Gedankenexperiment- Drittkatze zu Schwesternpaar

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Hallo zusammen,

nicht lange nachdem meine zwei Sibi-Kätzinnen bei mir eingezogen waren, kam immer mal wieder der Gedanke an eine mögliche dritte Katze. Einfach weil ich katzenverrückt bin und so begeistert von den zweien waren, die echt super sozialisiert sind im Vergleich zu den Katzen, die ich früher kannte.

Den Gedanken habe ich dann aber immer wieder erfolgreich beseite geschoben- 1) waren meine zwei anfangs viel krank mit Durchfallschüben aufgrund von Giardien, E.coli und Co, dass ich ihnen keinen Stress zumuten konnte 2) stellte sich heraus, dass sie Corona-Träger und -ausscheider sind und 3) wohnte ich damals noch auf ca. 65qm.

Mittlerweile sind meine zwei Katzen 4 Jahre alt (Halbschwestern, die zusammen aufwuchsen), gesundheitlich weitestgehend stabil (Polina neigt ca. alle paar Monate mal zu einem Durchfallschub, meist nach einem Stressereignis wie Tierarzt, was dann aber mit einige Tage Kattovit Gastro idR in den Griff zu bekommen ist) und wir (2 Menschen und die 2 Katzen) wohnen auf ca. 100qm.

Und jetzt kam er wieder...der Gedanke an "Katze Nr.3"....
Polina und Milli verstehen sich. Ich habe aber den Eindruck, dass sie nicht die besten Freundinnen sind. Sie sind sehr verschieden.
Polina ist sehr lebhaft, neugierig, verspielt und menschenbezogen. Macht ein Mensch irgendetwas- sie ist da und guckt. Sie kann sich auch für diverses Spielzeug ausdauernd begeistern und kann sich auch mal alleine mit einem einfachem Spielzeug (z.B. einem Plastik-Flaschendeckel) längere Zeit beschäftigen.

Milli hat dagegen ein viel geringeres Aktivitätslevel und beobachtet gerne. Sie ist sehr ruhig, gemütlich, für wenige Spielsachen zu begeistern und eher ängstlich (vorallem hat sie Angst vor fremden Menschen und versteckt sich dann).

Als sie jünger waren haben sie noch oft gespielt, das ist jetzt weniger geworden.
Wenn sie spielen, geht das fast immer von Polina aus. Oft fängt Polina an, Milli zu jagen und stürzt sich auch mal raufend auf sie, Milli geht dann meist nicht drauf ein und "flieht". Sie lässt sich dadurch aber auch nicht sonderlich aus der Ruhe bringen. Ich denke, Milli ist auch die ranghöhere. Sie ist körperlich überlegen (ca. 4,5kg vs. 3,2kg) und wenn es um den obersten Schlafplatz auf dem Kratzbaum geht, setzt sie sich durch. Streit gibt es ansonsten nicht. Miteinander gekuschelt wird allerdings auch nicht, selten sich mal gegenseitig geputzt.

So....nun habe ich immer mal wieder das Gefühl, dass Polina unterfordert ist, so lebhaft wie sie ist. Ich glaube, sie wäre eigentlich gern eine Freigängerin, was wir ihr nicht bieten können. Und manchmal frage ich mich, ob nicht eine Spielkameradin, die ähnlich wie sie verspielt und neugierig ist (aber auch nicht allzu dominant, um Milli nicht zu ängstigen), ihr gut täte und gleichzeitig Milli aus der "Schußlinie" bringen würde.

Andererseits ist die Befüchtung, dass Milli aufgrund ihrem eher weniger sozialem, ängstlichen Naturell mit einem Neuzugang gar nicht klar käme. Oder sie am Ende das "5. Rad am Wagen wäre".
Dazu könnte es auch anderweitig schief gehen...auch Polina könnte sich mit einem Neuzugang schwertun, z.B. eifersüchtig werden, da sie sehr menschenbezogen ist.

Dann ist da noch die Sache mit dem Coronavirus. Dass sie (oder zumindest eine, da Kotsammelprobe) Coronaviren ausscheiden, wurde ca. 2018 oder 2019 festgestellt als wegen der Durchfall-Odysee diverse Kotprofile erstellt wurden. Seitdem habe ich es nicht mehr testen lassen.
Ist es nicht auch unverantwortlich eine dritte Katze dazu zusetzen, die sich dann ansteckt und gefährdet wird bzw. umgekehrt- könnte der Neuzugang einen FIP-Ausbruch bei meinen zwei hervorrufen?

In Summe wäre eine Drittkatze wohl nicht vernünftig bzw. mit mehr Risiken als Nutzen für die beiden behaftet, oder wie seht ihr das?
Gerne Berichte dazu von Katzenhaltern, die selbst 2 Mädels um ein weiteres ergänzt haben. Danke 🙂
 
A

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Ich kann leider nichts weiter dazu beitragen als: hast du dir mal den süßen Samson angesehen? 😍
 
@GroCha : Danke für deinen Beitrag. Dass viele Katzen, dass Coronavirus in sich tragen ist mir bekannt. Das bedingt auch nicht so sehr meine Sorge, sondern vielmehr, dass meine zwei vermutlich immer noch Ausscheider sind, somit die Ansteckungsgefahr und Virenlast viel höher ist. Ich habe es aber wie gesagt nur einmal damals testen lassen...da Polina aber ja immer mal wieder einen Durchfallschub aufgrund einer Dysbakterie o.Ä. hat, ist der Verdacht natürlich schon da, dass sie weiterhin eine Virenlast ausscheidet, so meinte es jedenfalls mal ein Tierarzt zu mir. Könnte ich natürlich auch wieder im Kot testen lassen.
Ja, die Frage, wenn eine verstirbt, habe ich mir natürlich auch schon gestellt. In diesem Fall- sofern die zurückgebliebene zumindest nicht sehr krank und stresanfällig ist, würde ich natürlich wieder eine Zweitkatze (oder vielleicht ein Zweiergespann) dazu nehmen, da ich der Zurückgebliebenen kein Einzelkatzenleben in Wohnungshaltung zumuten wollen würde.
 
