Mit welcher Aggressivität diese Diskussion von manchen hier geführt wird, lässt ja bereits tief blicken. Fanatismus ist selten von Vorteil, und der Anspruch auf die Deutungshoheit der Katzenpsyche ("Was würde eine Katze wohl sagen, wenn sie denn nur reden könnte") ein alberner Streit, der naiver kaum geführt werden könnte.
Meine Katzen würden sicher sagen: "Wir lieben dich sehr, außerdem du bist 1000x schlauer als wir, also entscheide du doch, was für uns das beste ist.
Wurde die Katze nun domestiziert, oder etwa doch nicht? Haltet ihr Wildkatzen oder Hauskatzen?
Der Begriff "artgerechte Haltung" wird andauernd überstrapaziert. Was ist denn artgerechte Haltung?
Warum ist es für manche so schwer zu verstehen, dass Freigänger und Wohnungskatzen jeweils Vor- und Nachteile mit sich bringen, aber niemand deshalb zum Tierquäler wird, der eine dieser Haltungsformen der anderen vorzieht.
Natürlich ist es schön für die Katze, durch die Natur zu streifen. Ganz klarer Vorteil. Dass die 9 Mio Katzen in Deutschland dabei gleichzeitig zu erheblichen Schäden an der Fauna beitragen, wird gekonnt ignoriert, "ach so sind Katzen nun mal". Es gibt aktuelle Studien aus England und den USA, die dramatische Zahlen vorlegen, was die allein durch Hauskatzen getötete Zahl von Vögeln angeht:
http://www.abcbirds.org/newsandreports/releases/110314.html
http://www.abdn.ac.uk/~nhi775/cat_predation.htm
Round about 50 Millionen (in der Regel sinnlos) getötete Vögel im Jahr sollten einem zu denken geben. Würde jeder Wohnungskatzenhalter seine Katzen raus ins Freie lassen, würden diese Zahlen wohl noch dramatisch steigen, von der Explosion verwilderter Katzenpopulationen mal ganz abgesehen.
Wie immer und überall muss man mit Nachteilen leben, wenn man sich für einen von zwei Wegen entscheidet. Ich habe nichts gegen Freigänger und auch nichts gegen Wohnungskatzen, das soll jeder für sich entscheiden.
Aber insbesondere User wie Filina beschränken sich auf Häkeltantenpsychologie und behaupten die alleinige Deutungshoheit über das Katzenglück, ohne auch nur ein einziges, stichhaltiges Argument anzuführen. Werden den Wohnungskatzen nachweisbar! häufiger krank? Leiden sie vermehrt unter psychischen Problemen? Wenn es dazu eine Studie gibt, wäre es nett, dieses Wissen mit uns zu teilen.
Liebe Grüße
Martin