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Gast
Hauptsächlich geht es ja darum einen Kumpel zu finden, der charakterlich passt und Max glücklich machen kann.was ich ganz interessant finde: es wird hier mehrheitlich davon ausgegangen, dass ein gleichaltriger Kater passt. Wie kommt ihr darauf?
Ich lese hier oft genug dass es nicht gepasst hat mit Gleichaltrigen....
Das Problem bei Kitten ist immer, dass sie kleine Wundertüten sind. Sie können sich so oder so entwickeln - und nur weil es am Anfang passt heißt das nicht, dass die Beziehung die Pubertät überdauert. Das gilt mMn auch für Kitten die gemeinsam aufwachsen. Meine letzten zwei Kater waren im ersten Jahr unzertrennlich, haben gekuschelt, miteinander gerauft. Aber ab einem gewissen Punkt haben sie sich einfach nicht mehr so gebraucht, jeder ist seiner eigenen Wege gegangen. Sie haben ihre Gesellschaft sehr geschätzt, keine Frage, aber ich denke einfach, dass sie mit anderen Partnern durchaus glücklicher gewesen wären.
Gerade wenn du Max Spielverhalten als eher rabiat bezeichnest, würde ich kein Kitten dazusetzen. Größen- und Kräfteunterschied sind ja einige Zeit da. Dann lieber einen Kater der genauso gerne rabiat spielt wie dein Max.
Meine Erfahrungen sind sehr überschaubar. In meiner Familie war es gang und gebe, dass eine verstorbene Katze durch ein Kitten ersetzt wird. Katze 1 wurde also zu Kater 1 gesetzt. Den Altersunterschied weiß ich nicht mehr, aber er war doch recht groß. Mindestens 10 Jahre müssten es schon gewesen sein. Katze 1 hat sich überhaupt nicht gut entwickelt, war von Anfang an sehr schüchtern, zurückgezogen. Hatte vor allem und jedem Angst.
Und Kater 1 hat es ihr nicht unbedingt einfach gemacht. Er hat sie auf Abstand gehalten, ignoriert, es war alles andere als eine gesunde Beziehung. Er durfte den lieben langen Tag raus, sie hat sich nicht mal auf den Balkon getraut.
Als Kater 1 starb/verschwand, war Katze 1 einige Zeit alleine. Mit einem Umzug zog dann auch Kater 2 ein. Sie müsste damals 8 gewesen sein. Kater 2 war schon immer ein kleiner Stinkstiefel und alles andere als sozial und höflich. Katze 1 hatte von Anfang an irrsinnige Angst vor ihm, hat ihn aber "akzeptiert", wenn man es so nennen kann. Mit der Pubertät kam dann das raufen dazu und man kann sich ja denken wie Katze 1 das gefunden hat...Gut lief das nie. Als Kater 2 dann Freigang bekam, wurde es etwas besser, er konnte sich draußen mit anderen Katzen prügeln.
Mit zunehmendem Alter wurde die Beziehung der beiden "besser". Nicht gut, aber sie konnte zumindest auch gestreichelt werden ohne das Kater 2 einen Eifersuchtsanfall bekam. Katze 1 hat es auch irgendwann geschafft raus zu gehen und entspannt im Gras zu liegen. Die bösen anderen Katzen hat Kater 2 ferngehalten.
Seit ein paar Jahren ist Kater 2 jetzt alleine, weil mein Vater der Meinung ist, dass das niemals mit einem Kitten funktionieren würde. Und ich bin sehr froh drum.
Das waren die Katzen meiner Kindheit. Leider ist der Trend Katzen aus dem Tierheim zu holen nie wirklich bei meiner Familie angekommen und obwohl ich damals eh nichts hätte ausrichten können (ich war ein Kind, ich hatte per default immer unrecht), zerfressen mich heutzutage die Schuldgefühle gegenüber Katze 1. Sie hatte gegen Ende durchaus an Lebensqualität gewonnen - der Weg dahin war aber viel zu lang.