Futterplatz-Katze aufnehmen zu Haus-&Garten-Katzen?

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Futterplatzkatze Clara: Woche 21 - Beutefangmaunzer

Es gibt hier im Forum einen lustigen Thread http://www.katzen-forum.net/freigaenger/170781-beutefangmaunzer.html. An diesen musste ich in letzter Zeit häufiger denken, denn mittlerweile kann ich Claras "Miepmiep" für "Steh endlich auf, ich habe Hunger" von "MiepMiep" für "#Toll, Du bist in der Küche, da kannst Du mir gleich was zu Essen geben" und dem "MiepMiepMieeep" für "Hey Leute, kommt alle her, ich habe eine Maus gefangen" unterscheiden. Fragt mich nicht, wo bei den Mieps die Unterschiede sind - ausser mir hört die bestimmt keiner. Genauso wie die Foris aus "Beutefangmaunzer" garantiert die Lautäußerungen ihrer Katzen korrekt zuordnen können.

Jedenfalls gibt es ja bei mir IMMER zu wenig zu essen. Alle drei Katzen sind mittlerweile zu dick, aber die Schüsseln sind trotzdem immer zu knapp befüllt. Clara vertilgt stolze 300-400g pro Tag CatzFinefood, Grau oder GranataPet - das ist immer noch fast das doppelte von dem, was die anderen Katzen pro Tag vertilgen. Also eine davon. Also so viel wie beide zusammen futtern. Ach egal.

Clara hat jedenfalls immer Hunger, sie wächst ja noch. Mittlerweile ist sie hier die größte Katze, aber vielleicht wirkt das nur so, weil das Fell so wuschelig ist. Eines Abends war aber der Teller wohl doch zu knapp befüllt, jedenfalls kam direkt nach dem Abendessen das "MiepMiep" für "Toll, Du bist in der Küche, da kannst Du mir gleich was zu Essen geben" - Was ich nicht gemacht habe, weil sie die Reste von Roxys Teller auch schon gefressen hatte. Irgendwann muss ja auchmal gut sein. Dann war auch eine Stunde Ruhe. Und plötzlich höre ich dieses "MiepMiepMieeep" für "Hey Leute, kommt alle Her, ich habe eine Maus gefangen". Also suche ich die Maus, und tatsächlich: Ein Mordsvieh, viel größer als die bisherigen. Dann kam Clara auch schon wieder in die Küche gestürmt und hat so intensiv um Futter gemaunzt, dass ich ihr halt doch noch einen Nachschlag gegeben habe. Dann stellte ich mich dem hygenischen Kampf mit der Mauseleiche - und siehe da: Das Tier war schon total steif! Da hat doch tatsächlich die Clara mir eine olle Maus gebracht, die sie irgendwann im Laufe des Tages erlegt hatte, um das Tier gegen "Kuh-aus-der-Dose" zu tauschen! So eine freche Nudel!

Und wieso frisst Clara eigentlich die Mäuse nicht mehr, wo sie doch immer soooo einen Hunger hat?
 
A

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Das hast du sehr schön erzählt, ich mußte jetzt doch sehr schmunzeln. 😀

Und ich glaube es wird ein kalter Winter.
Mein Indi frißt auch sehr viel und sein Fell wird immer dicker.
Letzens meinte die neue Freundin eines Freundes die zum ersten mal hier war: der sieht ja aus wie ein geplatztes Kopfkissen. 🙁
 
Da hat doch tatsächlich die Clara mir eine olle Maus gebracht, die sie irgendwann im Laufe des Tages erlegt hatte, um das Tier gegen "Kuh-aus-der-Dose" zu tauschen! So eine freche Nudel!

