Freigang oder Wohnung?

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Round about 50 Millionen (in der Regel sinnlos) getötete Vögel im Jahr sollten einem zu denken geben. Würde jeder Wohnungskatzenhalter seine Katzen raus ins Freie lassen, würden diese Zahlen wohl noch dramatisch steigen, von der Explosion verwilderter Katzenpopulationen mal ganz abgesehen.

Martin, durch eine Katze wurde noch kein Vogelbestand gefährdet. 😉

Hast du schon mal etwas von der natürlichen Auslese gehört welche es auch bei Vögeln gibt?

Es gibt da auch einen Bestand, es wird immer nur eine bestimmte Anzahl der Vögel und ihrer Nachkommen überleben, der Tod ist vielen vorausgesagt, egal durch welchen Einfluss, ob durch Erfrieren, Verhungern oder durch die Katze.

Davon abgesehen, fängt die Katze nicht so oft einen gesunden Vogel. 😎

Mich würde mal interessieren ob du einen Garten besitzt?
 
A

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Lass mich raten: Du hast die Studie auch nicht gelesen. Es ist tatsächlich müßig, sich überhaupt darüber zu unterhalten, wenn hier mit Begriffen wie natürliche Selektion um sich geworfen wird. Wie gut kennst du die Vogelbestände, um dir da so sicher zu sein? Quellen?

In Deutschland gibt es leider keine Studien zu dieser Thematik, aber in England wurden Untersuchungen angestellt mit der Feststellung, dass in eigentlich intakt erscheinenden Landschaften bestimmte Vogelarten nicht mehr zu finden waren (Bodenbrüter, Heckenbrüter) (siehe Studie)

Es geht auch oftmals weniger um die gesunden adulten Vögel, sondern mehr um deren Brut. Oder hälst du eine Katze dafür etwa auch für zu ungeschickt? :aetschbaetsch2:

Was hat die Frage mit dem Garten denn zu bedeuten? Nur weil ich die durch Katzen an der Fauna angerichteten Schäden kritisch sehe, muss ich ein zorniger Wohnungshalter sein? So weit sollte man schon über den Tellerrand hinaus sehen können. Ich habe einen Garten, wohne aber in keiner Gegend, in der ich meinen Katzen mit gutem Gewissen Freigang gewähren könnte.

Wäre dies möglich, würde ich es wohl tun, auch wenn ich mich damit ebensowenig 100% wohl fühlen könnte wie ich es mit reiner Wohnungshaltung auch nicht kann.

MFG Martin
 
Ich kann auch keine eigene Studie anbringen nur meine eigenen Beobachtungen. In Amsterdam gibt es extrem viele, freilaufende Katzen, was sicher damit zu tun hat, dass es eine echte Mäuseplage in der Stadt gibt. Gleichzeitig beobachte ich eine grosse Anzahl von Singvögeln und wilden Papageien als auch Enten, Gänse und Schwäne auf den Grachten. Dieses Jahr wurden wir von der Stadtverwaltung angeschrieben, dass es eine Überpopulation von Gänsen gibt und dass wir Gänsenester melden sollten, damit diese ausgetauscht werden können. Die Lokalzeitung berichte neulich sogar davon, dass Marder gesehen sein

Um 5 Uhr Nachts gibt es hier regelmässig ein Singkonzert, wie ich es als Stadtbewohner in noch keiner anderen Stadt erlebt habe. Doch verwunderlich, wenn hier so viele Katzen jagen, oder?

Mich wundert es übrings nicht, da mein Freigänger den Vögel zwar in die Bäume folgt oder sie auf dem Bootsanlegesteg anversiert aber nicht ohne vorher wilde Entzückungsschreie auszustossen, die die Vögel rechtzeitig warnen:aetschbaetsch1:, was anderes als ne Maus hat er noch nicht mitgebracht.
 
dass in eigentlich intakt erscheinenden Landschaften bestimmte Vogelarten nicht mehr zu finden waren (Bodenbrüter, Heckenbrüter) (siehe Studie)

Intakt erscheinend, du schränkst das ja selbst ein, ist ja keineswegs gleich intakt.

Die Veterinärin, die ich vorhin mal erwähnt habe, machte für den Rückgang vieler Vogelarten auch den massiven Pestizideinsatz verantwortlich. Dieser macht unter anderem Eierschalen so porös, dass ein guter Teil des Nachwuchses gar nicht mehr schlüpfen kann.

