Kastration, Vergleich Hund/Katze, Vor- und Nachteile

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
Könnt ihr wirklich immer zu 100% sicher sein, dass euer Hund absolut immer abrufbar bleibt, auch wenn er ne Hündin riecht die in den Stehtagen ist?

Beim Hund ist nichts zu 100% sicher...

Und ist das nicht DAS Argument pro Kastration. 😕
 
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Wer sich wirklich tiefgründig mit dem Thema beim Hund befassen möchte, dem sei das buch von Sophie Strodtbeck und Udo Gansloßer ans Herz gelegt.

Aus meiner Arbeit, ich arbeite mit Hunden ( nein kein Trainer 😉 ) kann ich nur sagen.

In meinen Augen, gibt es gerade beim Rüden deutlich mehr contra punkte als welche die für Kastra sprechen!
Das Problem sind nur die Menschen, in unserer Gesellschaft wird bitte erwartet das alle mit allen immer friede Freude Eierkuchen sind. Man möchte bitte immer nur nett sein, man nimmt die Konflikte mit seinem Tier nicht mehr so an wie das früher noch war. Auch sind die Leute nicht mehr erpicht drauf das die Jungs sich eben mal eins gepflegt über die Rübe hauen. Das gehört aber einfach dazu wenn man ein Lebewesen an seiner Seite hat und das gehört eben auch einfach zum Erwachsenwerden dieses Lebewesens dazu. Genauso wie dazu gehört das der rüde die Erfahrung machen muss bzw sollte das es läufige Hündinnen gibt und das man auch in der Gegenwart nicht nur noch mit den Hoden denken braucht. Aber das wollen viele Hundehalter nicht leisten und leider viele Hundeschulen und vereine auch nicht, da macht man es sich einfach und schließt läufige Hündinnen einfach vom Training aus. Ja wie soll Mans dann lernen?

Ganz schlimm sind Kastrationen für die vielen auslandshunde, auch wenn es in den Ursprungsländern keinenandere Möglichkeit gibt. Diese vielen eh schon sehr unsicheren Hunde wird durch die Hormone so viel genommen das viele von ihnen niemals ein entspanntes Leben führen können, hätten sie ihre Hormone noch, wäre das bei vielen aber möglich.

Bei Hündinen ist es für mich deutlich schwieriger dort so eine feste Meinung zu haben. Ja auch ihnen tun die Hormone gut, so die Damen nicht schon bei den ersten beiden läufigkeiten massive gesundheitsproblme haben (wird leider immer mehr) sollte man immer 3-4 läufigkeiten abwarten mit der kastra. Aber ja dann kommt die Inkontinenz ins Spiel. Ich kenne viele Mädels die damit zu schaffen haben. Lässt man nicht kastrieren sterben leider sehr sehr viele Hündinnen im höheren Alter an einer akuten Pyometra. Es ist wirklich nicht einfach.

Es sollte immer eine Einzelfall Entscheidung sein. Und niemals darf eine Kastra beim Hund gemacht werden weil der Besitzer denkt das würde die Erziehung ersetzen. Tut sie nicht. Oft haben die Menschen die so denken nach der kastra andere, mehr, schlimmere Problem mit ihrem Hund als vorher. Schade für den Hund!
 
Könnt ihr wirklich immer zu 100% sicher sein, dass euer Hund absolut immer abrufbar bleibt, auch wenn er ne Hündin riecht die in den Stehtagen ist?

Beim Hund ist nichts zu 100% sicher...