Siehste - die hat dich so lieb, dass sie sogar schon Opfergaben auf Vorrat hat :pink-heart:

Letzens meinte die neue Freundin eines Freundes die zum ersten mal hier war: der sieht ja aus wie ein geplatztes Kopfkissen. 🙁

:grin: Nicht lustig *kicher*
 
Hach, es macht soviel Spaß, hier mitzulesen. 🙂

Zu den verschiedenen Mieps kommt mir grade folgender Gedanke: Kennt irgendwer eine Katze, die Miau sagt???
Meine beiden quatschen den ganzen Tag, aber ein deutliches Miau - das war noch nie dabei... 🙂
 
Es ist so schön zu lesen, wie sich Clare entwickelt. :pink-heart: Gibt es auch mal ein neues Photo von ihr?😀

Tigerle ist ja auch so ein super Scheuchen. Viele Parallelen die du schreibst, kenne ich hier auch von ihm. Fremde Leute = ich habe nur noch 2 Katzen. Es klingelt - ah, es könnten Leute sein die er kennt - und dann PANIK - eine fremde Stimme! Und bei "schon länger bekannten" Leuten, kommt er mittlerweile und fordert dort seine Schmuseeinheiten ein. Aber alles was neu/fremd/ungewöhnlich ist = wieder das panische Streunerchen.

Also Clara ist in guter Gesellschaft.

Tigerle kommt jetzt auch mal von alleine zu mir und springt aufs Sofa wenn er kuscheln will - und dann bitte das volle Bauchikrauli Program😀. Früher hat er das nur gemacht, wenn Teddy als "moralische Unterstützung" da war.
 
Ich habe leider kein Foto. Es ist einfach zu dunkel, um gute Fotos zu machen - auf den letzten Fotos erkennt man kaum etwas. Meine Kamera ist für schwierige Lichtverhältnisse nicht geeignet. Ausserdem ist Clara immer nur morgens und abends kurz im Haus, unter Tage sehe ich sie gar nicht, und nachts schläft sie dann mal noch ein paar Stunden auf dem Sofa - aber da schlafe ich normalerweise selbst. Es sei denn ich wanke mitten in der Nacht durch die Wohnung auf der Suche nach einem Glas Wasser; dann starren mich alle drei an als wäre ich ein böser Einbrecher...
 
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Futterplatzkatze Clara: Woche 22 - Kuschelkatze

Claras Kuschelansätze sind soooo süüüüssss, darum diese Woche das Special dazu.

Wichtigster Kuschelmoment für Clara: Futterausgabe. Wenn ich in der Küche stehe, klebt mir diese Katze dermaßen an den Beinen, das habe ich noch nicht erlebt. Sie schnurrt und drückt sich an die Beine, reibt das Köpfchen und quetscht sich zwischen den Beinen durch. Dass ich sie schon ein paarmal getreten habe macht ihr wohl nix. Dann rennt sie zum Türrahmen, schnurrt und umschmeichelt diesen, kommt dann aber doch lieber wieder zurück zu den Menschenbeinen. Beugt man sich herunter, rennt sie weg.
Ich mache es mittlerweile so, dass ich alle Katzen vor Beginn der Futterausgabe erstmal ausgiebig begrüße - dann kommt nämlich auch Clara angetrippelt und lässt sich vorsichtig streicheln. Wenn ich nämlich der Clara einfach so das Essen hinstelle, ohne dass sie gestreichelt wurde oder meine Beine umstreichelt hat, dann frisst sie nix! Fräulein Clara möchte schon durchaus die persönliche Komponente bei der Futterausgabe haben!!!

Die zweite Kuschelmöglichkeit ergibt sich, wenn MollyMamma im Wohnzimmer (früher: Terrasse) auf dem Boden sitzt. Dann kommt Clara freudig angerannt, und stupft ganz sanft mit dem Köpfchen an Hand, Arm, Knie - was halt verfügbar ist. Dann wird schnell ein Schritt zurückgegangen, und eifrig auf dem Boden gesucht, wo denn nun das Leckerli hingerollt sein könnte. Dieses Verhalten habe ich ihr wohl versehentlich beigebracht, weil ich auf dem Boden sitzend mit Clara das Anfassen übe und mittlerweile auch das Bürsten. Das muss sie dann aushalten bis ich klicke (mit der Zunge schnalze), und dann gibt es erst das Leckerli. Clara versucht mit der Köpfel-Taktik da einfach nur eine Abkürzung zu nehmen.

