Futterplatz-Katze aufnehmen zu Haus-&Garten-Katzen?

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Futterplatzkatze Clara 8. Monat: Februar 2015

Langhaarkatzen sind Qualzucht (P. Leyhausen)
Ich habe im Leyhausen gelesen, dass er die Langhaarkatzen für Qualzucht hält. Mittlerweile teile ich diese Auffassung. Das Fell von Clara ist superweich und kuschelig, aber bei Regen saugt es sich schlimm voll, und Clara läuft sogar bei Morgentau sofort mit nassen Beinen bis zum Bauch durch die Gegend. Clara ist von meinen drei die einzige, die Fell auswürgen muss. Und jetzt gibt es auch noch das Problem mit den Filzknödeln.

Clara bekam plötzlich dicke Bollen um den Hals. Nach einiger Beobachtung stellte ich fest, dass sie sich am Hals kratzt und an Möbeln etc. schubbert, und so schieben sich die weichen Wattehaare übereinanden und bilden undurchdringliche Filzbollen (wie die auf den Schwarzwaldhüten - bisschen kleiner vielleicht). Wären die Bollen woanders, würde Clara sie abkauen, das habe ich schon öfter beobachtet. Aber am Hals kommt sie mit den Zähnen nicht ran.
Ich bin also losgezogen und habe einen Kamm mit rotierenden Zinken und eine Haustierschere gekauft. Das hat leider nur wenig gebracht, weil wir erst mit Schere und Kamm vorsichtig üben mussten. Bis Clara nicht mehr vor der Schere weggerannt ist, waren die Knödel schon so dick, dass die Schere da nicht mehr durchgekommen ist. Und ganz dicht bis an den Hals bin ich nicht drangekommen, weil Clara die Schere immer im Blick behalten möchte. Im Forum haben sie mir geraten, die Katze zum Tierarzt zu schleppen und dort unter Narkose scheren zu lassen. Mir ist das zu heftig: Wegen ein paar Filzknödel gleich ab in Narkose?
Eine billige Schermaschine habe ich mir auch besorgt, aber die ging gar nicht. Clara ist vor dem Brummen zwar nicht weggelaufen, aber am Körper wollte sie das Ding auch nicht direkt haben. Das werden wir noch ein paar Wochen üben müssen.
Das Ende vom Lied war, dass Clara sich das Fell mit den Bollen selbst brutal ausgerissen hat. Entweder ist sie mal draussen hängen geblieben, oder aber sie hat so lange mit der Hinterpfote gefummelt und gezogen, bis das Fell ausgerissen ist. An einer Seite hat sie sogar geblutet.
Jetzt ist der schöne Winterkragen weg, und Clara ist rund um den Hals komplett kahl. Mein Fazit: Katzen mit Langhaarfell sind auf die Unterstützung des Menschen für ihre Fellpflege angewiesen und darum aus meiner Sicht Qualzuchten. Die Kurzhaarkatzen müssen sich nicht bei der Fellpflege derart quälen und selbst verstümmeln.

Trainingsausfall
Zum Ende des Monats hat mich dann die diesjährige Wintergrippe erwischt und ich konnte 2 Wochen überhaupt nicht mit den Katzen arbeiten. Clara braucht eigentlich tägliches Training, und als ich wieder soweit fit war, hat es dann doch immerhin 3 Tage gedauert, bis wir wieder auf dem Trainingsniveau vor meiner Krankheit waren.

Und noch ein Nachtrag
Weil im Januar Molly so große Fortschritte in Sachen Akzeptanz gemacht hat und ich auch von Seiten meiner diversen Catsitter uneingeschränkte Unterstützung zugesagt bekommen habe, gehört Clara jetzt nicht mehr dem Tierschutzverein. Darum hat sie jetzt auch einen neuen Namen bekommen: Aus Clara wurde Maya. Der etwas weichere Name gefällt ihr tatsächlich besser, die Umgewöhnung war für die Menschen schlimmer als für die Katze👎.
 
Zuletzt bearbeitet:
A

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Dann Herzlichen Glückwunsch zum endgültigen Familiennachwuchs 🙂

Das freut mich so sehr für Maya und euch :pink-heart:
 
Schön mal wieder von euch zu lesen.
Glückwunsch Maya zum endgültig neuen Zuhause. 🙂

Und wegen dem Filz im Fell, ich wäre auch besser für scheren.
Wenn du es selber nicht hinkriegst evtl. bei einem Katzenfriseur, das geht auch ohne Narkose aber allerdings mit festhalten durch zwei oder drei Menschen.
Besser als das Fell ausreisen ist das wohl. Tut doch sehr weh sonst. 😳

Probier am besten sie an kämmen zu gewöhnen.
Sehr empfehlen kann ich einen Kamm mit rotierenden Zinken, nur damit kriegt man die blöde Unterwolle gut raus.
 
Schön mal wieder von euch zu lesen.
Glückwunsch Maya zum endgültig neuen Zuhause. 🙂

Und wegen dem Filz im Fell, ich wäre auch besser für scheren.
Wenn du es selber nicht hinkriegst evtl. bei einem Katzenfriseur, das geht auch ohne Narkose aber allerdings mit festhalten durch zwei oder drei Menschen.
Besser als das Fell ausreisen ist das wohl. Tut doch sehr weh sonst. 😳

Probier am besten sie an kämmen zu gewöhnen.
Sehr empfehlen kann ich einen Kamm mit rotierenden Zinken, nur damit kriegt man die blöde Unterwolle gut raus.

