Ist ja alles sehr theoretisch, weil man Hund und Katzen nicht kennt, aber mal als - rein theoretisches - Gedankenspiel:
ich finde, dass auch ein Gitter als Abtrennung auch nicht die
optimale Wahl ist, sondern nur ein Hilfsmittel. Denn damit biete ich den Katzen "nur" einen Fluchtort - den sollten sie auch haben, keine Frage. Aber letztlich müsste man aus meiner Sicht vor allem daran arbeiten, dass es gar nicht zu den Jagdsituationen kommt.
"Pfui" oder "Nein" interessiert sie in der Situation ungefähr so, wie wenn sie eine Fliege kitzeln, nämlich garnicht 🙂
Ein funktionierendes Abbruchkommando braucht jeder Hund, aber das in hoher Erregungslage einzustudieren ist schon für Fortgeschrittene. Und wenn der Hund schon loshetzt, ist die Erregungslage hoch. Abgesehen davon ist für einen Hund mit Jagdtrieb das Hetzen zum Teil selbstbelohnend u.a. wg der Hormone usw, die ausgeschüttet werden. Wer schon mal einen Hund gesehen hat, der hinter einem Reh her ist und dann irgendwann wie auf Droge aus dem Wald zurückkam, weiss was ich meine... Irgendwann hetzt der Hund also nicht nur die Katze, sondern auch den Kick, den er dabei verspürt.
Also müsste man den Hund z.B. schon vor dem Hetzen abbrechen, wenn er die ersten Zeichen zeigt. Kein Hund rennt auf einmal aus der absoluten Tiefenentspannung hinter einem Beutetier her, bei manchen sind aber zugegebenermassen die Vorzeichen sehr kurz.
Abgesehen davon ist es schwieriger, einem Hund beizubringen, etwas
nicht zu tun (also: "nicht rennende Katzen hetzen") und einfach
er, ihm beizubringen, auf einen bestimmten Reiz etwas bestimmtes zu tun. Also: "rennende Katze" bedeutet "zu Frauchen aber fix, dort findet was ganz tolles statt". Auch das muss man aber langsam auftrainieren und nicht in bereits sehr hoher Erregungslage. Und man muss sich erstmal damit beschäftigen, an welchen Dingen dieser Hund hohes Interesse hat und wie man das ggf als Belohnung nutzen kann. Ausserdem wie die Top 10-15 der tollen Dinge für genau diesen Hund aussieht. Platt gesagt, wenn der Hund ein bestimmtes Leckerchen als Nr 7 auf der Liste seiner tollsten Dinge hat und Katzenhetzen auf Nr 3, dann brauch ich diese Leckerchen gar nicht erst auszupacken.
Dieses System basiert also auf positiver Bestätigung, ob man mit positiver Strafe arbeiten will (so interpretiere ich das "auf den Deckel bekommen" das nicht "in der Birne" ankam), muss dann wieder jeder selber wissen. Das ist aber meiner Meinung nach nochmal schwieriger, weil da die Fehlermöglichkeiten deutlich höher bzw potentiell mit mehr Konsequenzen behaftet sind und es noch mehr auf das perfekte timing ankommt. Ausserdem braucht man das offen gesagt aus meiner Sicht bei den allermeisten Hunden nicht.
Das ist aber alles aus meiner Sicht zu komplex, um es einfach mal so über posts in einem Forum zu erledigen. Klar gibt es entspannte Hunde, die es auch ohne diesen theoretischen Unterbau gut mit Katzen hinbekommen, aber da es sich in diesem Fall in mehreren Monaten anscheinend gar nicht gebessert hat, gehe ich davon nicht aus.
Wie gesagt, das ist alles nur Theorie und ich wünsche allen Beteiligten, dass sie das mit der persönlichen Hilfestellung hier gut klappen wird.
Und wenn ich schon am "Predigen" bin (sorry dafür übrigens): ich finde es genauso wichtig, dass der Hund einen Rückzugsort hat, an dem er vor den Katzen sicher ist! Davon, dass man einem jungen Hund beibringen muss, auch mal Ruhe zu halten, mal ganz abgesehen... aber jetzt höre ich lieber auf...