Der dritte Kuschelansatz ist eigentlich erst der echte Kuschelversuch und nicht futterorientiert. Das kommt extrem selten vor, ist aber schon passiert: Wenn ich auf dem Sofa sitze, kommt es gelegentlich vor, dass Clara mit aufs Sofa hopst. Meist dann eigentlich nur, um sich am Fußende abzulegen, mit etwas Abstand zu meinen Füssen. In extrem seltenen Fällen reicht ihr das aber nicht, dann kommt sie tatsächlich neben mich und sucht Körperkontakt: Entweder per Anlehnen an das Bein (oder was sonst so rumliegt), oder richtig mit Reiben (dann kann man mit der Hand auch Gegendrücken), und ein einziges Mal ist sie doch tatsächlich über mich drübertapselt! Molly würde niemals freiwillig einen Menschen betreten, aber Roxy liegt sehr gerne auf den Menschen herum. Clara hat sich das bestimmt bei Roxy abgeschaut, und wollte auch mal versuchen, wie sich das anfühlt. Allerdings fühlte sie sich erstmal nicht so wohl, wollte schnell wieder runter, und musste dafür die Abkürzung über den Couchtisch nehmen - der ist eigentlich tabu für die Katzen.

Bei allen Kuschelversuchen ist Clara dann am Schnurren. Und zwar laut. So richtig laut. Lauter als alle anderen Katzen zusammen.
Manchmal kommt es auch schon vor, dass Clara ein bisschen anfängt zu knabbern. Dann nimmt sie vorsichtig ein Stück Hand oder einen Finger in den Mund und knabbert ein bisschen darauf herum - aber immer ganz sanft. Das mag ich sehr an Clara: Sie prügelt nicht, kratzt nicht, und ist in ihren Interaktionen immer vorsichtig und kontrolliert. Im Zweifelsfall rennt sie halt weg, aber das wird ganz langsam immer weniger, die Strecke kürzer, die Aufregung kleiner.

In letzter Zeit ertappe ich sie immer häufiger vor der Schlafzimmertür (die ist immer offen), sie traut sich aber noch nicht ins Zimmer und wird auch regelmäßig von Molly weggeknurrt. Trotzdem schätze ich, dass sie in 3 Monaten dann auch das Bett für sich erobern wird...
 
Zum Heulen...

Ich habe gerade Pippi in den Augen.

Zwei der vier Kinder von Clara sind wieder im Katzenknast. Habe es gerade auf der Tierheim-Homepage gesehen. Die Gründe kenne ich nicht, aber da wild geboren sind die Tiere bestimmt nicht einfach. Auf den Fotos drücken sie sich genauso in die Ecken wie es Clara im Tierheim und in meinem Gehege getan hat.

Diese arme Katzenfamilie hat das Pech für sich gepachtet 🙁
Ich vermute mal einen Zusammenhang zwischen Wuscheligkeit und Anfassen-Nicht-Mögen: Es sind ja Langhaar-Katzen, die Mensch gerne durchwuscheln würde, die Haare sind auch ganz fein, fühlt sich an wie Angora. Aber diese direkte Nähe hält Clara nur ganz schlecht aus, und die Kinder haben das bestimmt geerbt; und es fällt schon schwer, den Wunsch der Katze nach Abstand zu respektieren, wo sie doch so wuschelig ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ach, das ist wirklich traurig. Aber letztlich weiß man natürlich nicht, warum sie wieder im Tierheim gelandet sind. 🙁
Hier im Forum habe ich schon viele Menschen gelesen, die scheuen Katzen eine Chance gegeben haben. Auch Claras Kinder werden hoffentlich noch das richtige Zuhause finden.


Ich lese hier immer mit und bin gespannt, wie sich Clara längerfristig engwickeln wird. Meine Fee, die als unanfassbare Katze zu uns gekommen ist, ist ja mittlerweile eine richtige Schmusekatze geworden, die sich liebend gerne durchwuscheln lässt. Aber ich kenne den Gedankenn, dass ich anfangs ihren wunderschönen flauschigen Punktebauch angeschaut und befürchtet habe, dass ich den niemals anfassen darf.