Und ist das nicht DAS Argument pro Kastration. 😕

Wenn man sich 100% sicher sein müsste, könnte man Hunde, egal ob kastriert oder nicht, nie ableinen. Man kann sich auch nie 100%ig sicher sein, ob der Hund nicht doch mal jagen geht, oder ein Kind anfällt. Ich würde für ein Tier nie die Hand ins Feuer legen. Tiere sind Tiere und keine Maschinen.
Ich lasse meinen Kater auch raus, obwohl ich mir nicht zu 100% sicher sein kann, dass er nicht morgen früh platt im Straßengraben liegt.
Das Leben - gerade das Leben mit Tieren - ist nie vollkommen kalkulierbar. Ich würde meinen Hund nicht einer unnötigen und risikobehafteten Operation unterziehen, nur weil ich mir nicht zu 100% sicher sein kann, dass er nicht vielleicht doch einmal alle Erziehung vergisst.

Man könnte übrigens auch genauso argumentieren, dass man sich ja auch nicht zu 100% sicher sein kann, dass der Hund die Narkose überlebt. Passiert ja durchaus, dass Hunde während der Kastration wegsterben. Sicher ist das sehr selten, aber kann man sich sicher sein?
 
Meine Hündin ist mittlerweile knapp 4 Jahre alt und wurde mit gut 1 1/2 Jahren nach ihrer (vermutlich) ersten Läufigkeit kastriert. Ich hatte mir im Vorfeld viele Gedanken gemacht, ob die Kastra wirklich nötig ist. Eigentlich hatte ich keine Wahl, da ich sie über einen Tierschutzverein bekam und die Kastra vertraglich vereinbart war.

Ihre (vermutlich) erste Läufigkeit bei mir dauerte gut 6 Wochen und sie hat die ganze Zeit über mehr oder weniger geblutet, war relativ nervös und draußen noch unsicherer anderen Hunden gegenüber als normalerweise.

Trotzdem war ich mir immer noch unsicher, selbst am Tag als ich sie zur Kastra brachte, ob ich das Richtige tue. Ich war bei ihr, als sie einschlief und war bei ihr, als sie aufwachte. Das Erste, was mein Tierarzt mir nach der Op sagte, war, dass es ein Glück sei, dass wir uns zur Kastra entschlossen hätten. Sie hatte bereits sichtbare Zellveränderungen an der Gebärmutter, die sich im Laufe der nächsten Läufigkeiten sehr wahrscheinlich zu einem Karzinom entwickelt hätten. Da sie mit geschätzt einem Jahr zu mir kam ist es natürlich möglich, dass die Läufigkeit bei mir bereits ihre zweite und nicht die erste war, trotzdem bin ich heilfroh, dass ich mich (aufgrund des Vertrages) zur Kastra entschlossen habe.

Nach der Op hatten wir einige Probleme, die Wunde entzündete sich, sie hatte eine Pflasterallergie, es dauerte gut 4 Wochen bis alles einigermaßen verheilt war. Aber, was soll ich sagen, seither (seit mittlerweile knapp 2 1/2 Jahren) haben wir keine Probleme mehr.
Ihr Fell ist wunderschön, weder welpig noch stumpf, sie ist ein Halblanghaarhund. Sie hat zwar ein Kilo zugenommen, war vorher aber extrem dünn, hat nun eine gute Figur und nimmt nicht weiter zu.
Von Inkontinenz ist gar nichts zu merken und von ihrem Wesen her hat sie sich absolut zum Vorteil verändert.
Ich bereue die Kastra nicht, im Gegenteil, ich bin froh, dass ich mich dazu entschieden habe. Und ich höre von sehr vielen Hundehaltern, dass Scheinträchtigkeiten sehr häufig vorkommen und früher oder später auch Langzeitfolgen haben.

Daher werde ich zukünftig immer zu einer Kastra bei der Hündin tendieren, allerdings erst nach der ersten Läufigkeit.

Bei Katzen habe ich wesentlich mehr Erfahrungen sammeln können und die bestärken mich weiterhin darin, nicht frühzukastrieren, sondern erst im Alter von 6-8 Monaten.
 
Könnt ihr wirklich immer zu 100% sicher sein, dass euer Hund absolut immer abrufbar bleibt, auch wenn er ne Hündin riecht die in den Stehtagen ist?