Ich hab einen Kamm mit rotierenden Zinken, nur müssen wir das jetzt noch üben. Bürsten mit einer weichen Bürste klappt richtig gut, am Rücken kann ich schon feste andrücken. Jetzt ist auch der Kamm dran, und ausserdem die Billigschermaschine. Es dauert nur viele Wochen, bis ein Wildling so eine Behandlung akzeptiert, und die Zeit war halt nicht verfügbar.
Maya festhalten? - Unmöglich!
Ich hätte sie höchstens in eine Transportbox locken können, schnell die Türe zuschlagen und den Rest vom Tierarzt machen lassen. Und das war es mir nicht wert, sie war ja nicht komplett verfilzt, sondern nur einige Büschel am Hals.
Jetzt hat sie sich halt selbst verstümmelt. Die Haare wachsen mittlerweile wieder, und Maya hat es so vielleicht doch besser verkraftet als eine Tierarzt-Aktion.

Für den nächsten Fellwechsel bin ich dann besser vorbereitet. Aber ich muss wirklich viel und v.a. regelmäßig in kleinen Schritten mit Maya trainieren, das ist manchmal echt anstrengend.
 
Ich habe es schon auf der Homepage des Tierheims gesehen 🙂
Herzlichen Glückwunsch!
 
Ich habe es schon auf der Homepage des Tierheims gesehen 🙂
Herzlichen Glückwunsch!

Hab grade im Deinem Thread nachgelesen, wie es mit Mira läuft - das ist ja toll, wieviel sie sich schon traut und dass es mit den anderen Katzen klappt. Mira hatte ja auch nur ganz schlechte Vermittlungschancen, da hat sie mit Dir wirklich großes Glück gehabt!
 
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Futterplatzkatze Maya (aka Clara) 9. Monat: März 2015

Ende Februar war ich 2 Wochen durch Krankheit ausgeknipst und habe die drei Katzen komplett vernachlässigt. Dabei hat sich irgendwie die Hierarchie verschoben: Molly leistete mir neben dem Krankenbett Gesellschaft, Roxy durfte leider nicht in meinem Bett kuscheln und Maya war wieder völlig alleine unterwegs.
Als ich wieder munter war, bemerkte ich bei Molly einen Selbstvertrauensschub: Wenn ich mit Maya trainieren wollte, blieb Molly einfach neben mir sitzen. Dann traut sich nämlich Maya nicht ran. Manchmal kann ich Molly ein bisschen zur Seite locken, und mit entsprechend Abstand kann ich dann mit Maya trainieren - aber Molly muss dann auch Leckerli bekommen. Die sie auch frisst.
Für eine Stresskotzerkatze ist das ein ganz erheblicher Fortschritt! Molly geht also nicht mehr weg, wenn Maya kommt, nicht einen Millimeter!

Das mag jetzt für manche so klingen, als würde Molly Dominanz ausüben. Ist so aber nicht, sie wird einfach sicherer im Umgang mit Maya und es entstand der Nebeneffekt, dass Maya jetzt das Schlafzimmer betreten darf. Einmal ist sie sogar schon aufs Bett gehopst - aber nur kurz. Mayas neuer Schlafplatz ist nach diversen Versuchen unterschiedlicher Lagerstätten jetzt das Bett im Gästezimmer im oberen Stockwerk. Das ist ein bisschen blöd, weil wenn ich in Nähe der Treppe bin, muss sie immer schnell runter rennen, damit ich ihr nicht den Rückzug versperre. Wenn ich aber von unten komme und sie ist im oberen Stockwerk, dann muss sie ja an mir vorbeirennen. Das geht aber ganz gut, ich quetsche mich auf die Seite und dann rennt sie schnell. Beim ersten Mal hat sie die Kurve nicht gekriegt und ist am Ende der Treppe gegen die Heizung geknallt, seither rennt sie langsamer. Ich find's eher lustig, wenn da so ein dunkler Wischmopp an mir vorbeifegt, für die Katze ist es natürlich stressig. Aber mal ehrlich: Was kann ich denn dafür, wenn Maya plötzlich in den oberen Gemächern nächtigen will? Es gibt halt nur die eine schmale Treppe nach oben...

Blöd ist allerdings, wenn Maya vor dem Badezimmer auf dem kleinen Teppich liegt, und ich nach meiner Abendtoilette nicht raus kann, weil da eine Katze rumliegt. Dann mache ich auf mich aufmerksam, aber Maya kuckt nur: Was willste? Dann muss ich mich an der Katze vorbeiquetschen, weil sie zu faul ist, aufzustehen. Also halb über Maya drübersteigen darf ich, aber den Weg zur Treppe darf ich nicht blockieren - verstehe einer die Viecher...

Maya und Roxy sind mittlerweile richtige Kumpels geworden. Die beiden köpfeln und näseln und rennen freundlich miteinander durch Wohnung und Garten. Roxy tut die Gesellschaft von Maya ganz gut, weil sie doch lockerer ist als die verkrampfte Molly, einfach fröhlicher im Umgang und deutlich in der Katzensprache. Und dann gibt's da noch den Kater(?) vom Januar, der kommt jetzt regelmäßig zu Besuch auf Terrasse und hat sich wohl mit Maya angefreundet. Ein anderer Nachbarskater, so ein großkotziger Jungspund (kam am ersten Tag seines Freigangs hier an mit Katergesang!!!), wird aber von allen dreien gleichermaßen vertrieben, und zu meiner Überraschung arbeiten die drei dabei sogar zusammen: Ich habe eine Situation im Garten miterlebt, wo der Kater sich unter einer Hecke versteckte und von den drei Mädels regelrecht eingekreist wurde. Am Ende gab es ein Riesengeschrei, der Kater flüchtete halsbrecherisch über den Gartenzaun, und die Mädels waren alle total aufgepüschelt.