Aber keine Katze ist wie die andere.
 
Futterplatzkatze Clara 6. Monat - Dezember 2014

Wie man sieht habe ich die Taktung etwas geändert - es tut sich einfach nicht mehr jede Woche etwas, die Fortschritte sind viel langsamer geworden.

In den letzten Wochen ist mir aufgefallen, dass Clara jetzt die Menschen unterscheiden kann. Sie ist gegenüber Fremden wieder extrem scheu geworden und rennt neuerdings sogar vor meiner Catsitter-Nachbarin weg. Da ich einmal im Monat übers Wochenende unterwegs bin, ist die Catsitter-Nachbarin eigentlich allen Katzen wohl bekannt, zumal wir uns auch gelegentlich auf einen Kaffeklatsch zusammensetzen. Ich finde das schon sehr komisch, weil Clara noch im September der Nachbarin bei der Futter-Ausgabe um die Beine gestrichen ist.
Andererseits muss gesagt werden, dass Clara mittlerweile dermaßen wohlgenährt ist, dass sie aus Hunger keine Annäherung mehr unternimmt. Claras Fress-Attacken haben auch extrem nachgelassen, sie futtert jetzt eher 200g/Tag wie die anderen Katzen und nicht mehr diese Wahnsinnsmengen von bis zu 400g gutes Nassfutter. Scheinbar ist Clara jetzt ausgewachsen und das Wetter motiviert wenig zu stundenlangen Streifzügen. Tagsüber schläft Clara jetzt nämlich gerne auf dem Sofa und ist nur noch morgens und abends für ein paar Stunden unterwegs. Wenn ihr im Haus zu viel Trubel ist, dann geht sie weg und zieht sich in den Gartenschuppen zurück - dort steht immer noch die Thermo-Box mit Stroh drinne. Dann pennt sie halt dort und kommt erst zum Essen wieder zurück.

Der Schnee im späten Dezember hat dem Familienleben gut getan. Keine der Katzen wollte nach draussen, und so hat man sich in der Wohnung zusammengerauft und toleriert sich. Da zuckt auch schon mal Mollys Schwanz kurz nach oben, wenn sie an Clara vorbei muss. Allerdings ist Popo-Schnuppern zwischen Clara und Molly nicht so erwünscht, Molly zieht sich häufig in die obere Etage zurück und wirkt im Wohnzimmer ziemlich verkrampft. Roxy und Clara hingegegen verstehen sich immer besser, die zwei spielen jetzt sogar gelegentlich "Nachlaufen" in der Wohnung. Bisher konnte man das nur ganz selten mal im Garten beobachten, und ich denke, dass Clara einfach in der Wohnung generell immer entspannter wird. Je nach Tagesform kann ich jetzt sogar an Clara direkt vorbeigehen, ohne dass sie ihre Ruheposition auf Sofa oder Sessel aufgibt - natürlich beobachtet sie mich dabei.

Anfassen geht nach wie vor noch nicht so dolle, das liegt aber auch an mir, weil ich vor Claras Pfotenhieben einen mordsmäßigen Respekt habe. Clara schafft es perfekt, einem die Krallen wie Injektionsnadeln in das Fleisch zu pieksen, so das oberflächlich kleine Wunden entstehen, die aber verdammt tief sind und ziemlich schmerzhaft dabei. Jedes Mal entsteht ein roter Hof um die Einstichstelle. Bislang sind alle Wunden immer gut verheilt, aber ein bisschen Angst habe ich schon, dass mal eine schlimmere Entzündung entstehen könnte - und dementsprechend bin ich extrem vorsichtig im Umgang mit Clara. Ich arbeite jetzt lieber mit der Bürste (eine Seite Naturborsten, die andere Metallborsten), und streichele Clara mit der weichen Seite oder halte sie ihr mal hin damit sie das Gerät untersuchen kann. Anfangs hat sie nach der Bürste geschlagen, aber das wird seltener. Vielleicht wage ich im nächsten Monat mal, ihr auch die Hand hinzuhalten, damit sie diese von sich aus untersuchen kann. In kontrollierten Situationen (also auf dem Boden sitzen, mit Leckerli anlocken, mit einer(!) Hand bewegen) kann ich Clara auch ein bisschen streicheln, am liebsten vorne rum (Kopf, Bäckchen, Nacken). Rücken geht dann auch noch aber Popo mag sie gar nicht - da müssen wir aber ran wegen des verfilzenden Fells. Und über Brust und Bauch mache ich mir dann mal im nächsten Jahr Gedanken. Manchmal rollt sie sich beim Streicheln auch auf dem Rücken, aber da fasse ich die Clara lieber nicht an - da hat sie schliesslich gleich 20 von ihren Piekskrallen einsatzbereit, das ist mir zu gefährlich.

