HCM - Auswirkung auf Trinkverhalten?

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Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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Tortietatze

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14. Juni 2017
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Ich wünsche einen guten Tag,

seit 1 ½ Jahren lebt unser Maro (3 ½) in unserem Haushalt. Vor ein paar Wochen fiel dem TA bei einem Routinecheck ein auffälliges Herzgeräusch, dem wir mittels Herzschall (von Kardiologin durchgeführt) auf den Grund gegangen sind. Zusätzlich, da der Katermann einen unbändigen Durst hat und auch sehr viel uriniert – haben wir ein geriatrisches Blutbild anfertigen lassen.

Ergebnis der Diagnostik: Leichte HCM, Blutbild unauffällig, Nierenwert minimal erhöht, man müsse sich keine Sorgen machen. Seither bekommt er FORTEKOR Gourmet 2.5 mg, davon eine Tablette am Tag. Sein Verhalten, das mittlerweile auch unauffällig war, hat sich dadurch noch etwas verbessert, er hat nun ausdauerndere Spielphasen mit den anderen Katzen. Die Verdickung sei so minimal, man müsse sich keine Sorgen machen, er könne normal alt werden.

Klingt ja nun alles gut, warum schreibe ich also hier?

Maro trinkt abnorm viel. Er leert bis zu 1 ½ Wassernäpfe am Tag und sucht die Toilette häufig auf. Ja, er trinkt das tatsächlich alleine, wir haben ihn am Wochenende schon gezielt beobachtet – die anderen trinken i.d.R nicht. Und das bei durchgehend hochwertiger NaFu-Fütterung (mit Wasserbeimengung).

Ich mache mir Sorgen – hängt das mit seiner HCM zusammen? Hinweis in Richtung CNI? Kann das überhaupt sein, wenn das BB doch unauffällig ist? Müssten bei einer Katze, die so viel trinkt, die Werte nicht irgendwie verschoben sein? Können/Müssen wir noch etwas an Diagnostik vornehmen lassen?

Kurz zu seiner Vorgeschichte (falls das Hinweise auf das Trinkverhalten oder sinnvolle Diagnostik geben könnte):

Maro stammt ganz ursprünglich aus einer Stammbaum-Zucht und kam als frühkastriertes, 15-Wochen Kitten zu meinen Schwiegereltern zu einer 11 Jahre alten Katze(Glanzleistung, ich weiß...ließen sich nicht belehren).

Er wog knapp 3 kg, als er zu uns kam (Burmese) und war massiv verängstigt. Ernährt wurde er mit Billigtrofu, das den ganzen Tag herumstand, sodass die Futterstelle selbst für menschliche Nasen intensiv roch - weiß nicht, wie lange das da immer stand.

Die Vorbesitzer wollten ihn ins Tierheim abschieben, weil er „nur beißt". Also haben wir ihn aufgenommen (keine Sorge, die alte Katzendame haben wir durch Belabern auch in gute Hände bekommen). Nach einer Ewig-Zusammenführung konnte er etwa nach einem Jahr dann mit unseren anderen Katzen ordentlich kommunizieren, spielen und hat seinen Platz im 4-er Gespann gefunden. Er blüht hier richtig auf, hat hier auch schnell sein Idealgewicht von 5 kg erreicht.

Auffällig ist wie gesagt das Trinken.

Vielleicht bin ich auch hysterisch, aber ich möchte einfach, wenn er etwas hat, das ganze frühzeitig klären und behandeln. Er hat schon genug Schlechtes erfahren und soll ein schönes Leben haben.

Liebe Grüße
 
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Ja, es kann einen Zusammenhang zwischen HCM und CNI geben, bei meinem HCMchen stellte sich irgendwann eine CNI als Sekundärerkrankung ein.

Leicht erhöhter Nierenwert, was genau ist damit gemeint? Welcher Wert? Wie sahen die anderen aus? Wie lange vor der Blutentnahme gab es kein Futter, keiner Leckerchen mehr? Nichts außer Wasser.
Was gibt es regulär an Futter?

Grundsätzlich würde ich den Urin untersuchen lassen. Und wahrscheinlich auch die Nieren schallen. Wenn du den Urin selbst auffangen kannst, würde ich erstmal nur das machen und dann weitersehen. Wenn du zum Tierarzt musst, um an Urin zu kommen, würde ich den Schall vorsorglich sofort machen lassen, um nicht noch einmal mit Maro hin zu müssen.
 
Hallo Kuro,
danke für die Antwort!

