlig traumatisiert.
Irgendwann sind wir dann umgezogen.
Ins pure Katzenparadies, an den Rand eines winzigen Dorfes.
Okay, es ist jetzt keine Erdgeschoßwohnung mehr, sondern 1. Stock mit gesicherten Fenstern, eingenetzter Loggia und chipgesteuerter Katzenklappe, so daß Madame immer noch raus kann, wie sie möchte.
Nur: Sie möchte gar nicht raus !!!!!!!
Wir leben inzwischen schon einige Jahre hier, aber die Süße hat noch nicht ein Pfötchen freiwillig vor die Wohnungstür gesetzt.
Und glaube mir, wir haben wirklich ALLES versucht, um sie im neuen Revier einzugewöhnen, weil doch reine Wohnungshaltung üüüüüberhaupt nicht artgerecht ist und eine Katze, die den Freigang gewohnt ist.... blablabla....
Sie liebt die Loggia und kann Stunden vorm Fenster verbringen und die Nachbarskatzen stalken, aber sobald auch nur die Wohnungstür aufgeht, verschwindet sie wie ein geölter Blitz am anderen Ende der Wohnung unterm Bett.
Und: Sie pieselt praktisch nicht mehr wild !!!!
Von ca fünf Wildpieseleien pro Woche als Freigängerin in der alten Wohnung zu etwa zweimal im Jahr (!!!!), seit sie sich selbst zur Wohnungskatze gemacht hat.
Ziemlich klare Aussage ihrerseits, oder ?
Auch sonst geht es ihr merklich besser.
Eine bombenfest hinter ihr verschlossene Wohnungstür hat viel, viel mehr geholfen als jahrelange Gabe von Zylkene und Co., Besuche vom Tierpsychologen und all die anderen Dinge, die wir unternommen hatten, um der Maus zu helfen.
Im Rahmen dessen, was ihr möglich ist, ist sie jetzt eine ziemlich “normale“ Katze und sie genießt ihr Leben endlich spürbar und sichtlich.
Unsere zweite Katze, die ganz anders aufgewachsen ist, aber logischerweise ebenfalls Freigängerin war, geht übrigens auch nicht mehr raus.
Ihr ist die Loggia noch viel wichtiger als der Großen, aber mehr an Natur braucht und will sie anscheinend nicht.
(Und wir Deppen haben wirklich jahrelang nach einer freigängertauglichen neuen Wohnung gesucht.... wenn wir das geahnt hätten... )
In der von der TE beschriebenen Situation mit dem Bus vor der Tür würde ich auch keine Katze rauslassen.
Aber ich bin auch absolut kein Verfechter von Freigang mehr.
Hätte ich hier irgendwo mal lesen können, daß gerade ehemalige Straßenkatzen überhaupt kein Verlangen mehr nach draußen haben, wären unserer Maus viel Leid und Angst erspart geblieben.
Das Problem dabei ist ja leider....meist passiert das einer Katze zum ersten und zum letzten Mal. 🙁
So das sind jetzt vier Katzen, die bestimmt nicht repräsentativ sind und alle total unterschiedlich, deswegen bin ich der Meinung, wenn ich die Möglichkeit habe die Katze rauszulassen, dann mache ich das und Katzi darf entscheiden ob sie will oder nicht...meines Erachtens nach
Ich habe als Kind am Ortsrand an der Durchfahrtsstraße eines Dorfes gewohnt.
99% sind mit viel mehr als 50 km/h in den Ort / aus dem Ort gefahren.
Alles, was 4 Beine hatte, war da irgendwann tot oder schwerverletzt.
Sogar ein alter Mann, der mit seinem Leiterwägele am Straßenrand ging, ist dort totgefahren worden.
Naivität kennt echt keine Grenzen...
Streuner haben draußen Hunger, Kälte und Überlebenskampf erlebt und wenn man die Geduld hat zu warten, bis sie die Geborgenheit eines Lebens im Haus kennengelernt haben, dann verbinden sie das drinnen eben mit diesen guten Gefühl, während das draußen aber mit den alten unschönen Erfahrungen besetzt ist - ergo: sie sind zufriedene Wohnungskatzen und gehen selbst wenn sie können nur noch wenig bis gar nicht raus.
Pauschal zu sagen: einmal draußen - immer draußen ist somit Unsinn - man muß aufs Katz schauen - sowohl in Punkto ob überhaupt Freigang notwendig ist und wenn ja, dann eben welche Bedingung dieses Katz braucht.
