Futterplatz-Katze aufnehmen zu Haus-&Garten-Katzen?

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Na, das mit dem Kragen war halt auch sehr heftig. Dann noch Silvester,
Unordnung im Heim und Tabletten....

Aber ich würde die Mauslieferung schon als gutes Zeichen sehen 🙂
 
A

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Zwischenstand:
Die Reinigungsaktivitäten gehen weiter, die Katzen sind durch die Umbauten etwas verstört (z.B. war der Kratzbaum 3 Tage lang demontiert). Die Abdeckungen mit alten Handtüchern stellen gar kein Problem dar, aber der ständige Staubsauger und Dampfreiniger und Halamid-Gestank nervt schon ziemlich. Mittlerweile riechen sogar die Tiere nach dem Desinfektionsmittel, darum beschränke ich den Gebrauch jetzt auf ein Minimum.
Panacur-Tablettengabe ist jetzt fertig, wir warten jetzt 10 Tage, und dann wird Kotprobe gesammelt. Da Maya und Roxy nur draussen ihr großes Geschäft verrichten, ist dann leider wieder Hausarrest angesagt.

Maya kommt jetzt sogar mal wieder aufs Sofa gehopst und lässt sich kraulen, bevorzugt am Kopf und Nacken - das kenne ich schon. Sie entspannt auch schon mal und lässt sich fallen. Vielleicht hat sie sich doch was gemerkt aus ihrer Zeit der Einzelhaft. Wenn ich allerdings die großen Decken hin- und herräume, dann rennt sie schnell weg - vermutlich aus Angst, eingefangen zu werden.

Sie muss aber nochmal zum TA, die Impfung ist 6 Monate überfällig. Das Thema wird angegangen, sobald der Giardien-Horror hier durch ist.
 
Zwischenstand Kot Sammeln:
Es ist nicht leicht, Kot zu sammeln von Katzen, die eigentlich nur draussen aufs Klo gehen. Die ersten 48 Stunden waren die Tiere einfach gar nicht auf dem Klo. Sie verwenden die Indoor-Toilette nur sehr zögerlich, für Pipi noch eher als für Kot, sobald sich die geringste Chance bietet rennen sie nach draussen und gehen dort auf Toilette (ist mir leider einmal passiert bzw. liess sich nicht vermeiden).

Maya leidet unter dem Hausarrest. Sie weint wie ein kleines Kind (mmmhiiiii mmmhhhiiiiii), läuft von Fenster zu Fenster und schaut mich mit großen Augen an - wenn sie könnte, würden dicke Tränen kullern. Es ist fürchterlich. Jetzt hat sie auch noch das Fressen eingestellt, sie nimmt nur noch Leckerchen. So wird das nix mit dem Output, woher soll der jetzt noch kommen. Immerhin habe ich ihr zwei mal Kot abgerungen, und bin sehr erleichtert, dass sie nach dem wirklich schlimmen Durchfall jetzt wieder feste Würstchen produziert - es geht ihr also wieder gut, wie man sagt: symptomatisch gesund.

Meine klägliche Kotsammlung muss jetzt noch ins Labor zur Untersuchung.
 
Giardien-Test war übrigens negativ. Im Giardien-Paranoia-Thread wurde allerdings gepostet, das giltet nicht, weil der Test zu früh durchgeführt wurde.
 
Futterplatzkatze Maya (aka Clara) 19. Monat: Januar 2015

Januar 2015: Des Dramas letzter Akt

Die Bisswunde
Mayas Bisswunde ist super verheilt. Einmal hatte sie sich noch direkt unter dem Ohr ein bisschen aufgekratzt, aber da sie generell wieder lockerer war und sich auch wieder besser anfassen liess konnte ich die Wunde unter Beobachtung halten. Es gab keine weitere Infektion, die Kruste des Kratzers ist schon wieder weg und das Fell wächst jetzt langsam nach. Man kann Maya ganz normal an der ehem. Infektionsstelle kraulen, da ist jetzt nichts mehr. Und die Nickhäute sind bei der Maya nach langer Zeit jetzt auch wieder unauffällig. Da kann man nur lernen, dass wenn man die Nickhäute sieht, dann geht's der Katze schon extrem besch..eiden und das ist dann schon ein Grund, den TA direkt aufzusuchen.

Die Giardienplage
Ich schrieb bereits über den Aufwand der Hygiene-Maßnahmen. Der Stress und das unangenehme Wohngefühl ist die eine Sache, aber das Einsperren für die Kotprobe war wirklich Horror für die Maya und dadurch auch für mich. Die anderen haben es gelassener durchgestanden, für Maya war es aber trotz extra aufgebauter Spielburg aus Karton, Stühlen und Kissen sowie abendlichen Spielrunden extrem schlimm. Ich bin total erleichtert, dass ich von allen Katzen Kot sammeln konnte und die Analyse letztendlich negativ war - also keine Giardien und sonstigen Parasiten gefunden. Obwohl es heißt, dass die Analyse 10 Tage nach Tablettengabe nicht aussagekräftig wäre, lasse ich es vorerst dabei. Die Tiere sind symptomlos (kein Durchfall, keine Nickhäute, alle munter), weiteren Stress möchte ich im Moment nicht zumuten. Wir müssen aber demnächst endlich mal zum Impfen mit allen dreien; aber aufgrund der Erfahrungen bin ich da jetzt optimistisch gestimmt, dass wir das auch noch schaffen.

