eiwei, das schaukelt sich aber sehr hoch.
Wenn Tygal noch hier sein sollte: Diese Ängste kenne ich vom Einhüten. Ich hab dazu öfter mal auf Höfen gewohnt. Und hab alles durch, vom ausgebüxten Hund bis zum sterbenden Pferd und toter Ente.
Es kann alles mögliche passieren, grad wenn da eh schon alte, angeschlagene Tiere mit dabei sind.
Zum Glück wissen "meine Leute", dass ich, mit genauen Anweisungen und Tierarzt- und Hilfe-Telefonnummern bewaffnet, gutwillig antrete und mein Bestes gebe. Sie erkennen das auch an. Und inzwischen sage ich auch, ich machs nimmer gratis, ich brauch einfach mindestens eine Nerven-Pauschale.
Es stimmt natürlich auch: Der eigene Nervenzustand wird von den Tieren gespiegelt. Meine Nachbarin z. B. hat Stress, weil sie überzeugt ist, ihr Hund hat Stress bei Trennung oder beim Autofahren. Ist die Möpp bei mir, ist Ruhe. Setzt sie sich vor die Tür und fängt zu weinen an, wird sie auf ihre Kuscheldecke beordert mit Platzbefehl. Das beginnt sie 2, 3x: Zur Tür schleichen, hecheln, vor sich hin weinen, kratzen. Lässt man sie, steigert sie sich da rein. Ich lasse sie nicht.
Dann heißt das auch mal etwas strenger im Tonfall PLATZ und RUHE und dann hat sie es kapiert. Legt sich mit vorwurfsvollen Kulleraugen hin, guckt mich an, ich lobe sie gar sehr wie brav sie ist, fertig.
Sie kriegt ihre Spaziergänge, ihre Streicheleinheiten, ihr Fresschen und die Kater zur Gesellschaft (mein Simba liebt sie und schmust mit ihr). ICH hab damit keine persönlichen Schmerzen und fordere das von ihr ein. Aber diesen inneren Abstand hat ihr Frauchen nicht. Ergebnis: Das Gehechel und Gejappe und eimerweise nervöses Gesabber beim Autofahren steigert sich. Bei der anderen Dame, die sie noch ab und an hütet, zelebriert sie Dauergewimmer an der Tür, Gekratze, Gestresse. Die regt sich dann auch entsprechend auf, beide steigern sich 'rein.... u.s.w.. Kurz: Geht gar nicht.
Und damit Ihr nicht meint, ich wär so ein Klugsch., ich verstehe das Problem sehr gut. Denn mein Pferd und ich sind Verladephobiker. Der alte Knabe wird hoffentlich nicht mehr reisen müssen, wenn doch, hole ich mir Profihilfe und sediere ihn, wir haben nämlich schon ein paar Selbstmordattentate mit Verletzungen hinter uns. ICH komm über dies Nervenhürde nimmermehr. Und ja, ICH war mit Sicherheit 50% des Problems bzw. hab zu dessen Steigerung beigetragen, war stärker als ich.. .
Also kann ich den Stress in diesem Falle sehr gut verstehen. Da helfen kein blosses Zureden oder "Stell dich nicht so an".
Das wäre eine längere "Operation", sich selber da 'runterzufahren. Und auch das Alter macht da wenig - mein Pferd hab ich seit bald 25 Jahren bei mir, und wir waren beide mal jünger, nech?