Und noch eine Überraschung brachte der März: Meine liebe Catsitter-Nachbarin und Hausmitbewohnerin hat immer einen kleinen Vorrat Trockenfutter, den sie an die Katzen verteilen darf. Molly & Roxy wissen das natürlich und besuchen die Nachbarin regelmäßig via Terrassentür. Maya schaute dabei immer nur neugierig zu, bis sie sich eines Tages traute, die Wohnung zu betreten. Natürlich hat sie sofort auch ein paar Leckerli bekommen. Und weil Maya immer gerne neue Futterquellen "erschliesst" ist sie jetzt immer die erste, die an der Terrassentür bettelt! Als ich davon mitbekommen habe, wollte ich mir das ganze mal anschauen. Das war Maya gar nicht recht: Mit einem "Was willst Du denn hier?"-Blick voller Entsetzen hat sie abgedreht und aufs Leckerli verzichtet.

Ich finde es immer wieder überraschend, wie wankelmütig Maya ist: Mal muss ich über sie drübersteigen weil sie die Tür blockiert, dann rennt sie in Panik die Treppe runter, am Abend wälzt sich vor mir beim Training (wir üben sogar schon Pfoten anfassen!), aber auf der Terrasse der Nachbarin hat sie wieder Angst vor mir, dafür muss ich sie von Roxys Futternapf mit der Hand wegschieben.
 
Futterplatzkatze Maya (aka Clara) 10. Monat: April 2015

April, April - der weiß nicht, was er will
Das Verhalten von Maya war im April genauso wechselhaft wie das Wetter. Plötzlich ist der Frühling ausgebrochen, Temperaturen bis zu 20°C, tagelang strahlender Sonnenschein. Und Maya ward den ganzen Tag nicht gesehen. Irgendwann kommt sie vorbei, wartet bis endlich mal jemand Futter austeilt, und verschwindet wieder im Garten. Keine Ahnung, wo sie sich den ganzen Tag herumtreibt, aber allzu weit scheint sie nicht fort zu sein, vielleicht nur unter der Nachbarshecke. Sie scheint öfter mal vorbeizukommen um nachzuschauen, was zu Hause so los ist - ja, ZU HAUSE!!!
Wo die Maya nachts schläft habe ich lange nicht herausgefunden. Das Gästebett war nämlich mit Anbruch des guten Wetters leer, und Maya kam auch nicht mehr ins obere Stockwerk. Da ich auch sonst keinen Schlafplatz identifizieren konnte (ja, man sieht genau am Dreckhäufchen, wo Maya übernachtet hat) ging ich davon aus, dass die Katze einfach im Freien übernachtet. Aber von wegen!
Ich habe doch im Winter für Molly einen Catwalk hoch zu den beiden Wohnzimmerschränken gebastelt, der letztendlich doch sehr gut angenommen wurde und für das Verhältnis der drei sehr positive Auswirkungen hatte. So hat jetzt Molly einen sicheren Ort, wo sie die Geschehnisse im Wohnzimmer beobachten kann ohne involviert zu sein, und Roxy hat sich neuerdings angewöhnt, auf dem Wohnzimmerschrank zu schlafen, nicht mehr im oberen Stockwerk auf dem Kleiderschrank. So ist Maya nachts nicht mehr alleine.
Eines Abends bin ich noch lange im Wohnzimmer beim Filme kucken, und da höre ich es hinter mir rumpeln. Zu meiner großen Verwunderung hockte dann Maya auf dem zweiten Wohnzimmerschrank. Sie benutzt aber nicht den Catwalk, sondern springt senkrecht vom Tisch ganze 1,40 m in die Höhe und muss dabei aufpassen, dass sie mit dem Kopf nicht an der Zimmerdecke andotzt, weil sooo viel Platz ist dann auch nicht zwischen Schrank und Zimmerdecke. Und da oben, auf dem Kissen auf dem Schrank, schläft Maya für einige Stunden. Ich finde das schön, dann schläft Roxy nämlich auf dem rechten Schrank und Maya auf dem linken Schrank, dann sind beide nicht so alleine.
Clicker Training zum Anfassen, Bürsten und Zecken ziehen (klappt leider noch nicht) wollte Maya tagelang nicht mitmachen, war ihr wohl zu langweilig. Und dann doch plötzlich eines Abends hoppst sie zu mir auf das Sofa und legte sich neben mich hin. Sie wurde immer müder und bequemer und entspannter und so rutschten ihre Hinterpfoten an meine Seite wo sie dann mit Sohle voran an meinem Oberschenkel abstützten. Dabei fiel die Katze in Tiefschlaf, was an ihren tiefen Atemzügen zu erkennen war. Ich habe als brave Dosine natürlich möglichst lange stillgehalten. Und natürlich habe ich Maya nicht geknuddelt, das fällt dann manchmal schon sehr schwer.
Und gerade erst gestern bin ich abends auf dem Sofa eingedöst und merke plötzlich dass eine Katze auf meine Schienbeine krabbelt, die in eine dünne Decke eingekuschelt waren. Ich dachte eigentlich, dass es Roxy oder evtl. Molly sein müsste und schiele so mit einem Auge in die Richtung - nö, ist die Maya, die sich da zurecht dreht und ein gemütliches Plätzchen sucht und schliesslich lag sie fast eine Stunde platt auf der Seite auf meinen Schienbeinen und döste dort. Ich bin immer noch ziemlich überrascht, damit hat sie sich nämlich im hauseigenen Ranking der Kuschelkatzen schon auf Platz zwei vorgearbeitet - Molly hockt nur zu Weihnachten mal neben mir auf dem Sofa oder lehnt sich an meine Beine.

