Heikel

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Vielleicht kannst du deine Wohnung ja auch anders teilen? Gibt es vielleicht einen Flur, wo du die Gittertüre einsetzen kannst, so das die Wohnung in 2 ungefähr gleich große Reviere geteilt werden kann?

Solange deine Mädels so Angst haben, sind sie immer potentielle Opfer. Und so ziemlich jeder 2. Kater nutzt es eben aus, wenn sich Kätzinnen recht leicht verscheuchen lassen.
Und da wird ganz schnell recht übles Mobbing draus...

Und mit 3 neuen Katern mutest du den Katzen schon sehr viel zu. Da hilft es nix, wenn du sagst, da müssen sie einfach durch. Diese Gewöhnung braucht Zeit. Viel Zeit.
Ja, mit den beiden Kleinen wäre es gegangen. Weil die noch eher spielerisch drauf sind, und das miteinander auch ausleben können und von dem her keinen sonderlichen Anreiz haben, sich mit den Mädels anzulegen.
Einer alleine wäre da auch anders. Da ist es gut, das es 2 sind.

Merlino dagegen ist ein erwachsener Kater. Auch wenn er als sozial gegenüber anderen Katzen beschrieben worden ist.
Aber da gehört halt auch immer das Verhalten von den anderen Katzen auch mit dazu.

Du kannst sie einfach nicht zwingen, sich zu mögen. Das braucht Zeit. Und Sicherheit.
 
A

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Ich habe die Parteien seit Montag wieder strikt getrennt (mein Provisorium mit der Gardine war schon Montag Morgen Geschichte). Die Kater sind in dem einen Zimmer, die Türe ist zu und sie kommen auch nicht heraus. Und genau so wird das auch erst einmal bleiben, bis die Mädels wieder die ganze Wohnung nutzen. Erst dann kommt eine Gittertüre rein und ich werde weitersehen.
Natürlich könnte ich die Wohnung auch anders aufteilen. Das Katerzimmer liegt sozusagen mittendrin, und die Mädels müssen dran vorbei, wenn sie einen anderen Raum als mein Zimmer betreten wollen. Dazu werde ich mir aber später Gedanken machen.
Ja, es ist viel schief gelaufen mit den Anfängen der Vergesellschaftung, durch mich. Ich habe Fehler gemacht, war zu ungeduldig und bin grad eh furchtbar abgenervt, denn ab Ankunft der Kater ging bei mir alles kaputt, was man dringend braucht und was sauteuer ist, erst die Heizung, dann das Auto. Ob Tierarztbesuche, Werkstatt Termine oder Handwerker - alles läuft neben der Arbeit, wo ich wegen Krankheitsausfällen einspringen muss, so dass ich 2 freie Tage in 3 Wochen habe bzw hatte, ich arbeite jetzt bis zum 23. durch.
Es kann nur besser werden...
 
ich drück dir alle Daumen!

liest sich für mich gut: alles auf Anfang..die Mädels können wieder Sicherheit gewinnen..
sie riechen die Jungs noch durch die Tür

die 3 werden auch nicht vor Langeweile sterben: sie sind ja zu dritt..und in das Zimmer kann man ja auch Klettermöglichkeiten, Spielsachen etc. stellen (zusätzlich zu Futter und 2 KaKlos..evtl. sogar mehr als 2)

und die Gittertür dann, wenn sich die Damen wieder gefangen haben 🙂

ist ja blöd, wenn alles so zusammenkommt, man Stress pur hat..was die Katzen natürlich ebenso merken

wenn alles erst mal so weit im Lot ist, kann man die beiden Kleinen evtl. als erstes zu den Damen lassen: das schien ja auch ganz normal zu laufen..und den gestandenen Kater, der natürlich gerne dominieren möchte, als letzten...aber so weit bist du ja noch länger nicht

wichtig ist: Sicherheit für die Altkatzen, das Gefühl, dass ihnen nichts weggenommen wird, vor allem nicht, dass die Neuankömmlinge der Grund sind...die brauchen also die altgewohnten Rituale, geliebten Verhaltensweisen, wie Kuschel-, Spielmomente etc.

ich hoffe, dass sie sich bald wieder wie gewohnt in der Wohnung bewegen..evtl. wird das auch noch ein bisschen dauern..

