Puh, ich habe meine physische und psychische Kapazitätsgrenze gestern erreicht. Jetzt darf nichts mehr kommen......🙁
Wir kamen gestern Abend von der letzten Hunderunde heim, da hörten wir schon von draußen das Telefon klingeln.
Eine hysterische Stimme: „hallo, sind sie der Tierschutzverein ? Schnell, hier liegt eine ganz wilde Katze, die schnauft nicht mehr.......“ !!!!
Ich lasse mir Namen und Wegbeschreibung geben, kralle mir eine Box und renne Männe und Hund über den Haufen, um schnell ins Auto zu kommen.....
Während ich dort hin fahre, fällt mir ein, dass die Frau aus dem falschen Landkreis angerufen hat. Da wir aber genau an der Grenze wohnen, kommt so was öfter vor, und ich schiebe den Gedanken erst mal weg.
Schließlich bin ich todmüde und muss in der Dämmerung einen unbekannten Weg suchen.
Dort angekommen bietet sich mir ein Bild des Jammers: Ein ca. 8 Wochen altes, dreifarbiges Katzenmädchen. Die Augen vor lauter Eiterbollen nicht mehr zu sehen, röchelndes Atmen, alles zugeschleimt, abgemagert.
Davor eine jämmerlich maunzende Katzenmutter mit einem viel kräftigeren, gesunden Geschwisterchen.
Die Frau, die mich angerufen hat, ist völlig verzweifelt, es ist ihr peinlich, mich geholt zu haben, aber sie wusste sich nicht zu helfen. Keine Ahnung von Katzen, hat sie sich neben der fauchenden Mutter nicht getraut, das Kleine anzufassen.
Zum TA hätte sie ohne eigenes Auto sowieso nicht können, und der Verein, der eigentlich zuständig gewesen wäre, meinte lapidar: "Wir können jetzt nicht, rufen sie nächste Woche noch mal an "!😡 😱 😡
Inzwischen ist der zuständige Notdienst-TA bei einer trächtigen Stute, das kann dauern.....
Was tun ? Das Kleine wird so keine 2 Nächte mehr überstehen, der zuständige Verein „mauert“, der TA kann nicht.......
Also einpacken, mitnehmen, aufpäppeln und beten.
Heute morgen: Zustand unverändert, aber immerhin nicht schlechter, lasse mir von einer Bekannten, die beim TA vorbeikommt, Augensalbe und Aufbaunahrung mitbringen.
Inzwischen kann die Süße schlucken, ein bisschen was kommt also im Magen an.
Sämtliche Kräfte werden mobilisiert, wenn ich ins Zimmer komme, um mich mit fauchen und spucken zu verjagen.
Schon wieder so ein Drachenmädchen !!!! Heul, warum kommen die immer zu mir ?? Ich will ihr doch nur helfen, seufz.😕
Aber immerhin ein Lichtblick am Horizont: Das Baby wird bei der Nachbarin der Finderin unterkommen, sie hat gestern nacht sogar noch einen Namen bekommen: Famous wird sie heißen – wenn sie überlebt.
Tja, und Minni war heute nacht überzeugt davon, dass ihre „Mama“ furchtbar friert und hat abwechselnd Bauchwärmer und Halskrause gespielt.
Dass mir die Brühe runterlief, hat sie wenig interessiert, jede Bewegung meinerseits wurde genutzt, um sich noch ein bisschen tiefer in mich reinzuschmiegen.
( Erst wollte ich eine Schmusekatze, und dann kann man es mir doch nicht recht machen, Zweibeiner sind wirklich komplizierte Geschöpfe........)😀
Die 4 Nervzwerge fangen an, selber aufs Klo zu gehen, und die Milch zu schlabbern. Da ist soweit alles palletti.
Aber wenn jetzt NOCH eine fremde, wilde Katzen um mein Hauseck guckt, mauere ich mich ein und komme erst wieder zum Vorschein, wenn die Babys reif zur Vermittlung sind.
Interessenten muss ich ja schließlich rein lassen......😀 😉