Bislang hat noch keine Studie bewiesen, dass Katzen die Hauptverantwortlichen für den Artenschwund sind - zumindest nicht in Europa, bei isolierten Insellagen mit wenig Ausweichmöglichkeiten mag das schon wieder anders aussehen.

LG Silvia
 
was sicher damit zu tun hat, dass es eine echte Mäuseplage in der Stadt gibt.

Die gibt es hier auch, alle Landwirte klagen darüber und leider führt das wieder zu Gifteinsätzen, die das Gleichgewicht erst recht durcheinanderbringen...

LG Silvia
 
@ sui: mein Plum ist ein Vogelräuber sondergleichen. Und nicht nur die dusseligen Amseln, sondern Rotkehlchen, Meisen, Stare, Rotschwänze und dergleichen. Trotzdem leiden wir keineswegs an Vogelmangel, hier ist den ganzen Tag über emsiges Treiben zu beobachten und wir haben auch das ganze Repertoire an Singvögeln zu bieten, sogar Mauersegler. An Vogelarmut leiden wir ganz bestimmt nicht, trotz Plums und der Nachbarkater Treiben.

Die wahren Vogelräuber, das sind die Nesträuber wie Elstern, Raben und vor allem die ach so niedlichen Eichhörnchen. Wenn ich in der Dämmerung oder auch tagsüber plötzlich aufgeregtes Gezeter in den Büschen höre, dann ist nicht mein Plum daran schuld sondern vor allem die Eichhörnchenbrigade.
 
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@ sui: mein Plum ist ein Vogelräuber sondergleichen. Und nicht nur die dusseligen Amseln, sondern Rotkehlchen, Meisen, Stare, Rotschwänze und dergleichen. Trotzdem leiden wir keineswegs an Vogelmangel, hier ist den ganzen Tag über emsiges Treiben zu beobachten und wir haben auch das ganze Repertoire an Singvögeln zu bieten, sogar Mauersegler. An Vogelarmut leiden wir ganz bestimmt nicht, trotz Plums und der Nachbarkater Treiben.

Deshalb hinterfrage ich ja auch diese Studien. Denn wenn sie wirklich aussagekräftig wären, dann müßten die Vogelpopulationen rund um Freigängergärten doch stark zurückgehen, oder begehe ich da einen Denkfehler?

LG Silvia
 
Bei Millionen Katzen reichen jährlich 6 pro Katze gefangene Vögel aus, um auf diese Werte (ca. 50 Mio in Deutschland) zu kommen.

Ich hatte in den letzten Jahren immer 3-5 Katzen. Wohne direkt am Wald und an Feldern, meine Katzen sind alle Freigänger.
Von November bis März richte ich Vogelfutterstellen im Garten ein und den ganzen Winter über ist hier emsiges Treiben.
In den 4 Monaten haben alle Katzen zusammen im höchsten Fall 8 Vögel angebracht, in den meisten Fällen 4-5 und letzten Winter sogar nur einen einzigen.

Den Rest des Jahres bringen sie allerhöchstens 2-3 Vögel an, und zwar alle zusammen.

Macht bei mir im Mittel knapp 5 Vögel pro Jahr bei insgesamt durchschnittlich 4 Katzen. Macht pro Katze 1,25 Vögel pro Jahr.

Dazu sollte man erwähnen, dass in den 4 Füttermonaten durchschnittlich mindestens um die 50 Vögel täglich im Garten sind.

Ich gehe also davon aus, dass tatsächlich in der Regel die geschwächten oder kranken Vögel gefangen werden, die vermutlich ohnehin nicht überlebt hätten.
Jungvögel wurden tatsächlich noch nie erbeutet, ich habe aber auch keine Nistangebote im Garten, ich denke, der Wald ist dafür besser geeignet.

Daher halte ich die These von 6 Vögel pro Jahr pro Freigänger für absolut nicht haltbar, auch wenn ich mich in meiner katzenreichen Bekanntschaft umsehe.
 
Lass mich raten: Du hast die Studie auch nicht gelesen. Es ist tatsächlich müßig, sich überhaupt darüber zu unterhalten, wenn hier mit Begriffen wie natürliche Selektion um sich geworfen wird. Wie gut kennst du die Vogelbestände, um dir da so sicher zu sein? Quellen?