schreib gerne, wie es aussieht, wie es läuft..
und evtl., wenn du mal zeit hast, auch mit ein paar Bildern 😉

die gucken doch alle hier gerne..
und sicher können die, die schon Zusammenführungen gemacht haben, noch wertvolle Tipps geben
 
Auch ich drücke dir die Daumen! (nicht nur bzgl der Katzen, sondern auch, dass nichtsmehr kaputt geht und du einen ruhigeren Alltag bekommst! =) )
Deine Entscheidung war sehr gut und du wirst sehen, dass es zwar eine Weile dauern wird, im Endefekt aber sehr viel weniger Stress für euch alle bedeuten wird.
Halt uns auf dem Laufenden!
lg
 
Gut, dass du das Ruder noch rumgerissen hast. :yeah:

Ich wünsch dir jetzt auf dem neuen Weg eine gute Zusammenführung und dass es bei dir mal wieder ruhiger zugeht.
 
Danke dass du in dich gegangen bist und deine Meinung geändert hast, Five!

Deine beiden Mädels werden es dir danken, da bin ich sicher! Und die drei Kater werden sich auch bis auf weiteres mit dem Katerzimmer arrangieren und sich an die Gittertür und die Anwesenheit der beiden Kätzinnen gewöhnen.... und vice versa.

Das Wichtigste ist, ab dem Einsetzen der Gittertür in den Türrahmen (also anstelle der normalen Tür) immer wieder und regelmäßig positive Erlebnisse für alle Katzen herbeizuführen. Gemeinsam spielen an der Türe, Leckerlierunden an der Türe, gemeinsam fressen an der Türe usw.

Das wird schon! 😉
 
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Ich probiere es mal mit Fotos.
Nala
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Püppchen
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Püppchen und Merlino ganz am Anfang
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Tom und Jerry im Katerzimmer
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Ich habe keine Ahnung, warum das letzte Bild auf der Seite steht 🙁
 
Schöne Katzen hast du.
Nala sieht total entspannt aus auf dem Bild - ne ganz süße Maus!

und Tom und Jerry auseinanderzuhalten ist wahrscheinlich ne Herausforderung.😉
 
Was für süße Mäuse :pink-heart:
Ich drücke dir die Daumen dass wir in Zukunft Bilder bestaunen dürfen, auf denen die Katzen gemeinschaftlich zusammenliegen udn evtl sogar kuscheln.
lg
 
Die beiden Mädchen nutzen schon wieder entspannt die ganze Wohnung.🙂

Ein paar Mal habe ich Püppchen sogar direkt vor der Katertüre sitzen sehen, die hat unten so ein kleines Entlüftungsgitter, da saß sie mit gespitzten Ohren vor (man kann nicht durchsehen), aber ganz ruhig und entspannt. Neugierig.
Ich hoffe, dass doch nicht zuviel kaputt gegangen ist.
Nala lag wieder auf ihrem Lieblingskratzbaum in der Küche, mit einem Unterschied zu früher: statt auf ihrem Lieblingsplatz ganz oben im Körbchen, in dem Merlino ein paar Nächte verbracht hatte, lag sie jetzt einfach eine Etage tiefer.

Die Mädels haben natürlich kontrolliert, wo überall die Düfte der Herren zu finden waren. Selbst Jerrys kleines Versteck auf den Putzlappen hinter einem Vorhang haben sie gefunden.

Aber sie haben nur ausführlich geschnuppert.
Ich konnte nicht beobachten, dass sie die Stellen selbst oder die Umgebung "markiert" haben.
Das werte ich mal ganz vorsichtig als eine gewisse "Akzeptanz".


Auch wenn die Kater zu hören sind, maunzen oder an der Türe kratzen, flüchten die Mädels nicht in mein Zimmer, sondern gucken eher neugierig und gehen in die Nähe der Katertüre.

Püppchen hat sogar, als ich im Katerzimmer war, mit ihrem typischen Maunzen ihre Spielmäuse durch die Diele getragen.


