Ich versuch hier jetzt nochmal meinen eigenen Thread zu pushen, vielleicht weiß ja jemand einen Rat.
Wir arbeiten jetzt mehrmals täglich mit den Katzen am Gitter, sobald wir sehen, dass Mietzi freiwillig zur Tür geht oder interessiert ist. Suri hängt leider immer noch ständig in der Gittertür und starrt wie verrückt, außer sie ist von vorneherein von einer Spielangel abgelenkt. Wir verwenden zur Moderation bei Suri die 3 Punkt Regel (ich glaub so heißt die, also Unmut äußern - Warnen - Wegschicken). Das funktioniert für den Moment meistens ganz okay aber so wirklich lernt Suri nicht daraus. Mietzi fühlt sich deutlich unwohl, wenn sie angestarrt wird. Na klar, ist ja auch eine Art Aggression. Sie faucht Suri dann an alla "Lass das bitte bleiben, ich finde das nicht gut". Suri ignoriert das leider. Natürlich versuchen wir jedes Anstarren zu unterbinden, aber man kann Suri auch nicht ununterbrochen warnen am Gitter, sonst ist sie da keine Sekunde (weil sie ja als Schritt 3 dann eventuell auch weggeschickt wird, wenn eine Warnung nicht zum Erfolg führt).
Suri klettert auch immer noch ständig am Gitter hoch und jammert durchgehend. Sie möchte unbedingt aus "ihrem Revier" heraus und leider ist ihr das vor ein paar Tagen auch 2 Mal gelungen. Sie hat nämlich gelernt die Türklinke zum Flur runterzudrücken (haben die Klinke jetzt umgedreht) und überlistet auch gerne mal meine Mitbewohnerinnen (also z.B. wartet sie auf dem Schrank neben der Tür, wenn man dann einen Spalt aufmacht um zu schauen ob sie vor der Tür sitzt und dann durchgeht, weil sie das nicht tut...zack ist sie über einen drüber auf der anderen Seite). Wir bleiben in dem Fall ruhig und sammeln sie wieder ein, hektisch werden verleitet sie nur zum rennen (yay spielen und jagen denkt sie sich dann).
Das erste Mal war abends, Mietzi war im Wohnzimmer und Suri ist seelenruhig hereinspaziert, zu Mietzi hin und es gab ein paar Nasenküsse. Kein Fauchen. Suri dreht ab und inspiziert das Zimmer, geht wieder zu Mietzi, Nasenkuss, und läuft entspannt in den Flur. Mietzi bleibt erstmal sitzen. Wir waren total überrascht und fast schon euphorisch, wollten Suri dann aber wieder in ihr Zimmer verfrachten. Mietzi ist vor uns langsam in den Flur gelaufen und da stand dann schon Suri mit aufgebauschtem Schwanz und starrend. Mietzi hat gefaucht. Ich bin ruhig dazwischen gelaufen, hab Suri ermahnt und dann in ihr Zimmer begleitet. Mietzi ist noch ein paar Mal den Flur entlang marschiert und hat gefaucht und ist dann wieder entspannt ins Wohnzimmer.
Das zweite Mal, als Suri entwischt ist war ich leider nicht zuhause, kann also nur aus zweiter Hand berichten. Suri ist in eins der Zimmer marschiert und Mietzi ist dann interessiert in ihr Zimmer um alles zu untersuchen, kann ja sein, dass Suri alles umdekoriert hat. Suri hat dann Mietzi entdeckt und ist wohl sofort in den Jagdmodus verfallen (verstecken, lauern, pirschen, buschiger Schwanz, große Pupillen). Meine Mitbewohnerin hat sich sofort dazwischen gestellt und Suri ermahnt. Im Rückblick hätte sie da die Tür schließen sollen. Suri ist an ihr vorbeigerast und hat Mietzi seitlich angesprungen. Mietzi hat sich natürlich verbal und mit Pfoten und allem drum und dran gewehrt. Meine Mitbewohnerin konnte die beiden trennen, sodass Mietzi die Chance hatte zu flüchten, Suri ist sofort hinterher und wollte nochmal von hinten draufspringen, bevor sie endgültig getrennt werden konnten. Tja, richtig scheiße gelaufen, also wieder vollkommen separiert, auch ohne Blickkontakt, bis sich die Gemüter beruhigt haben. Gsd ist Mietzi kein totaler Angsthase und war schnell wieder komplett normal.
Am nächsten Tag haben wir dann wieder am Gitter gearbeitet mit dem Ziel, Suri möglichst ein paar Meter entfernt vom Gitter zu halten. Das funktioniert mit Spielen ganz gut, Mietzi hatte dann die Chance, sie mit Sicherheitsabstand zu beobachten. Wir haben dann später am Tag wieder mit beiden gespielt, jede mit so 2-3m Abstand vom Gitter. Immer nur so 10-15 min. Mietzi geht immer wieder mal interessiert Richtung Gitter, wir haben auf ihrer Seite jede Menge Hindernisse/Verstecke, sodass sie aus verschiedenen Entfernungen relativ sichtgeschützt Suri sehen kann. Nach der Geschichte mit dem ins Gitter springen, ist sie eine Weile erstmal nicht mehr so nah ans Gitter gekommen.
Ich habe mal durch die Threads gestöbert, vielleicht hatte ja jemand ähnliche Erfahrungen. Diese Threads haben mich manchmal an unsere Situation erinnert:
Meine Güte... Sowas hab ich noch nicht erlebt... Süßes Zicklein?
2 Katzen gewöhnen sich einfach nicht aneinander...
Katzenzusammenführung Hilfe?
Aber da war immer die unsozialisierte Einzelkatze der Jäger, bei uns ist es ja die "mit anderen Katzen super verträgliche" Katze. Man soll ja in solchen Situationen eigentlich keinen Mitleid mit der "Opferkatze" haben, sondern immer sachlich bewerten, aber Mietzi tut mir schon ein bisschen Leid. Sie verhält sich am Gitter so höflich und immer sehr defensiv. Sie ist zwar noch etwas unsicher, aber trotzdem interessiert. Wir versuchen jetzt mehr Informationen zu bekommen, wie genau sich Suri gegenüber anderen Katzen auf der Pflegestelle verhalten hat um ihr Verhalten besser einschätzen zu können und weiterhin konsequent zu moderieren.