Freigang oder Wohnung?

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Meine Katzen dürfen das selber entscheiden. Ich hab auf dem Balkon mit Lammfell ausgelegte Weinkisten im Winter. Um ca 23 Uhr ist bei mir Schicht im Schacht. Dann fungiere ich nicht mehr als Türöffner. Das wissen die Nasen. Wer da nicht auftaucht, beleibt draußen. Bei mir gibt es aber auch zig Heuschober und Ställe zum übernachten.

Und die Katzen haben eine innere Uhr. (die viel besser funktioniert als bei meinen Kindern, aber das ist ein anderes Thema🙄)
 
A

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So läuft es hier auch.
Ich habe keine Klappe und werde auch keine bekommen.
Dafür einen überdachten Balkon und eine überdachte Terasse mit mehreren warmen, trockenen Schlafplätzchen.
Wer gegen 23 Uhr nicht da ist, da rufe ich das letzte Mal, der bleibt draußen.
Im Winter ist das eher selten der Fall, jetzt kommt das häufiger mal vor.
 
Ich nenne nur mal kurz Beispiele, wo mir auf Anhieb die Galle hochkommt:

- Die Tochter meiner Nachbarn mit 3 oder 4 Kindern, alle den ganzen Tag am Schreien, dort sitzt ein armes Miezchen (auch noch als Einzelkatze) in der Wohnung fest, ich darf gar nicht drüber nachdenken

Absolut daneben so eine Haustierhaltung. Leider werden Haustiere ( egal ob Katze, Hamster etc.) allzu oft für Kinder "angeschafft" ohne sich mit den Bedürfnissen der Tiere auseinander zu setzen. Zusätzlich sollte kein Tier als Spielzeug angeschafft werden.
Bei den meisten dieser Leute wird diese Katze dann früher oder später wohl im TH landen: zerkratzt die Tapeten, pieselt in die Wohnung etc..
Oder ausgesetzt ( irgenwoher müssen die vielen Strassenkatzen ja kommen).

Solche Tierhaltung sollten aber als Argument gegen eine vernünftige Wohnungshaltung herhalten.

- Gestern beim TA dieser widerliche Typ der seine Katze nach der Infusion anblärrte weil sie ihn wohl irgendwie krallte, sie aushob und blärrte 'ich bin stärker als du', da bete ich, dass die Miez nicht in der Wohnung den Typen ausgeliefert ist

Hatte ich gestern gelesen. Bei solchen Menschen frage ich mich schon, warum sie überhaupt Tiere halten.🙁

- schlechte Freigangshaltung ist, wo sich Sommer wie Winter niemand kümmert und die Katzen so nebenher laufen, wobei es dies sicher auch bei Wohnungshaltern gibt

So eine ähnliche Freigangshaltung haben wir hier in der Nachbarschaft. Die Katze tut mir leid. Sie ist ständig draussen, man sollte meinen richtig toll für die Katze. Einerseits vielleicht, aber die Besitzer sind eigentlich lediglich fürs füttern da. Häufiger ganz unterwegs und die Nachbarschaft kümmert sich ums füttern.
Mittlerweile zum Glück dirket nebenan Katzenliebhaber ( selber drei Freigänger). Hier hat sie wenigstens immer wieder mal Anschluß und es wird sich um sie gekümmert.


Je nach Gestaltung beider Haltungsarten kann beides auch gut oder schlecht sein...

Sehe ich auch so.

ICH würde meine Katzen nie rauslassen, wenn ich nicht dafür garantieren könnte, dass sie dann auch ihr Leben lang rauskönnen (also Umzug o.Ä. ausgeschlossen ist)...
Außerdem auch nur dann, wenn ich keine Angst haben müsste, dass sie unter die Räder oder zu bösen Nachbarn kommen...

Heißt also, dass wir unsere erst rauslassen werden, wenn wir ein Haus, samt gesicherten Garten haben...