Leicht erhöhter Nierenwert, was genau ist damit gemeint? Welcher Wert? Wie sahen die anderen aus?

Das kann ich dir leider nicht beantworten, die Werte selbst habe ich nicht gesehen, bei unserer Praxis lief das bisher so (egal ob Ultraschall, Gewebebiopsie etc.) dass ich an einem bestimmten Tag wegen der Ergebnisse anrufen sollte und der Arzt hat mir dann mitgeteilt, wie der Befund aussieht. Da er auf Katzen spezialisiert ist, habe ich mich da immer auf sein Urteil verlassen. Meistens ging das dann in Richtung: „Ist unbedenklich, machen sie sich keine Sorgen“ oder eben: „X haben wir festgestellt, ich würde gerne folgende Untersuchungen dranhängen/auf diese/jene Weise behandeln.“

Wie lange vor der Blutentnahme gab es kein Futter, keiner Leckerchen mehr? Nichts außer Wasser.

Am Vortag gegen halb sechs gab es zum letzten Mal Futter, man sagte uns, dass er abends noch was haben könnte, dann sollte er nichts mehr kriegen. Daran haben wir uns gehalten. Am nächsten Tag haben wir ihn gegen 8.30 abgegeben und abends wieder abholen dürfen, wann genau sie Blut genommen haben, weiß ich nicht. Herzschall und Blutentnahme wurden am selben Tag gemacht.

Was gibt es regulär an Futter?

Einen bunten Strauß an NaFu (Mac´s, GranataPet, CatzFinefood, Sandras Schmankerl, max. einmal in der Woche sowas wie Ropocat/Grau), zum Spielen für die Fummelbretter eine überschaubare Menge an Orijen-Trofu, das er gerne mal nimmt. Die Sorten sind egal, er frisst alles. Hin und wieder gibt es Hühnermägen und Hühnerherzen zum Knabbern. Ansonsten knabbert er mal auf dem Balkon an Zitronenmelisse. Alles andere interessiert ihn nicht.

Das mit dem Urin-Auffangen ist ein guter Tip. Vor einiger Zeit hatte unsere Katzendame eine Untersuchung der Harnwege, da hielten sie es für nötig, ihr die Blase zu punktieren. Das tat mir sehr leid. Das würde ich unseren anderen Katzen gerne ersparen.

Muss der Urin irgendwie besonders aufgefangen/gelagert werden? („steril“?) Wie frisch muss er sein, bis er zum TA kommt? Also könnte man den notfalls kühl stellen? Kann man mit den Untersuchungen eine CNI bestätigen bzw. ausschließen?

Danke schonmal im Vorraus!
 
Dann besorg dir mal die Befunde. Du hast ja für die Leistung bezahlt, deswegen kannst du Kopien davon auch anfordern. Damit habe ich seit Shiyuus HCM-Diagnose angefangen und dann auch noch die vorigen Untersuchungen nachgefordert (so viele waren das nicht). Damit habe ich den gesamten Verlauf hier zu Haus und kann immer wieder nachschlagen. Oder eben auch, wenn mal ein anderer Arzt draufschauen muss (bei mir eher weniger beim Notfall, weil ich eine Tierklinik um die Ecke habe, aber ein Umzug ist auch eine Option), dann hat er sofort einen Überblick.

Okay, das sind locker mehr als 12 Stunden, damit war er zumindest nüchtern. Es ist schön, dass du darauf hingewiesen wurdest, viele Besitzer gehen mit nicht nüchterner Katze hin und dann sind einige Blutwerte im schlimmsten Fall einfach wertlos, weil sie durch Nahrungsaufnahme verfälscht werden.

Gut, also soweit alles Nassfutter, überwiegend im Mittelklassebereich. Gibst du extra Wasser an das Futter?
Bei den Herzen und Mägen, wie viel und wie oft ist das so durchschnittlich? Immerhin sind die unsupplementiert.