Ich habe gelernt, dass man mit Scheumiezen einen schmalen Grat begehen muss: Man darf die scheue Katze nicht komplett ignorieren, sondern sollte sich sehr dosiert durchaus mit ihr beschäftigen. Also nicht ständig anlocken und fordern, aber doch immer mal wieder mit Abstand von einigen Wochen etwas Neues probieren. Mayas Annäherungen waren immer an Tagen, wo ich am frühen Abend mich noch mit ihr beschäftigt habe, Spielen oder Clickern oder das Auslegen von Leckerli auf dem Sofa, so dass sie neben mich hopsen musste. Meistens springt sie dann wieder runter, aber sie hat wohl doch verstanden, dass dies eine Einladung darstellt, sich in meine Nähe setzen zu dürfen.
Was mich überrascht: Die ursprünglich verwilderte Maya hat das Bedürfnis nach menschlicher Nähe. Sie müsste wirklich nicht ihre Pfoten an meine Seite drücken, es gibt genug "Katzenplätze" in der Wohnung. Mit Roxy habe ich die Maya noch nie kuscheln sehen, ich bin mir aber sicher, dass Roxy gar nicht abgeneigt wäre, stehen die Katzen doch mittlerweile so nah nebeneinander, dass sich ihre Haarspitzen berühren. Aber wer weiss, was die Tiere in meiner Abwesenheit so treiben.

Scheue Katze zum Tierarzt zwecks Impfung?
Da Mayas erstes Jahr bei mir dem Ende zugeht (wir sind schon in Monat 10) stellt sich die Frage, ob es sinnvoll ist, das mühsam aufgebaute Vertrauensverhältnis durch eine Impfung beim Tierarzt zu gefährden. Ich übe mit Maya jetzt auch mal, dass sie auf den Terrassentisch hopst, damit sie sich auf der passenden Höhe für eine Tierarztbehandlung befindet. Sie fühlt sich dort aber gar nicht wohl und springt sofort wieder herunter, sobald sie ihre Leckerlies verdrückt hat. An Anfassen ist in dieser Situation überhaupt nicht zu denken. Ergo habe ich da schon ziemliche Bedenken, wie Maya auf den Stress eines Tierarztbesuchs reagieren wird. Ich mache mal einen neuen Thread mit dieser Frage auf.
 
Das mit dem Impfen würde mich auch sehr interessieren. Ich habe ja das
selbe Problem. Die Impfung würde im Juni anstehen.


Mein Arzt käme zwar ins Haus, ich bin aber noch weit davon entfernt
Mira festhalten zu können und möchte das aufgebaute Vertrauen nicht
erschüttern.
 
Inzwischen hab ich schon öfter gelesen, daß einmal im Jahr impfen völlig unnötig ist, alle 3 Jahre oder so reicht auch. 🙂

Und die Entwicklung von Maya klingt toll! :pink-heart:
 
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Jetzt kommt ganz viel Nachtrag, Mai bis September. Ich hatte schon immer in meinem Maya-Tagebuch weitergeschrieben, war aber irgendwie nicht dazu gekommen, korrekturzulesen und ins Forum zu stellen.
Also, wer noch dabei ist: Heißgetränk holen und sich in den Sommer zurückdenken!
 
Futterplatzkatze Maya (aka Clara) 11. Monat: Mai 2015

Das Thema "Impfung" hat mich im Monat Mai beschäftigt, und ich bin zu dem Schluss gekommen, die Maya nicht impfen zu lassen, weil sie noch nicht so weit ist. Mayas Training auf dem Terrassentisch läuft ziemlich gut, sie hüpft freudig hoch, lässt sich dort mittlerweile auch anfassen, ein bisschen rumzuppeln und auch bürsten. Man muss zwar immer wieder Leckerli präsentieren, aber mit der Höhe, den Bewegungen des Menschen etc. hat Maya mittlerweile keine Probleme mehr.

Mayas Problem sind geschlossene Räume. Es ist völlig unmöglich, Maya einzusperren, das klappt einfach nicht - diese Katze passt immer auf, dass ihr Fluchtweg frei ist. Einmal konnte ich Maya im Haus einsperren, und das kam so: Abends holen mich Molly und Roxy immer an der Garage ab, und wir gehen dann gemeinsam durch den Keller ins Haus. Maya kam in den letzten Wochen immer näher und hat neugierig geschaut, und eines Tages war es dann soweit: Sie ist mit den anderen Katzen in den Keller marschiert. Ich habe - wie üblich - gemütlich die Türe zugemacht und bin mit den Katzen die Treppe hoch in die Wohnung. Auf halbem Wege kommt mir eine völlig aufgelöste Maya entgegen, die wohl festgestellt hat, dass die obige Wohnungstüre zu ist, und auf dem Rückweg hinunter zur Kellertür war. Nur - die war ja mittlerweile auch geschlossen, und Maya war eingesperrt! Jawohl, eingesperrt! Ohne Fluchtmöglichkeit! Ich bin mit Molly und Roxy ganz normal nach oben und durch die Wohnungstür in die Wohnung, so wie immer. Da Maya in Richtung Keller verschollen war, habe ich die Wohnungstür mit Stopper offengehalten, damit das arme Tier einen Fluchtweg findet. Es dauerte ganze 15 Minuten, bis Maya auftauchte -
keine Ahnung, wo genau die Katze war und welche Ängste sie in dieser Zeit ausgestanden hat. Ich fands eigentlich nicht so schlimm, aber musste feststellen, dass Maya jetzt überhaupt nicht mehr in die Nähe der Kellertür geht.