Alles andere könnte ich mit meinem Gewissen nicht vereinbaren....
(siehe Threads wie-"ich muss aus meiner Wohnung ausziehen und kann nun keinen Freigang mehr bieten")

Finde ich eine sehr vernünftige Einstellung.

Man sollte sich schon Gedanken ein paar Jahre weiter machen.

Erst,wenn das alles wirklich zu 100% gegeben ist, würde ich sie zu Freigängern machen und dann auch nur gesichert.. Heutzutage gibt es keine Gegenden mehr, in denen man ausschließen könnte, dass Katzen übergefahren, vergiftet und was weiß ich noch werden...

Mir und meinem Gewissen ist das nix... 🙄

Genau deshalb gibt es auch bei uns keinen ungesicherten Freigang.

Und jagen, laufen und toben können Katzen sehr wohl genauso auch in der Wohnung wie draußen-wenn man sie denn lässt.... 🙂

Genau das ist der Knackpunkt bezüglich Wohnungshaltung und das Katzen damit durchaus sehr zufriedenen Katzen sein können.

Bei uns gibt es so gut wie keine Einschränkungen. Die Katzen dürfen überall hin. Ausnahme Tisch während wir essen; Tankraum, ein Kellerraum und der Dachboden.
Bei früheren Wohnungen konnten immer alle Räume genutzt werden.
 
Wenn wir umgezogen sind und ich will auf jeden Fall eine Wohnung in einer ländlichen Gegend...oder in einem ländlichen Bezirk, da lasse ich meine beiden dann vielleicht raus, es kommt daruaf an, wie sie es wollen und wie "stabil" die Kleine dann ist. Sie ist leider extrem ängstlich und schon Kleinigkeiten führen dazu, dass sie sich verkriecht und nicht mehr angefasst werden will. Sie kommt dann den ganzen Tag nicht aus ihrem Versteck... Und das muss nicht sein, wenn draußen was passiert, dass sie dann aus Panik irgendwo reinkriecht, dass man sie nicht mehr findet und sie von alleine ncht mehr raus will :massaker:
 
Wenn wir umgezogen sind und ich will auf jeden Fall eine Wohnung in einer ländlichen Gegend...oder in einem ländlichen Bezirk, da lasse ich meine beiden dann vielleicht raus, es kommt daruaf an, wie sie es wollen und wie "stabil" die Kleine dann ist. Sie ist leider extrem ängstlich und schon Kleinigkeiten führen dazu, dass sie sich verkriecht und nicht mehr angefasst werden will. Sie kommt dann den ganzen Tag nicht aus ihrem Versteck... Und das muss nicht sein, wenn draußen was passiert, dass sie dann aus Panik irgendwo reinkriecht, dass man sie nicht mehr findet und sie von alleine ncht mehr raus will :massaker:

Wenn sowieso ein Umzug irgendwann geplant ist und man eigentlich gänzlich ungesicherten Freigang auch nicht gerade unbedingt möchte, kann man auch gezielt nach einer neuen Wohnmöglichkeit suchen die einen gesicherten Freigang/Garten bietet.😉
 
Zum Thema Kälte...
Wenn ihr schon erfroren im Schnee liegt, dann sitzt Katzi immernoch lebendig neben euch und freut sich des Lebens.
Meine Fresse, hört doch endlich auf, die Katzen zu vermenschlichen!!!!
 
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Dass Kälte Katzen nichts ausmacht, das weiß ich. Der Kater einer Freundin ist immer liebend gerne im Schnee herumgetollt und hat sich gewälzt...das wäre nicht unbedingt mein Problem... Das wovor ich Angst habe, hatte ich ja schon geschildert...
 
Mit welcher Aggressivität diese Diskussion von manchen hier geführt wird, lässt ja bereits tief blicken. Fanatismus ist selten von Vorteil, und der Anspruch auf die Deutungshoheit der Katzenpsyche ("Was würde eine Katze wohl sagen, wenn sie denn nur reden könnte") ein alberner Streit, der naiver kaum geführt werden könnte.