Sprich, die Mädels reagieren lange nicht so traumatisiert, wie ich befürchtet habe und ich sollte mich jetzt zügig um eine Gittertüre kümmern, damit man sich sehen kann.
😀
 
oh, das hört sich gut an!

ich hatte da echt was anderes befürchtet!

evtl. kann man auch die Liegeauflagen die nächsten Tage mal in die Wohnung legen und den Jungs was von den Mädels, damit sich alle an die Gerüche gewöhnen?
aber alles mit Ruhe und lieber mit allem Zeit lassen

übrigens sind die alle sehr hübsch 🙂
Nala sieht aus wie eine kleine Diva 🙂
und bei Tom und Jerry dachte ich erst, da wäre ein Spiegel 😛
 
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Tom und Jerry sehen sich wirklich sehr ähnlich. Inzwischen kann ich sie aber auseinander halten, auch wenn ich manchmal genau hinschauen muss.😉

Tom ist etwas größer und kräftiger als Jerry. Er hat keinen durchgehenden schwarzen Streifen auf dem Rücken, sondern ist auch über der Wirbelsäule gefleckt und getigert. Auch die Kopfform ist verschieden. Jerrys Gesicht wirkt "dreieckiger", er hat weniger Kinn und etwas größere Augen als Tom.


Und sie haben sehr unterschiedliche Stimmen! Tom hat eine "normale", Jerry eine extrem hohe Stimme, immer noch wie ein Kitten.😛

Ich werde die Gittertüre so gestalten müssen, dass die beiden mir beim Verlassen des Zimmers nicht zwischen den Beinen durch entwischen. Darin sind sie nämlich sehr geschickt....
 
Ja, Gittertür wäre sinnvoll. Schön, dass deine Mädchen jetzt wieder so entspannen können.:pink-heart:

Evtl. die Katzen von der Gittertür weglocken durch ein paar Leckerli, die du in den Raum wirfst.
 
Die beiden Mädchen nutzen schon wieder entspannt die ganze Wohnung.🙂

.......


Sprich, die Mädels reagieren lange nicht so traumatisiert, wie ich befürchtet habe und ich sollte mich jetzt zügig um eine Gittertüre kümmern, damit man sich sehen kann.
😀

Schwein gehabt....

Nur damit du einen Zeitrahmen bekommst... meine zwei noch Wilden haben jetzt 1 Jahr benötigt, um wieder neugierig zu werden, nachdem sie auf dem Klo gestalkt wurden und ein Halbstarker zu schnell auf sie zugegangen ist.
Der zweite Halbstarke war der Stalker, der in seinen 5 Minuten nicht mit dem Bruder rauft sondern versucht die Weltherrschaft an sich zu reißen.

Da ging seinerzeit die Gittertüre zu schnell auf.

Deshalb steht hier die Zähmung hinten an und die Zusammenführung hat Vortritt.
 
Uff - ein Jahr? 😱....

Ich hoffe einfach mal, dass es bei mir nicht ganz so lange dauern wird, aber wer weiß das schon. Erst, wenn das Gitter drin ist und die Mädels Merlino wieder sehen können werde ich eine Ahnung kriegen, wie lange das bei mir dauern könnte.

So ein paar Tage ganz ohne Konfrontation mit Merlino haben ihnen jedenfalls sehr gut getan.
 
Eine entfernt ähnliche Situation hatten wir, als der Nickerkater (inzwischen schon lange ein Sternchen) bei meinen ersten beiden Katzen einzog, dem gemütlichen Kater Nero und der Oberzicke und Chefin Jeannie.
Nicki war, ähnlich wie Merlino, einer vom Stamme "Hoppla, jetzt komm ich" und "was nicht bei drei auf dem Baum ist, ist meins". Kaum aus dem Kennel raus, stolzierte er schon durch die Wohnung, als ob er immer bei uns gewohnt hätte. Und während ich noch die Formalitäten mit den Damen vom TSV, die ihn gebracht hatten, regelte, hörte ich schon das erste entrüstete Fauchen von meiner großen grauen Ratte, die den neuen Untertan vollkommen überflüssig fand. 😀

Eine direkte Konfrontation der beiden mit Konsequenzen blieb mir insofern erspart, als ich Nicki direkt zum TA schleppte, weil er mit einem Schnupfenschub ankam und der TA mir zu einer Separierung im Bad riet, damit meine Ureinwohner sich nicht ansteckten.
Meiner Erinnerung nach blieb Nicki etwa 1,5 Wochen in Quarantäne, bis sein Schub abgeklungen war, und auch wenn Jeannie immer wieder man Wache vor der Tür saß, blieben weitere Protestkundgebungen aus. Davon ab war Jeannie - als erfahrenes und ausgebeutetes Mütterchen - jede Art von Katzengesellschaft gewohnt und konnte sich auch als Kastratin sehr gut durchsetzen. Ich glaube, sie hat die Y-Chromosomträger ohnehin nie ganz für voll genommen.... 😀