100% zustimm..
Hab selber eine Ex Straßenkatze, die bis jetzt keinerlei Drang nach draußen zeigt, wobei sie mittlerweile! schon gucken geht, wenn meine Freigänger rein kommen.
Aber ich trau mich noch nicht sie raus zu lassen, da ich Angst hab, dass sie dann draußen wieder in den Wildchenmodus verfällt.
Bei ihr ist es aber auch so, dass sie eine feste Futterstelle hatte draußen und eigentlich keinen Hunger leiden musste.
Sie sitzt sehr gerne am vergitterten Fenster.
Ewig werde ich ihr den Freigang nicht verwehren können.
Risiko ist einfach, dass sie nicht mehr rein kommt 😳.
Der Streuner, den ich letztes Jahr eingefangen hatte am Schrottplatz und der wirklich Hunger leiden musste, weil die jüngeren Alphakater ihn immer vom Futternapf vertrieben haben,
ist in seinem Zuhause glücklicher Wohnungskater und hat nicht mal groß den Drang in den gesicherten Garten zu gehen.
Einmal Freigang, immer Freigang..das gilt eben nicht immer.
Es kommt eben drauf an und ist individuell.
genau so ist es, CutePoison. Mein Kater 1 war Streuner, dann fast ein Jahr im Tierheim.... obwohl er da unbedingt RAUS wollte, ist doch alles, was er will, sein Mensch, und das bin ich. Und ja auch sein Kumpel, obwohl er den häufig foppt.
Beide sind als Teilzeit-Freigänger absolut zufrieden und kommen sogar auf Abruf nach Hause.
Das "Wildchen", das sich im Winter an meine Nachbarin im EG ranwanzte, mag auch nimmer fort. Ja, hinaus will er immer wieder, das ist richtig. Aber 'rein will er auch immer wieder, und ist dann das kuscheligste anhänglichste Flauschemonster, das Ihr Euch vorstellen könnt!
Zudem ist er noch sehr jung und voller Energie - ich schätze, je ruhiger der wird mit den Jahren, desto häuslicher wird er noch werden.
Von daher musst Du wg. einem Rückfall in den Wildchen-Modus wenig Ängste haben. Gibt der Katz einfach die Zeit, die sie braucht, auch, bis DU das Gefühl hast, es hat sich ein stabiles Band zwischen Dir und dem Tier entwickelt, samt Vertrauen und dem Gefühl: Da wo Du bist, fühlt sich dieses Exemplar jetzt wohl und beschützt. Dann kommt die IMMER wieder! Mit 90% Sicherheit. Nur Mut!
Es ist ja weniger die Buslinie für sich, sondern, wie man da allgemein lang fährt und wie hoch das Verkehrsaufkommen ist.
Hier bei mir hab ich oft Bauchweh, weil selbst in der 30iger Wohnsiedlung alle rasen, inkl. einem Deppen, der offenbar mit Lamborghinis zu handeln scheint und das auch zeigen muss....
Wobei selten aber schnell befahrene Landstraßen noch gefährlicher sind.... die Katz wird dann oft auf kalter Pfote erwischt. Sie rechnet nicht mit dem Geschoß, das mit 80 km angerast kommt.
Man muss sichs anschauen.
Vor dem Fund meiner aktuellen Whg hätte ich fast mal einen Vertrag anderswo gemacht - die Bude war toll, Riesenbalkon, nah am Grünen, schön eingeteilt, Miete ok, viel Platz, wundervolle Umgebung .... zum Glück hab ich die Gelegenheit genutzt, nochmal an einem Montag hinzufahren.... da fielen mir die Tomaten vor den Augen. Aus der alten Whg hatte ich wg. Lärm und Dauerverkehr weg wollen. Diese hier war NOCH SCHLIMMER - unglaublich zunächst!!! Vom Trecker bis zum PKW waren sie alle mit Höchstgeschwindigkeit unterwegs, innerorts. der Lärm riss nie ab.. Jetzt verstand ich auch, warum der fabelhafte Balkon bei den Noch-Mietern so völlig frei von Tisch, Bank, Liegestuhl war .... wäre sinnfrei gewesen. Obwohl zahlreiche Katzen da in der Nachbarschaft herumturnten, dachte ich mir, das will ich nicht, die Chancen, die in Briefmarkenformat zurückzukriegen, ist riesig!!!