Jegliche sonstige Versuche, Maya mal in einem Raum einzusperren, haben nicht geklappt. Natürlich könnte ich die Katzenklappe einfach mal zuschliessen, aber das hebe ich mir für den absoluten Notfall auf. Ich muss leider davon ausgehen, dass Maya sofort in Panik gerät, wenn sie bemerkt, dass sie keinen Weg nach draussen mehr hat; und sich dieses Vorkommnis dann auch noch merkt und womöglich Konsequenzen daraus zieht (also nicht mehr ins Haus kommt).

Desweiteren klappt auch immer noch nicht das Ziehen von Zecken oder das Abschneiden von Filzknödeln (sie kaut die dann ab). Ich kann Maya zwar streicheln an Kopf, Hals, Rücken, bisschen Brust und auch der Schwanz geht einigermassen. Bauch ist aber völlig tabu (Region für Filzknödel), Beine klappt auch nicht so recht. Die Katze an einer Stelle, z.B. im Nacken, etwas länger manipulieren dauert ihr aber zu lange, da geht sie dann weg.
Fixieren (also: Festhalten) riskiere ich nicht, ich sehe da keine große Chance bei dem Risiko, dass sie sich das merkt. Hochheben? - Vergiss es. Jetzt bei dem schönen Wetter ist Maya so wenig wie möglich im Haus, deswegen schiebe ich die Einsperr-Versuche mal in Richtung Herbst mit Regenwetter. Je schlechter das Wetter, am besten nasskalt, um so besser macht Maya beim Training mit.

Wenn ich Maya im jetzigen Zustand zum Impfen schleppe, dann bedeutet das Katze einfangen - stressige Fahrt zum Tierarzt - Sedierung beim TA - Vertrauensverlust. Das ist mir zu heftig, mache ich nur im Notfall. Vorerst üben wir vorsichtig weiter, jeder Monat festigt die Bindung.

Molly und Maya verstehen sich mittlerweile ganz gut. Die beiden näseln regelmäßig und gelegentlich kommt auch eine kleine Nachrennerei zustande. Molly wirkt aber immer noch ein bisschen verkrampft, was sich dann auf Maya überträgt. Als Roxy für zwei Tage verschwunden war (im Nachbarhaus versehentlich eingesperrt) hat man deutlich gemerkt, dass Molly und Maya miteinander zwar auskommen, aber eigentlich keine gemeinsamen Interessen haben. Molly hing mir - wie ganz zu Anfang - am Rockzipfel, während Maya fast gar nicht mehr zu Hause war. Roxy stellt in meiner Gruppe den zentralen Knotenpunkt dar: Sie kann sowohl mit Katzen als auch mit Menschen hervorragend umgehen und ist Lehrmeister sowohl für Molly als auch für Maya. Als sie fehlte fiel die Gruppe ein bisschen auseinander.

Roxy und Maya verstehen sich hervorragend. Gekuschelt wird zwar nicht, aber die beiden köpfeln mit Vollkörperkontakt, jagen durch Haus und Garten, Maya bringt Mäuse für Roxy zum Spielen mit. Wenn Maya dann ruft rennt Roxy sofort los und tobt mit der halbtoten Maus durch die Bude als wäre es ein Baldriankissen.
 
Futterplatzkatze Maya (aka Clara) 12. Monat: Juni 2015

Maya hat mich gehauen. Und es hat gar nicht weg getan 🙂

Wir üben immer noch das Bürsten auf dem Terrassentisch. Leider bemerke ich kaum Fortschritte, und ich habe angefangen, Mayas Toleranzgrenze vorsichtig zu dehnen. Also wenn Maya möchte, dass ich aufhöre, dann tatzt sie nach der Bürste und versucht diese wegzuschieben. Trotzdem mache ich dann noch einen Moment weiter und beende dann die Übungseinheit und es gibt Leckerli. Leider ist Maya nicht blöd, sie hat wohl gemerkt dass mir das Schlagen nach der Bürste nicht weh tut. Und zog ihren eigene Schlussfolgerung: Dann schlage ich halt nach der Hand, die da an der Bürste dran hängt!
Was sie gemacht hat. Und es hat gar nicht weh getan! Früher hätte Maya mir ihre Krallen unter die Haut gejagt und einen guten Schwung Bakterien eingeimpft. Heute ist sie schon so diszipliniert, dass die Krallen nur sanft über die Haut gekratzt haben. Ich bin ja so gemein: ich habe aua! gesagt und es gab kein Leckerli mehr, Schluss - Ende - Vorbei.

Seither geht's mit dem Bürsten endlich wieder voran und wir machen minimale Fortschritte. Vielleicht hat Maya die Sicherheit gebraucht, diese eklige Bürsterei beenden zu können? Obwohl: Sie könnte ja weggehen. Tut sie aber nie, lieber auf dem Tisch oder zu meinen Füssen liegen bleiben. Allerdings bedeutet dieses auf der Seite liegen keinerlei Aufforderung zum Anfassen und Kraulen. Also: Katze kommt an, köpfelt -> Kraulen und Bürsten erlaubt. Katze legt sich ab, gerne auf die Seite mit allen Pfoten in meine Richtung -> Anfassen verboten. Ich darf aber gerne bewegungslos neben ihr sitzen oder stehen bleiben für ein tolles Gruppenerlebnis.