Erinnerung an mich selbst: Lange, dicke Lederhandschuhe anschaffen, falls ich Clara mal in einer Notfallsituation festhalten muss.
 
Über diese Entwicklung freut sich das Tierheim doch sicher ein Loch in den Bauch?

Dieses "Tagebuch" würde sich auf deren Homepage prima machen.

Da ich aus dem gleichen Tierheim vor 3 Wochen ebenfalls eine schüchterne Miez adoptiert habe, verschlinge ich solche Berichte zur Zeit.
 
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Clara Foto

Ein aktuelles Foto von Clara im Winterpelz.
 

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eine wunderhübsche Plüschikatze
 
wirklich so toll was ihr erreicht habt und Clara ist wirklich eine so unglaublich schöne Katze:pink-heart:
 
Was für eine Puschelmaus. 😱

Da hätte ich aber immer Probleme sie nicht prutschen zu wollen. 😳
 
Futterplatzkatze Clara 7. Monat: Januar 2015 - Teil1

Wir haben wieder Fortschritte gemacht, völlig ohne Zweifel. Einige Indizien dafür gibt es:

Der Fremde Kater(?)
Zuerst war da ein fremder Kater(?) auf der Terrasse. Ich habe es nur gemerkt, weil Roxy halb in der Katzenklappe verharrte, und ich hatte Angst, sie könnte sich im Falle eines Rückzugs einklemmen und verletzen. Da habe ich die Terrassentür aufgemacht und doof gekuckt: Steht ein völlig fremder Kater(?) auf der Terrasse. Das Tier war recht groß und hatte so dicke Backen, drum tippe ich mal auf Kater. Molly hockte völlig verängstigt in Nähe der Hecke, Roxy rettete sich schnell unter den Gartenstuhl neben der Terrassentür, und Clara - ja, die war noch völlig entspannt in der Wohnung und hatte noch gar nix mitbekommen von dem fremden Besuch. Der Kater(?) gurrte und war freundlich, Roxy war neugierig, Molly hatte Angst, und Clara kam schnell angerannt, als sie den Kater(?) hörte und fing auch an zu gurren und war eigentlich sehr freundlich, aufgeregt und unsicher. Und dann .... rennt Clara plötzlich zu mir um Schutz zu suchen!!! Wegen einer fremden Katze!!! Ausgerechnet zu mir, Erzfeind Nr. 1, schlimmes Menschenmonster noch vor 6 Monaten, und jetzt kommt sie gerannt wegen eines Vertreters ihrer eigenen Art?
Ich habe einen Moment benötigt um zu begreifen, was da eigentlich passiert ist und wie tief das Vertrauen von Clara mittlerweile doch schon geworden ist. Ich hätte das niemals gedacht, und mir fällt jetzt gelegentlich auf, dass Clara im Umgang mit mir mittlerweile vertrauensvoller ist als ich einschätze. Sprich: Ich bin mittlerweile häufiger überrascht, dass Clara ganz ruhig und locker bleibt, z.B. wenn mir mal was runterfällt. Da ist sie Anfangs immer nach draussen gestürmt als käme gleich der Weltuntergang und hat mit ihrer Panik gleich noch die anderen Katzen angesteckt. Jetzt kuckt sie nur mal kurz in die entsprechende Richtung und erschrickt erst, wenn ich mich total erschrecke, weil sie immer noch auf dem Stuhl neben der Küchentür liegt.

