Vieles kann man mit Clickern machen, auch das Thema Hochheben etc.
Und wenn ich an die Beschreibung der Herkunfstfamilie denke (kleines Kind), vermute ich, dass das Kleinkind mit den Kitten "spielen" durfte - und dies evtl. in einer Weise, die einem Vereinszüchter nicht im Traum einfallen würde. Sprich: unsachgemäß und so, dass die Kleinchen letztlich traumatisiert wurden, was das Hochheben angeht.
Vereinszüchter (und sicherlich auch viele Pflegestellen und TS-Mitarbeiter) nehmen die Kurzen schon vom ersten Lebenstag an in die Hand (und die größeren Kitten dann auf den Arm und auf den Schoß), so dass die kleinen Tierchen die Hand und das Hochgehobenwerden von Anfang an kennen.
Wenn es vorsichtig und korrekt gemacht wird, wird dadurch auch kein Tier traumatisiert. Eher ist das dann der Fall, wenn die Kleinkinder ungewollt ungeschickt und grob zufassen und noch nicht in der Lage sind, richtig zu erfassen, was sie dem Tierchen damit tun.
Dies zu erklären und die Kinder anzuleiten, ist Sache der Eltern! Und die Kinder von Vereinszüchtern können das auch. Ob sie nun Katzenfans sind oder nicht.
Ich könnte schon wieder die Wut kriegen, wie leichtfertig manche Leute Katzen in die Welt setzen und sich dann so gar nicht um die Sozialisierung der Kitten bezüglich der menschlichen Wohnung kümmern! Also dass die Kleinen keine Angst vor lauten Geräuschen haben, dass sie an Kinder und eben auch ans Angefasst- und Hochgehobenwerden gewöhnt sind....
Meine Stammbaum-Oris lassen sich alle überall anfassen und auch hochheben und tragen - ob das ihre Lieblingsbeschäftigung ist, ist eine andere Sache (für Moody ist es ganz eindeutig eine seiner Lieblingsbeschäftigungen!
😀). Nur Pfötchen ist durch die Amputation teilweise aus der Art geschlagen, weil sie nicht auf den Schoß kommt und sich anfänglich auch nicht gern von mir anfassen ließ (das musste sie erst wieder lernen, also Vertrauen in den Menschen zu haben, dass das Anfassen gut gemeint ist und nicht immer nur mit Medizin etc. zu tun hat ^^).
@Chichy, du hast ja schon viele Tipps bekommen und auch Erklärungen, warum du deine kleine Evoli nicht einfach so hochheben solltest.
Wenn du noch nicht weißt, wie man mit Tieren clickert, kannst du auch mit Codeworten arbeiten, also verlässlich ankündigen, was du tun wirst mit der Kleinen.
Ich habe z. B. Pfötchens Vertrauen zuerst wieder gewonnen, indem ich ihr jeweils das Codewort sagte und dann dort anfasste, wo es laut Codewort zu erwarten war. Und nur dort. Und dann ein Leckerli. Bzw. die Katze wieder ignorieren.
Beispiel:
Codewort "Ohr": "Ohr" sagen und die Katze an der Ohrmuschel anfassen, z. B. etwas nach außen ziehen, um in den Gehörgang gucken zu können. Dann wieder die Finger wegnehmen, evtl. weggehen.
Codewort "Pfote": "Pfote" sagen, die Katze an der Vorderpfote anfassen, z. B. die Krallen kontrollieren. Dann die Pfote wieder loslassen und zum Tagesgeschäft übergehen.
Das Wichtige ist, die Worte und Taten absolut verlässlich zu verbinden. Also nicht "Ohr" sagen und die Pfote anfassen.
Es dauert eine Weile, aber dann merkt sich das Tier die Zusammenhänge, und wenn die Handlung immer wieder verlässlich wiederholt wird, klappt es auch und wird die Angst allmählich abgelegt.
So kannst du es dann auch mit dem Hochheben machen, aber was ich persönlich natürlich ebenfalls noch deutlich wichtiger finde, ist eine gleichaltrige Kumpeline für Evoli!
Und bitte bitte nur aus dem Tierschutz - oder vom seriösen Vereinszüchter, also mit Stammbaum!!!
Mein Sternchen Jeannie (reinrassige, also mit Stammbaum, Orientalisch Kurzhaar) war so ein Mütterchen, das lange Zeit nicht kastriert wurde, sondern insgesamt fünf lange Jahre als Zuchtkatze dienen musste. Die Kastra erfolgte erst im Tierschutz, wo Jeannie wegen einer Vergiftung (mit Rattengift - hat natürlich auch jeder Züchterhaushalt direkt neben dem Futternapf stehen..... *huuuuuust*) landete.