Die Ureinwohner reagierten eher defensiv, also mit Fauchen und Weggehen, auf Nickis Ankunft, nachdem er seiner Einzelhaft entkommen konnte, und sie arrangierten sich auch schnell mit ihm. Jeannie stapelte gern mit beiden Katern, und auch wenn die beiden Kater sich untereinander nie so richtig anfreunden mochten, kamen sie miteinander aus.
Nicki mochte eigentlich keine anderen Kater, wie wir im Lauf der Zeit feststellten, aber nach einigen Attacken von der Art, dass ein grober Klotz auf einen groben Keil muss, akzeptierte er, dass Nero ältere Rechte hatte, und stieg, nachdem die zierliche, aber drahtige Jeannie ihm mehrfach heftige Ohrfeigen verpasst hatte, auf Mädchenraufen und Fangespiele etc. um. 😉

Von daher bin ich der Meinung, dass solche unternehmungslustigen und raumgreifenden Katertypen - so sozial sie auch sein können! - v. a. dort gut aufgehofen sind, wo ein selbstbewusstes älteres Weibchen den Ton in der Gruppe angibt und den Raufbolden ordentlich Kontra gibt.
Bei einem Sensibelchen wie deiner Püppchen besteht da immer die Gefahr, dass eine zu schnelle Zusammenführung ein Vakuum ergibt, in das der neue Raufbold reingrätscht und sich breit macht, während sich die sensible Kätzin immer mehr zurückzieht und nichts mehr traut.

Unter Katzens hat man von gewaltfreier Erziehung bisher noch nichts gehört, daher sollte man als Katzenhalter akzeptieren, dass die Feliden ihre Meinungsverschiedenheiten relativ gewalttätig austragen können und dass auch Teenager noch mit Ohrfeigen und groben Worten in ihre Schranken gewiesen werden. 😉

Du hast das Rüpelproblem dir in gleich dreifacher Ausführung ins Haus geholt:
Tom und Jerry sind normale durchschnittliche Kater-Teens, und Merlino ist der Typ angry young man wie sintemalen James Dean (nur ohne Porsche ^^) oder eben was heute als bad boy durch diverse moderne romantic comedies und Filme geistert.
Während die Brüder sich miteinander beschäftigen können, muss sich Merlino seinen Platz selbst erschaffen - so zumindest dürfte er selbst es sehen. Und hier mit dem neuen Zuhause hat er die Gelegenheit, eine Gruppe aufzumischen und seinen eigenen sozialen Status enorm zu verbessern, wenn er die beiden vorhandenen Weiber übertrumpfen kann.

Die langsame Zusammenführung mit Gittertür stärkt Püppchens Status, weil sie jenseits der Tür (aus Merlinos Sicht) ihren jetzigen Rang beibehält im Duo der beiden Ureinwohnerinnen und ihm, ohne Konsequenzen fürchten zu müssen, klar machen kann, was sie von seinen Rüpelmanieren hält.
Im Katerzimmer kann sich Merlino eventuell als Chefkater der kleinen Katergruppe etablieren, was gegenüber seiner gewesen Situation als Streuner (vermute ich) eine Aufwertung seines sozialen Ranges sein mag und seinen diesbezüglichen Ehrgeiz befriedigen könnte.

Je länger der Zeitraum ist, den die Katzen im gemeinsamen Revier verbringen (auch wenn sie durch die Gittertür getrennt sind), desto mehr nehmen sie auch den gemeinsamen Gruppengeruch an und akzeptieren die Anwesenheit der anderen Katzen im Revier.
Anders als echte Wildkatzen, die in der Tat strikte Einzelgänger sind und jeden Artgenossen aus dem eigenen Revier vertreiben, verhalten sich Hauskatzen bei Revierstreitigkeiten generell eher defensiv, solange die Möglichkeit besteht, dass die vorhandenen Ressourcen geteilt werden können und trotzdem ausreichen.
Die Weibchen einer verwandten Gruppe verteidigen das Revier gegen fremde Männchen insbesondere auch unter dem Gesichtspunkt der Welpenaufzucht, soweit mir bekannt ist, akzeptieren aber häufig auch fremde Männchen an den vorhandenen menschengemachten Futterstellen.
Kastraten und Kastratinnen sollten insofern reviertechnisch deutlich toleranter sein als intakte Kätzinnen und Kater.