In Deutschland gibt es leider keine Studien zu dieser Thematik, aber in England wurden Untersuchungen angestellt mit der Feststellung, dass in eigentlich intakt erscheinenden Landschaften bestimmte Vogelarten nicht mehr zu finden waren (Bodenbrüter, Heckenbrüter) (siehe Studie)

Es geht auch oftmals weniger um die gesunden adulten Vögel, sondern mehr um deren Brut. Oder hälst du eine Katze dafür etwa auch für zu ungeschickt? :aetschbaetsch2:

Was hat die Frage mit dem Garten denn zu bedeuten? Nur weil ich die durch Katzen an der Fauna angerichteten Schäden kritisch sehe, muss ich ein zorniger Wohnungshalter sein? So weit sollte man schon über den Tellerrand hinaus sehen können. Ich habe einen Garten, wohne aber in keiner Gegend, in der ich meinen Katzen mit gutem Gewissen Freigang gewähren könnte.

Wäre dies möglich, würde ich es wohl tun, auch wenn ich mich damit ebensowenig 100% wohl fühlen könnte wie ich es mit reiner Wohnungshaltung auch nicht kann.

MFG Martin

Für manche Sachen brauche ich keine Studien.

Eine Katze hat definitiv noch keinen Vogelbestand ausgerottet.

Wegen dem Garten habe ich gefragt, da mich interessiert, wie der so gestaltet ist. Verrätst du es mir?
 
Was viel schlimmer für den Vogelbestand ist, sind diese Vogelfänger, die Netzte, Leimfallen etc. aufstellen... DAS ist gefährlich...
 
Was viel schlimmer für den Vogelbestand ist, sind diese Vogelfänger, die Netzte, Leimfallen etc. aufstellen... DAS ist gefährlich...

😱 😱 Warum machen die das? Davon ahb ich ja noch nie gehört... 😱 😱
 
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😱 😱 Warum machen die das? Davon ahb ich ja noch nie gehört... 😱 😱

Soviel ich weiß, ist das in Deutschland verboten. Das trifft wohl eher die Zugvögel, die in Südeuropa überwintern. Was es natürlich nicht weniger schlimm macht.

LG Silvia
 
Von Italien weiß ich das. Für die gelten diese kleinen Vägel als Delikatesse. 😱
 
😱 😱 Warum machen die das? Davon ahb ich ja noch nie gehört... 😱 😱

Gibt es anscheinend leider (illegal) lt. Nabu, Achtung mit Bildern !:

http://www.nabu.de/jagd/vogelfallenfang.pdf



Denke mal es war von Sui nicht so gemeint, dass man keine Freigänger halten sollte wegen Vogelfang.😉

Eher gibt es durchaus nachvollziehbar und gute Gründe wenn sich jemand für Wohnungskatzen entscheidet.


Es gibt gute Gründe, die Katze laufen zu lassen, aber eben auch gute Gründe dagegen (Verkehrsrisiko, Diebstahl, Sadisten usw wurde ja alles bereits erwähnt).
 
Naja immerhin gibt es auch Greifvögel die die ein oder andere kleine Katze mal weggeschnappt haben :zufrieden:
 
Danke für eure vielen Antworten! 🙂

Zu meiner Wohnsituation: Zur Haustüre raus: stark befahrene Straße (Hauptstraße), links ebenfalls stark befahrene Straße (da wo der tote Kater gefunden wurde) und rechts zwar eine kleinere Straße, jedoch mit Supermarkt inkl. Parkplatz).

Und meine beiden waren auch zwei Notfellchen. Ich wollte ihnen einfach nur ein schönes Zuhause bieten, dass sie Hauskatzen sein sollen, war von Anfang an eigentlich beschlossen. Bis dann eben doch die Zweifel kamen.

Hast es doch erkannt Katzenunfreundliches Gebiet.Und Dein Freund naja.
 
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Jetzt mal ehrlich:


Wie viele Katzen sind im Tierheim und können nicht vermittelt werden ?

Sie leben dort im egstank, ohne menschliche Zuwendung in einen kleinen Käfig.


Eine Katze auf 40m2 geht es alle mal besser als einer im Heim !!!

Sie wird geliebt, es wird sich um sie gekümmert usw.

Alternative: Straßenkatze und dann ab ins Heim und dort vor sich hinvegetieren.

Es kann nicht jeder Katzenhalter einen Bauernhof auf dem Land haben, so viele Bauernhöfe gibt es nicht !!!
 

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