Ich muss immer punktieren lassen. Wobei es zum Glück recht schnell geht.
Aber wenn man selbst auffangen kann und keinen sterilen Urin braucht, ist das immer noch der praktischere Weg.
Steril wäre bei selbst auffangen nicht möglich, das geht so richtig nur über die Punktion. Zur Lagerung habe ich schon verschiedene Meinungen gelesen und befürworte deswegen gar keine Lagerung, wenn möglich. Zumal du den Urin unbedingt ins Labor schicken lassen solltest. In den Praxen wird für gewöhnlich nur ein Stick reingehalten, der dann eben anzeigt, ob Protein im Urin vorhanden ist oder nicht. Nun haben wir hier keinen Menschen, sondern eine Katze, einen Carnivoren. Da ist Urin völlig normal. Wichtig ist abzuklären, ob eine vermehrte Proteinausscheidung vorliegt (wenn ja, deutet das auf Probleme bei den Nieren hin) und deswegen sollte das eben nicht nur über einen Stick gemacht werden. Die Untersuchung ist übrigens die Bestimmung des Protein-Kreatinin-Quotienten, dazu auch noch das spezifische Gewicht bestimmen lassen. Das zeigt an, wie gut die Nieren den Harn konzentrieren können.

Eine sichere Bestätigung gibt es mit keiner Untersuchung. Beispielsweise kann eine erhöhte Proteinausscheidung auch mal im Zusammenhang mit einer Blasenentzündung stehen. Deswegen müssen alle Werte (das gesamte Blutprofil, die Urinuntersuchungen, wenn vorhanden, der Nierenschall) im Zusammenhang betrachtet werden.
Sollte übrigens weiterhin etwas auf die Nieren deuten, wäre es ebenfalls nicht unwichtig, auch den Blutdruck messen zu lassen, da zu hoher Blutdruck sich auf die Nieren eben auswirkt, aber wiederum nicht jede Katze mit angeschlagenen Nieren einen zu hohen Blutdruck hat. Aber du bist ja hier im Herzbereich, von soher ist der Gedanke möglicherweise ohnehin schon da.
 
Hallo Kuro,

stimmt, wenn du das beschreibst, ist es tatsächlich sinnvoll, das zuhause zu haben, werde mir die Ergebnisse aushändigen lassen und dann mal mit unserem TA über deine Diagnostik-Vorschläge sprechen.

Nur mittelklassig? Dann muss ich mich wohl nochmal einlesen, ich dachte schon, wir hätten eine gute Mischung für unsere Fellpopos. Aber Danke für den Hinweis! Mägen und Herzen gibt es im Schnitt alle 2 Wochen, zwei Mägen oder Herzen pro Tier. Ich gebe das zusätzlich als Schmankerl, nicht als Ersatz. Ja, ich gebe nach Gefühl etwas Wasser ins Futter, bis die Konsistenz geschmeidig, aber keineswegs verwässert ist. Unsere anderen drei trinken normalerweise nicht. Achja, fast vergessen: Bei Hitze gibt es einmal in der Woche "Katzeneis", ich mache Würfel aus laktosefreier Milch. Nimmt er auch an.

Ja, der Gedanke war schon, dass das irgendwie mit der HCM in Zusammenhang zu bringen ist, aber hier verdichten sich ja nun doch die Hinweise, dass die Nierchen trotz unauffälligem Blutbild irgendwie betroffen sein könnten. Jedenfalls glaube ich nicht, dass er "einfach so" so ein abnormes Trinkverhalten zeigt. Werde das auf jeden Fall weiterverfolgen. Jetzt habe ich Diagnostik-Ideen. Dankeschön 🙂
 
Nur Mittelklasse ist relativ. Wirklich hochwertig lässt sich als Dose eigentlich kaum bezahlen.
Okay, das ist wirklich nicht viel. Solange das im Raum steht, würde ich es vermutlich erstmal weglassen mit Herzen und Mägen, ist ja nicht für ewig.

Vermehrtes Trinken weist meines Wissens nicht nur auf die Nieren hin, wenn ich mich richtig erinnere, kann das auch ein Hinweis Richtung Diabetes sein (einfach nur, um sich nicht nur in eine Richtung einzuschießen).
 
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Hallo Tortie

Es kann viele Ursachen geben für das viele Trinken zusammen mit HCM und erhöhten Nierenwerten. Viel Trinken ist aber kein typisches Symptom für reine HCM ohne andere Krankheit.

1. Bei viel Trinken denkt man immer gleich an Diabetes. Wurde der Blutzuckerwert getestet?

2. Bei Schilddrüsenüberfunktion trinken die Katzen auch viel. Und SDÜ belastet alle anderen Organe. Die Tiere bekommen dann oft eine sekundäre HCM, CNI usw. Wurden die Schilddrüsenwerte getestet? Wenn nicht, würde ich empfehlen, die noch testen zu lassen.

Es gibt bestimmt noch mehr Möglichkeiten, bei denen HCM als sekundäre Krankheit entsteht. Die kenne ich jedoch nicht.
 

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