Hallöchen sfl_93,
ich schätze, Du hast noch genau eine Chance, und das ist Dein Umzug. Dazu kann ich Dir etwas von mir erzählen. Ich habe seit fast 40 Jahren immer sechs bis acht Katzen, in der Regel Katzen aus sehr schlechten Verhältnissen, chronisch krank, behindert, scheu & schlecht sozialisiert oder "Wegwerfkatzen". Die Zusammenführungen haben sich oft sehr schwierig gestaltet, aber ich habe GsD noch nie eine Katze wieder abgeben müssen, die ich einmal aufgenommen habe. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Umzüge genau wie die Aufnahme einer weiteren Katze ins Team oder der Tod einer Katze immer die Rangfolge durcheinanderwürfelt. Jedenfalls habe ich das in zwei Umzügen so erlebt. Seit vielen Jahren habe ich eine Katze, Frollein, die in unserem früheren Haus von einem Kater, Möhrchen, so gemobbt wurde, dass sie in den Garten gezogen ist. Da sie auch schon draußen lebte, bevor sie zu mir kam, habe ich es ihr dort gemütlich gemacht mit einem schönen Häuschen und sie war dort glücklich und zufrieden und im Garten ließ Möhrchen sie auch in Ruhe. Dann wurde uns das gemietete Haus wegen Eigenbedarfs gekündigt und wir mussten umziehen. Wir haben sehr sehr lange überlegt, ob wir Frollein mitnehmen oder in dem Garten lassen, denn die Besitzerin des Hauses, die dort wieder einziehen wollte, hätte sie übernommen. Aber wir haben es nicht übers Herz gebracht und Frollein mitgenommen. Zunächst allerdings testweise, mit der Option, sie zurückzubringen.
Wir haben die Möbel weitestgehend rübertransportiert und ich habe Frollein als erstes in das Haus gebracht und mir ihr dort vier Tage gelebt. Mein Mann war mit den anderen Katzen noch im alten Haus. Dann haben wir die anderen rübergeholt. Und haben sie einfach das Haus erkunden lassen. Frollein hatte sich mittlerweile ein Plätzchen auf einem Kratzbaum in meinem zukünftigen Arbeitszimmer reserviert. Und genauso wie bereits bei unserem Umzug viele Jahre zuvor hat sich die ganze Bande neu formatiert! Möhrchen, der Frollein stets gejagt hatte, war plötzlich nicht mehr der Chef, den Chefsessel hat plötzlich Bommel übernommen. Und Möhrchen hat Frollein fortan in Ruhe gelassen! Frollein ist nicht mehr in den Garten geflüchtet und die beiden leben nun einträchtig nebeneinander her. Sie mögen sich nicht, aber sie ignorieren sich.
Du könntest versuchen, bei Deinem Umzug ebenso vorzugehen. Du musst aber viel Zeit zuhause verbringen können und beide Katzen ganz genau beobachten, vor allem Yami permanent im Auge behalten. Sobald Maja sie belästigt oder sie gar angreift (angreifen will!), musst Du sie sofort separieren. Und Du musst ausreichend Platz für so ein Vorhaben haben, damit sich die beiden künftig aus dem Weg gehen können. Wie groß ist denn Deine zukünftige Wohnung? Und Deine jetzige Wohnung, das wäre auch noch wichtig zu wissen. Wenn es auf dem Wege des Umzugs nicht klappt, sehe ich schwarz. Du versuchst die Zusammenführung schon sehr lange, die Situation ist mMn sehr festgefahren. Ändert sich Majas Verhalten nach dem Umzug nicht, wird Dein Zwerg Yami in dauerndem Stress leben. Dann solltest Du, so hart das auch ist, über eine Abgabe in ein liebevolles Zuhause nachdenken. Es sollte nicht nur darum gehen, dass DU Yami unbedingt behalten willst. Eine Katze, die dauernd gemobbt wird und immer auf der Hut vor einem Angriff sein muss, wird kein glückliches Leben führen, auch wenn sie auf Dich zufrieden wirkt. Und Du kannst sie auch nicht dauernd trennen, also Deine Kater mal zu Yami zum Spielen und zu Sozialkontakten lassen und mal die Kater zu Maja lassen, so wie es momentan läuft, wenn ich das recht verstanden habe. Es wäre dann besser, wenn Yami eine/n gleichaltrigen Spielgefährten hätte. Denn wie hier schon geschrieben wurde: Kinder und Jugendliche finden es auch nicht toll, immer mit Erwachsenen oder Omas und Opas zusammenzusein und junge Katzen tollen halt lieber mit jungen Katzen rum. Da würde ich eher an das Glück meiner Katzen denken als an meinem eigenen Egoismus festzuhalten. Probier es aus mit dem Umzug, eine andere Wahl hast Du eh nicht. Bis dahin solltest Du die beiden auf keinen Fall mehr versuchen zusammenzuführen. Das wäre mein Rat an Dich.