Ausnahmezustand vorbei
Zum Ende Januar hin sind wir wieder in die alte Routine gekommen. Ok, ein paar Abdeckungen liegen noch, aber v.a. jetzt deshalb, weil es leichter ist, ein Bettlaken zu waschen als die dicke Kuscheldecke. Bei dem derzeitigen Wetter kommen nämlich die lieben Tierchen regelmäßig mit dreckigen Pfoten nach Hause und schmieren den Dreck in die Liegeplätze. Der Gestank nach dem Desinfektionsmittel hat sich jetzt auch komplett verzogen, die Gesamtsituation hat sich komplett entspannt. Die unterschiedlichen Clicker-Trainings finden jetzt wieder regelmäßig statt, und die Katzen dürfen auch wieder bei der Nachbarin Trockenfutter schnorren.

Trübe Gedanken
Wenn ich so reflektiere, wie schlimm krank die Maya gewesen ist, dann denke ich mir, dass sie als Streuner vielleicht gestorben wäre. Maya hatte eine infizierte Bisswunde und zusätzlich Giardien, wäre sie auf sich gestellt gewesen, hätte sie auch noch täglich Jagen, ihr Revier verteidigen und sich warm halten müssen - es ist schliesslich Winter, wenn auch kein schlimmer. Das alles zusammengerechnet hätte ausreichen können, dass es das Immunsystem nicht mehr schafft. Dann wäre Maya keine drei Jahre alt geworden. Kleine Maya, Du hast schon richtig entschieden, in mein Wohnzimmer einzuziehen - die Vorteile überwiegen, auch wenn die letzten Wochen echt doof waren. Und an alle Streuner da draussen: Das Risiko in eurem freien Leben ist verdammt hoch, passt gut auf euch auf.
 
Futterplatzkatze Maya (aka Clara) 19. Monat: Januar 2015

Der Weihnachtsbaum
Ich habe noch gar nicht erzählt, dass ich mich dieses Weihnachten getraut habe, einen Weihnachtsbaum anzuschaffen. Schon zwei Wochen vor Weihnachten wurde der Baum gekauft und erstmal ohne Deko zu Testzwecken aufgestellt. Zusätzlich zum Baum wurde der größte und schwerste Christbaumständer angeschafft, den ich finden konnte - in dem Ding hätte man einen 4-Meter-Baum sicher aufstellen können (meiner war nur 2 Meter hoch). Zusätzlich habe ich den Baum mit fingerdickem Seil an der Decke angebunden - der Baum stand nämlich in der Mitte des Wohnzimmers neben dem Sofa. Die Katzen hatte ich nicht weggesperrt, sie waren beim Aufbau dabei. Die erste Reaktion aller Tiere: Aha, ein Baum. Schnuff-Schnuff. Der eine Zweig roch wohl extrem interessant, an dem waren sie alle. Ich dachte, jetzt passiert irgendwas, aber nix war ausser dem typischen Die-Dosi-ist-Bekloppt-Blick. Dann aber hat die Roxy den Karton entdeckt, in dem der Christbaumständer XXL war, und probierte aus, ob sie da rein passt, denn Roxy trägt ihr Fell ja auch in Größe XXL. Die Größe war wohl genau richtig, den Rest des Tages saß sie im Karton und sprang vorüberwandernde Katzen an.
Im Laufe der Wochen habe ich den Baum noch dekoriert, er war aber lange Zeit nicht so interessant. Toll war es, sich darunter zu verstecken - man bedenke, dass ich Maya zweimal einfangen musste, während der Baum stand. Sie ist nie ins Geäst geflüchtet, es war aber auch eine Nordmann-Tanne mit dichten Nadeln und dichten Zweigen in Stamm-Nähe (extra so ausgesucht), das wäre nicht sehr angenehm gewesen für das Tier. Nach der Weihnachtszeit hat sich aber die Roxy immer mehr für die Deko interessiert, den einen dicken Stroh-Engel hat sie mir täglich abgeräumt, und eine kleine Kugel hat sie auch erwischt und über den Boden gekullert. Im unteren Geäst hatte ich dann gar keine Deko mehr, und leider kam Roxy dann auf die Idee, auf der Sofa-Rückenlehne zu sitzen und von dort nach Kerzen und Kugeln zu angeln. Also wurde pünktlich zum 6. Januar der Baum wieder abgeräumt.

Sofakuscheln und Filzknoten schneiden
Nachdem Maya mit Beleidigtsein wegen Hausarrest fertig war, kam sie zum Ende des Monats auch wieder aufs Sofa. Das ist für mich sehr praktisch, denn dann muss ich nicht auf dem kalten Boden sitzen (der Teppich immer noch im Keller eingelagert). Sie kommt tatsächlich an und bettelt durch Köpfchen anstupsen um Leckerli. Das ist total drollig, allerdings ist mir klar, dass ich ihr das aus Versehen beigebracht habe. Weil sie jetzt aber freiwillig auf das Sofa kommt und dort auch so toll abgedeckt ist, kann ich bequem im Sitzen mit ihr Bürsten und Schneiden üben - sehr angenehm. Maya hat auch noch einen zweiten Grund, gerne auf das Sofa zu kommen: Sobald ich irgendwelche Leckerlies in der Hand habe, kommt nämlich die dicke Roxy angehoppelt und möchte auch was abhaben. Das ist schon ok soweit, allerdings wird Maya dadurch abgelenkt und arbeitet nicht mehr richtig mit, nimmt sich zurück oder geht sogar weg. Ich nehme an, dass sie dann schon überfordert ist, weil sie sich nicht nur auf mich konzentrieren muss, sondern auch auf die hampelnde Roxy. Sitzen Maya und ich aber auf dem Sofa, und die Roxy hampelt auf dem Boden herum, dann ist das schon genug Sicherheitsabstand. Und so kann ich dann die Maya nicht nur vorsichtig kraulen und bürsten, sondern auch die Filzknödel stutzen, die jetzt wieder in dem dichten Winterkragen entstehen. Maya mag zwar nicht ruhig halten, sondern zappelt schon noch, aber ich kann jetzt auch mal zuppeln und so einen Knoten kurz festhalten. Und wenn ich den Filzknödel erst mal erwischt habe, dann schneide ich mit der dicken Haushaltsschere den Filz entzwei. Ja, ich muss die dicke Schere nehmen, jede andere ist zu schwach gegen den Filz.
Im letzten Jahr habe ich verzweifelt versucht, mit einem dünnen abgerundeten Scherchen nur von einer Seite her vorsichtig das verfilzte Fell zu bearbeiten - da ging nur sehr wenig. Letztendlich hatte Maya sich die Filzknoten brutal ausgerissen, dann war die Stelle kahl und manchmal sogar blutig. Dieses Jahr bekommen wir das Problem besser in den Griff, jetzt hat sie zwar ein paar Löcher im Fell, aber keine blanke Haut am Hals. Und ich kann heute auch mit zwei Händen agieren, sie mal ein bisschen festhalten und ordentlich ziepen, auch mal loses Fell herausziehen - sie nimmt es mir nicht mehr übel, obwohl es ihr nicht gefällt. Aber solange der Leckerchen-Nachschub stimmt und ich die tägliche Bearbeitung auf wenige Minuten beschränke klappt es einigermassen.
Ich bin sehr erleichtert, dass das regelmäßige Training in dieser Hinsicht zum Erfolg geführt hat, obwohl wir nur sehr langsam voran kommen. Denn ehrlich gesagt hatte ich mir nach einem Jahr viel mehr erhofft - man denke nur daran, wie sie mich geschlagen hat, weil ich ihr den verklebten Popo putzen wollte. Popo haben wir nämlich nie geübt...
 
