So, späte Rückmeldung zum Thema.
Es gibt Katzen, die einfach nicht an Leckerlies interessiert sind, das hat nach meiner Erfahrung nicht damit zu tun eine Verbindung dazu aufzubauen, sie finden sie einfach nicht interessant oder nehmen nur ganz bestimmte Sorten.
Ungeduldige Katzen bei der Leckerlie-Vergabe (bei mir nie aus der Hand, sondern zur freien Verfügung vor der Katze abgelegt), werden von mir einfach auf ihren Platz bzw. weggeschoben bis sie dran sind (falls sechs Katzen sich gleichzeitig versammeln), weil jede Einzelne ihren Raum und Platz haben soll, um störungsfrei sich ihren Leckerlies zu widmen und ich nur nacheinander verteilen kann. So ist das auch bei der Futtertellerverteilung zweimal am Tag, jede Katze hat einen Platz, den sie sich mal ausgesucht hat und wird dort mit ihrem Futterteller bedacht, nacheinander natürlich. Und erst wenn sie diesen Platz freiwillig, ohne Druck von anderen Katzen, verläßt, ist dieser Teller freigegeben für andere, die Tellertourismus machen. Daß dabei jede ihren "Raum" behält, merken Neuzugänge durch Grenzen setzen (ich halte energetisch die Grenze und wenn das anfangs nicht reicht, gehe ich mit Zeichen oder als Blockade dazwischen, so wie es Katzen untereinander tun, nur haben ich eben auch Katzen, die sich zu leicht gestört fühlen und dann lieber gehen als ihren Teller zu verteidigen und z.B. ihr geliebtes Filetfutter aufgeben), dabei geht es nur darum die Grenzen der anderen einzuhalten, d.h. deren Platz zu akzeptieren. Möchte nun einer sich frei bewegen und steht vom eigenen Teller auf, dann darf er das natürlich, aber eben nicht die Gefährten bedrängen. Etwas was für die meisten Katzen von sich aus selbstverständlich ist, aber für Katzen aus Mangelsituationen, die überlebt haben, weil sie die schnellsten im Futtersichern waren, eben eine neue Erfahrung ist. Die Zeichen sind nichts erlerntes, sie ergeben sich aus dem energetischen Kontext, so wie jeder automatisch eine Hand in Stopp-Symbolik versteht, so verstehen das auch Katzen, automatisch, weil das Zeichen seiner Energie gleicht.
Miteinander sein, Zugewandtheit, Authenzität und Vertrauen, Verbindung ist begingungslos, es braucht keine Leckerlies. Leckerlies werden verteilt ohne Bedingungen und an alle in gleichem Maß. Wir kommunizieren sehr viel auf energetischer Ebene, über Gedankenbilder, über Körpersprache und weniger verbal.
Konditionierung mag ich nicht, sie macht ein Wesen unnötig unfrei. Ob eine bestimmte Aktion so freiwillig ist, auch wenn die Katze sie bereitwillig ausführt, doch nur, weil sie ein Leckerlie dafür erwartet? Für mich fühlt sich das nicht wirklich freiwillig und schön an, die Katze tut etwas was wir möchten - aber nur weil wir das Leckerlie daran knüpfen. "Du machst was ich möchte und dafür bekommst du etwas, was du magst" warum muß sie etwas dafür tun? Warum soll sie es nicht einfach so bekommen.
Das ist wie ein Tausch, "ich mag dich für das was ich von dir bekomme", so laufen zwar viele Beziehungen unter Menschen, doch das macht sie nicht erstrebenswerter und ich möchte zu keinem Wesen eine solche "Beziehung" führen, Verbindung und Verbundenheit gedeihen auf anderer Ebene.
Die tiefenentspannte Katze beim Tierarzt hängt nach meiner Erfahrung von vielem ab, sehr von unserer Beziehung zu ihr, vom Wesenstyp der Katze und von unserer Möglichkeit ihr einen sicheren Raum zu halten. Und auch von ihren bisherigen Erlebnissen die damit verknüpft sind. Und vom Tierarzt selbst und auch der Ausstrahlung seiner Praxis. Aber eine Katze ohne jegliches Grundvertrauen, die bedingt durch ihr Vorleben auch keines mehr erreicht, wird aber eh kein Training zu einer entspannten Katze beim Tierarzt machen - das ganze Nervensystem rutscht in die komplette Deregulation und dann greift quasi nur noch das innere Überlebensprogramm der Katze. Zum Glück sind es die Ausnahmefälle.
Liebe Grüße
Karen