Das Gewicht einer Katze als Jungtier hängt vor allem davon ab, was für ein Typ sie vom Körperbau her ist. Viele Europäische Hauskatzen (Lastramis
) haben einen eher stämmigen Körperbau (Cobby-Typ), so dass sie auch bei durchschnittlicher Größe als ausgewachsene Tiere über den 4 kg liegen, die in der Futtermittelindustrie gern als Norm angegeben werden.
Wenn du z. B. einen Coon hast, kann ein erwachsener Kater auch problemlos 8 bis 10 kg als Idealgewicht erreichen; ich rede immer davon, dass die Katze nicht dick bzw. übergewichtig ist1
Von daher sind 2,3 kg für ein Kitten nicht ungewöhnlich und auch nicht übergewichtig.
Bei einem Orientalen (oriental type, also ähnlich wie der Windhund im Vergleich zum Mops ^^) kämen mir 2 kg bei einem viermonatigen Kitten schon recht viel vor, aber nicht bei einer normalen Lastrami und erst recht nicht bei einer Waldkatze oder auch bei einem Briten. Das sind häufig einfach Tiere von diesem eher stämmigen Typ, und die bringen dann auch als Kitten mehr auf die Waage als so ein "Knochengestell" wie die Oris und auch die semi oriental Rassen.
😉
Körperlich ausgewachsen ist eine durchschnittliche Katze mit etwa 12 Monaten, und mindestens solange sollte sie auch fressen dürfen, was an Nafu reinpasst. So dass immer ein Rest übrig ist!
Und was die Mengen heute angeht: bitte vergiss nicht, dass das Katerchen offenbar seit seinem Einzug bei euch hungern musste!
Ihr habt ihm nur jeweils zwei Tütchen/Döschen mit unter 100g Nafu pro Tag gegeben, und das Trofu dazugestellt, das er aber nicht gefressen hat. Natürlich hat er jetzt riesigen Hunger und will und muss fressen, was nur reigeht!
Bitte stell dich darauf ein, dass der Kleine heute und in den nächsten Tagen - sofern ihr ihm Nassfutter ad libidum gebt! - locker 800g bis 1 kg fressen kann. Einfach nur, um die Dürrezeit der letzten Tage aufzuholen!
Das Edekafutter hat vielleicht bei der Stiftung Warentest gute Noten bekommen (kann ich aus dem Kopf nicht sagen), aber auch hier ist die Futterzusammensetzung nicht optimal. Das, worauf die Stiftung besonders achtet, also die Zusammensetzung der Zusätze, ist vermutlich ok, aber gerade weil Katzen sehr spezialisierte Carnivoren sind, ist es immer gut, wenn der Fleischanteil im Futter möglichst hoch ist und vor allem pflanzliches Protein wie Kartoffeln oder Getreide, aber auch Zucker, nicht zugesetzt sind!
Hier im Forum spricht man von hochwertigem Nassfutter, wenn es gut deklariert ist und ausschließlich aus Fleisch sowie Wasser/Brühe und den notwendigen Nährstoffen (Mineralstoffe und Vitamine) besteht. Viele Foris schätzen auch Nassfutter als besonders gut ein, wenn nur Monoproteine (= nur eine Fleischsorte) für das Futter verwendet werden.
Im Schrottfutter
😉 wie beispielsweise auch Whiskas, Felix und vielen Discounter-Eigenmarken (incl. Edeka, Rewe usw.) ist neben dem Fleisch immer ein mehr oder minder hoher Getreideanteil drin und sehr häufig auch Zucker. D. h. dass der Fleischanteil - das, was die Katze benötigt und verstoffwechselt! - geringer ist als beim hochwertigen Nafu. Daher muss eine Katze (unabhängig vom Alter) auch mengenmäßig mehr davon fressen, um auf dieselbe Menge reinen Fleisches zu kommen, die sie beim hochwertigen Futter benötigt. Dazu kommt, dass im Schrottfutter oft auch viel minderwertige Fleischprodukte wie zb Hühnerkrallen o. ä. drin sind, die für die Katze keinen echten Nährwert haben.
Insofern wage ich die Behauptung, dass deine Katze von einem Schrottfutter wie meinetwegen Whiskas zB 800 g täglich fressen würde, um satt zu werden (als Kitten im Wachstum), vom hochwertigeren MACs oder Leonardo aber 600g reichen würden, evtl. sogar weniger!
Ich merke das auch an meinen eigenen Katzen.
Ich habe zwei erwachsene Siamesen mit normalem Gewicht und kleinem Speckmäntelchen (zwei von diesen) und eine Peterbald mit echtem Untergewicht (nach langer Krankheit). Alle drei wogen vor Mercys Krankenhausaufenthalt um die 4 kg, sie fressen auch ähnliche Mengen normalerweise.