Wenn die Gemeinsamkeit des Gruppengeruchs und das stete Vorhandensein der neuen Katzen (= "der geht aber nicht mehr weg" ^^) erstmal etabliert ist, tun sich die Ureinwohner durch den Zeitablauf und die damit verbundene Gewöhnung leichter, die Neuen als gruppenzugehörig zu akzeptieren.
Die persönliche Sympathie und Kompatibilität entscheidet dann darüber, ob sich neue Freundschaften bilden oder es auch dauerhaft bei einer Zweckgemeinschaft bleibt.

Zwischen meinen Sternchen Nicki und Nero blieb es, um es in diese Termini zu bringen, eher bei einer Zweckgemeinschaft, während zwischen Nero und Jeannie einerseits und Jeannie und Nicki andererseits deutliche Freundschaft herrschte.


Five, deine Mädels sehen sich in Gestalt der neuen Kater insofern einer kleinen Invasion von männlicher Rauferei und Gewalt gegenüber:
die beiden Pubertisten, Tom und Jerry, sind in einem Alter, wo sie ggf. auch gern mal eine Frau verkloppen, um etwas Abwechslung zu haben (die raufen alles an, was nicht bei drei auf dem Baum ist 😉), und Merlino als bad boy mit der dicken Hose, die erstmal von einer der "Tanten" ausgeklopft werden muss, um ihn wieder auf Normalmaß zurecht zu stutzen. 😉
Denn: beide Mädels sind ja älter als die drei Jungs und insofern "Tanten".

"Tanten" helfen bei der Kittenerziehung in der Müttergruppe häufig mit und ergänzen das, was die Mütterchen den "Schulkindern" an kätzischem Sozialverhalten mit auf den Weg geben, bevor der neue Wurf geboren wird und die volle Aufmerksamkeit des Mütterchens beansprucht.


Wie nachhaltig die Tanten das Katerverhalten beeinflussen und wieviel Ausdauer sie gerade bei den Kater-Pubertisten benötigen, habe ich bei meiner aktuellen Gruppe (drei - jetzt noch zwei - Mädels und ein Kater, der als Teenager im Alter von ca. sieben Monaten bei uns einzog) deutlich gesehen.

Moody, frisch kastriert und noch voller Erinnerung an das gewesene Testosteron, zog bei uns ein, völlig davon überzeugt, dass ihm die Welt gehört und dass alle Frauen ein bisschen Haue gern haben. Er bezog das Kinderzimmer, und die Damen des Hauses (ein bis zwei Jahre älter als er, also trotzdem schon Tanten) wurden ihm einzeln vorgestellt.
Da die älteste, Nine, die verträglichste war und seine künftige Kumpeline werden sollte, setzte ich sie kurz nach seiner Ankunft dazu, und beide freundeten sich auch schnell miteinander an.
Bei den anderen beiden, dem sportlichen Törtchen Mercy und ihrer Herzensschwester, der dreibeinigen Chefin Pfötchen, war die Begeisterung über einen neuen Kater mäßig, und einen Raufer (nicht mal einen Mädchenraufer) wollten sie schon gar nicht.

Moody beeindruckte das gar nicht, und es brauchte Monate und etliche Ohrfeigen und Gefauche, sogar Geknurre der Tanten, bis er sie endlich ernst nahm und neben dem Mädchenraufen vermehrt Mädchenspiele mit ihnen spielte.
Das gemeinsame Raufen macht Moody vor allem mit Mercy, die als sportliches Mädchen in einem Wurf von Brüdern von kleinauf kennt, was Katerspiele sind, und die Mädchenspiele spielt er mit allen Mädels. Sie sind auch eng miteinander befreundet und stapeln häufig miteinander, was besonders für Moody als Handaufzucht nicht selbstverständlich ist.

Leider geht die Vergesellschaftung einer gemischten Gruppe nicht immer so relativ leicht, wie es bei uns der Fall war. Deine Katzen könnten, sollten die persönlichen Sympathien keine geschlechtsübergreifenden Freundschaften zulassen, zwei Kleingruppen bilden, das Mädchenduo und das Katertrio, Five.
Schwieriger könnte es aber dann werden, falls Püppchen ihre Reise ins Regenbogenland antreten würde und Nala bis dahin keine Freundschaften innerhalb der Katergruppe hätte schließen mögen. Dann bliebe sie allein zurück und würde eine neue Freundin benötigen.

