Ich glaube nicht, dass es wirklich sinnvoll ist die Frage "Bewußtsein - Ja oder Nein?" zu stellen. So knallhart kann man da keine Linie ziehen, denke ich.
Eigene Beobachtungen sind super, man muss allerdings mit etwas Abstand eine Erklärung suchen. Also, falls zB Instinkt oder Konditionierung auch als Erklärung für ein bestimmtes Verhalten in Frage kommen, dann kann man eben nicht wirklich eine Aussage über das Bewußtsein treffen. Und das betrifft ja viele Stellen, zB die Jagd, das Sozialverhalten, oder das im-Spiegel-erkennen.
Ich habe allerdings ein Beispiel wo für mich relativ klar ist, dass mein Kater ein Bewußtsein hat: das Schuldbewußtsein. Er geht ganz gezielt an "verbotene" Objekte zum Kratzen, wenn ich seinem miauen nicht nachgehe, einfach um meine Aufmerksamkeit zu erregen. Für solche Fälle hab ich einen Wasserspritzer bereit. Falls er kratzt reicht es schon aus, wenn ich nach dem Spritzer greife und schon ergreift er die Flucht. Falls er aber "unschuldig" ist, dann kann ich ihm den Spritzer vors Gesicht halten und es stört ihn garnicht. Also er ist sich schon irgendwie bewußt, ob er etwas Verbotenes getan hat.
Nun ist die Frage, mit etwas Abstand: Kann das auch einfach Konditionierung sein? Ich fürchte ja, bin mir aber nicht sicher 😉
Was hier mitschwingt ist natürlich der Wunsch, dass Katzen ein Bewußtsein haben. Ich muss grad an eine Situation denken, wo man Kater (übrigens der klügste Kater der Welt) eine Trockenfutterschachtel geplündert hat. Das war so eine große Pappschachtel - da hat er tatsächlich erst seitlich eine Sicherungslasche rausgezogen und dann den Deckel geöffnet. Da war ich schon beeindruckt 😀