Da Mercy nun eher fettarm fressen soll, ackere ich mich durch die verschiedenen Angebote, einschließlich des Schrottfutters, durch; gleichzeitig biete ich den Katzen aber auch das gewohnte Leonardo (mittlere Qualität: reines Fleisch und Brühe, also getreide- und zuckerfrei, aber nicht so tolle Deklaration), das 5% Fett hat.
Derzeit probieren wir verschiedene Sorten von Felix (Beutelchen mit 100g) aus, der Fettgehalt beträgt jeweils 2,5%, und es sind Getreide und Zucker mit drin.
Die letzten Tage hatte ich wegen der Wärme immer nur 100g-Beutelchen bereitgestellt, aber ad libidum, dh bei Anzeichen von Hunger habe ich nachgelegt.
Was an Felix reinging, waren über den Tag gestern deutlich über 800g, dazu dann zur Nacht noch eine 200g-Dose Leonardo Huhn. Die war heute morgen auch ratzeputz alle, und alle drei brüllten mich an, warum ich nicht sofort aufstehe und das Frühstück kredenze. Sie haben dann noch eine 200g-Dose Leonardo bekommen, die ist halb weg, und bei dem Felix sind wir schon wieder beim vierten Beutel vorbei.
Vor Mercys Klinikaufenthalt kamen wir locker mit 500-600g Leonardo hin bzw. mit weniger als 150g pro (erwachsener) Katze.
Bei den aktuellen Versuchen mit Felix sehe ich jetzt schon, dass wir da auf jeden Fall deutlich mehr Menge je Katze benötigen würden, vermutlich bis zu 300g/Katze/Tag.
🙄
Man kann insofern nicht pauschal sagen, dass ein Kitten pro Tag nicht mehr als 170g Nassfutter fressen sollte (wie dein TA es ja gesagt hatte, zzgl etwas Trockenfutter), sondern die angemessene Menge für ein Kitten liegt mit Sicherheit bei mindestens 400g pro Tag bei halbeswegs gutem Nassfutter (guck dir vielleicht auch mal das Topic von Aldi-Nord an; es gibt zwei oder drei Sorten mit Gelee, da ist kein Zucker und kein Getreide drin, so dass es für einen guten Preis eine vergleichsweise gute Qualität hat).
Bei Schrottfutter wird man alternativ sicherlich sagen müssen, dass die angemessene Menge entsprechend eher in die Richtung von 500g und mehr geht, weil schlicht die notwendige Menge an verstoffwechselbarem Fleisch anders nicht erreicht wird.
Noch zur Stiftung Warentest: Ein gewichtiger Bewertungsfaktor war in den letzten Jahren beim Nassfutter jeweils, dass der Hersteller angemessene Mengenangaben auf das Etikett drucken sollte. Wenn ich das richtig verstanden habe, bewertete die SW die Qualität der Fütterungsangaben nicht nur nach der Menge von enthaltenen Futterzusätzen (Mineralstoffe, Vitamine), die dem Tagesbedarf der Katze entsprechen, sondern auch der Kalorienmenge der "Tagesdosis". So mag es rechnerisch korrekt sein, wenn Purina bei Felix-Tütchen draufschreibt, dass eine Katze von 4 kg Gewicht meinetwegen 200 g Futter pro Tag benötigt (weil das - ich spinne mal rum - den notwendigen 200kcal pro Tag und den entsprechenden Mengen an Zusätzen entspricht). Das Problem ist aber, dass das Katz wegen der Zusammensetzung des Futters nicht satt wird!
Ich kann die rd. 2.000 kcal, die ein durchschnittlicher erwachsener Mensch über den Tag essen soll, um sein Gewicht zu halten, essen, indem ich meinetwegen 2 kg Obst esse und davon Magenschmerzen kriege, weil mein Körper so eine einseitige Diät nicht gewöhnt ist. Oder ich kriege die 2.000 Kalorien schon mit einem Gang zu McDoof zusammen, wenn ich dort ein BigMac-Menü esse (rd. 1000 Kalorien, glaube ich) und mir für den Abend dann noch eine Box mit ChickenMcNuggets mitnehme, die dann nochmal um die 1000 Kalorien bringen. Oder mir einen Liter Cola reinkippe.
Das Fastfood macht mich nicht lange satt, genausowenig wie die Cola. Das Obst macht satt, verdaut sich aber nicht problemfrei. Usw.
Ähnlich geht es dem Katz mit dem Schrottfutter und den hochwertigeren Sorten.
😉
Und ich schließe mich auch noch einmal an: bitte schenke deinem Katerchen einen gleichaltrigen Raufkumpel - aber bitte nicht wieder vom Vermehrer, sondern entweder mit Stammbaum vom Vereinszüchter oder aus dem Tierschutz.