Aber Nala erscheint ja recht aufgeschlossen und auch selbstbewusst, so dass sie auch in der Lage sein sollte, unter den Katern passende Kumpels zu finden. 😉


.... (Fortsetzung im nächsten Beitrag) ....
 
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...


Ich hoffe, du kannst nun die zeitliche Dimension bei der langsamen Zusammenführung besser durchschauen und ihre Wichtigkeit erkennen, Five.
Durch die Zeitdauer, die die Neuen hinter der Gittertür im Revier verbringen, können wir die Wahrscheinlichkeit der gegenseitigen Akzeptanz als Gruppenangehörige deutlich steigern. Also das Teilen vorhandener Ressourcen und der Verbleib der Neuen im Revier. Die Zweckgemeinschaft, solange die individuellen Charaktere nicht völlig konträr sind und solange die Katzen ihre individuellen Bedürfnisse (auch das Bedürfnis nach Abstand von anderen Katzen) nach Möglichkeit ausleben können.
Das Entstehen gegenseitiger Freundschaften, der Wunsch wohl jeder Katzenhalter, können wir insofern nur begrenzt beeinflussen, indem wir versuchen, Tiere auszuwählen, die im Alter und Verhalten den eigenen möglichst ähnlich bzw. kompatibel erscheinen. Oder wir haben das Glück und erwischen eine Klebekatze, so ein Bindeglied wie bei uns seinerzeit Jeannie, die die beiden doch recht gegensätzlichen Kater (von denen der eine obendrauf andere Kater eigentlich nicht mochte) im Rahmen der zugrundeliegenden Zweckgemeinschaft in Verbindung bringen konnte.

Heute ist bei uns auch Mercy, das Törtchen, so eine Klebekatze, denn die beiden Siamesen Moody und Pfötchen sind leider immer wieder recht eifersüchtig auf einander, was die Ressource "Dosi" angeht. Der beste Platz im Dosinenbette ist immer der, auf dem gerade der andere Siamese liegt, und dann wird gern rumgepöbelt und randaliert. *seufz*

Durch gründliches Beobachten, wie sich die Katzen an der Gittertür verhalten, also sowohl im täglichen Einerlei als auch bei den Leckerli- und Spielsessions an der Gittertür, kannst du mehr über ihre individuellen Charaktereigenschaften herausfinden und wo die potentiellen Sympathien liegen können. Wer gelassen und tolerant reagiert, wer neugierig und freundlich auf die anderen zugeht, wer abweisend, evtl. auch furchtsam reagiert.

Der Status der Zweckgemeinschaft ohne persönliche Freundschaft ist aus meiner Sicht soweit in Ordnung, solange keine Katze dauerhaft darunter leidet und in ihren individuellen Bedürfnissen beschnitten wird. Wenn aber - wie es sich bei den ersten Begegnungen mit Merlino darstellte - eine Katze sich total zurückzieht und nicht mehr in die Gemeinschaftsräume traut, vor Angst sogar unter sich macht, wenn sie auf die andere Katze trifft, oder nicht mehr die gemeinsamen Ressourcen nutzen kann (z. B. Klomobbing), dann entsteht eine Schieflage, in der man auch überlegen muss, ob vielleicht die Trennung der betreffenden Katzen die einzige sinnvolle Lösung ist. Es gibt Maßnahmen, mit denen man auch da gegensteuern kann, aber es gibt auch da keine Erfolgsgarantie.

Sry, dass es so lang geworden ist, Five; ich habe versucht, dir einige Anhaltspunkte aus der übergeordneten Sicht auf die Zusammenführung und das Zusammenleben der Katzen zu geben, und hoffe, dass du etwas damit anfangen kannst.
 
Hallo Nicker,
in meiner alten Katzentruppe vor vielen Jahren hatte ich auch mal so einen richtigen Schlägerkater, der hieß Grobi.
Und gerade fallen mir wieder die ganzen Erlebnisse mit dieser Bande ein, ich könnte ein Buch darüber schreiben. :pink-heart:

Merlino wirkt gar nicht wie Grobi, er ist kein Schlägertyp. Auch im Umgang mit Tom und Jerry zeigt er sich wenig bis gar nicht rauflustig. Einmal habe ich ihn mit dem kleinen Jerry balgen sehen. Merlino ging dann weg und Jerry, der vorher schon gequietscht hatte, sprang ihn von hinten an - Merlino ging einfach weiter.