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Juhu, weiterhin gute Nachrichten - schön!
 
Futterplatzkatze Maya (aka Clara) 20. Monat: Februar 2016

Diät
Roxy und Molly werden immer dicker, beim letzten Wiegen hat mich fast der Schlag getroffen. Drum gibt es jetzt all die Futtersorten, die die Katzen nicht mögen, weil dann fressen sie nicht mehr als es sein muss. Die Diät schlägt bei Roxy gut an, bei Molly überhaupt nicht und für Maya ist es voll blöd, jetzt muss sie alle gefangenen Mäuse ganz alleine essen und kann mir leider nichts mehr abgeben. Seit Wochen gibt es hier keine Mäuse mehr im Haus oder auf der Terrasse - schade 😛

Fellbehandlung
Mayas Training auf der Couch klappt immer besser. Sie kommt jetzt freiwillig und fordert den abendlichen Termin direkt ein. Ich versuche vorsichtig, die Knoten aus dem Fellkragen zu schneiden, mit wechselndem Erfolg. Endlich konnte ich die erste Zecke so richtig ziehen, mit Wühlen im Fell, Zeckenhaken ansetzen und ziepen. Maya wird da immer besser, solange es nur um Kopf, Hals, Rücken geht. Vorne rum ist es etwas schwieriger, unten und hinten rum geht gar nicht. Aber immerhin liegt sie auch mal neben mir (armlänge Abstand) sogar auf dem Rücken und schläft richtig tief und fest - das zeigt schon ein tiefes Vertrauen.

Die drei von der Fensterbank
Jetzt im Winter sitzen die drei gerne am Fenster über der Heizung und kucken von drinnen nach draussen. Ich freue mich jedes Mal, wenn alle drei friedlich vereint am Fenster schlafen. Sie brauchen zwar mind 1m Abstand zwischen sich, aber nach den Anfangsschwierigkeiten ist das schon toll und bleibt hoffentlich so. Und ich bin mal wieder froh über meine Wohnung, weil die Fensterfront zur Terrasse und zum Garten hin mit 4m Breite genug Platz für die drei bietet.

Und noch was Süßes
Ich konnte sehen, wie die kleine Maya (3J) der dicken Roxy (8J) den Kopf geputzt hat. Dabei saß Roxy mit gesenktem Kopf vor der Maya, die ihr den Kopf "gewaschen" hat. Nach drei Schleckern zuckte Roxy weg, weil wenn Molly den Kopf geputzt hätte, dann hätte sie ihr nach 3mal Waschen eine geknallt. Und so zuckte Roxy instinktiv weg. Maya hat das gar nicht verstanden, denn sie hatte keine Absicht, die Roxy zu hauen - sie hätte bestimmt noch weitergewaschen. Vielleicht beim nächsten Mal. Aber dieses Bild war einfach zu süß: Die dicke Roxy mit eingezogenem Genick sitzt vor der kleine Maya, die ganz die fürsorgliche Mama verkörpert.
 
Huhu,

da der Bericht für März und April ausgeblieben noch nicht vorliegt...alles in Ordnung?
 
Der Frage schließe ich mich an. Bitte berichte weiter!

LG
 
Futterplatzkatze Maya (aka Clara) 21. Monat: März 2016

Katzengruppentierarztbesuch
Der Besuch beim Tierarzt zum Allgemeincheck und Impfen stand schon länger an und musste mehrfach verschoben werden. Dann war ich auch noch verunsichert wegen einer Reportage im Fernsehen, ob es von Vorteil wäre, mit allen drei Katzen auf einmal zum Tierarzt zu gehen, oder doch lieber getrennte Besuche zu vereinbaren. In meinem Frage-Thread zu dem Thema http://www.katzen-forum.net/verhalt...tbesuch-mit-mehreren-katzen-ja-oder-nein.html beschrieben die Tierhalter des Katzenforums die Gruppenbesuche zumindest als nicht nachteilig, für scheue Katzen im Einzelfall tatsächlich von Vorteil. Also blieb es bei dem ursprünglichen Plan, alle drei Miezen zum Tierarzt zu schleppen, natürlich mit Terminvereinbarung und in getrennten Boxen und ausserdem mit Hilfsträger.
Der Termin war auf einen Freitag vormittag angesetzt und die Vorbereitungen starteten bei mir schon eine Woche zuvor: Boxen rausholen und im Wohnzimmer verteilen, öfter mal Leckerli in die Transportboxen. Dann musste zwei Tage vor Termin das Gitter zwischen Küche und Wohnzimmer montiert werden sowie alle gängigen Schlupflöcher verstopft werden. Ich mache das immer im Voraus, damit die Katzen beim Einfangen schon wissen, wo die Sackgassen sind, und nicht irgendwo gegenbrettern.

