Danke das ist eine sehr nette und klar logische Antwort. Ich kann ja leider nicht alles wissen. Aber bin froh um nette Tips. Möchte ja auch das die beiden besonders sie entspannt ist.
Nö, ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Ich denke, das ist der Punkt, wo du jetzt mit deinen Katzen lernen, also die jeweiligen Situationen lesen, musst. Wer knurrt in welcher Situation und warum? Wie reagiert der andere?
Wenn sie nur knurrt, wenn er ihr für ihren Geschmack zu nahe kommt, darf sie das. Wenn er dann beschwichtigt: Umso besser. Hinlegen und strecken ist eher so ne Friedenspfeifen-Körperhaltung. Zumindest das Bild, das da vor meinen Augen entsteht. Ich nehme mal nicht an, dass er beim Strecken darauf abzielt, ihr die Beine in ihr Gesicht zu recken. Blinzeln ist auch beschwichtigend. Sie darf ihn nicht präventiv ohrfeigen (nach dem Motto "Da biste ja, du Depp. Hier, kriegst mal eine mit!"). Sie darf ihm durchaus eine zwischen die Ohren patschen, wenn er frech wird. Ich hatte hier mal einen kleinen unerschrockenen Wirbelwind (Fiona), der am liebsten in eine der Stammkatzen (Nora) hineingekrabbelt wäre. Während die knurrte und knurrte und immer mehr knurrte. Interessierte den Neuzugang nicht. Es war wild, weil Nora sich nur noch zurückzog, immerhin konnte ja an jeder Ecke eine kontaktgierige Fiona warten. Bis, eines Tages, Nora die Sache zu bunt wurde und Fiona bei so einem Manöver eine gewischt bekam. Ab da fing Fiona an zu lernen.
Nein, im Idealfall wird sich überhaupt nicht gehauen! Das ist bei Zusammenführungen zu vermeiden, weil es eine negative Erfahrung mit der anderen Katze prägt. Wollen wir ja nicht. Wir wollen, dass die sich gut finden. Ohrfeigen sind also kein wünschenswertes Szenario. Aber es gibt Situationen... Da ist selbst das ok. Fiona musste lernen, dass sie Nora nicht nerven darf. Die war so außer Rand und Band, nicht böswillig, eher einfach treudoof und kontaktgierig, da hat kein "Nein" von unserer Seite zu einem Lerneffekt geführt. War ihr einfach egal, das Objekt der Begierde war wichtiger. Ich unterstelle ihr bis heute ADHS (sie ist leider verstorben).
Du musst also bewerten, wer hier was warum macht und wer dadurch was lernt. Und ob das, was da gelernt wird, langfristig sinnvoll ist. "Auf Noras Grenzen hören" war wichtig für Fiona zu lernen. Da sie sich so hartnäckig weigerte, das zu akzeptieren, war hier die Ohrfeige ein legitimes Mittel zum Zweck. Das war aber eine Extremsituation. Und eine extrem individuelle.
Toby hier würde auch schonmal eine Pfote auf einen Katzenkopf patschen, wenn er an die Leckerchen der Mitkatze will. Da ist hauen aber sowas von verboten, Mister!
Da du sagst, sie hat die erste Zeit in der Küche gewohnt, klingt das für mich nicht, als würde sie ihn anknurren, weil sie irgendwelche Dominanzpläne hegt. Dann wäre sie zu Anfang eher nicht in der Küche verschwunden, sondern hätte ihn zu vertreiben oder anzugreifen versucht. Das dürfte eher Unsicherheit sein. Und eine unsichere Katze darf und soll Bescheid sagen, wenn es ihr zu viel wird. Sie darf nicht aus der Unsicherheit heraus ohne Anlass (auch das gibt's. So ängstlich sein, dass man lieber schonmal angreift.) aggro werden. Aber "bleib mal zurück" sagen - klar darf sie das. Und wenn dein Neuling darauf hört, kann sie sicherer werden, weil sie lernt, dass sie nix zu befürchten hat. Dann muss sie mit der Zeit weniger knurren.
Also: Genau hinschauen und überlegen, was hier gerade kommuniziert werden soll.