Merlino war kein Streuner, sondern ist als knapp 2 Wochen altes Kitten in die Katzenfinca gekommen, zusammen mit seinen drei Wurfgeschwistern und der Mutter. Die Mutter musste operiert werden, die Kleinen wurden in den Tagen mit der Flasche gefüttert, und nur Merlino wollte nicht trinken, sie mussten ihm die Milch mit der Pipette gegen seinen Willen einflößen. Er muss sehr an seiner Mutter gehangen haben, wie man mir erzählte. Mutter und Wurfgeschwister wurden vermittelt, eine Schwester starb an einem Virusinfekt, er blieb zurück. Auf der Finca leben durchschnittlich 60 Katzen in immer wieder wechselnder Besetzung unter der Obhut einer! (sehr engagierten) Tierschützerin. Merlino hat da sein ganzes bisheriges Leben verbracht, war tagsüber "draußen" und kam zum Schlafen ins Haus (etwa 80 qm). Zum Menschen hat er nie eine Bindung aufgebaut. Er suchte "Liebe" bei den anderen Katzen. So wurde er beschrieben. Eine richtig feste Bindung hat er dort jedoch nie aufbauen können, da stand kein "Freund" in der Beschreibung, mit dem man ihn zusammen hätte vermitteln wollen.


Der "Katerknast" gibt mir natürlich die Möglichkeit, ganz anders von ihm wahrgenommen zu werden.
Ich bin nicht länger die Unheimliche, Störende, sondern der Inbegriff für Abwechselung, lecker Futter, Spiel und saubere Klöchen.
Er ist immer noch scheu, aber ob er will oder nicht - er freut sich, wenn ich komme.
So ganz langsam beginnt es, in ihm zu arbeiten.
Besonders, wenn Tom und Jerry schnurrend um mich herumstreichen und sich streicheln lassen. Wenn ich dann alle drei namentlich "fein" finde, kriegt er auf dem Kratzbaum ganz kleine Augen, hebt die Nase und atmet ein wenig gepresst, Marke kurz vor Schnurren.:pink-heart:
Noch traut er sich nicht. Manchmal unterschreitet er seinen Sicherheitsabstand im Spiel. Wenn ich dann die Angel weglege, fällt es ihm auf. Sein erster Instinkt ist Rückzug. Aber es kommt inzwischen auch mal vor, dass er diesem Instinkt (unter Anspannung) nicht folgt und noch etwas sitzen oder liegen bleibt (bis er ihn dann doch überwältigt).

Der größte Raufer unter den drei Katern ist übrigens Tom, aber Jerry kann gut mithalten und macht da gerne den Partner.
Wie sich das langfristig mit den Katzen entwickeln wird, kann ich jetzt natürlich noch nicht abschätzen. Bisher zeigten die Kleinen jedenfalls keine Ambitionen, die so viel älteren Katzen zu raufen. Tom und Nala hatten ja schon intensiver Kontakt, da war Interesse aneinander auf beiden Seiten, und da war Tom sehr vorsichtig und freundlich und glänzte geradezu vor guten Manieren....
 
Erwähnte ich schon, dass meine gesamte Handwerksausrüstung aus einem 15g Hammer und einer kleinen Zange besteht?😳

In Anbetracht dieser Ausrüstung habe ich mir das Anfertigen einer Gittertüre nicht zugetraut und statt dessen zwei Kinderschutzgitter zum Einklemmen in den Türrahmen bestellt.
Die sind gestern angekommen und klemmen nun übereinander.

Praktisch ist, dass ich über die Türe im oberen Gitter problemlos ein - und aussteigen kann.
Unpraktisch ist, dass diese Türen für Tom und Jerry kein Hindernis darstellen. Jerry schafft es, sich durch die Gitter zu quetschen und Tom schafft es, drüber zu kommen.