Beim Hund ist nichts zu 100% sicher...

Und ist das nicht DAS Argument pro Kastration. 😕

Nein, warum?

Es kann tausend Gründe haben, dass ein Hund nicht hört, Sexualtrieb ist nur einer davon.

Was schneiden wir ab (Nicht als Provokation gemeint, rein stilistisch) damit er nicht jagt, oder sich erschreckt, oder zur Nachbarin flitzt die ihm immer Leckerlis gibt?

Dann müssten kastrierte Hunde 100% funktionieren, tun sie aber nicht.

Die unkastrierten Hunde die ich kenne, sind genauso gut, oder schlecht, zu händeln, wie die kastrierten.
Und um das Nachwuchsrestrisiko zu verhindern, kann man sterilisieren.

Auch mit meinem kastrierten Pekinesenmädel muss ich mir genau überlegen wo und wann ich sie von der Leine lassen kann, oder nicht.
Ich muss ihr trotzdem ab und an andere Hunde vom Pelz halten, meistens Jungspunde die die Hunde-Knigge noch nicht drauf haben.
Wäre sie nicht kastriert, wäre der Mehraufwand nur, in der Läufigkeit nicht gerade in den Hauptgassigegenden zu laufen. Halte ich für ein paar Wochen zweimal im Jahr für zumutbar.
 
Bei Katzen habe ich wesentlich mehr Erfahrungen sammeln können und die bestärken mich weiterhin darin, nicht frühzukastrieren, sondern erst im Alter von 6-8 Monaten.

Ok, ich bin neugierig 😉 Was für Erfahrungen?
 
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Aus meiner Erfahrung heraus bin ich auch bei Hunden eher pro Kastration eingestellt. In erster Linie habe ich mit Tierschutz-Hunden zu tun, die in Spanien bereits kastriert werden, um dort die Vermehrung ein zu schränken. Gesundheitliche Probleme, die eindeutig auf die Kastration zurück zu führen wären, habe ich noch nicht erlebt. (... ist natürlich auch schwer nach zu weisen) Ich kenne nur sehr wenige Hündinnen, die inkontinent sind und bei zweien hat man zunächst angenommen, dass es von der Kastra kommt, wo sich aber später andere Ursachen rausgestellt haben.
Eine Hündin ist auf der Pflegestelle kastriert worden, war dann inkontinent, hat dann trotz des Problems ein liebevolles Zuhause gefunden, wo die Inkontinenz völlig verschwunden ist. War also wahrscheinlich ein psychisches Problem.
Eine andere Hündin ist bereits mit knapp acht Monaten kastriert worden, wurde dann einige Monate später inkontinent, was auch gleich auf die Kastra geschoben wurde. Bei der Hündin wurde dann aufgrund anderer Probleme eine Missbildung am Skelett festgestellt, sie hatte knöcherne Zubildungen am Becken und Wirbelsäule, die auf die Blase drücken. Hat also nichts mit der Kastration zu tun.

Seit einigen Jahren leite ich einen Hundeauslauf und muss ganz deutlich sagen, dass mit den kastrierten Tieren in der größeren Gruppe immer friedlicher zugeht. Kommt ein potenter Rüde dazu, gibt es Unruhe und Streß. In all´den Jahren hatten wir drei ernsthafte Beißvorfälle auf unserem Auslauf und es waren IMMER potente Tiere daran beteiligt. Das heißt nicht, dass kastrierte immer friedliche Lämmchen sind und jeder unkastrierte ein Rüpel, aber Sexualhormone steigern die Kampfbereitschaft, das sehe ich tagtäglich in meiner Arbeit.
Ich kenne auch viele Hundepensionen und -hotels, die keine potenten Rüden nehmen, genau aus diesem Grund.

