Sorry, dass ich erst jetzt antworte. Gestern war ich "etwas" müde.
Das Problem ist, dass die Katzen nicht so blöd sind wie wir vielleicht gerne hätten und lernen, wenn Dosi die Transportbox hervor holt muss ich zum Tierarzt und Tierarzt ist doof also renn ich weg.
Also mach ich das Transportboxen-Training in drei Schritten.
Es dauert zwar etwas, aber insgesamt muss man nicht viel Zeit aufwenden und es ist auch kein Stress.
1. Lernen, dass die Transportbox nicht böse ist.
Dazu die Transportbox in der Wohnung aufstellen. An einem Ort, wo die Katzen später auch eingetütet werden sollen für den Tierarzt. Türchen öffnen oder gleich aushängen.
Die Transportbox an der Stelle für einige Zeit einfach in der Wohnung herumstehen lassen.
Sonst nichts machen. Das Ziel ist, dass die Transportbox für die Katzen zu einem normalen langweiligen Gegenstand wird, der halt auch in der Wohnung herumsteht.
Ich denke, bei den meisten Katzen dauert das ein paar Tage. Wenn man sich unsicher ist einfach noch ein paar Tage warten. Länger warten macht nichts.
2. Lernen, dass in die Transportbox müssen nicht schlimm ist.
Wenn man die Katzen hochheben kann:
Katze in die Nähe der Transportbox tragen und absetzen bevor sie anfängt unruhig zu werden. Das ist das Wichtigste daran: Katze runter lassen beim kleinsten Anzeichen, dass ihr die Situation Unbehagen bereiten könnte.
Es kann beim ersten Mal gut sein, dass das Tier in z.B. 3m Abstand oder mehr von der Box abgesetzt werden will. Das ist absolut in Ordnung.
Beim nächsten Mal kannst Du sie dann z.B. 10cm näher an die Box tragen. Beim übernächsten Mal nochmal 10cm näher und so weiter.
Irgendwann darfst Du sie direkt vor der Box absetzen. Dann so, dass der Kopf in die Box schaut. Dann mit der Vorderpfote hinein setzen und irgendwann darfst Du sie in die Box schieben. Weil Katz hat gelernt, dass da nix schlimmes passiert, wenn man da hinein geschoben wird. Katz kann schließlich einfach wieder raus gehen.
Diese Übung macht man
maximal drei Mal am Tag einmal. Weniger üben ist kein Problem, auch eine Woche Urlaub dazwischen ist kein Problem. Es dauert dann lediglich etwas länger. Die Pausen sind sehr wichtig für die Tiere, damit sie das Erlebte verarbeiten können und zu dem Schluss kommen können, dass eh alles in Ordnung ist.
Wenn sich ein Tier nicht hochheben lässt, muss man etwas tricksen:
Beispielsweise die Katze mit Leckerlies zur Box und später hinein locken. Auch hier: inkrementell arbeiten. Weit weg anfangen und langsam zur Box hin und hinein arbeiten.
Manche Dosis haben auch gute Erfahrungen damit gemacht, die Boxen in die täglichen Spieleinheiten zu integrieren.
Bei neuen Katzen ist es hilfreich, die Transportbox von Anfang an erst mal herumstehen zu lassen.
Wenn dazwischen ein Tierarzttermin nötig ist: Egal. Gegebenenfalls ein, zwei Schritte zurück gehen und einfach weiterüben.
😉
3. Das gelernte behalten.
Dafür die Transportbox (sofern möglich) vor und nach jedem Tierarztbesuch ein paar Tage herumstehen lassen. und in den Tagen zwei, drei mal üben.
Sonst hat Katz schnell wieder verinnerlicht: Transportbox = Tierarzt = bäh.
Das Transportboxentraining kann man natürlich längerfristig ausdehnen. Beispielsweise war Irmi's letzter Tierarztbesuch ziemlich schlimm. Darum üben wir jetzt noch ein bisschen länger, ich mache mittlerweile auch das Türchen zu und trage die eingepackte Irmi kurz zur Wohnungstüre hinaus. Ganz genau so, wie ich das auch machen würde, wenn ich zum Tierarzt gehe. Ich will es noch weiter führen, dass ich Irmi auch in das Auto packe. Damit sie lernt, dass man da auch nicht die Panik bekommen muss.
Gesa sieht hier keine Notwendigkeit, die Transportbox sofort zu verlassen. Manchmal bleibt sie auch erst mal drin sitzen.
Grundsätzlich funktioniert der "Minischritte über einen langen Zeitraum verteilt"-Ansatz mit so ziemlich allem. Selbst mit anderen Arten. So gewöhnt man beispielsweise auch Pferde daran, dass Pferd über eine Plane laufen kann, Flatterbänder nicht beißen und Sprühflaschen keine Pferde fressen.