Da ihr mir die letzten Tage durch eure Anteilnahme etwas kraft gegeben habt, möchte ich euch nun das Ende mitteilen.
Gestern, nachdem ich die positive Nachricht über seine Futteraufnahme berichtet habe, bin ich kurz zu mir in die Wohnung gefahren um ein paar Dinge zu erledigen, als ich zurück zu meinen Eltern kam, lag Kalle sehr apathisch, ruhig und mit langsamer Atmung bei meiner Mutter auf dem Bauch. Ohren, Hinterbeine und Schwanz waren kalt. Wir dachten, jetzt schafft er es, er ist endlich wieder bei uns und jetzt kann er gehen, ohne nochmal zum TA zu müssen...so lag er über Stunden abwechselnd bei mir und meiner Mutter, es ging doch nicht so schnell. Spät in der Nacht began er zu krampfen, erst einmal, dann immer wieder. Die Augen waren starr und weit offen, er began zu hecheln, Ohren, Hinterbeine und Schwanz waren wieder ganz warm...Ich wünschte mir nur noch, dass er das alles nicht mehr mitbekommt. Wir konnten es nicht mitansehen, sind um 0.00 zur Tierklinik gefahren, im Auto began er fürchterlich zu miauen. das habe ich noch nie von ihm gehört. Kläglich.Voller angst.Schmerz? Er wollte nicht wieder weg. Hat er die letzten Minuten doch mitbekommen?
Er schlief dann in der Klinik endlich ein....friedlich
Es klingt komisch, ich bin erleichtert. Die letzten Tage habe ich nichts gegessen, wenig geschlafen, es war eine Gefühlsachterbahn...meine Kräfte gingen mir aus...
Hatte er doch einen Hirntumor? Blutung?....Ist jetzt auch egal, er hat es geschafft, hat nun seinen frieden gefunden.
Ich mache mir Vorwürfe, ihn nicht schon am Sonntag von seinem Leid erlöst zu haben, er hätte nicht in der Klinik für 2 Nächte sein müssen, hätte diesen Abend nicht mehr erlebt. Doch hätte ich ihn Sonntag gehen lassen, hätte ich mir Vorwürfe gemacht nicht alles versucht zu haben. So oder so, es wäre falsch gewesen.
Es ist nicht leicht den richtigen Moment zu erwischen, schon garnicht bei so einem jungen Tier. Wir waren in den letzten Tagen so oft mit ihm beim TA, bei sovielen verschiedenen....wir wollten nur sein bestes und quälten ihn dabei bloß mit unserer liebe.
Ich hoffe bald die schlimmen Bilder aus meinem Kopf zu bekommen, ihn fröhlich in Erinnerung zu haben.
Er war ein ganz besonderes Tier, sehr eigen, hat sich das Leben oft selbst sehr schwer gemacht, sehr anhänglich.
Es war das Erste mal, dass ich während einer Einschläferung dabei war. Meine Mutter war sonst immer dabei, hat die Angst der Tiere während der Fahrt und beim TA mitbekommen. Obwohl ich nicht bei meinen Eltern wohne, Kalle und ich waren uns sehr ähnlich und nah, ich musste ihm beistehen und das habe ich auch geschafft.
Lg und alles Gute wünsche ich euch und euren lieben Tieren...