Am Tag des Besuchs gab es schon besonders früh das Futter und dann wurde die Katzenklappe dicht gemacht. Ich bringe es nicht übers Herz, die Maya die ganze Nacht einzusperren. Da sie aber brav zum Futtern ins Haus kommt, ist das dann der Moment zum Verschliessen der Katzenklappe, aber auch immer ein Moment des Zitterns, ob es klappt. Ab da wurden die Tiere unruhig, weil aber zunächst weiter nichts passierte gab es kein Kotzen und keine Panikattacke. Eine Stunde vor TA-Besuch begann dann die Einfangaktion: Zunächst einige Türen zu, einige blieben auf zum Separieren der Tiere, und dann begann die Jagd auf Maya. Die anderen Katzen verdrückten sich relativ fix und wurden in getrennte Zimmer gesperrt zwecks späterem Einfangen. Maya blieb im Wohnzimmer, was schlecht ist, weil dort gibt es die meisten Versteckmöglichkeiten - und die kennt die Maya ganz genau. Einmal quetschte sie sich von hinten durch die Kabelöffnung ins Sideboard, aber da kann man die Klappe aufmachen und die Katze vorne wieder herausholen - das wusste Maya wohl nicht, trotzdem habe ich sie leider nicht erwischt. Kritisch war eher, dass sie sich unter das Sofa gequetscht hat. Dazu muss Katze sich richtig platt machen, und ich hatte Angst, beim Sofa-Rücken das Tier zu verletzten. Ich habe sie dann mit einem großen Sitzpolster "durchgeschoben", auf dem Fliesenboden konnte sie sich nicht festkrallen. Nach einer viertel Stunde flüchtete Maya dann in den Flur, und dort hatte sie dann verloren und wusste es auch. Sie liess sich mit einer Decke hochheben und in die Transportbox schieben. Mir tut die Maya jedes Mal total leid, aber der TA-Check gehört nunmal dazu, wenn sich eine Katze zum Leben im Haus und mit dem Menschen entscheidet.

Die anderen beiden waren dann auch noch relativ schnell eingefangen, da ja schon in kleineren Räumen separiert, und dann ging es vollbepackt ins Auto. Roxy begann sofort wieder ihr Gejammer, und schon nach 3 Minuten roch man die schwache Blase. Maya stimmte irgendwann in das Gejammer mit ein und nutze Roxys Atempausen, und so ging es MAAAUUUMAAAAUUUMAAAUUUU miepmiep MAAAUUUMAAAAUUUMAAAUUUU miepmiep MAAAUUUMAAAAUUUMAAAUUUU völlig entspannt (seufz) zum Tierarzt, 15 Minuten mit dem Auto zu fahren - das sind immer ziemlich lange 15 Minuten.

Beim TA hatten wir ja Termin und es ging direkt ins Behandlungszimmer. Dort konnte ich dann gleich mal die Roxy trockenlegen, also die Decke austauschen, damit sie nicht länger in ihrem Pipi sitzen musste. Dass Maya sich eingekackt hatte haben wir erst gemerkt, als wir sie aus der Box holten zur Behandlung. Ich habe alle drei Boxen auf den Boden mit Blick aus dem Fenster hingestellt, aber natürlich können die Tiere auch in die anderen Richtungen durch die Gitterstäbe kucken, sie haben also gewusst, dass sie nicht alleine an diesem schrecklichen Ort sind. Leider mussten wir etwas warten, weil der TA noch bei einem Kunden war, aber dann ging es los, gleich als erstes mit der Maya. Sie hat supertoll mitgemacht, liess sich mit der Decke aus der Box nehmen, saß in die Decke gewickelt auf dem Tisch und ich habe sie festgehalten, der TA konnte einigermassen untersuchen (mit Decke ist das immer ein bisschen schwierig, aber ich wollte die Decke dran lassen), die Impfung in den Popo setzen (Katzenschnupfe/-seuche). Dann haben wir noch den Hals geschoren um die letzten Filzknödel zu entfernen, da waren wir dann sogar zu dritt an der Katze. Maya hat tapfer durchgehalten, hat sich nicht herausgewunden, nicht geschlagen und nicht gebissen, obwohl ich nur locker festgehalten habe. Wenn sie sich schlimm gewehrt hätte, dann hätte ich sie einmal durchs Zimmer flitzen lassen um sie später wieder einzusammeln. Sie hatte natürlich große Angst, hat aber wie gesagt tapfer durchgehalten und musste nicht sediert werden wie früher immer. Ich bin superstolz auf die Maya, wie viel sie dazu gelernt hat und dass sie diese Aktion so gut überstanden hat.

Die Behandlung von Molly und Roxy waren gewohnt unproblematisch, allerdings gab es ein medizinisches Problem zu besprechen, was relativ lange gedauert hat; und so mussten alle drei Tiere leider in Summe doch sehr lange in der Box sitzen. Dann ging es endlich nach Hause mit dem bekannten Gejaule im Auto, aber schliesslich war es geschafft. Ich habe die Tiere schon vor dem Haus aus der Box gelassen, das würde ich beim nächsten Mal ändern und lieber erst im Wohnzimmer die Katzen frei lassen. Trotzdem hat alles geklappt, Roxy und Molly waren auch sofort bereit, das Belohnungs-Sheba zu schlabbern, Maya bekam leckeres Hühnchen auf der Terrasse. Sie brauchte aber relativ lange, um wieder runterzukommen, was ja eigentlich kein Wunder ist.