Fellveränderungen kann es duch die Kastration tatsächlich geben, ganz auffällig bei Salukis und Afghanen. Die ohnehin schon aufwändige Fellpflege beim Afghanen, wird sehr anstrengend, da das Fell noch schneller verfilzt. Daher kenne ich viele Afghanenbesitzer, die mit Kastration (verständlicherweise) ein sehr großes Problem haben.

Allerdings finde ich es teilweise erschreckend, was den Tieren durch ihre Potenz zugemutet wird. Nicht nur Rüden, die immer an der Leine laufen müssen und auch keine Hundewiese besuchen dürfen weil sie mit allen anderen Rüden unverträglich sind und dann aufgrund der Überforderung der Besitzer von allen Sozialkontakten ferngehalten werden. Auch Hündinnen, die zweimal im Jahr läufig und dann wegen regelmäßig folgender Scheinschwangerschaft zickig sind und daher der Hundewiese monatelang fernbleiben müssen.

Erschreckend finde ich auch, und das wurde hier ja auch schon erwähnt, mit welcher Vehemenz diese Diskussion teilweise geführt wird. Bis hin zur Kriminalisierung der Kastrationsbefürworter, in dem behauptet wird, Kastration ohne medizinische Indikation sei in Deutschland durch das Tierschutzgesetz verboten. Das ist schlicht falsch!
Ich finde, jeder Hundebesitzer sollte diese Entscheidung ganz persönlich treffen und genau so, hat es der Gesetzgeber auch vorgesehen.

Es gibt Argumente dafür und Argumente dagegen, da muss man dann halt abwägen.
 
Es gibt Argumente dafür und Argumente dagegen, da muss man dann halt abwägen.

Jepp!

Ok, ich fürchte, ich gerate zu oft an Leute die meinen mit einer Kastration lösen sich alle Probleme in rosa Wölkchen auf. Vielleicht tendiere ich deshalb eher zu den Anti-Argumenten. Advocatus diaboli. 😉
 
galgospotter, da kann ich Dir nur uneingeschränkt zustimmen!🙂


Erschreckend finde ich auch, und das wurde hier ja auch schon erwähnt, mit welcher Vehemenz diese Diskussion teilweise geführt wird. Bis hin zur Kriminalisierung der Kastrationsbefürworter, in dem behauptet wird, Kastration ohne medizinische Indikation sei in Deutschland durch das Tierschutzgesetz verboten. Das ist schlicht falsch!

Was die Kastration bei Katzen anbelangt, gibt es wohl niemanden, der ernstlich behaupten würde, dass die Kastration eine kriminelle Handlung ist.
 
Was schneiden wir ab (Nicht als Provokation gemeint, rein stilistisch) damit er nicht jagt, oder sich erschreckt, oder zur Nachbarin flitzt die ihm immer Leckerlis gibt?

Die Idee, den Hund zu kastrieren, um den Jagdtrieb zu vermindern ist mehr als Banane! Habe ich auch schon öfter gehört, sogar von einem TA! Das eine hat mit dem Anderen gar nix zu tun!
 
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In meinen Augen ist das vermehrungsargument in diesem Land, keins das man für Pro oder conta nehmen kann bzw sollte.

Hunde sind nicht allein unterwegs wie es etwa Katzen sind. In vielen Gemeinden ist gesetzlich fest gelegt das Hündinnen an der Leine geführt werden müssen und diese Leine nicht länger als zwei Meter sein darf. Somit kann eine ungewollte Verpaarung im grunde ausgeschlossen werden, denn es ist immer mindestens ein Mensch da der Eingreifen kann!

Anders sieht es aus wenn zwei potente Tiere in einem Haushalt gehalten werden , aber auch hier ist es eben eine Frage der Haltung dies ganz einfach durch eine notfalls zwei verschlossene und abgeschloßene Türen zu verhindern. In der Läufigkeit gibt es nur 2-10( und das ist schon wirklich seeehr selten) Tage in denen die Hündin wirklich aufnahmefähig ist.
 