Andererseits wird Maya immer noch total aufgeregt, wenn es ums Fressen geht. Vor allem gekochtes Hühnchen, da nimmt sie sogar ihre Wurmtablette! Vor dem Essen streicht sie immer noch gerne um die Beine, und wenn sie vorsichtig die Waden anköpfelt dann ist sie wirklich zum knuddeln. Sie tanzt vor den Füßen herum und streckt und dehnt sich und quietscht ohne Unterlass - das kleine Quietscherle. Sie quetscht sich dabei auch völlig unverfroren zwischen den Beinen durch. Ich lasse sie dabei gewähren und passe nur auf, dass ihr nicht aus Versehen auf die Pfoten trete. Wenn man sich dann nämlich herunterbeugt um die Katze zu kraulen, dann geht sie sofort auf Sicherheitsabstand. Andererseits verbindet Maya mittlerweile streicheln / kraulen / bürsten mit essen. Wenn sie einfach mal so vorbeikommt um sich ausser der Reihe mal ausnahmsweise doch ein paar Streicheleinheiten abzuholen, dann rennt sie im Anschluss immer sofort zum Futternapf und will unbedingt was zu Essen haben. Das nennt man klassische Konditionierung, und so war es eigentlich nicht beabsichtigt. Aber was hätte ich sonst machen sollen?
 
Futterplatzkatze Maya (aka Clara) nach einem Jahr: 10. Juli 2015

Heute vor genau einem Jahr ist Maya bei mir eingezogen. Nein, so kann man nicht sagen: Sie wurde mir von einer sehr erleichterten Tierheim-Mitarbeiterin vorbeigebracht und in die schäbige Gartenhütte mit kleinem Freigehege gesetzt. Dort rannte Maya verzweifelt von Ecke zu Ecke und suchte nach einem Ausweg. Mir bleibt der Anblick für immer in Erinnerung, heute tut mir die Katze noch mehr leid wo ich ihren Charakter kennen lernen durfte. Sie hätte ja auch ein mieses Miststück sein können, voll gemein zu Mensch und Tier, alle Katzen aus der Nachbarschaft verprügelnd und die Menschen hassend. Oder ein arrogantes Biest wie die schwarze Nachbarskatze, immer nur verächtlich starrend und hochmütig mäkelnd nur wenige Sorten Futter akzeptierend. Oder - und damit hätte ich noch am ehesten leben können - so scheu und von Menschen so enttäuscht dass sie lieber ihre eigenen Wege gehen würde.

Aber nein: Clara entpuppte sich als liebenswürdig, freundlich zu allen Katern und Katzen, aber bestimmt. Sie prügelt nicht sinnlos, sucht lieber Freund- als Feindschaften, lässt sich aber nicht die Butter vom Brot nehmen. Da ist nur die riesengroße Angst vor Menschen gewesen, die Panik, die den kleinen Körper geschüttelt hat, kein Vertrauen zu den Zweibeinern - man weiß nicht, was Klein-Clara erlebt hat. Jetzt ist aus Clara Maya geworden, viel kindlicher und eigentlich auch vertrauensseliger als geahnt, in den kühnsten Träumen vermutet.

Die Tierheim-Mitarbeiterin sah den Garten, die schäbige Hütte, die anderen beiden Katzen, und träumte das romantisch verklärte Bild einer Clara, die sich der Terrasse nähern würde und den andern durch und durch sozialen Katzen hinterhertappen würde in das sichere Haus, Wärme im Winter, Futter ohne Mengenbeschränkung, medizinische Versorgung und Katzenfreunde das ganze Jahr. Ich gebe es zu: Ich habe diesen rosaroten zuckersüßen Traum von der Zukunft belächelt und den hohen Erwartungen einen ordentlichen Dämpfer verpasst.

Und ich lag falsch.

Es liegt ein langes Jahr mit viel Arbeit hinter uns. Den größten Teil leistet unbestritten die willensstarke Maya, die im letzten Jahr eingefangen wurde, ihrer Babies beraubt wurde, mehrfach narkotisiert wurde (u.a. Kastration, aber anders auch überhaupt nicht behandelbar), und in ein kleines Zimmer mit anderen Katzen weggesperrt wurde. Nach drei Monaten Tierheim mit Angst und Dauerstress saß sie bei mir nochmals einen Monat im Gartenhüttenknast und musste das Katzenklappentraining schaffen, bevor sie freigelassen wurde. Wäre Maya auf nimmer wiedersehen abgehauen, ich hätte es verstanden. Aber nein, Maya wählte die Nähe zum Menschen und bemüht sich um Kompromisse.

Roxy mit ihrer Gutmütigkeit und sozialen Veranlagung hat ebenfalls einen großen Anteil am Erfolg diesen Jahres, und das nicht nur als Vorbild, sondern auch als Spielkumpeline und Ruhepol. Ich selbst habe viel Rücksicht genommen und viel mit Maya geübt, man muss sehr diszipliniert sein - das fällt nicht immer leicht, wirklich immer einen Bogen um die Katze zu laufen, wirklich immer vorzuwarnen, wirklich immer auf die Körpersprache zu achten. Und Molly musste sich sehr überwinden, sie ist nach wie vor nicht erfreut über den zusätzlichen Mitbewohner, aber sie arrangiert sich. Liebe Molly, ich verspreche Dir hoch und heilig: Es wird keine weitere Katze in Deinem Zuhause geben, das schaffen wir beide nicht.
 