Meine Katzen würden sicher sagen: "Wir lieben dich sehr, außerdem du bist 1000x schlauer als wir, also entscheide du doch, was für uns das beste ist.

Wurde die Katze nun domestiziert, oder etwa doch nicht? Haltet ihr Wildkatzen oder Hauskatzen?

Der Begriff "artgerechte Haltung" wird andauernd überstrapaziert. Was ist denn artgerechte Haltung?

Warum ist es für manche so schwer zu verstehen, dass Freigänger und Wohnungskatzen jeweils Vor- und Nachteile mit sich bringen, aber niemand deshalb zum Tierquäler wird, der eine dieser Haltungsformen der anderen vorzieht.

Natürlich ist es schön für die Katze, durch die Natur zu streifen. Ganz klarer Vorteil. Dass die 9 Mio Katzen in Deutschland dabei gleichzeitig zu erheblichen Schäden an der Fauna beitragen, wird gekonnt ignoriert, "ach so sind Katzen nun mal". Es gibt aktuelle Studien aus England und den USA, die dramatische Zahlen vorlegen, was die allein durch Hauskatzen getötete Zahl von Vögeln angeht:

http://www.abcbirds.org/newsandreports/releases/110314.html
http://www.abdn.ac.uk/~nhi775/cat_predation.htm

Round about 50 Millionen (in der Regel sinnlos) getötete Vögel im Jahr sollten einem zu denken geben. Würde jeder Wohnungskatzenhalter seine Katzen raus ins Freie lassen, würden diese Zahlen wohl noch dramatisch steigen, von der Explosion verwilderter Katzenpopulationen mal ganz abgesehen.

Wie immer und überall muss man mit Nachteilen leben, wenn man sich für einen von zwei Wegen entscheidet. Ich habe nichts gegen Freigänger und auch nichts gegen Wohnungskatzen, das soll jeder für sich entscheiden.

Aber insbesondere User wie Filina beschränken sich auf Häkeltantenpsychologie und behaupten die alleinige Deutungshoheit über das Katzenglück, ohne auch nur ein einziges, stichhaltiges Argument anzuführen. Werden den Wohnungskatzen nachweisbar! häufiger krank? Leiden sie vermehrt unter psychischen Problemen? Wenn es dazu eine Studie gibt, wäre es nett, dieses Wissen mit uns zu teilen.


Liebe Grüße

Martin
 
@ sui
Recht hast du!
Außer dass es was die allein durch Hauskatzen getötete Zahl von Vögeln angeht denk ich mal Freigänger heißen muss 🙂
 
Zuletzt bearbeitet:
@ sui
ein toller beitrag!

und jetzt warten wir alle ganz gespannt auf fillinas belegte argumente. 😎
 
Mit welcher Aggressivität diese Diskussion von manchen hier geführt wird, lässt ja bereits tief blicken. Fanatismus ist selten von Vorteil, und der Anspruch auf die Deutungshoheit der Katzenpsyche ("Was würde eine Katze wohl sagen, wenn sie denn nur reden könnte") ein alberner Streit, der naiver kaum geführt werden könnte.

Meine Katzen würden sicher sagen: "Wir lieben dich sehr, außerdem du bist 1000x schlauer als wir, also entscheide du doch, was für uns das beste ist.

Witzig, wie Du Dir selber widersprichst. Andere wissen nicht was die Katzen sagen, aber Deine werden Dir bestätigen wie schlau Du bist. Das nenne ich dann mal echt naiv:aetschbaetsch1:
 
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@ Martin

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für deinen Beitrag.
 
