G
gouffre
Erfahrener Benutzer
- Mitglied seit
- 13. Mai 2008
- Beiträge
- 158
Hallo,
ich habe mich durch mehrere Zusammenführungs-Threads gelesen, möchte nun aber konkret nach Tipps zu meinem Problem fragen.
Die Ausganssituation: Seit über zwei Jahren wohnt eine Gebrauchtkatze, ein „Sozialkrüppel“ (las ich heute morgen hier und muss es unbedingt in meinen Sprachschatz aufnehmen...) aus dem Tierheim bei mir. Minosch ist ca. 4-5 Jahre alt, ein recht ängstlicher, vorsichtiger und zurückhaltender Kater, hat aber in der Zeit wirklich Fortschritte gemacht. Er hat Freigang, nutzt das aber nicht für weite oder lange Ausflüge, sondern bleibt im Garten/Hof. Wenn andere Katzen auftauchen, wird gefaucht. Daheim ist er schmusig und auch sehr anhänglich. Spielen ist nicht so seins. Es war also alles Friede, Freude, Eierkuchen.
Nun hat sich eine von Nachbars Katzen hier installiert – sie ist einmal unbemerkt hereingeschlichen, hat das Katzenfutter geleert und kam dann immer wieder. Die Besuche wurden ausgedehnt, sie hat nicht nur hier gefressen, sondern sich auch einen Sessel als Schlafplatz ausgesucht und inzwischen verhält sie sich so, als würde sie hier wohnen, öffnet Türen, so dass sie selbständig zum Hintereingang hereinspazieren kann und fordert ein, wenn sie beschäftigt werden will. Es ist auch ein Kater, ca 1,5 Jahre alt, kastriert und völlig unkompliziert und freundlich. Und ja, es ist mit meiner Nachbarin abgesprochen, dass er hier „Bleiberecht“ hat.
Minosch ist dem Neuen am Anfang mit großem Gefauche, gesträubtem Fell und aufgebauschtem Schwanz begegnet, hat ihn aber nie angegriffen sondern Abstand gewahrt. Der Neue hat sich, wie ich finde, recht klug verhalten, sich „unterlegen“ gezeigt, sich „klein gemacht“, Blick gesenkt oder Kopf weggedreht oder ist einfach zurückgewichen, ohne dabei ängstlich zu wirken. Es gab Erfolge in der Annäherung, sie konnten nebeneinander (mit ein wenig Abstand natürlich) fressen oder auch gemeinsam am Fenster oder auf dem Tisch sitzen. Aufgefallen ist mir aber auch, dass Minosch seitdem mehr an Möbeln und Wandecken markiert. (Mit dem Kopf markiert).
Ich wollte mich nicht großartig einmischen, dachte, es ist besser, sie machen das unter sich aus, habe aber versucht, Minosch ein bisschen mehr zu bekümmern, also ein Plus an Aufmerksamkeit (schmusen, sprechen, betütteln) zu geben.
In den letzten Tagen sind sie allerdings öfter aneinander geraten. Es war immer ein kurzes Gefauche, es wurde mit den Pfoten gehauen und dann sind sie schnell wieder auseinander gegangen. Minosch wirkte anschließend aufgeregt änstlich (Schwanz schlagen, Bogen um die andere Katze gemacht) und wollte sofort raus. Gestern Abend war diese Situation wieder, ich versuchte, wortreich und tröstend Minosch zu beruhigen und als sein Schwanz nicht mehr aufgeregt schlug, ließ ihn vor die Tür. Als ich ihn später wieder hereinrief, saß er wie angegossen im Garten – sonst kommt er von selbst... Ich habe ihn also hineingetragen. Vielleicht vermenschliche ich auch, aber er wirkt einfach unglücklich auf mich.
Ich bin reichlich ratlos: Wie soll ich in solchen Situationen reagieren? Soll ich überhaupt reagieren? Wäre es für Minosch besser, er wäre wieder Einzelkater oder gibt es die Aussicht, dass er irgendwann sogar glücklicher ist, nicht alleine zu sein? Fragen über Fragen...
Würde mich freuen, wenn Ihr vielleicht ein paar Ideen oder Tipps habt....