Was die Kastration bei Katzen anbelangt, gibt es wohl niemanden, der ernstlich behaupten würde, dass die Kastration eine kriminelle Handlung ist.

Ne, sicher nicht und das ist auch gut so! 🙂

Das Tierschutzgesetz unterscheidet aber die Tierarten nicht, es gilt für alle Wirbeltiere. Ob ich also meinen Hund, meine Ratte oder meinen Alligator kastrieren lasse, dass ist dem Gesetzgeber egal! 😉
 
Die Idee, den Hund zu kastrieren, um den Jagdtrieb zu vermindern ist mehr als Banane! Habe ich auch schon öfter gehört, sogar von einem TA! Das eine hat mit dem Anderen gar nix zu tun!

Im Gegenteil. Eine Kastration führt in einem Großteil der Fälle zu vermehrter Interesse am Wild!

So war das aber auch nicht gemeint, die Frage war, was sollen wir abschneiden um das jagen zu verhindern... Wie wärs mit den Beinen oder wenigstens zweien 😉
 
Ne, sicher nicht und das ist auch gut so! 🙂

Das Tierschutzgesetz unterscheidet aber die Tierarten nicht, es gilt für alle Wirbeltiere. Ob ich also meinen Hund, meine Ratte oder meinen Alligator kastrieren lasse, dass ist dem Gesetzgeber egal! 😉

Deshalb ärgert mich dieses Argument bei den Hundekastrationsgegner so sehr.😉
 
Ich denke, jeder Hund ist anders, jede Lebenssituation ist anders, jeder muss es für sich entscheiden.
Meine Hündin ist frühkastriert und hat keinerlei Probleme, ist weder inkontinent, noch hat sie ihr Welpenfell behalten oder hat welpenhaftes Verhalten, ok..ein bisschen verrückt ist sie:omg::muhaha::pink-heart:, aber das hat nix mit der Kastra zu tun:omg::omg::omg:
Meine Rüden sind nicht kastriert, was ich aber bei einem , dem Jüngeren, noch ändern will, er bekommt dieses Jahr die Zähne gemacht und soll dann gleich kastriert werden. Der Alte hat eine vergrößerte Prostata, für eine OP ist er mir aber jetzt zu alt:sad:. Ich möchte dem jungen durch die Kastra gerne die Probleme, die der alte hat, ersparen.
 
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In meinen Augen ist das vermehrungsargument in diesem Land, keins das man für Pro oder conta nehmen kann bzw sollte.


Das sehe ich etwas anders. Zum einen denke ich, dass es in Deutschland auch deshalb kaum Streunerhunde gibt, WEIL der Anteil der kastrierten Tiere recht hoch ist und es daher viel weniger ungewollte Würfe gibt, als in anderen Ländern.
Zum anderen habe ich schon soo oft mitbekommen, dass Leute (genau wie bei den Katzen) meinen ihre Hündin sollte mal werfen, damit sie die Freuden der Mutterschaft erleben kann, oder dass sie mal einen unverdorbenen Welpen der einen schönen Rasse haben wollen, etc.. Ich vermittele selber Tierschutz-Rassehunde und da gibt es dieses Problem durchaus. Jeder Galgo-Welpe der hier in Deutschland (außerhalb der wenigen seriösen Zuchtstätten) zur Welt kommt, ist ein Ar...tritt für die armen Kreaturen, die noch in Spanien in den Perreras hocken und dort auf ihren Tod warten. Daher geben wir unsere Hunde nur kastriert ab und dazu stehe ich auch. (Welpen natürlich ausgenommen)
 
Ich kann nur für Katzen sprechen, von Hunden hab ich keine Ahnung.

Also dass Katzen generell kastriert gehören braucht man sicher nicht diskutieren. Gibt eigentlich nur 2 Gründe, die (Zeitweise) dagegen sprechen: Das Tier ist in der Zucht oder schwer krank, sodass eine Narkose nicht möglich ist.

