Frag am Besten die Verwaltungsbeiräte und schau dich in der jeweiligen Wohnanlage genau um, wie das gehandhabt wird. Die Verwaltungsbeiräte haben oft einen guten Überblick darüber, wie das in der Wohnanlage in der Praxis gehandhabt und von den anderen Eigentümern gesehen wird. Die Verwalter geben natürlich die formal korrekten Antworten und verweisen auf den notwendigen Beschluss aufgrund einer evtl Veränderung des Erscheinungsbildes. Etwas anderes werden sie zur eigenen Absicherung auch nicht sagen dürfen.
Hier in unserer Eigentümergemeinschaft wird in der Praxis relativ viel geduldet. Vor dem Kauf vor über 20 Jahren konnte ich sehen, dass viele Terrassen von dichten Hecken oder Zäunen umgeben und sehr individuell gestaltet waren. Wenn das nicht der Fall gewesen wäre, hätte ich mir die Wohnung im EG damals nicht gekauft. Einige Terrassen haben hier auch einen Zaun aufgrund von Hundehaltung, auf den Balkons sind diverse Katzennetze vorhanden. Hier war noch nie eine Beschlussfassung nötig.
All das ist im Zweifel natürlich angreifbar, wenn man penible Nachbarn oder eine strenge Verwaltung hat. Da muss man daher vorab etwas „ausloten“.
Lange hatte ich hier ein halbhohes Netz innen an der Hecke, die das Netz nach außen vollständig abgedeckt hat. Das Netz war daher nicht vom Garten her zu sehen und als grünes Netz vor der Hecke auch nicht von oben von den Balkons zu sehen.
Mein damals schon etwas älteren Kater und die Katze, mit denen ich eingezogen war, haben das genauso wie das Netz vom Balkon der Wohnung davor als Hindernis akzeptiert. Die nächsten Kater haben das auch so akzeptiert und sind nie drüber weggesprungen.
Meine beiden jetzigen jungen Kater haben allerdings deutlich gemacht, dass die alte Absicherung für sie kein Hindernis, sondern eher ein Anreiz zum Klettern war (Zitat bei der Übergabe im Tierheim: die brechen gerne aus…)
Da musste ich anders ran und bin dann das Risiko eingegangen und habe die Terrasse bis oben zum darüberliegenden Balkon mit einem Gestell vernetzt.
Zum Glück habe ich sehr tierliebe direkte Nachbarn, die sich freuen, wenn sie die Kater sehen und die das nicht stört. Habe meine beiden Nachbarn in den Wohnungen über mir befragt und zur einen Seite, ob es stört. Zur anderen Seite ist die Hecke so hoch, dass man dahinter nichts sieht. Nach vorne zum Garten ist die Hecke auch so hoch, dass kaum etwas von außen zu sehen ist. Hinter dem Garten ist nur Feld, so dass da im Grunde auch keiner darauf schaut.
Freigang ist hier verkehrstechnisch leider ausgeschlossen, hier liegt eine Einfuhrschneise in Richtung Hamburg neben der Wohnanlage und das wäre viel zu gefährlich für Katzen.
Den Verwaltungsbeiräten habe ich übrigens selbst das Netz bei einer Begehung gezeigt. War selbst jahrelang als Beirätin aktiv und unterstütze die beiden verbliebenen Beiräte immer noch bei den Abrechnungsprüfungen, Begehungen etc. Dass ich hier schon lange wohne und im Laufe der Jahre viel für die Gemeinschaft getan habe, kommt mir sicher zugute. Wir haben hier aber auch immer pragmatische Lösungen gefunden, wenn jemand einen Zaun wegen Hundehaltung benötigt hat.
So sieht es bei mir von der Gartenseite her aus, das Gestell und das Netz in Schwarz unter dem Balkon sind kaum zu sehen:
Von innen sieht das so aus, die Terrasse ist für die beiden Racker komplett ausbruchssicher:
So sah es mit dem alten grünen Netz aus, das sah man vor der Hecke überhaupt nicht. Merlin war aber auch kein Ausbrecher und sehr häuslich. Er hat seine Terrasse und den kleinen Garten sehr geliebt.