Gemeinsam gegen einsam - die Mädels WG kriegt Zuwachs

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mietzi_maus

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17. Mai 2024
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Hallo liebe Foris,

manche kennen uns vielleicht schon aus meinem ersten Zusammenführungsthread, der leider nicht glücklich geendet ist. Danach haben wir eine Weile überlegt, ob wir eine Vergesellschaftung unserer Katze nochmal wagen wollen und uns einmal quer durchs Forum gelesen. Letztendlich hat mich vorallem der Thread von @Kiray überzeugt und Hoffnung gegeben, dass unsere Mietzi nicht alleine bleiben muss.

Ich dachte, ich nutze das hier jetzt ein bisschen als eine Art Tagebuch oder Dokumentation für uns und ich bin mir sicher, dass die eine oder andere Hürde auf uns zukommen wird, bei der wir eure Hilfe gebrauchen könnten.

Hier erstmal eine kleine Vorstellung:

Mietzi2.jpg


Mietzi
, 3 Jahre, lebt seit knapp über einem Jahr bei uns. Soweit wir wissen, hat sie davor nie mit anderen Katzen zusammengelebt. Wir haben sie kastrieren und impfen lassen und sie ist total aufgeblüht bei uns. Sie spielt gern, aber nicht ausdauernd, kuschelt mit uns und beobachtet unsere Nachbarn durchs Fenster. Wir wünschen uns für sie, dass sie kätzische Gesellschaft hat und so artgerecht bei uns leben kann. Letztes Jahr hatten wir es mit einem Kater versucht und sind dann erst hier durch das Forum auf das Katze-Kater Problem gestoßen. Da das Spielverhalten der beiden leider gar nicht gepasst hat, hat er einen tollen neuen Platz bei einer Freundin mit passendem Raufkumpel gefunden. Dann ist ein halbes Jahr später Suri bei uns eingezogen, um die es im letzten Thread ging. Leider hat die Tierschutzorganisation uns leider einfach angelogen über Suris Sozialverhalten mit anderen Katzen, und so ist das Ganze ordentlich nach hinten losgegangen. Denn leider musste sie in der Pflegestelle separat von anderen Katzen gehalten werden, da sie von diesen stark gemobbt und attackiert wurde und war so lange Zeit alleine in einem Zimmer. Das haben wir erst erfahren, als wir sie zurückgegeben haben und auch erst nach hartnäckigen Nachfragen.

Für uns war klar: es ist zu riskant nochmal eine Katze aus dem Auslandstierschutz aufzunehmen, bei der wir keinen engen Kontakt zur Pflegestelle haben und diese im Vorfeld besichtigen können. Total ärgerlich, denn eigentlich unterstützen wir gerne gute Tierschutzvereine. Durch Zufall sind wir dann auf Meli gestoßen. Nach einigen Telefonaten mit den Vorbesitzern haben wir sie mal besucht, denn es klang sehr passend. Gleiches Alter wie Mietzi, natürlich kastriert etc., ähnliches Aktivitätslevel, hat immer mit anderen Katzen zusammengelebt und sich dort interessiert aber nicht aufdringlich oder dominierend verhalten... Sie musste ausziehen, da sie panische Angst vor dem Kleinkind hatte und sich nur noch nachts heraus traute. Erwartet hat uns dann eine Katze, die uns einfach nur unglaublich an Mietzi erinnert hat (inklusive Sheba-Sucht, die wir Mietzi auch schon erfolgreich abgewöhnt haben...). Eigentlich wollten wir nichts mit langem Fell und erst recht kein 'Look alike', aber der Charakter hat uns total überzeugt.

Meli.jpg


Also durfte sie einige Wochen später bei uns einziehen. Davor wurde erstmal das Buch von Christine Hauschild gelesen, Zylkene und Feliway besorgt und das Zimmer für Meli vorbereitet. Eine Gittertür hatten wir ja schon installiert.