Die Sache mit dem Handtuch
Eines Abends kam ein heftiger Regenguss während Clara noch draussen war. Ich habe mir einige Sorgen gemacht, weil sich das Fell echt übel vollsaugt mit Wasser und dann friert das arme Kätzchen, wird womöglich krank, muss zum Tierarzt - neee, bitte nicht, so weit sind wir noch nicht. Nach 2 Stunden Dauerregen spät in der Nacht kam Clara dann erwartungsgemäß gut durchfeuchtet endlich nach Hause. Die Katze tropfte. Ich wollte ihr helfen und holte ein Handtuch. Aber abrubbeln? Nee, erwartungsgemäß war das Handtuch doof, v.a. sofern ausgebreitet. Also habe ich das Handtuch zusammengefaltet und die Bürsten-Übung mit Clara veranstaltet: Sie kommt zu mir, wischt ihren Kopf an meiner immer nasser werdenden Hose ab, und ich streiche statt mit Bürste mit dem gefalteten Handtuch kurz über den Rücken, klicke "gut gemacht" und werfe ein Leckerli. Das hat sogar geklappt! Clara machte tatsächlich ganze 5 Minuten bei dieser Übung mit - das ist schon sehr lange. Und so konnte ich Clara wenigstens ein bisschen "trockenstreicheln", ein Teil des Regens blieb in meiner Hose wo Clara immer anköpfelte, und den Rest hat sie sich wälzend in den Teppich 'reingerieben. Das war so eine Geschichte, wo ich selbst überrascht war, dass diese Übung überhaupt geklappt hat, weil Clara noch nie zuvor mit einem sich bewegenden Handtuch konfrontiert war. Aber sie hat mir vertraut und hat das Streicheln sogar genossen, hat geschnurrt wie ein Weltmeister, kam immer wieder angelaufen und wollte nochmaaal. Ich find's aber auch immer zum Schmunzeln, wenn sie mich anköpfelt und dann schnell einen Schritt zurückgeht um das Leckerli zu suchen, dass doch bestimmt gerade schon geworfen wurde!

Clara geht übrigens auch schon in die Transportbox wenn dort ein paar Leckerli drin sind. Nur weiß sie noch nicht, dass ich das Ding auch zu machen kann...
 
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Futterplatzkatze Clara 7. Monat: Januar 2015 - Teil2

Clara im Keller
Mein Keller liegt zwei Stockwerke unter meiner Wohnung, und die Treppe ist lang und schmal und macht zweimal die Runde. Kellerausflug mit Katze ist ein Relikt aus der Zeit, als Molly und später Roxy neu im Haus waren und noch keinen Freigang hatten. Um die beiden Dicken zusätzlich in Bewegung zu bekommen sind wir täglich einmal runter in den Keller, die Katzen konnten sich dort umschauen und alles abschnüffeln, und dann gings wieder zurück in die Wohnung. Das war so ein Highlight des Tages, ein Ausflug mal 'raus aus den 4 Wänden, mal noch was anderes sehen bzw. riechen, und wurde von beiden sehr gut angenommen. Auch heute noch möchte Molly täglich nach dem Abendessen bitteschön runter in den Keller zwecks Inspektion. Ich habe da schon lange keine Lust mehr zu, und mache nur die Türe auf, sichere diese damit sie einen Spalt offen bleibt und mach mein eigenes Ding. Und so vergesse ich gelegentlich, dass die Wohnungstür noch offen ist. Später fällt es mir auf, und ich mache die Tür zu - peinlicherweise ist es mir einmal passiert, dass ich die Tür geschlossen habe, und Molly war noch im Keller. Da musste das gute Tier leider im Treppenhaus übernachten (Das ist nicht sooo schlimm, es gibt Teppiche und Fenster, und warm war es auch. Nur leider ist da kein KaKlo.) Seither zähle ich die Katzen durch bevor ich die Tür wieder schliesse.
Naja, jetzt ist also Abends die Wohnungstür offen, und Clara ist unglaublich neugierig. Anfangs hat sie sich ja keinerlei Treppen zu gehen getraut, drum habe ich mir nix dabei gedacht. Manchmal saß sie vor der Wohnungstür auf dem Treppenabsatz, aber das ist ja nicht weit, da kommt sie dann schnell 'reingerannt wenn sie mich an der Türe bemerkt. Eines Tages ist halt wieder mal abends die Wohnungstür auf und ja, da musste ich dann auch mal in den Keller was holen gehen. Molly kommt gleich mal mit - Kellerausflug mit MollyMamma ist eines ihrer liebsten Beschäftigungen, besser als Leckerli. Wir gehen also die Treppe runter und wursteln im Keller herum, da kommt plötzlich aus der hintersten Abstellkammer was Wuscheliges 'rausgerannt, streift an meinen Beinen vorbei, rennt Molly halb über den Haufen, und dann hört man nur noch das leiser werdende Trapsen im oberen Stockwerk. Molly und ich sind total erschrocken und guckten uns doof an. Klar, das war Clara, aber was bitte macht Clara ganz alleine im dunklen Keller? Ich weiss es bis heute nicht! Jedenfalls zähle ich die Katzen jetzt noch konsequenter durch, bevor ich die Wohnungstür für die Nacht schliesse...