Es gab keinerlei Gehaue oder sonstige Schwierigkeiten zwischen den Tieren, auch später nicht. Sobald der gewohnte Tagesablauf wiederhergestellt war und alle Schlupflöcher wieder offen waren, beruhigten sich die Nerven, es wurde ordentlich gepennt und leckeres Essen gegessen und am nächsten Tag war alles wieder gut.
 
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Futterplatzkatze Maya (aka Clara) 22. Monat: April 2016

Im April 2016 war ich nicht zu Hause. Den ganzen Monat nicht.

Meine Abwesenheit war generalstabsmäßig durchgeplant, begonnen bei dem Tierarzt-Besuch im März, ausführliche Doku incl. vorbereitete Suchzettel für alle Katzen, sowie Einarbeitung einer Gruppe von Catsittern (für eine Person wäre das dann doch zu viel gewesen). Meine Tiere sind es gewohnt, dass ich regelmäßig übers Wochenende unterwegs bin, auch die gelegentlichen 1-2 Wochen Urlaub sind geübt. Aber ein ganzer Monat ist schon nochmal ein anderes Kaliber, und man kann den Tieren ja nicht erklären, dass ich zwar länger abwesend bin, aber dass ich letztendlich wieder nach Hause komme.

Die Katzen haben erwartet pragmatisch reagiert, den Catsittern ist nichts aufgefallen. Sie werden wohl nach einigen Tagen verwirrt gewesen sein, dass niemand mehr zum Übernachten kommt, haben sich aber anscheinend mit dem neuen Konzept "sturmfreie Bude, man muss nur pünktlich zum Essen da sein" angefreundet (oder sich zumindest gewöhnt). Ja, die Katzen blieben die ganze Zeit alleine zu Hause, die Katzenklappe war offen, Catsitter kam 2-4mal am Tag vorbei. Ich hatte ja gedacht, dass vielleicht die Roxy abwandert, weil sie doch sehr gerne menschlichen Kontakt hat, aber sie ist da geblieben - die Catsitter haben sich aber auch viel Mühe gegeben. Maya ist auch da geblieben und liess sich zum Ende hin sogar ein bisschen streicheln. Die Zecken haben sie mir aber gelassen... (Spot On war zwar aufgetragen, die Wirkung hielt aber leider keinen ganzen Monat oder hat sowieso versagt).

Als ich also nach einem Monat zurück kam kuckten mich drei Katzen mit dem "Wer bist Du denn?"-Blick an. Roxy und Maya haben mich nicht erkannt, die sind mal sicherheitshalber abmarschiert - nicht panisch, eher gemütlich, aber die Richtung war deutlich weg von mir. Molly kam zögerlich auf mich zu, schnuffelte an mir und hat mich doch irgendwie wiedererkannt, war aber auch eher verhalten, also etwas verunsichert.

Es gibt immer Leute die behaupten, die Katzen wären nach einer längeren Abwesenheit beleidigt. Diese Interpretation kann ich nicht nachvollziehen, die Tiere haben mich einfach nicht erkannt und mussten mich erst wieder neu kennen lernen. Katzen sind pragmatische Situationsanpasser, das kleine Hirn versteht keine großen Zusammenhänge und das Gedächtnis ist auch nicht so dolle. Ausser bei Molly, die ist aber auch irgendwie anders, immer total nachtragend und beharrt dermassen auf Rituale, dass es schon nicht mehr normal ist.

Molly wollte Abends direkt wieder clickern und konnte noch alle Tricks einwandfrei - so gut hat sie noch nie mitgemacht. Später kam sie direkt mit ins Schlafzimmer und sogar die ganze Nacht mit ins Bett, das macht Molly nur ganz, ganz selten. Sie hat mich also definitiv wiedererkannt und wollte ihre Verbundenheit ausdrücken - so ist es Mollys Art. Dass das Schlafzimmer während meiner Abwesenheit nicht genutzt wurde konnte man an den nicht vorhandenen Gebrauchsspuren sehen - kurz: Das war nicht vollgefusselt. Molly hat wohl bevorzugt, mit ihren Kumpelinen im Wohnzimmer zu nächtigen. Molly kann nämlich nur schlecht alleine bleiben, deswegen musste ich ja seinerzeit die Roxy "anschaffen".

Roxy und Maya brauchten fast zwei Tage, bis sie kapiert hatten, dass jetzt wieder die früheren Verhältnisse herrschen und "ihre" MollyMamma wieder da ist. Aber dann wollte Roxy eine volle Woche mit im Bett schlafen, bei Roxy immer ein Zeichen von Unsicherheit oder Unwohlsein, aber gleichzeitig ein Zeichen, dass sie sich letztendlich doch an mich erinnert hat und ebenfalls Verbundenheit herstellen wollte. Molly war beleidigt und hat ein paar Tage die Roxy verhauen, bis sich das wieder gegeben hat - Molly kommt mit Veränderungen halt nur sehr schwer zurecht und braucht dann einen Prügelknaben; oder aber sie war beleidigt, dass Roxy wieder im Bett war, weil die Molly geht dann nicht ins Bett sondern nur in den Sessel, weil sie sich nicht ins Bett traut, dafür wird aber Roxy verhauen. Das verhauen ist übrigens nicht soo schlimm, also kein Prügeln wie bei Katern, sondern da wird aufgelauert und gejagd und auf den Kopf getatscht, aber nicht als Spiel, sondern schon aus Frust. In manchen Situationen unterbinde ich dieses Verhalten oder versuche, umzulenken, falls es zur Gewohnheit wird. Molly ist echt anstrengend.