Witzig, wie Du Dir selber widersprichst. Andere wissen nicht was die Katzen sagen, aber Deine werden Dir bestätigen wie schlau Du bist. Das nenne ich dann mal echt naiv:aetschbaetsch1:

martins "katzenaussage" als ernst aufzufassen und den ironischen beigeschmack nicht zu erkennen, find ich noch viel naiver 😉
 
Schwieriges Thema. Meine sind Wohnungskatzen, die einen eingenetzten Garten haben. Bei Mocca könnte ich mir vorstellen, dass sie gern Freigänger wäre. Aber ich ziehe im Schnitt alle paar Jahre um, da kommt das einfach nicht in Frage. Davon abgesehen - finde ich persönlich, dass die Umwelt in den meisten Städten einfach nicht mehr katzentauglich ist. Jetzt gibt es halt an jeder Ecke dutzende von Autos und all möglichen anderen Gefahren. Persönlich fände ich es einfach nicht artgerecht, meine Katzen auf die Straße loszulassen. An Straßen, betrunkenen Menschen, Autos, Lärm, dutzenden von Kellern die zugesperrt werden können - da hätten meine nichts davon. Da bekommen sie mehr Natur wahrscheinlich in unserem kleinen Garten ab. Da gibts Motten, Käfer, Fliegen, Regenwürmer, Gras und Erde zum wälzen. Das gibts vor unserer Türe nicht. Da müssten sie einige Kilometer laufen, um so etwas zu haben.

Ich glaube, wenn die da nicht daran gewöhnt sind, dann ist das okay. Ist schwierig zu sagen, wann eine Katze glücklicher ist. Sind sie glücklich bei uns? Ich hoffe es doch sehr. Wären sie glücklicher, wenn sie auf die Straße zwischen den Autos herumlaufen könnten? Bezweifle ich ganz ehrlich.

Würde ich dauerhaft an einem Ort wohnen und dann noch dazu in einer Gegend, die das erlaubt, würde ich sie vielleicht herauslassen - aber das sehe ich bei unserem Lebensstil und der Branche in der wir arbeiten eher nicht kommen. Wenn man selbst schon aus dem Koffer lebt kann man die Katzen auch nicht rauslassen.
 
Guten Morgen,
Martin, das war mal einer der gaaanz wenigen konstruktiven wunderbaren Beiträge, die ich in diesem Thread gelesen habe.
Auch meine sind Wohnungskatzen, gut wenn ich könnte würde ich sie auch gerne in die Natur lassen, ganz klar. Aber hier in der Stadtwohnung geht das nunmal nicht.
Mein Teufel war mal ein Urlaubsfreigänger. Er ist immer mit uns zum Campingplatz gefahren und durfte dort auch laufen. Und nein er hatte überhaupt keine Probleme mit der Umstellung von Urlaub und dann wieder in der Wohnung.
Es gibt also nicht nur schwarz oder weiss, sondern auch noch Graustufen dazwischen. Und das sollten mal einige beherzigen, die meinen sie hätten die ganze Wahrheit für sich gepachtet.
 
Dass Kälte Katzen nichts ausmacht, das weiß ich.

So ganz stimmt das auch nicht. Jeden Winter erfrieren zahlreiche Streuner und ich hatte ja einige Seiten zuvor das Beispiel aus der Bekanntschaft aufgeführt, wo sich Katerchen eine Lungenentzündung geholt hat, weil es zu lange ausgesperrt war...

Ich möchte meine Katzen jetzt nicht unbedingt dem Härtetest unterziehen. Die gehen auch bei Frost raus und sind teilweise stundenlang unterwegs, können aber jederzeit rein, wenn sie sich aufwärmen möchten.

Mit Vermenschlichung hat das auch gar nichts zu tun, sondern einfach nur mit der Verantwortung, die ich für sie übernommen habe.

