Also ich hab einen älteren WHG-Kater, der sein Lebtag nur Garten mit Leine und whg kannte - hier bei mir hat er Teilzeit-Freigang kennengelernt (ich hab nach 2 Leinen-Runden auf Risiko gemacht weil er an der Leine nur grummelte). Er genießt die neue Freiheit sehr und fordert sie nachdrücklich ein. Er orientiert sich in Richtung Wald und Heide statt Straße und hat großen Respekt vor den großen Brumm-Teilen.
Kater 1 ist jünger, hat aber vor seiner Tierheim-Zeit als Vorstadt-Streuner überlebt. Fürchtet weder Tod noch Teufel (*grusel*).
Witzigerweise sind beide abrufbar, wenn ich sie reinholen möchte. Der Ältere will etwas länger gebeten werden. Wenn ich weg bin, haben sie Hausarrest, weil die Katzen-Sitterin Freigang nervlich nicht packt. Ich will ihr nicht zumuten, dass sie auf dem Grill liegt, wenn die Rabauken NICHT pünktlich zu ihr kommen. Das ist aber ok für die 2, die wollen nur raus, wenn ich da bin.... nein, keine Flucht vor mir LOL.
Am Anfang hatte ich Todesängste, jetzt suche ich halt geduldig, kontrolliere den Keller - ich weiß, dass sie sich mit Miau melden, wenn sie irgendwo in der Tinte sitzen. Hatte ich schon. Auf der Markise der Wohnung unter meiner gestrandet, nicht getraut, zurückzuhoppsen... oder in einem anderen Hausgang der Wohnanlage eingesperrt. Dann muss Muttern sie 'raushauen. Das wissen sie auch.
Und zu dem Gehakel vorhin: Ich könnte X Beispiele anführen, die beweisen, dass es praktisch keine "freigängersichere" Welt mehr gibt. Wo immer ganz viel Verkehr herrscht, meiden sie, wenn man Glück hat (worauf ich nicht setzen möchte!), wo weniger los ist, fühlen sie sich u. Umständen zu sicher?
Im Wald gibts Füchse und Marder. Und Hunde (überwiegend angeleint), und vermutlich auch Jäger. Bislang keine weiteren Probleme damit.
Wertschätzung der Katze: Wenn ich sehe, wie meine 2 mit aufgestelltem Schwänzchen hastuwaskannstu voller Lebensfreude über die Wiese hoppsen, Bäume erstürmen, die Brennholzstapel untersuchen, in dichte Hecken eintauchen, meditierend auf Baumstümpfen sitzen und das Näschen in den Wind halten - denke ich zuweilen an das Indianerwort "Ein guter Tag zum Sterben". Oder einfach, dass die geliebte Freiheit ein gewisses Risiko wert ist.
Trotzdem, wenn der "Kleine", der Herzenskater, nicht heimkäme oder verloren ginge - da mag ich nicht dran denken. Das wäre ein Super-Gau für mich. Dabei soll man doch nicht so fest umklammern was man liebt u.s.w.... eiwei.
Man muss es immer nach Gefühl, Katze und Situation entscheiden. Unkastrierte und generell Jungspunde sind jedenfalls extrem gefährdet. Manche Katzen sind gut im Aufpassen, aber allgemeingültige Regeln aufstellen kann man nicht.