Eine Gewichtszunahme erfolgt nach der Kastra nicht, zumindest nicht im Sinne von "fett werden", das hat allein mit Ernährung und Bewegung (und generell Gesundheit) zu tun. Aber potenzte Tiere sind glaube eher schön dünner und magerer als kastrierte, besonders bei der Aufzucht.
Was natürlich auch oft kommt ist der Kastratenschwabbelbauch, der aber nichts mit Fett, sondern mit Bindegewebe zu tun hat.

Fellveränderung gibts bei der Kastration schon, zumindest bei Langhaarkatzen, wie es bei Kurzhaar aussieht weiß ich nicht. Die endgültige Felllänge und -fülle bekommen nur Kastraten. Potente Tiere sind nicht so plüschig. Zudem haben potente Tiere eher mit fettigem Fell zu kämpfen (Fettschwanz bei Katern).

Ich befürworte auf jeden Fall die Frühkastra, heißt im Alter von 12 bis spätestens 16 Wochen. Hat meiner Meinung nach sowohl für die Katzen, als auch den Halter nur Vorteile.
Mal bei Frühkastra vom Züchter aus gesehen:
- Vorteil für den Halter ist, er muss sich nicht selbst drum kümmern
- Vorteil fürs Kitten ist, dass es die OP im jungen Alter nachweislich besser wegsteckt als später
- Vorteil für Kitten und Halter: es kann nix dazwischen kommen: zahnen, erste Rolligkeit etc.
- Vorteil fürs Kitten: es muss nicht 2x kurz hintereinander einen Hormonwechsel durchmachen
- Vorteil fürs Kitten: es bleibt i. d. R. dann länger beim Züchter und der Mamakatze, da es meist im Alter von 14-16 frühkastriert wird und daher frühestens mit 16 Wochen abgegeben wird (was ich auch sehr befürworte, ich würde wenn überhaupt auch ein Kitten nicht unter 16 Wochen wollen)
- Vorteil für den Züchter und das Kitten ist natürlich noch, dass keiner auf dumme Ideen kommen kann von wegen 1x Junge (deshalb gehört es für mich auch zur Pflicht eines seriösen Züchters nur frühkastriert abzugeben)

Die einzige "Nebenwirkung" von Frühkastration gegenüber späterer Kastration ist dass die Katzen größer werden können (aber nur minimal), da sich die Wachstumsfugen später schließen. Ist in meinen Augen kein Nachteil.

Ich selbst habe 2 Extreme hier:
Pepi ist auch mit 12 Wochen frühkastriert und ist ein ziemlich großer Kater, für einen EHk groß, aber sehr schlank.

Franz ist das Extrembeispiel von später Kastra: Mit 1,5 Jahren ins TH gekommen und dort 4 Wochen später kastriert. Und er ist ein dünnes Katerchen und bekommt nicht wirklich was auf die Rippen.
Zum Glück hat er nie markiert oder ähnliches, was er aber ab und zu macht ist rammeln am Knotenbettchen.

Sicher kann man die Beiden wenig miteinander vergleichen und 2 Kater sind auch nicht wirklich repräsentativ, aber Pepi ist fit, aktiv und sehr gut gebaut (Gewicht und Größe), daher seh ich keinen Nachteil und würde es immer wieder so machen, heißt nur dort Tiere holen, wo frühkastriert wird. Es sei denn, das Tier kam im höheren Alter erst ins TH und wurde dann kastriert, da gehts ja nicht anders.
 
Was die Kastration bei Katzen anbelangt, gibt es wohl niemanden, der ernstlich behaupten würde, dass die Kastration eine kriminelle Handlung ist.

Der unsägliche Dr. Wolf aus *Hund, Katze, Maus* hat´s mal behauptet. :stumm:

(Was bin ich froh, dass der in Rente ist - ot)
 

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