Maya war anscheinend auch irgendwie erleichtert oder wurde vom Catsitter weiter trainiert - ich weiss es nicht. Jedenfalls kann ich jetzt richtig lange an einer Zecke herumfummeln, bis sie endlich aus dem Fell ausgebuddelt, der Zeckenhaken eingehakt und durch Drehen das Mistvieh gezogen ist. Trotzdem gilt die Regel, täglich bitte nur eine Zecke, sonst wirds der Maya zu lange, und man muss beim Training doch immer positiv abschliessen. Ergo habe ich einige Tage gebraucht, bis endlich alle Zecken gezogen waren, waren dann doch leider ziemlich viele. Maya lässt sich jetzt auch besser bürsten, auch wenns ein bisschen ziept, und derzeit fusselt mein Katzenvolk doch ganz erheblich.

Und die Molly ist mit Maya deutlich entspannter geworden - die zwei scheinen sich in meiner Abwesenheit ein bisschen zusammengerauft zu haben. Ich hatte große Befürchtungen, so lange so weit weg zu gehen, aber es hat alles super geklappt, und meine drei Katzen haben mich jetzt lieber als vorher - glaube ich. Es tut mir leid, dass die Tiere da jetzt durch mussten, aber nach meinem persönlichen Eindruck ist durch meine Abwesenheit die Verbundenheit zwischen den Katzen und zu mir verbessert worden, keinesfalls verschlechtert.

Trotzdem: Dieses Jahr gehe ich nicht mehr so lange weg, und nächstes Jahr hoffentlich auch nicht.
 
Futterplatzkatze Maya (aka Clara) 23. Monat: Mai 2016

Gruppendynamik
Nachdem ich aus dem Urlaub zurück war lief hier schnell alles wieder wie früher. Die Catsitter haben einen tollen Job gemacht! Trotzdem waren die drei Tiger froh, dass es zusätzlich Aufmerksamkeit gab.
Mit Maya habe ich das Training auf der Couch wieder fortgesetzt. Dabei locke ich sie mit Leckerli neben mir auf die Couch. Molly jedoch hat das mit den Leckerli auch geschnallt und ist jetzt manchmal schneller. Und - Überraschung: Dann steckt Maya zurück und wartet, bis Molly fertig ist. Wenn dann alles ganz ruhig ist, kommt Maya als letzte nochmal hinterher und möchte auch ihr Training und vor allem natürlich die Belohnung einsammeln.
Ich würde gerne mit allen drei zusammen Übungen machen, aber da macht Maya nicht mit. Früher war es immer die Molly, der es dann zu viel wurde. Die Konstellation verschiebt sich immer wieder, das finde ich verblüffend.

Böse Maya!
Beim Training wurde Maya schnell übermütig, hat herumgehampelt und dann das Unerlaubte getan: Sie hat nach meiner Hand geschlagen, weil sie schneller das Leckerli haben wollte. Natürlich hat sie mich erwischt (sie ist schneller als man kucken kann), selbstverständlich waren die Krallen draussen, und logisch hat es wieder total weh getan. Da ich der Meinung bin, meine Katzen dürfen den Menschen weder schlagen noch beissen war klar, dass dies Konsequenzen haben musste. Ich habe also sofort kommentarlos alle Leckerchen weggepackt und mich demonstrativ mit dem Rücken zur Maya gedreht. Sie war etwas verblüfft, hat aber gar nicht gejammert, sondern die "Strafe" akzeptiert. Sie blieb noch da in der Hoffnung es gibt doch noch mal was, aber für mich war an dem Tag Schluss - Hauen mit Krallen akzeptiere ich nicht.

Katzen sind nicht doof, und Maya schon gar nicht. Es war ja auch nicht das erste Mal, dass nach dem Schlagen Schluss war, das habe ich von Anfang an so gemacht. Sie hatte es wohl nur vergessen... Die Erinnerung kam an, am nächsten Tag beim Leckerli verteilen und üben habe ich durchaus bemerkt, dass Maya beide Vorderpfoten fest auf den Boden presste, auch zusätzlich noch das Gewicht nach vorne verlagerte, damit ihr die Füsschen nicht womöglich auskommen. Das war total niedlich, und die "Strafaktion" hat mir schon fast wieder leid getan. Es hat aber funktioniert: Maya hat mich seither nicht mehr geschlagen, und ich finde das sehr wichtig für das Zusammenleben.

Katzenflüstern
In der Kommunikation mit dem kätzischen Mitbewohner habe ich schon viele Stimmlagen, Lautstärken und Lautmodulationen durchprobiert. Jetzt habe ich etwas gefunden, was die Katze wohl dem Schnurren als am ähnlichsten interpretiert: Stimmloses Flüstern.
Ich weiss gar nicht, wie ich darauf gekommen bin. Ich habe es bei der Roxy ausprobiert, und sie ist beim Kuscheln fast ausgeflippt. (Komisch, eigentlich ein Widerspruch in sich.) Zur Verifikation habe ich das Flüstern dann auch bei Molly und Maya als Ausdruck größter Freundlichkeit angewendet, und die Wirkung gerade bei der "unverdorbenen" Maya hat mich total beeindruckt. Sie hat das Flüstern extrem positiv aufgenommen, gleich selbst angefangen zu Schnurren, war viel entspannter und konnte viel leichter gestreichelt werden.
Mittlerweile habe ich mir schon angewöhnt, die Stimmbänder ganz wegzunehmen, wenn ich nah am Tier dran bin. Es funktioniert wirklich gut! Ich hatte schon eine Weile experimentiert v.a. mit leisem Summen von ruhigen Melodien, aber das kommt irgendwie bei den Katzen nicht gut an, sie werden dann etwas verhalten und trauen sich nicht näher. Vermutlich liegt diese Lautäußerung schon zu nah am Imponiergehabe "Katergesang".