Ach ja, wir, also die Dosis, sind eine Mädels-WG (Männer und Kater unerwünscht sozusagen), total katzenverrückt und wollen einfach nur das Beste für unsere Mietzi. Vielleicht haben ein paar von euch ja Lust, hier mitzufiebern, denn Zusammenführungsthreads sind ja immer sehr beliebt.

Wir hoffen, dass die beiden Katzenmädels irgendwann gerne miteinander Fange spielen, sich gemeinsam auf dem Balkon sonnen und voneinander profitieren können. Einfach wird es nicht, aber wir sind uns der Aufgabe bewusst und üben uns in Geduld 🙂
 
A

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Woche 1

Meli hat sich schnell im Zimmer eingelebt und sich die Fensterliege als Lieblingsplatz auserkoren. Ausgiebig kuscheln oder im Bett schlafen ist (nocht) nicht ihr Ding, aber schnurren und spielen und Blödsinn anstellen sind schon drin. Mit spitzen Zähnen kann auch schon was anderes als Sheba probiert werden und für Schlecksnacks macht sie alles. Den Clicker hat sie auch schon kennengelernt und lernt schnell alles, bei dem sie nicht stillhalten muss (Nasentarget folgen, über Hindernisse hüpfen, von Hocker zu Hocker springen). Sowas wie Sitz fällt ihr schwerer. Mietzi beschnuppert ausgiebig alles, was nach Meli riecht. Mit ihr clicker ich auch, sie lernt aber leichter Tricks, die eher stationär sind wie High Five, Männchen, Sitz. Schon interessant, wie unterschiedlich Lernverhalten sein kann.

Nach ein paar Tagen gab es den ersten Test an der Gittertür. Ergebnis: Grummeln auf beiden Seiten, aber wenn die Gittertür verhängt ist kann man gut am Gitter ein paar Leckerlis oder Nassfutter fressen. Beide sind interessiert, wer auf der anderen Seite wartet. Meli habe ich seitdem kein einziges Mal grummeln oder Fauchen gehört. Für sie war es mit Mietzi fast schon Liebe auf den ersten Blick. Für Mietzi war die Situation, erwartungsgemäß stressiger. Daher haben wir uns dann an die Strategie C aus Christine Hauschilds Buch gehalten und jeden Blick auf Meli mit Leckerlis belohnt. Das hat schnell funktioniert und bald wurde morgens an der Gittertür auf das Entfernen des Sichtschutzes gewartet. Meli hing dann praktisch den ganzen Tag mit der Nase am Gitter während Mietzi sich immer wieder mal hingetraut hat. Es gab die ersten Nasenbussis und Mietzis Fauchen wurde weniger. Buschige Schwänze oder aufgestellte Rücken gab es übrigens nie. So lief das dann eine ganze Woche. Meli durfte ab und an mal auf den Balkon, aber nicht in den Rest der Wohnung. Wir haben uns diesmal gegen Reviertäusche entschieden, um Mietzi mehr Sicherheit zu geben.
 
Woche 2

Die Situation am Gitter hat uns positiv gestimmt. Die Katzen waren neugierig auf einander und Meli wirkt souverän im Umgang mit anderen Katzen (es wurde fleißig geblinzelt, geputzt und weggeschaut und wenn Mietzi faucht halt mal ein Schritt weiter weg gegangen). Wir haben uns dann entschieden, Mietzi immer wieder kurz in Melis Zimmer mitzunehmen, in dem alle möglichen Fummelbretter, Spielbälle etc. verteilt wurden. Für die erste Begegnung hat jede erstmal im Abstand von 2,5m ein Fummelbrett bekommen, das hat gut funktioniert und wurde dann ein paar Mal wiederholt. Meli durft Mietzi nicht zu nahe kommen, sonst wurde das mit Fauchen quittiert aber so etwas wie Angriffe, anspringen oder Jaulen blieb komplett aus. Das musste erstmal ausgiebig mit Schlecksnacks gefeiert werden (also für die Katzen, nicht für uns). Da das Wetter so toll war, durften die beiden dann immer gemeinsam Zeit auf dem Balkon verbringen, was sehr gut funktioniert hat, da es immer genug spannendes zu sehen und entdecken gab. Da gab es auch die ersten vorsichtigen Nasenbussis und Meli durfte Mietzi auch mal beschnuppern ohne direkt angegrummelt zu werden.
Mietzi_Meli.jpg


