Mein letztes Lebenszeichen ist ja nun schon drei Monate her. In anderen Worten: ein Vierteljahr! Da ist es nun dringend mal nötig zu liefern und das Forum mit frischen Bildern zu fluten.
Tja, wie geht es uns? Ein Wort fasst alles zusammen: gut.
Was die Miezen betrifft, geniesse ich eine Phase ruhiger Gewissheit: alle sind gesund. Ich habe es schwarz auf weiss. Bei allen dreien habe ich in den letzten Monaten ein Blutprofil erstellen lassen, bei den Jungs auch eine Urinprobe. Sie sind, was die Nierenwerte betrifft, sogar wieder in den grünen Bereich gerutscht, laut PDMA-Wert. Da wird der Freigang sicher eine grosse Rolle spielen, bei Max vielleicht auch die Ernährung, da er ja sehr schön sein Barf frisst.
Maika und Zeca können ziemlich gut miteinander. Sie fressen aus einem Napf, es wird gegurrt, geköpfelt und genäselt. Nur Kuscheln kommt sehr selten vor. Max dagegen benimmt sich wie ein Stinkstiefel. Er jagt sie immer wieder von ihren Ruheplätzen hoch, man hört sie öfters mal wieder fauchen. Aber unterm Bett verschwindet sie nur noch bei Gewitter, und wenn sie einen strategischen Vorteil erkennt, kommt die Retourkutsche. Ja, und wenn draussen eine potentielle Beute entdeckt wird, steckt mein Fleckenvieh die Köpfe zusammen. Maika hat sich ja auf Blindschleichen spezialisiert und neulich mal eine ins Wohnzimmer geschleppt. Da fand ich sie, Max links, Maika rechts und in der Mitte die Blindschleiche, die immer wieder einen Pfotenhieb einstecken musste. So schlimm kann der Max ja dann wohl nicht sein. Natürlich habe ich die Blindschleiche gerettet und hoffe, sie hat überlebt. Es war auch nicht die letzte, vor kurzem hatte sie eine weitere erwischt, aber am Schwanz. Die Schlange entkam ohne Schwanz, der dann noch eine ganze Weile zwischen Maikas Pfoten herumhüpfte. Gruselig, kann ich nur sagen!
🙁 Aber bei Eidechsen wächst er ja nach, und die Blindschleichen sind ja eigentlich auch Eidechsen, deshalb hoffe ich, dass der Schwanz auch bei Blindschleichen nachwächst.
Zeca hat bereits zwei Vögelchen getötet.
🙁 Das ist ein schwieriges Kapitel für mich, auch deshalb, weil beide in meiner Hand gestorben sind. Ich habe für mich aber eine Lösung gefunden. In den Sommerferien war ich mit den Kindern in der Wildvogelauffangstation. Die bekommen jetzt für jeden getöteten Vogel eine Spende von mir. Ich habe gesehen, was sie dort für eine tolle Arbeit leisten, sie bekommen sogar ganz frisch geschlüpfte, noch völlig nackte Vogeljunge durch, da denke ich, wenn ich dazu beitragen kann, einem anderen Vögelchen dafür eine Chance zu geben, ist das ein Kompromiss, mit dem ich leben kann, da ich ja meinem Kater das Jagen nicht verbieten kann.
Andererseits gehe ich seit Monaten wirklich täglich mit meinen Miezen raus, am Wochenende manchmal sogar zwei- oder dreimal am Tag. Noch ist es warm und abends lange hell, wie wir das im Herbst und Winter durchziehen, weiss ich noch nicht. Ich denke, dass ich vielen Vögelchen durch meine Anwesenheit das Leben gerettet habe und auch Fröschen, Mäusen, Blindschleichen, Schmetterlingen etc.
😉 Wir sind maximal eine Stunde draussen, die Kater gehen dann auch freiwillig wieder in die Wohnung und sind für den Rest des Abends völlig zufrieden und entspannt. Maika sowieso, sie braucht eigentlich nicht wirklich den Freigang. Etwas Bewegung tut ihr aber schon gut, unsere nächste grosse Herausforderung wird wohl nämlich ihre Taille sein. Sie hat noch mehr zugenommen und frisst immer noch wie ein Scheunendrescher, das ist ja auch nicht gut für die Knochen und Gelenke.
Maika wäre allerdings die ideale Freigängerkatze, weil sie einfach so extrem vorsichtig ist. Ich kann aber, seit ich immer mitgehe, auch nicht mehr über die Jungs meckern, es hat nur noch einmal einen kleinen Zwischenfall gegeben, bei dem Max durch einen Nachbargarten bis an die Strasse hinuntergegangen war. Er war aber nicht auf der Strasse und liess sich leicht wieder den Hang hinaufschicken. Überhaupt, sie benehmen sich wie kleine Hunde und kommen, wenn ich rufe, laufen mir immer hinterher, und ich kann sie oft auch abrufen. Die Nachbarn finden das immer sehr lustig und können gar nicht glauben, was sie da sehen.
Beruflich kann ich auch nicht klagen, ich habe jetzt eine erste Klasse übernommen und diesbezüglich auch wirklich Glück gehabt, im Gegensatz zu manchen meiner Kollegen. Ich habe eine ziemlich homogene Klasse, fast alles solider Mittelstand mit einem ziemlich hohen Bildungsniveau, auch bei meinen Kindern mit Migrationshintergrund. Ein Flüchtlingsjunge war ein wenig aus der Art geschlagen, hat sich komplett verweigert, aber die Schulleitung hat durchgesetzt, dass er noch einmal zurückgestuft wird. Er konnte gar kein Deutsch, hatte aber auch noch nie eine Kindergruppe erlebt und war komplett überfordert, nicht nur von der Sprache, sondern auch vom Drumherum. Er soll jetzt erst mal in den Kindergarten, ich hoffe so sehr, dass es klappt und er nächstes Jahr einen ganz anderen Start haben darf. Die Kinder, die einem am meisten Arbeit verursachen, sind wirklich auch die, die einem am meisten ans Herz wachsen.
Allerdings muss ich sagen, dass ich seit Schulbeginn abends völlig ausgelaugt bin und nur noch aufs Sofa sinke. Meine erfahrenen Kollegen sagen, dass dieser Zustand etwa drei Monate anhält, dann entspannt sich alles.
Und noch eine gute Nachricht habe ich: mein Auto hat den TÜV bestanden!
Auch die Quelle eigenartiger Geräusche aus seinem Inneren wurde identifiziert und beseitigt. Es war die Wasserpumpe, es hat eine neue bekommen und schnurrt nun wie ein Kätzchen.
Im nächsten Post folgt die versprochene Bilderflut.