Allerdings möchte ich davon abraten, das stimmlose Flüstern beim Clicker-Training einzusetzen. Das Tier reagiert dann mit Verwirrung und versteht die Ansagen nicht mehr. Auch beim Rufen oder Begrüßen ist es nicht unbedingt angebracht. Das Flüstern ist also nur dosiert anzuwenden, wie gesagt: es drückt Freundlichkeit und Wohlbehagen aus. Wieder was gelernt.
 
Futterplatzkatze Maya (aka Clara) 24. Monat: Juni 2016

Jagderfolge
Komisch, bis auf die eine Maus und ein paar wenige Eidechsen musste ich nichts mehr aus dem Wohnzimmer entsorgen. Letztes Jahr war es schlimm, fast jeden Tag gab es eine Leiche wegzuräumen, ich hatte morgens immer Angst, was wohl wieder ins Wohnzimmer geschleppt worden war. Die letzten Monate war fast nichts im Haus. Ich habe keine Erklärung dafür.
Es gab aber auf der Terrasse ein paar Mitbringsel von Maya, vieles hat sie dann auch aufgefressen - also so das übliche wie Mäuse unterschiedlicher Größe und kleine Vögel. Eidechsen werden bei mir irgendwie nicht gefuttert.

Wenn Maya etwas gefangen hat, kommt sie maunzend angelaufen, legt sich auf die Terrasse, klemmt die Beute zwischen die Füße und ruft die Katzenschar zum kucken. Klar kommen wir alle kucken. Die Mitbringsel waren im Juni doch erstaunlich vielfältig: Also Mäuse (klar), ein kleiner brauner Vogel (heul), diverse Zauneidechsen zum Spielen (das finde ich traurig, v.a. weil die Eidechsen Insekten fressen), und jetzt kommts: Ausserdem ein Maulwurf (der meinen Garten verwüstet hatte), ein Buntspecht (der war aber sehr tot, hoffentlich nur tot aufgefunden), und eine Kröte (die noch sehr lebendig war). Ein bemerkenswert buntes Sammelsurium hat uns die Maya da geboten.

Noch eine Anmerkung: Wenn die Katzen schnell töten und die Beute fressen, dann kann ich noch damit leben. Aber das Herumspielen und Töten ohne Sinn würde ich gerne meinen Katzen abgewöhnen - ich weiß nur nicht, wie das funktionieren soll.

Katzenfutterautomat
Im Juni kommt der Sommer (zumindest im Kalender), und damit auch das leidige Problem der Fliegen und Fliegeneier im Nassfutter. Ich bin den ganzen Tag auf Arbeit, ich kann leider nicht mittags füttern, und phasenweise komme ich auch noch spät nach Hause. Für Molly habe ich schon länger einen Futterautomaten mit Chip-Erkennung angeschafft, weil sie häufiger kleine Portionen futtern muss. Sonst hat nämlich Molly Hunger, also Bauchweh, rennt nach draussen, frisst Gras, und spuckt das dann mit viel Speichel irgendwohin, wo man entweder reintritt oder erst sehr spät bemerkt. Wenn man Pech hat, dann ist Fütterung bevor sie das Gras wieder auskotzen konnte, und dann kommt oberhalb des Grases das Abendessen auch gleich mit hoch. Nicht gut.
Der Futterautomat hat den bedeutenden Vorteil, dass er wirklich gut den Napf abdeckt, so dass auch keine Insekten ans Futter kommen. Es riecht auch tatsächlich nicht mehr nach Futter. Ich habe lange nachgedacht, weil die Automaten echt nicht billig sind, und mich dann aber mit Blick auf Eventualitäten in der Zukunft entschieden, doch für jede Katze einen eigenen Futterautomaten anzuschaffen, kurz: Noch zwei weitere für Roxy und Maya.

Molly kannte den Automaten ja schon, sie hat es den anderen vorgemacht, wie das Ding funktioniert. Roxy hat keine Übung benötigt, sie mag den Automaten aber nicht, weil ihr Chip ziemlich weit hinten sitzt. Egal, jetzt kann ich der dicken Roxy ihr Futter etwas rationieren, was sie mir nicht übel nimmt - ihr Automat ist abends meist unberührt. Ich glaube, die Roxy frisst vor allem deshalb, weils eh rumsteht, und wird so dick.
Bei Maya war der Automat ein bisschen problematischer. Sie hatte vor dem Geräusch Angst, und sobald sich was bewegt hat, ist sie schnell weggerannt. Bei Maya musste ich tatsächlich eine ganze Woche den Trainingsmodus einstellen und mit Leckerlies nachhelfen, bis sie den Mechanismus verstanden hatte. Danach ist sie nur an den Automaten, wenn weit und breit niemand war, vermutlich ist der "Henkel" doch sehr einschränkend, stört die Bewegungsfreiheit und die Rundumsicht. Nach drei Wochen ist es jetzt so, dass Maya nach dem Austeilen der normalen Futterschüsseln (die gibts immer noch morgens und abends, der Automat ist nur für unter Tag), jetzt durchaus mal kuckt, was im Napf so angeboten wird, und wenn es nicht gefällt, dann geht die doch tatsächlich zu ihrem Futterautomaten und kontrolliert, ob dort vielleicht etwas besseres drin ist! Ja gibts denn sowas? Die Katze ist WILD, DRAUSSEN geboren, Beutegreifer, Mäusemörder, und dann geht die zum Automaten mit Chiperkennung und Klappdeckel um zu kucken, ob was BESSERES drin ist? Das ist doch absurd, was ist nur aus dieser Katze geworden?