Das Spiel mit dem DaBird
Ich habe so ein paar Federn an einer Schnur an einem Stock. Den Stock kann man schwingen, und dann surren die Federn durch den Raum und alle Katzen drehen total durch. Leider ist das Ganze nicht sonderlich stabil, und man muss die Federn schnell wegtun, falls Roxy mal wieder den Pseudo-Vogel gefangen hat, weil sonst kaputt.
Dieser Billig-DaBird ist meine Notreserve, falls die Katzen an einem verregneten Tag sich gegenseitig und v.a. auch mir nur noch auf den Keks gehen. Dann räume ich den Couchtisch ab, sichere die Möbel, und hole den Billig-DaBird aus der Katzenschublade. Man braucht ja bloss die Schublade öffnen, dann kommt schon Roxy angerannt. Und wenn dann der DaBird schwingt, dann gibt es kein Halten mehr, dann geht Roxy über Stühle, Sofas, Tische und Sideboards. Molly hockt meist unter dem Tisch und schaut zu. Sie spielt nicht richtig mit, findet es aber spannend, dabei zuzukucken. Und Clara fängt an so komisch zu - keckern. Ein sehr merkwürdiges Geräusch ist das. Zum Glück habe ich davon schon gelesen, sonst hätte ich sie beim ersten Mal wegen Husten und Röcheln zum Tierarzt geschleift. Seit aber Clara da ist, war Molly dann lieber aus dem Wohnzimmer verschwunden, sobald Spielzeug hervorgeholt wurde. Nicht aber so in diesem Monat! Jawoll, völlig irritiert schwang ich die Federangel und musste mit zwei Augen auf drei Katzen aufpassen, damit die mir das Spielzeug nicht abluchsten! Roxy und Clara waren flott unterwegs, Roxy kann trotz Leibesfülle erstaunlich hoch springen, Clara ist ein sehr geübter Jäger mit äußerst knappen Manövern, und Molly lauerte unter Tisch oder Stuhl und startete Überraschungsangriffe aus dem Hinterhalt! Das war schon fast gruselig, von drei Katzen eingekreist zu sein, das habe ich vorher noch nie erlebt! Es war aber sooo toll, dass Molly nicht verschwunden ist, sondern sogar mitgespielt hat. Wird ja vielleicht doch noch was mit Clara & Molly...