Was auch gut funktioniert ist mit beiden abwechselnd zu spielen, die Andere schaut immer zu, bis sie dran ist. Mietzi traut sich auch vor Meli wild zu spielen, was bei den anderen Katzen nie der Fall war. Als Ritual gibt es jeden Morgen erstmal einen Schlecksnack für beide gemeinsam, da vergisst auch Mietzi, dass Melis Nähe eigentlich gruselig ist. Die Hitze hilft auch, denn tagsüber sind die beiden so platt, dass außer gemeinsam auf dem Balkon pennen nicht viel passiert.
 
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Na das liest sich doch gut. 🙂 Willkommen Meli!
 
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Woche 3

Tagsüber ist die Gittertür jetzt immer auf und Meli darf in die ganze Wohnung. Die Lage ist entspannt. Tagsüber kann man die beiden auch gut kurz alleine lassen, z.B. zum Einkaufen. Wenn man zurückkommt wird man von beiden an der Tür begrüßt. Einmal konnte ich beobachten, wie Mietzi auf Meli zugegangen ist um sie zu beschnuppern. Sonst ging das immer nur von Meli aus. Mietzi faucht weiterhin immer mal wieder und hebt warnend die Pfote, wenn Meli zu lange zu nah ist. Meli möchte gerne spielen, hält sich aber noch gut zurück. Manchmal, wenn sie wild durch die Wohnung fetzt, traut sich Mietzi ganz kurz mitzuspielen und wartet hinter der Tür, um Meli zu erschrecken. Das ist ziemlich witzig, hält aber immer nur so eine Minute an. Dann wird wieder missmutig gefaucht und Meli ist etwas verwirrt, dann gerade eben wollte Mietzi doch noch spielen? Sie widmet sich dann eben wieder ihren Bällchen und tobt weiter. Ein paar Tage später hat Mietzi sie zum ersten Mal zum Spielen aufgefordert. Da sie aber ein paar Minuten vorher Melis Spielaufforderung mit vernichtendem Blick lautstark abgeschmettert hat und Meli es sich dann halt schon auf ihrem Schlafplatz bequem gemacht hat, war Mietzi leider erfolglos. Trotzdem war das ein Moment, der uns weiter hoffen lässt. Morgens wird die Leberwurstcreme schon gemeinsam, gleichzeitig aus der Tüte geschleckt, praktisch Zunge an Zunge...mmm lecker.

Kleine Rückschritte gibt es erwartungsgemäß trotzdem. Wenn keine Leckerlis im Spiel sind ist Mietzis Wohlfühlzone wieder größer geworden, Meli darf nicht mehr so oft schnuppern und die Nasenbussis werden weniger. Man merkt, dass Mietzi das Thema "Spielen" erstmal verdauen muss. Wir wussten von Anfang an, dass das der Knackpunkt wird. Spiel und Ernst zu unterscheiden ist für sie sehr schwer, denn sie hat das nicht richtig gelernt oder wieder vergessen. Man merkt dann, dass sie nicht weiß, wie sie sich verhalten soll und sowieso, zu Unbekanntem sagt man lieber erstmal nein. Meli versteht das dann sehr schnell und geht wieder.
Manchmal gibt es Situationen, die ich nicht ganz deuten kann. Zum Beispiel: Mietzi liegt auf dem Balkonstuhl, Meli kommt und beschnuppert ihre Vorderpfote. Mietzi drückt Meli recht sanft mit der Pfote weg. Meli haut mit ihrer Pfote auf Mietzis Pfote (also nicht arg sondern spielerisch). Beide hauen mit den Vorderpfoten bis Mietzi faucht und Meli läuft gemütlich davon. Mietzi bleibt liegen. Für mich ist das erstmal nicht ernst, da am Anfang nicht mal gefaucht wurde, aber ob Mietzi das auch als Spiel sieht?
 
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