Als Maya hier neu eingezogen war und mit den anderen Katzen Futtern durfte ist sie immer total ausflippt und hat herumgehampelt "ohhh toll, jetzt gibts gleich was zu essen freu freu freu freu freu - gell du freust dich auch? - anköpfel - und du freust dich auch? - ankö... - oh, Molly ist schon weg, macht nix - freu freu freu - autsch, warum haut Roxy mir eins an die Backe?". Maya hat bei ihrer freudigen Erwartung auf Futter hier alle so kirre gemacht, dass ich sie ein paar Tage aus der Küche ausgesperrt habe, weil sie nur im Weg war, und so genervt hat, dass Molly nicht mehr fressen wollte und Roxy, die sonst nie die Pfote hebt, ihr regelmäßig eine auf den Kopf gehauen hat. Das ging fast drei Monate lang so. Dann hatte Maya begriffen, dass es wirklich und wahrhaftig jeden Tag etwas zu futtern gibt, man braucht nur die nächste Mahlzeit abzupassen. Und jetzt ist Madame schon so verwöhnt, dass sie manches Futter verschmäht und darauf hofft, dass es im Automaten oder auf der Couch ein paar Leckerlies gibt.

Überhaupt: Aus Maya ist ein richtiger Trofu-Junkie geworden. Wenn Nassfutter und Trockenfutter nebeneinander zur Verfügung stehen, dann geht sie ans Trockenfutter. Mit dieser Entwicklung bin ich nicht so glücklich, hoffentlich legt sich das wieder.
 
Futterplatzkatze Maya nach zwei Jahren: 10. Juli 2016

Heute am 10. Juli vor genau zwei Jahren ist Maya als Clara in einer Transportbox hier angeliefert worden und wurde in meine gesicherte Gartenhütte gesetzt. Ihre Zukunft war ungewiss, ich war mir sicher, dass sie kein Interesse am Menschen hat und die erste Gelegenheit nutzt, um wegzurennen.

Das erste Jahr war wirklich schwierig für uns alle: Molly hatte so große Probleme mit dem neuen Mitbewohner, erst nur im Garten, dann sogar im Haus! Ich habe häufig auch nicht gewusst, wie manche Probleme zu lösen sind (Zecken, Haarknoten, Tierarzt...). Auf Maya musst ich immer und jederzeit Rücksicht nehmen, sonst gab es sofort eine Panikattacke. Nur Roxy blieb meistens cool, die Katze ist mein größter Schatz, wie sie hier alles zusammenhält.

Jetzt im zweiten Jahr war vieles doch erheblich leichter. Die Fortschritte sind zwar in Summe nicht ganz so groß wie erhofft, aber vieles was anfangs unmöglich schien, ging in diesem Jahr irgendwie. Ich habe bestimmt 10 Zecken gezogen in den letzten Monaten, Maya hatte aber noch mehr von den Biestern an Stellen, wo sie mich nicht dran lassen wollte. Wir waren beim Tierarzt, ohne dass Maya sediert werden musste. Die Einfangaktion war allerdings gar nicht schön, da sehe ich noch viel Trainingsarbeit vor uns. Maya und Molly vertragen sich gut, sie haben sich schon fast ein bisschen angefreundet, auf jeden Fall aber verkrampft sich Molly nicht mehr. Maya sitzt freiwillig bei mir auf der Couch, wenn auch mit Armlänge Abstand. Manchmal schläft sie da auch richtig tief und fest; allerdings fasse ich Maya auch nie unangekündigt an. Eigentlich nur einmal am Tag abends auf der Couch beim Üben.

Maya hat in den letzten zwei Jahren keinen einzigen Fütterungstermin ausfallen lassen. Sie wartet abends sogar bis nach dem Training, bevor sie nochmal eine Runde dreht. Im ersten Jahr war sie öfters verspätet, dieses Jahr ist sie immer pünktlich gewesen. Ich denke sogar, sie geht gar nicht mehr richtig weg, sie hat sich total an die beiden anderen angepasst, die nur in Haus und Garten bleiben. Maya sitzt am liebsten draussen auf der Terrasse vor der Fensterfront, während die anderen drinnen auf der anderen Seite der Scheibe sitzen. Wenn man die Terrassentür aufmacht (die klemmt ein bisschen und knarzt auch schön), dann dauert es keine 5 Minuten und Maya kommt angewackelt - egal wann man die Tür öffnet. Sie geht also den ganzen Tag nicht ausser Hörweite.

Aus Maya ist im zweiten Jahr eine richtige Hauskatze geworden, sie hat sich komplett unserem Tagesablauf und Gewohnheiten angepasst. Von der wilden scheuen Katze merkt man nicht mehr sooo viel, gelegentliche Panikattacken und Probleme im Handling weisen aber immer wieder darauf hin, dass Maya kein starkes Grundvertrauen in den Menschen hat.
 
Das ist einfach nur schön, wie sich alles bei euch entwickelt hat:pink-heart:
Und du schreibst so liebevoll von deinen Dreien, dass es eine Freude ist, deine Berichte zu lesen :yeah:
Ich freue mich schon auf den nächsten!

Liebe Grüße,
Petra
 
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Das ist ne tolle Entwicklung!
 
Dann viel Erfolg für das dritte gemeinsame Jahr!

Ich freue mich schon auf den Rückblick in 2017 🙂
 
Ist das schon wieder 2 Jahre her!😱😱😱😱 Wie die Zeit rennt!

Ich freu mich immer über die Entwicklung zu lesen. Maya erinnert mich an Tigerle - Wildling, sehr skeptisch den Menschen gegenüber, aber er hat auch die "Vorzüge" schätzen gelernt, er liebt mitlerweile all das Schöne, was das Zusammenleben mit Menschen bieten kann. Und viele Dinge die du über Maya schreibst, erinnern mich an Tigerle😀

Vor schnellen Schritten hat er immer noch Angst, und klackernde Schuhe im Haus = Panik (schon weniger als früher, aber immer noch da). Ich weiss nicht, was der Bub erlebt hat.
 
Am letzten Tag des Jahres kruschtle ich ein wenig in meinen Abos...

Ich hoffe, es geht allen gut?
 

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