Jeannie war eine ausgesprochen kleinwüchsige Katze, auch für eine Orientalin, und ihr Magen und Verdauungstrakt blieb durch das Gift dauerhaft kaputt. Gestorben ist sie aber letztlich an Brustkrebs - weil sie ja so lange unkastriert blieb! Kastration im jungen Lebensalter schützt Kätzinnen nachgewiesenermaßen am besten vor Brustkrebs - ein unschlagbares Argument für eine Kastration und dies möglichst vor der ersten Rolligkeit!
Dadurch, dass ihr Evoli gekauft habt, wurde Platz frei für einen neuen Wurf. D. h. dass nicht nur wiederholt unnötige Katzen produziert werden, die kein Mensch braucht (bei geschätzt 11 Mio. Katzen in deutschen Haushalten muss man sich nicht fragen, wie viele Hundertausend Streuerkatzen hierzulande unterwegs sind und sich unkontrolliert weiter vermehren und zur Plage werden!
), sondern auch das Mütterchen muss ohne angemessene Pause wieder einen neuen Wurf großziehen..... wielange schon? Wielange noch?
Bei der Vereinszucht gibt es Mindeststandards, wieviele Würfe eine Katze haben darf und wann, und das ist einer der Gründe, warum man eine Katze in bestimmter Rasseoptik ausschließlich beim Vereinszüchter kaufen sollte - und nicht beim Vermehrer, der zwar billiger produziert, aber dafür auch mit weitaus geringerer Qualität (z. B. auch die Tests auf Erbkrankheiten, denen bei der Vereinszucht die Elterntiere unterzogen werden)!
Ihr müsst bei eurem Britenmädchen leider damit rechnen, dass sie HCM, eine ohne Behandlung tödlich verlaufende Erbkrankheit am Herzen, haben könnte.
In der Vereinszucht darf mit HCM-kranken Katzen nicht gezüchtet werden; die Elterntiere werden vor dem Einsatz in der Zucht (und auch währenddessen) fachärztlich untersucht, und auf diese Weise wird die Krankheit aus der Rasse langsam ausgemerzt.
Bei Vermehrertieren ist dies durchgängig nicht der Fall, denn die Untersuchungen sind recht teuer und mindern (genauso wie insgesamt eine ärztliche Versorgung der Tiere und gutes Futter..... usw.) den Gewinn, der durch den Verkauf der Kitten erzielt werden soll.
Vereinszüchter zahlen bei der Zucht drauf, es ist ein teures, zeitintensives und anspruchsvolles Hobby, das sehr viel Geld kostet! Wenn man es ernsthaft betreiben will - und in dieser Weise ernsthaft macht das kein Vermehrer!
Daher: Bitte wirf nicht das gute Geld dem schlechten hinterher und kauf nicht beim Vermehrer, sondern beim regulären Vereinszüchter, also mit Stammbaum, wenn du eine weitere Britin haben willst! Oder sieh dich im Tierschutz um; dort gibt es jede Menge passende und ausgesprochen charmante Kitten und Jungtiere, die zu deiner kleinen Evoli passen können!
🙂
Und: du bekommst sie gesundheitlich gut durchgecheckt, voll geimpft, gechipt und vielfach auch bereits kastriert, also praktisch das Rundumsorglospaket, wie es beim Vereinszüchter auch der Fall wäre.
Und: die TS-Orga hält (wie der Vereinszüchter auch) gern Kontakt und gibt Rat, wenn es Sorgen oder Probleme gibt!
(Beim Vermehrer: aus den Augen, aus dem Sinn.....
)
Noch zum Futter:
Bitte lass Evoli vom guten Nassfutter fressen, soviel wie reinpasst! Und kein Trockenfutter, außer als Leckerli-Ersatz. Dasselbe bitte dann auch für die Kumpeline!
😉
Dass Evoli an euer Menschenessen ran will, liegt wahrscheinlich daran, dass sie ständig Hunger schiebt. Junge Katzen können richtige kleine Fressraupen sein, die innerhalb von 24 Stunden 1000g Nassfutter wegfuttern. Hochwertiges Nassfutter, nicht den Schrott!
Genauso wie Menschenkindern haben auch Katzenkinder Wachstumsschübe, wo sie mehr Hunger haben, als Mensch sich vorstellen kann, und reinschaufeln, was nur geht.
Das legt sich im Verlauf des zweiten Lebensjahres, und eine Katze, die nicht ständig karge Futterrationen bekam, hat normalerweise auch ein gutes Hungergefühl, weiß also genau, wann sie satt ist, und frisst nicht mehr, als für sie gut ist (außer vielleicht an Leckerli.... wie beim Menschen auch....
😉).
Meine Orientalen beispielsweise bekommen auch als erwachsene Tiere all you like to eat, und sie sind nicht dick.
🙂
Ich hoffe, ihr findest eine nette Kumpeline für Evoli und habt dann auch zwei rundum zufriedene und fröhliche Katzenmädchen, die euch mit ihren Verrücktheiten viel Freude machen und euch mit der Forderung nach Schmusestunden mehr belagern, als ihr Zeit dafür habt!