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Hi Dove, ich kann deine Gedanken gut nachvollziehen. Und in der Tat ist es nicht immer vorhersehbar, wie sich eine dritte Katze auf die Gesamtsituation auswirkt.
Ich hab selbst vor ca 2 Jahren zu meinen damals 10 und 11 jährigen Mädels einen 3-jährigen Kater dazugenommen 🙈. Meine Motivation war allerdings, dem Katerchen, dessen Geschichte mich so gerührt hatte, ein Zuhause zu geben. Mir war schon klar, dass meine Mädels nicht begeistert sein würden. Waren sie dann auch nicht - und die Zusammenführung hat 7 Monate gedauert, professionelle Hilfe benötigt und mich manchmal verzweifeln lassen. Das war eine stressige Zeit für alle!
Aber: es hat am Ende funktioniert☺️ und mein kleiner Emilio ist vom schüchternen Mobbingopfer zu einem lebenslustigen Kerlchen geworden, der die Mädels im positiven Sinne aufgemischt hat.

Allerdings, wenn nicht alle in einer Dreiergruppe gleich gut miteinander harmonieren, besteht schon die Gefahr, dass eine mehr aussen vor ist.

Ich hab dann vor einem halben Jahr noch einen Katerfreund für Emilio adoptiert, was die beste Entscheidung ever war, allerdings dieses Mal sehr bewusst nach Passung ausgesucht!
Heute hab ich hier ein sehr harmonisches Kleeblatt! 🍀 und würde es jederzeit wieder tun☺️

Also wenn du genügend Geduld und Hingabe für mögliche Schwierigkeiten mitbringst und die 3 Katze möglichst charakterlich passend auswählst, kann es eine Bereicherung für euch alle werden.🤞🤞
 
hat jemand Samson gesagt?
 
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Ich bin ein Trio-Fan.
Gerade wenn sich die Aktivitätslevel unterscheiden, kann das ein Gewinn für alle sein. Bei mir ist durch die dritte Katze allerdings deutlich mehr los in der Bude. Gefühlt spielen zwei immer.
 
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Ich bin ein Trio-Fan.
Gerade wenn sich die Aktivitätslevel unterscheiden, kann das ein Gewinn für alle sein. Bei mir ist durch die dritte Katze allerdings deutlich mehr los in der Bude. Gefühlt spielen zwei immer.
Jupp! Drittkatze ist super…. 😎😄
 
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Hier meldet sich eine, die bereits zum zweiten Mal eine Gruppe hat, in der es je ein Zwillingspärchen (ebenfalls Schwestern, wie bei dir) gab / gibt.

Deine Gedanken gleichen meinen vor vielen Jahren, als ich für mein damaliges (inzwischen verstorbenes) Zwillingspärchen eine Drittkatze aufnehmen wollte, aus derselben Motivation wie du:

1) Unterschiedliches Temperament und Spielverhalten, eine der beiden war nie richtig ausgelastet, ihr fehlte eine Sparringspartnerin. Sie liebten einander aber sehr und hatten eine sehr tiefe Bindung zueinander. ❤️

2) Am meisten jedoch beschäftigte mich die Frage: Was ist, wenn eine der beiden stirbt und die Überlebende dann allein ist?

Eine der beiden war coronapositiv, ihre Schwester vermutlich auch.

Zu den beiden zogen dann 2 weitere Katzen.


Vor 2 Jahren musste ich dann nach dem Tod meiner früheren Katzenfamilie neu starten, sie sind zu fünft, darunter wieder ein Zwillingspärchen.

Meine Zwillingsmädchen lieben einander heiß und innig (wie auch meine verstorbenen Zwillingsschwestern) und auch hier findet sich wieder das unterschiedlichen Spielverhalten und teils grundverschiedene Interessen.

Das wird dann innerhalb der Gruppe abgefedert, vereinfacht gesagt ist für jeden was dabei.

Also aus meiner zweimaligen Erfahrung mit Zwillingen innerhalb einer Gruppe kann ich eindeutig bejahen, dass weitere Katzengesellschaft sich 1) eindeutig äußerst positiv auf die vorhandenen Katzen auswirkt und 2) die Bindung zwischen Geschwistern nicht beeinträchtigt wird.

Alles natürlich unter der Prämisse, dass die Drittkatze gut sozialisiert und in den wesentlichen Punkten kompatibel ist.


P.S.: In meiner jetzigen Gruppe gibt es auch coronapositive Katzen.
 
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Vielen Dank für eure Beiträge. Ich hatte ja ehrlich gesagt eher damit gerechnet, dass man mir es auszureden versucht. Aber dann werde ich das Thema erst mal weiter gedanklich behalten und überlegen...schön wäre die Vorstellung natürlich schon (vorausgesetzt, alle 3 verstehen sich am Ende auch).

Ich denke, es müsste auf jedenfall eine weibliche Katze sein, die recht verspielt, neugierig, gut sozialisiert und nicht zu dominant ist. Und idealerweise genau so alt. Von einem Kitten werdet ihr mir wahrscheinlich abraten, da der Altersunterschied zu heftig ist? Ich hätte ja gerne wieder eine Sibirische, da wird es sicher schwer sein, eine ältere zu finden...
 
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