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Futterplatzkatze Maya (aka Clara) 13. Monat: Juli 2015

Es ist Juli 2015 und es ist heiß. Es hört überhaupt nicht auf, heiß zu sein. Es ist so heiß, dass man im oberen Stockwerk im Schlafzimmer unterm Dach nicht mehr schlafen kann. Die Fenster aufreißen kann ich auch nicht, weil diese nicht gesichert sind und das Risiko zu hoch ist, dass eine Katze versehentlich aus dem Fenster fällt.
Also wird im Wohnzimmer auf der Couch geschlafen bei offener Terrassentür. Entweder das, oder sich langsam weichkochen lassen.
Molly findet das ein bisschen doof. Es gehört zu Mollys Privilegien, dass sie ihren Menschen pünktlich 22:00 Uhr ins Bett jagt (vorher noch ein Leckerli, bitteschön!) und sich dann im Sessel oder auf dem Stuhl oder auch gerne mal an der untersten Bett-Ecke zur Ruhe begibt bis es morgens um 6:00 Uhr Zeit zum Wecken ist. Molly ist da sehr genau und besteht auf ihre Rituale. Kommt Roxy zum Schmusen, ist es Molly gar nicht recht und dann wird Roxy morgens mal ein bisschen gehauen und angepöbelt. Warm ist gut, denn dann will Roxy nicht mehr kuscheln und bleibt sogar Nachts lieber mal draussen auf der Terrasse. Hitze ist doof, weil dann schläft MollyMamma auf der Couch, und dann können auch die anderen Katzen Nachts an die MollyMamma ran, und dann traut sich die Molly das nämlich nicht mehr. Und die Roxy hauen traut sich die Molly auch nur dann, wenn die doofe Maya nicht da ist. Ich habe keine Ahnung, was die doofe Maya machen würde, aber vermutlich weiß Molly das auch nicht, hat aber Schiss es 'rauszufinden. Maya ist halt 'ne richtige Katze, Molly ist - äh - anders. Eigen. Besonders. Aber nicht ausgesprochen kätzisch. Kann sich oftmals besser mit Menschen verständigen als mit Katzen. Also eigentlich nur mit MollyMamma, die hat sie sich nämlich irgendwie hinerzogen. Jedenfalls ist Mollys kätzisch immer noch ein bisschen holprig, es wird aber!
Zum Beispiel muss man bei der Hitze sich immer nach drei Schritten wieder auf die Fliesen werfen und möglichst flach ausbreiten. Stehen ist unmöglich, und beim Sitzen wirds den Katzen viel zu warm. Lieber gleich platt hinlegen und alle Viere von sich Strecken. Am Besten dann auch noch auf dem Rücken, da kann man dann wie die gekreuzigte Katze krregungslos verharren und MollyMamma nervös machen, dass die gleich nach der Atmung gucken muss. Blöd nur, wenn Molly dann verpasst, dass die doofe Maya nach Hause kommt, und vor lauter Hitze vergisst, sich schnell auf den Bauch zu drehen. Ich hätte Molly knutschen können, als sie da so auf dem Rücken lag, und Maya kam ins Haus. Maya sah den Fellhaufen, ist drum rum gelaufen und hat als brave Katze freundlich Molly Nase beschnüffelt bevor sie völlig unbeeindruckt weitergetapst ist um zu gucken, ob schon was im Futternapf bereitsteht. Molly war so verblüfft, auf dem Rücken liegend angenäselt zu werden, dass sie ganz vergessen hat, schnell in die für Molly typische zusammengekauerte Position zu wechseln. Man hat ihr die Verdatterung deutlich angesehen, und aus der instinktiven Drehung wurde dann nicht mehr viel - das wäre ja auch viel zu anstrengend geworden.
Man versteht die Besonderheit dieser Begegnung nur mit dem Wissen, dass es ganze neun(!) Monate gedauert hat, bis Molly in Roxys(!) Anwesenheit mal auf dem Rücken gelegen ist. Und das hat sie da, also nach neun Monaten, auch nur in erhöhter Position getan, also auf dem Sessel oder auf der Couch. Bis zum Boden hatte es Molly damals noch nicht geschafft, als auch schon die doofe MAYA eingezogen ist. Aber spätestens seit dieser Begegnung, und der Hitzewelle, als wirklich alle Katzen nur noch regungslos herumliegen wollten, ist Molly plötzlich genauso entspannt wie in den ersten drei Monaten bei MollyMamma, als sie noch Einzelkatze war. Molly hat sogar wieder angefangen, mit mir zu Spielen, obwohl eine andere Katze dabei ist. Seit Mayas Einzug musste ich heimlich, wenn keine andere Katze in der Nähe war, mit Molly Clickern oder Spielen.

Wenn dann bei der Hitze die MollyMamma auf der Couch pennt, dann kann Maya sich endlich mal ordentlich 'ranschmeissen. Am Fußende der Couch steht nämlich noch ein schön breiter Hocker, da kann Katze toll ganz flach draufliegen. Also direkt neben den Füßen von der MollyMamma. Und so robbt Maya sich dann an MollyMamma ran, wenn die da pennt kann Katze nämlich endlich mal das tolle Gruppenerlebnis geniesen, dass Mensch und Katze ganz still nebeneinander liegen. Das findet Maya super.
 
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Futterplatzkatze Maya (aka Clara) 14. Monat: August 2015

Der Sommer ist Mayas Zeit. Da ist diese Katze den ganzen Tag unterwegs, kommt nur zum Fressen nach Hause. Geschlafen wird auf der Terrasse. Nachts geht es auf Mausejagd, und jeden Tag darf ich die Opfer wegräumen. Ich wusste gar nicht, dass es so viele unterschiedliche Mäuse gibt: Ganz winzige mit spitzer Schnauze, große rote mit kurzer Nase, Mäuse mit langen oder ganz kurzen Schwänzen, lange oder kurze Hinterbeine. Und Ratten. Eine Papa-Ratte und eine Kindratte hat mir die Maya in einer Nacht gebracht. Also dass es der Papa war, das hat man sehr deutlich gesehen. Ich will ja immer gar nicht so genau hinkucken, aber irgendwer muss das Viechzeugs ja wegräumen, und ohne Kucken geht's halt nicht. Manchmal bleibt der Anblick in Erinnerung. Leider. Würgs.