Merlino schafft aber weder das eine noch das andere. 😎

Ich hatte die Gitter gestern kurz vor dem Spätdienst bekommen und montiert, es gab einen genauso kurzen Sichtkontakt zwischen Merlino und den Mädels, dann habe ich Tom und Jerry wieder eingesammelt, in den "Knast" verbracht und die Zimmertüre wieder geschlossen.
Gestern Abend hatte ich die Zimmertüre noch einmal geöffnet und zur Nacht wieder geschlossen, alle Kater waren drin.
Heute ist sie wieder offen. (Ich traue meinen Konstrukten erstmal nicht, deswegen das Schließen der Türe in meiner Abwesenheit bzw Schlafenszeit)

Die Mädchen haben fauchend auf Merlino reagiert, sich geduckt und sind in mein Zimmer zurück, wo sie sich jetzt überwiegend aufhalten.

Dass Nala während meines Dienstes gestern und in der Nacht das Zimmer verlassen hat, ist bewiesen.

Neben allem anderen Gedöns reisten die drei Jungs nämlich mit Durchfall an, den die Mädels übernommen haben (Giardien wurden zweifach negativ getestet und auf Anraten der TÄ bekommen jetzt alle Katzen erst einmal nur GI Futter).
Nala reagiert auf ihren Durchfall mit Unsauberkeit. Seit etwa 5 Tagen kackt sie mir demonstrativ die Hütte voll (ich konnte beobachten, wie sie am Katzenklo vorbeilief und fand hinterher eine Kotpfütze im Flur).:sad:

Diese Kotpfützen fand ich auch gestern Abend und heute morgen, allerdings nicht hinter dem Bereich ab der Katertüre.


Ich schwanke jetzt zwischen ein paar Tage abwarten, ob die Mädels mein Zimmer wieder verlassen, wenn sie merken, dass Merlino nicht heraus kann - mit freiem Zugang für Tom und Jerry oder hastigem Aktionismus, Netze zu besorgen und so in die Schutzgitter einzuklemmen, dass aus dem Katerzimmer wieder ein ausbruchsicherer "Knast" für alle wird.

Gerade ist Nala aus meinem Zimmer heraus in die Küche gegangen :yeah:.

Ich hoffe, um zu fressen und zu trinken und nichts anderes....

Sie lief ohne zu zögern an der einen Spalt offenen Katertüre vorbei und ist noch nicht wieder zurück. Die Küche ist sauber🙂 und sie liegt auf der Kratzbaumbodenplatte.

Das spricht doch für ein weiteres Beobachten der jetzigen Verhältnisse übers Wochenende? Ich werde es ausprobieren.....
 
Die Gittertür tut weiterhin ihren Dienst. Tom und Jerry laufen herum, gehen aber auch oft freiwillig ins Katerzimmer zurück und leisten Merlino Gesellschaft.


Mit Tom und Jerry haben die Mädels keine Probleme. Sie sind zwar deutlich verhaltener als am Anfang (Nala kränkelt noch immer und hat wenig Interesse an Spielen), aber sie dulden die Jungs. Wenn sie mal nerven, wird kurz gefaucht und Tom hat von Püppchen auch mal eine Tatze zwischen die Ohren bekommen, als er ihr ein Leckerchen wegfressen wollte, aber ansonsten sind die Zusammentreffen sehr friedlich. Es finden Afterkontrollen ganz ohne Fauchen statt.


Die Mädchen nutzen weiterhin die ganze Wohnung, allerdings traut sich Nala nicht am Katerzimmer vorbei, wenn Merlino direkt hinter dem Gitter sitzt.


Püppchen ist da etwas mutiger - sie hat heute schräg und mit Abstand versucht, ins Katerzimmer hereinzuschauen und nach ihrem Kontrahenten Ausschau gehalten. Sie war dabei aber sehr nervös (hat gewedelt wie ein Hund) und hat die Aktion wieder abgebrochen, noch bevor ein Kontakt hergestellt war.


Lieblingsleckerchen muss ich getrennt verteilen - einmal am Gitter für die Jungs und einmal in meinem Zimmer oder in der Küche für die Mädchen, die nicht ans Gitter kommen wollen, egal, was es gibt.

Das wird wohl eine sehr lange Zusammenführung werden.🙁

Wenigstens bessert sich der Durchfall. Ich hole immer mehr "Würstchen" statt "braune Klumpen" aus den Klos. Nala ist die Letzte mit richtig Durchfall, aber wenigstens hat sie kein Sodbrennen mehr und sie muss auch nicht mehr so häufig wie vor ein paar Tagen.
 

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