@Martin: Das Vogelthema wurde hier in der Vergangenheit auch schon sehr "erbittert" diskutiert. Aber wie das so oft bei Studien ist, hängt das Ergebnis immer sehr davon ab, wer die Studie in Auftrag gegeben hat 🙂 Da ist ja in der englischen Studie die Rede von Beutetieren, die von Katzen mit nach Hause gebracht werden. Das sagt nur überhaupt nichts darüber aus, ob Katzen überwiegend gesunde Vögel erbeuten oder ob die meisten Vögel krank oder sonstwie geschwächt waren. Ich kann ja nur von meinen Erfahrungen reden, aber hier werden zu 95 Prozent Mäuse gefangen (als Mäusefänger sind Katzen bei vielen Menschen ja durchaus erwünscht), Vögel haben Seltenheitswert und wenn mal ein Vogel mitgebracht wird, dann sind es Allerweltsarten. Hier auf dem Grundstück sind neben meinen Katzen auch zahlreiche andere Katzen unterwegs, trotzdem ist die Artenvielfalt bei den Vögeln deutlich größer als in der Nachbarschaft...Zumindest hier sind Singvögel auch weitaus mehr durch Greifvögel gefährdet als durch Katzen, obwohl es hier aufgrund der idealen Lage nur Freigänger gibt...
Letztendlich ist es doch so, dass es vor allem der Mensch ist, der durch Flurbereinigung und Intensiv-Landwirtschaft für einen dramatischen Artenschwund gesorgt hat...

LG Silvia
 
Zuletzt bearbeitet:
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Guten Morgen,

hast du die Studie überhaupt richtig gelesen? Natürlich besteht die Beute einer Katze überwiegend aus Nagetieren. Unbestritten. Bei Millionen Katzen reichen jährlich 6 pro Katze gefangene Vögel aus, um auf diese Werte (ca. 50 Mio in Deutschland) zu kommen. Die Frage ist: Muss das sein? Im Gegensatz zu den Greifvögeln steht für jede (nicht verwilderte) Hauskatze ausreichend Nahrung zu Verfügung.

Aus der Studie:

"After examining the results from each neighborhood, the scientists discovered something else. The results showed that habitat suitability for the catbirds varied from neighborhood to neighborhood in the suburban environments. The birds in the Bethesda neighborhood were much more successful than catbirds in the other 2 neighborhoods.

In particular, the nestlings in Bethesda had a very high survival rate. The study showed that although each neighborhood site provided the right kind of habitat, predators, especially cats, often tipped the balance against the young birds' survival."

In der Studie geht es konkret um "Catbirds", nicht um Nagetiere. Die Greifvogel Ausrede kann man schwerlich gelten lassen angesichts der Tatsache, dass viele Greifvogelarten ernsthaft bedroht sind. Dass der Mensch durch Urbanisierung die größten Schäden an der Natur anrichtet, ist doch letztlich auch nur "aber wir sind ja noch viel schlimmer als die Katzen", also nicht wirklich vertretbar. Ganz unabhängig von der Bedrohung der Artenvielfalt muss man sich auch die Frage stellen, ob es vertretbar ist, dass die Katze nur zum Spaß an der Freude Vögel erlegt. Ein Glöckchen um den Hals wird von vielen als Akt der Tierquälerei angesehen, das Töten von Vögeln (das nicht dem Überleben dient) wird dagegen als Kollateralschaden akzeptiert.

Wie ich bereits schrieb: Ich kann jeden verstehen, der an einem ruhigen Ort lebt und seinen Katzen Freigang gewährt. Aber zu glauben, man wäre damit ein Gutmensch, während die Wohnungshalter Unmenschen sind, halte ich für falsch. Es gibt gute Gründe, die Katze laufen zu lassen, aber eben auch gute Gründe dagegen (Verkehrsrisiko, Diebstahl, Sadisten usw wurde ja alles bereits erwähnt).