Danke und liebe Grüße
Gouffre
ich habe mich durch mehrere Zusammenführungs-Threads gelesen, möchte nun aber konkret nach Tipps zu meinem Problem fragen.
Die Ausganssituation: Seit über zwei Jahren wohnt eine Gebrauchtkatze, ein „Sozialkrüppel“ (las ich heute morgen hier und muss es unbedingt in meinen Sprachschatz aufnehmen...) aus dem Tierheim bei mir. Minosch ist ca. 4-5 Jahre alt, ein recht ängstlicher, vorsichtiger und zurückhaltender Kater, hat aber in der Zeit wirklich Fortschritte gemacht. Er hat Freigang, nutzt das aber nicht für weite oder lange Ausflüge, sondern bleibt im Garten/Hof. Wenn andere Katzen auftauchen, wird gefaucht. Daheim ist er schmusig und auch sehr anhänglich. Spielen ist nicht so seins. Es war also alles Friede, Freude, Eierkuchen.
Nun hat sich eine von Nachbars Katzen hier installiert – sie ist einmal unbemerkt hereingeschlichen, hat das Katzenfutter geleert und kam dann immer wieder. Die Besuche wurden ausgedehnt, sie hat nicht nur hier gefressen, sondern sich auch einen Sessel als Schlafplatz ausgesucht und inzwischen verhält sie sich so, als würde sie hier wohnen, öffnet Türen, so dass sie selbständig zum Hintereingang hereinspazieren kann und fordert ein, wenn sie beschäftigt werden will. Es ist auch ein Kater, ca 1,5 Jahre alt, kastriert und völlig unkompliziert und freundlich. Und ja, es ist mit meiner Nachbarin abgesprochen, dass er hier „Bleiberecht“ hat.
Minosch ist dem Neuen am Anfang mit großem Gefauche, gesträubtem Fell und aufgebauschtem Schwanz begegnet, hat ihn aber nie angegriffen sondern Abstand gewahrt. Der Neue hat sich, wie ich finde, recht klug verhalten, sich „unterlegen“ gezeigt, sich „klein gemacht“, Blick gesenkt oder Kopf weggedreht oder ist einfach zurückgewichen, ohne dabei ängstlich zu wirken. Es gab Erfolge in der Annäherung, sie konnten nebeneinander (mit ein wenig Abstand natürlich) fressen oder auch gemeinsam am Fenster oder auf dem Tisch sitzen. Aufgefallen ist mir aber auch, dass Minosch seitdem mehr an Möbeln und Wandecken markiert. (Mit dem Kopf markiert).
Ich wollte mich nicht großartig einmischen, dachte, es ist besser, sie machen das unter sich aus, habe aber versucht, Minosch ein bisschen mehr zu bekümmern, also ein Plus an Aufmerksamkeit (schmusen, sprechen, betütteln) zu geben.
In den letzten Tagen sind sie allerdings öfter aneinander geraten. Es war immer ein kurzes Gefauche, es wurde mit den Pfoten gehauen und dann sind sie schnell wieder auseinander gegangen. Minosch wirkte anschließend aufgeregt änstlich (Schwanz schlagen, Bogen um die andere Katze gemacht) und wollte sofort raus. Gestern Abend war diese Situation wieder, ich versuchte, wortreich und tröstend Minosch zu beruhigen und als sein Schwanz nicht mehr aufgeregt schlug, ließ ihn vor die Tür. Als ich ihn später wieder hereinrief, saß er wie angegossen im Garten – sonst kommt er von selbst... Ich habe ihn also hineingetragen. Vielleicht vermenschliche ich auch, aber er wirkt einfach unglücklich auf mich.
Ich bin reichlich ratlos: Wie soll ich in solchen Situationen reagieren? Soll ich überhaupt reagieren? Wäre es für Minosch besser, er wäre wieder Einzelkater oder gibt es die Aussicht, dass er irgendwann sogar glücklicher ist, nicht alleine zu sein? Fragen über Fragen...
Würde mich freuen, wenn Ihr vielleicht ein paar Ideen oder Tipps habt....
Danke und liebe Grüße
Gouffre