Als Mensch eine Katze anzufauchen halte ich für einen sehr schlechten Rat! Immer!
Wenn Katzen untereinander arttypisch miteinander kommunizieren, ist das normal, angebracht und in Ordnung!
Wenn aber ein Mensch, der im Verhältnis zur Katze so groß ist, wie ein dreistöckiges Haus zu einem Menschen, kann eine nicht perfekt imitierte Lautäußerung (und das ist sie niemals!) - schon ganz allein aufgrund des Größenunterschiedes - auf das Tier sehr verwirren, sehr beängstigend, sehr abschreckend wirken!
Und das gilt auch für Katzen, die eine ausreichende Sozialisierung erleben durften und ihrer Sprache damit völlig Herr sind!
Die, die nicht abschließend sozialisiert wurden, haben es
noch schwerer!
Manche Tiere reagieren dann mit komplettem Rückzug (+Vertrauensverlust / Meideverhalten / Kontaktabbruch) = das Tier wurde traumatisiert,
andere Tiere gehen in die Offensive und greifen an, weil man sie massiv bedroht hat = das Tier ist auch traumatisiert, jedoch noch in der Lage sich zur Wehr zu setzen.
Das selbe gilt im Übrigen auch für diese unsinnigen Ratschläge aus schlechten Katzenhalterhandbüchern, wie, dass man die Katze mit kräftigen Stubsern der Finger auf die Nase massregeln soll und ähnlichen Quatsch!
Möchtet ihr von einem Wesen, so groß wie ein dreistöckiges Haus, in einer Art bedroht und vielleicht sogar körperlich angegangen werden, die der menschlichen Ausdrucksweise ähnelt aber dennoch nicht eindeutig klar ist, ob oder wie sehr es sich um eine Drohung handelt?.....rhetorische Frage.....
Es ist mit wenigen Ausnahmen niemals ratsam Katzen in ihrer Sprache zu begegnen!
Die Ausnahmen kommen alle aus dem Bereich Höflichkeit, Beschwichtigung, Freundlichkeit.
Beispiele:
- blinzeln = höflich, beschwichtigend, freundlich, nicht bedrohlich
- bewusstes weg sehen = siehe oben
- Distanzvergrößerung bei angefaucht werden = das Tier fühlt sich bedroht, der Mensch signalisiert, dass er nicht angreifen wird
Die Sprache der Katzen zu verstehen, also deuten zu können ist ein ganz anderes Paar Schuhe als sich in ihrer Sprache mit ihnen verständigen zu wollen!
Ihre Sprache deuten zu können, ist dennoch selbstverständlich äußerst erwünscht, wenn nicht sogar ein MUSS.
Sämtliche Strafmaßnahmen, die hier an die TE herangetragen werden, halte ich für völlig deplatziert!!!
Das Tier drückt in seiner Sprache lediglich aus, dass es in der aktuellen Situation ( = Haltungsbedingung, Umgangsbedingung, Kommunikation mit Halter) nicht zurecht kommt!
Es verhält sich nicht falsch!
Es verhält sich arttypisch und sollte keinesfalls dafür bestraft werden!!!
Damit wird unter keinen Umständen eine Verbesserung der Lage zu erreichen sein!
Der einzige sinnvolle Rat, der hier passt ist:
- entweder das Tier schnellstmöglich in eine angemessene Unterbringung abzugeben
- oder, um es dem Tier etwas leichter zu machen, sehr viel kümmern, spielen, auslasten, auspowern, fordern.....
@EM2613
@ AnjaBienchenMikesch: wo habe ich geschrieben, das ich mir mit dem NEIN und der Ignoranz zu viel Zeit lasse? 😕 Sally beisst, sofort kommt das NEIN und die Ignoranz.
Hast Du nicht geschrieben, ich habe es vorsorglich erwähnt, damit keine Missverständnisse auftreten.
So oder so, auch wenn die Ignoranz schnell nach der Strafe kommt, so kommt sie
nach der ersten Reaktion ( = NEIN ) und ist damit für die Katze nicht mehr mit ihrem Verhalten in Verbindung zu bringen.
Es ist zu viel von der Katze verlangt, mehrere Reaktionen mit ein und demselben Verhalten zu verknüpfen.
Entweder NEIN, oder Ignoranz. Und das, wie schon erwähnt, postwendend bei Auftreten des unerwünschten Verhaltens
😎