Katzenklappengerangel
Molly ist seit den Weihnachtsferien immer öfter mit uns zusammen im Wohnzimmer, zwar in der hintersten Ecke auf der Fensterbank, aber immerhin bleibt sie jetzt bei uns in Gesellschaft, statt einsam in den oberen Gemächern zu hocken. Nach wie vor gibt es Gebrumme von Molly, wenn Clara mal das Schlafzimmer betreten möchte, also das ist noch nicht erlaubt. Aber wenn Clara die Treppe blockiert (die ist keinen Meter breit), dann geht Molly souverän an Clara vorbei. Auch wenn die Terrassentür blockiert wird, dann geht man vorbei. Schlimmer Engpass ist auch die eine Katzenklappe: Wenn eine Katze direkt vor der Klappe steht, dann traut sich eine andere Katze manchmal nicht mehr durch. Und doch beobachte ich immer häufiger, dass die zweite Katze dann trotzdem durch die Klappe geht, obwohl sie sehr verletztlich ist, wenn sie mitten in der Klappe steckt. Dann passe ich auf, dass nicht gepöpelt wird, und siehe da: Die erste Katze lässt die zweite Katze passieren, auch wenn sie angerempelt wird. Das klappt in allen möglichen Konstellationen, und die Katzen hängen dauernd vor dieser Katzenklappe herum. Und neuerdings dulden die drei sogar Körperkontakt: Manchmal entsteht bei der Futterausgabe so ein Gewusel, dass da plötzlich um meine Beine drei Katzenmädels mit Vollkörperkontakt Seite an Seite herumlaufen. Und es macht gar nix aus, niemand knurrt, niemand püschelt, man geht ganz ruhig dann wieder auseinander. Das ist total super, diese unsichtbare Bannzone um Clara hat sich ziemlich aufgelöst, und ich bin unglaublich Stolz auf Molly, dass sie jetzt mit der Gesellschaft von Clara deutlich besser zurecht kommt.

Die Burg
Nachdem das Spiel mit dem Billig-DaBird so gut geklappt hat, habe ich den Katzen eine Spielburg gebaut. Naja, eigentlich ist es nur der Platz unter dem Tisch, wo mit Stühlen und Stuhlkissen eine "Mauer" mit mehreren Durchbrüchen zusammengesteckt ist. Dort kann man sich auflauern und erschrecken und kreuz und quer herumrennen. Roxy kannte das schon, mit einem Federwedel habe ich die Katzengruppe auch von den Vorteilen der Spielburg überzeugen können. Und seither spielen Roxy und Clara rund um die Burg, lauern sich auf und rennen fleissig durch die Wohnung. Und Molly? Ja, die schaut zu, oder hockt oben auf einem Stuhl und patscht den anderen auf den Kopf, oder sie spielt sogar mit! Aber manchmal muss sie doch noch knurren, wenn sie von der Clara angesprungen wird, nicht von der Roxy.

Mein Fazit
Der Januar ist für mich wirklich der Monat, wo's bei Molly endlich KLICK gemacht hat: Endlich schaut sie sich die Clara mal überhaupt in Ruhe an, beobachtet und lernt ihre Körpersprache kennen. Bisher hat Molly sich immer entzogen, und wenn man sich nicht auseinandersetzt, dann lernt man halt nix. Meine verunsicherte Molly hat sich endlich überwunden, und hat festgestellt, dass ihr die Clara nix tut, die geforderte Distanz einhält, sich auch nicht im Schlaf auf Molly stürzt, und mittlerweile auch bei der Essensausgabe sehr viel ruhiger geworden ist. Und wenn Clara mit Spielzeug oder mit Roxy durch die Bude tobt, dann klettert Molly noch nicht mal über den neuen Catwalk auf den Schrank, sondern weicht nur noch maximal auf den Esstisch aus. Menno, die Arbeit hätte ich mir echt sparen können...
 
Ich freue mich immer wieder über deine Geschichten und die Fortschritte der drei "Damen". 😀
Schön, hört sich richtig gut an wie es bei euch läuft.
 
Hallo du,

ich hab jetzt deinen ganzen Bericht von Claras Geschichte fasziniert gelesen und möchte diesen Faden abonnieren.

Ich finde es einfach super toll, wie ihr das hin bekommen habt und vor allem auch, dass du die Herausforderung mit Clara so auf dich genommen hast.

Und Clara ist wirklich eine ganz, ganz hübsche Maus! Bitte mehr Fotos! 😀
 
Ich giere auch immer nach neuen Berichten und freue mich mit! 🙂
 

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