Jetzt ist es aber auch definitiv: Maya fängt die Mäuse nicht nur, sie frisst sie auch. Manchmal bringt sie die Mäuse zum Haus und frisst sie auf der Terrasse oder auch mal drinnen. Und ich darf sogar dabei zukucken. Ich denke, dass dies ein weiterer Vertrauensbeweis ist, der die Verbundenheit mit dem "zu Hause" unterstreicht.

Voll unfair ist es aber, dass Maya meiner Catsitter-Nachbarin nie Mäuse bringt. Ich war natürlich in Sommerurlaub und habe meine "Vertretung" entsprechend vorgewarnt, dass da jeden Morgen was Totes wegzumachen ist, aber die Nachbarin meinte, sie habe kein einziges Mal irgendwelche Mitbringsel vorgefunden. Dafür habe ich dann die doppelte Menge geliefert bekommen, als ich dann endlich wieder zurück war. Man mag es für Zufall halten, aber ich glaube, da steckt schon Absicht dahinter: Maya unterscheidet die Personen und zeigt ihre Zuneigung entsprechend. Also ich hoffe ja, dass es etwas Gutes bedeutet, wenn ich dauernd totes Kleingetier wegräumen muss.

Über den Sommer ist mir die Maya wieder ein bisschen verwildert. Sie kommt zwar regelmäßig heim, aber anfassen ist derzeit überhaupt nicht mehr drin. Training klappt auch überhaupt nicht mehr, alles andere ist interessanter. Immerhin sehe ich Maya mind. einmal am Tag, damit muss ich mich im Moment zufrieden geben. Ein bisschen Sorgen mache ich mir schon, dass ich sie überfordert haben könnte mit meinem Anfass-Training, und sie deshalb auf Abstand geht oder mit dem Gedanken spielt, abzuwandern.
 
Futterplatzkatze Maya (aka Clara) 15. Monat: September 2015

Kaum wird es mal ein bisschen kühler und ein bisschen nasser, ist Maya wieder im Haus. Es wird wieder drinnen gepennt, die doppelte Ration gefuttert, mit dem Federwedel gespielt und sobald die Trainingsdecke hervorgeholt wird, kommt Maya angerannt und freut sich, dass ich mich mit ihr beschäftige.
Uff.
Ich bin erleichtert, weil ich mir doch einige Sorgen gemacht habe, weil Maya so unnahbar geworden war. Aber sie hat nix vergessen, schon nach einer Woche waren wir auf dem Stand vom Juni und haben seither wieder Fortschritte gemacht.

  • Ich habe die erste kleine Klette aus Mayas Fell gepuzzelt. Gefallen hat es ihr nicht, aber sie ist nicht weggelaufen, obwohl es geziept hat.
  • Ich habe ihr ein Fellpuschel aus dem Maul gezogen.
  • Ich darf mit der Zeckenhaken übers Fell streichen. Zecken ziehen klappt leider noch nicht, weil ich zu lange zum einhaken brauche, aber es gibt Fortschritte.
  • Ich darf über die Katze drübergreifen. Das geht schon in Richtung vorsichtiges fixieren. Maya nimmt das erstaunlich gelassen hin.
  • Ich kann problemlos den Rücken bürsten. Ich darf ein bisschen den Schwanz bürsten, aber das mag sie überhaupt nicht. Nur ist der Schwanz einer der Problemzonen bei einer Langhaar-Katze.
Maya schlägt nicht mehr, das Hauen mit der Pfote ist komplett weg. Ich merke, wenn sie sich unwohl fühlt und höre dann auf. Kein Hauen notwendig, das hat auch Maya verstanden. Sie kann jederzeit weggehen, und niemand ist böse oder verfolgt sie.

Das tollste jetzt im September war aber, dass Maya endlich nach Wochen mal wieder zum Kuscheln gekommen ist.
Ich lümmelte auf dem Sofa, Roxy lümmelte auf meinem Bauch, und dann kam Maya kucken. Ich muss immer lächeln, wenn an der Kante Katzenohren auftauchen, und dann kommen die Augen langsam über die Kante, die Pfoten werden auf die Kante gesetzt und die Katze zieht sich langsam hoch um genauer zu kucken. So kam Maya und entschied, aufs Sofa zu hopsen und die Decke, die direkt neben mir lag, ist sowieso Mayas Lieblingsdecke. Da kam sie an und hat geschnurrt und die Decke getretelt und mir tief in die Augen geschaut und sich dann so hinplatziert, dass sie mich gerade so mit den Haarspitzen berührt hat. Das sah überhaupt nicht bequem aus, aber sie wollte das unbedingt - es hätte bequemere Plätze gegeben.

Ich denke, aus Maya wird doch noch ein Kuschler - so in fünf, sechs Jahren spätestens 😀. Der große Unterschied zu den bisherigen Kuschelansätzen war aber, dass sie freiwillig ganz nah auch zum Kopf gekommen ist und mir direkt in die Augen geschaut hat. Das hat sie vorher noch nie gemacht!
 
Schöööön! Vor allem der September-Bericht 🙂

Mein Zwerg krabbelt jetzt auch jede Nacht ins Bett.
 
Toll!:pink-heart::pink-heart::pink-heart:
 

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