Leben und leben lassen. :yeah:
 
Ganz unabhängig von der Bedrohung der Artenvielfalt muss man sich auch die Frage stellen, ob es vertretbar ist, dass die Katze nur zum Spaß an der Freude Vögel erlegt. Ein Glöckchen um den Hals wird von vielen als Akt der Tierquälerei angesehen, das Töten von Vögeln (das nicht dem Überleben dient) wird dagegen als Kollateralschaden akzeptiert.

Dieses Argument zählt für Freigängerhalter nicht, denn das liegt ja nunmal in der Natur der Katzen, sich erstmal mit der Beute zu spielen und danach wird erst entschieden, ob sie verspeist wird oder nicht.

Darüber hab ich noch gar nicht so nachgedacht, aber wenn man es genau nimmt, greifen freilebende Katzen schon in einem grossen Maße in unser Ökosystem ein.

Würden alle Hauskatzen Freigänger sein, wäre das schon ein erheblicher Schaden für den Bestand einiger heimischer Wildtiere.

Interessanter Artikel:

http://www.wildvogelhilfe.org/garten/hauskatzen.html
 
Guten Morgen,

hast du die Studie überhaupt richtig gelesen? Natürlich besteht die Beute einer Katze überwiegend aus Nagetieren. Unbestritten. Bei Millionen Katzen reichen jährlich 6 pro Katze gefangene Vögel aus, um auf diese Werte (ca. 50 Mio in Deutschland) zu kommen. Die Frage ist: Muss das sein? Im Gegensatz zu den Greifvögeln steht für jede (nicht verwilderte) Hauskatze ausreichend Nahrung zu Verfügung.

Ich hatte mir bislang nur die britische Studie angeschaut und mich eben gefragt, inwieweit dabei berücksichtigt wurde, ob es sich um gesunde Beutetiere handelt oder nicht. Da diese Zahlen ja vermutlich von Privatleuten (also Katzenhaltern) stammen, dürfte eine Unterscheidung da schwierig sein.

Ich kann ja selbst auch nur von eigenen Erfahrungen und Beobachtungen sprechen, eine Studie habe ich noch nicht durchgeführt😉 Und meine persönliche Beobachtung sagt eben, dass ich es hier mit einer vergleichsweise reichen Vogelpopulation zu tun habe. Wenn Katzen tatsächlich eine so große Bedrohung wären, dürfte das eigentlich nicht möglich sein...

Auch bei den Nestlings-Studien würde mich einfach interessieren, inwieweit dort andere Faktoren berücksichtigt wurden?

Ich wollte auch keineswegs Greifvögel als "Ausrede" benutzen, warum auch?...Denen würde auch mehr Nahrung zur Verfügung stehen, wenn hier nicht massive Gifteinsätze gegen Mäuse stattfinden würden. Es geht mir auch nicht darum, wer jetzt der größte Vogelkiller ist, sondern darum, dass in solchen Foren auch gerne mal die simple Gleichung aufgestellt wird: Keine Katze mehr nach draußen = Population seltener Vogelarten geschützt (nicht von dir, das nur als Erklärung, warum ich drauf anspringe🙂). Denn diese Gleichung kommt mir zu simpel vor.

@Edit/An Maureen: Habe gerade den Artikel der Wildvogelhilfe gelesen, finde den aber auch recht vage. Als Eingangsbeispiel wurden Amseln erwähnt, die von Katzen gerissen werden. Schlechtes Beispiel, wie ich finde, denn gerade Amseln verdrängen ihrerseits seltene Vogelarten von Futterplätzen (egal, ob es das menschliche Futterhaus oder die Wildfruchthecke ist). In diesem Fall leisten also Katzen einen Beitrag dazu, die Population verdrängender Vogelarten im Zaum zu halten. Damit will ich jetzt keineswegs Katzen zu Vogelschützern ehrenhalber ernennen 🙂, sondern nur verdeutlichen, dass ein komplexes Ökosystem von vielen Faktoren abhängig ist, die in solchen Studien meines Erachtens nicht ausreichend berücksichtigt werden.

LG Silvia
 
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