Ob auschließlich der Glaube bei der Homöopathie wirkt, kann ich nicht mit Bestimmtheit sagen. Wobei ich der Auffassung bin, dass Heilen - egal, ob schulmedizinisch oder homöopathisch - immer auch etwas mit Glauben zu tun hat. Ist man selbt nicht von der Heilmethode überzeugt, schreitet der Heilungsprozess auch in der Schulmedizin langsamer voran oder stagniert eventuell sogar.
Wenn der Glaube die Selbstheilungskräfte aktiviert bzw. unterstützt, ist das sicher ein positives Kriterium.
Ich selbst beschäftige mich schon relativ lange damit und habe mich ab irgendeinem Zeitpunkt auch durch die kritischen Diskussionen der Homöopathie gewühlt.
Der Punkt ist, dass homoöpathische Behandlungen in Fallstudien nicht nach den Kriterien von schulmedizinischen Versuchen dieser Art bewertet werden können, da der Ansatz individueller Natur ist und das Ergebnis somit nicht auf die Allgemeinheit übertragbar ist.
Nach diesen Kriterien wird man die Wirkung von homöopathischen Mitteln also nie wirklich belegen können, da sich der Ansatz im Vergleich zur Schulmedizin grundlegend unterscheidet - was Patient XY bei einer Erkrankung hilft, muss Patient Z bei demselben Krankheitsbild nicht unbedingt auch helfen.
Studien mit Placebos haben in der Gesamtheit ungefähr ein Ergebnis 50:50 ergeben, leichter Vorteil zugunsten der Homöopathie.
Das Argument, dass Tiere und Babies der homöopathischen Behandlung neutral gegenüber stehen und trotzdem Erfolge damit erzielt werden, wird von Kritikern z.B. so dargestellt, dass sich die positive Grundhaltung desjenigen, der das Mittel verabreicht, unbewußt (also z.B. durch Körpersprache) auf den Patienten überträgt und damit positiv beeinflusst.
Das wiederum sehe ich kritisch, denn es gab z.B. schon Situationen, in denen ich unsere Homöopathin in Bezug auf die Katzen telefonisch um Rat gefragt hatte und sie dann ein Mittel ausgewählt hat, von dem ich als Verabreichende nicht gedacht hätte, dass es passt.
Geholfen hat es trotzdem, obwohl sie in diesem Fall keinen direkten Kontakt zu den Katzen hatte und ich unsicher war.
Ein anderes Beispiel ist mein Mann, der zu Beginn überhaupt nicht von der Homoöpathie überzeugt war. Trotzdem haben ihm Homöopathika geholfen.
Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht, dass die Homöopathie auch da Behandlungserfolge erzielt hat, wo die Schulmedizin z.B. mit sehr heftigen Medikamenten zu Werke gehen musste und keine dauerhafte Linderung verschaffen konnte.
Allerdings muss man sagen, dass ein homöopathisches Mittel gut ausgewählt werden muss, um auch die gewünschte Wirkung zu zeigen. Und das kann man zum Teil selbst einfach nicht leisten - und wundert sich, dass nicht sofort eine Wirkung erzielt wird.
Summa Summarum habe ich für mich das Resumee gezogen, dass Homöopathie wirksam ist, wenn sie korrekt angewandt wird. Warum, kann ich nicht erklären. Was mich am Anfang zugegenermaßen sehr irritiert hat, weil ich nun gar kein esoterischer Mensch bin und ich auch nicht automatisch alle alternativen Heilmethoden für sinnvoll halte. Es ist eben so und daher bin ich auch bereit, dies so zu akzeptieren.
Es gibt übrigens einen sehr guten Artikel hierzu, der die Thematik kritisch, aber sehr sachlich beleuchtet:
hier.
LG,