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Omelly
Forenprofi
- Mitglied seit
- 26. Dezember 2006
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Das mag Euch beim Abwägen von Vor- und Nachteilen erst mal so vorkommen. Ihr müsst aber beachten, dass Euch noch die Erfahrung in der Katzenhaltung fehlt und daher die Vorteile bei Euren Überlegungen zwangsläufig zu kurz kommen.Nun haben wir für uns aber festgestellt das uns zwei Katzen doch zu viel sind.
Die Nachteile scheinen auf der Hand zu liegen:
- 2 Katzen sind doppelt so teuer
- für 2 Katzen findet man schlechter Katzensitter
- 2 Katzen machen doppelt so viel Kaputt
Mehr fällt mir gerade auf Anhieb an "Schein-Argumenten" nicht ein.
Ich arbeite diese 3 Punkte mal kurz hier ab:
Das Finanzielle dürfte bei Euch kaum eine Rolle spielen. Man muss ja keine Super-Jobs haben, aber zwei Vollzeit-Berufstätige werden die kleine Kostendifferenz zwischen einer und zwei Katzen nicht wirklich spüren.
2 Katzen sind nicht eben nicht doppelt so teuer. Das fängt schon beim Futter an. Ich kenne kaum Katzenhalter, die nicht regelmäßig Futterreste wegschmeißen. Katzen sind da oft etwas eigener als Hunde. Mit dem, was man nicht wegschmeißen muss, weil sich Katze Nr. 2 doch noch erbarmt, bekommt man die 2. Katze schon zu mindestens 1/3 satt 😉
Wenn Ihr mit 2 Katzen beim Tierarzt aufschlagt, kenne ich es auch nicht anders, als dass dann nicht genau doppelt abgerechnet wird, sondern eine Art "Pauschale" berechnet wird. Durch eine Tierversicherung kann man hier ohnehin auch vorbeugen.
Für einen Katzensitter, der die Tiere bei Euch zuhause versorgt, macht es keinen Unterschied, ein oder zwei Näpfe zu füllen. Das kann sich dann zwischendurch auch dann einfach mal auf die nötigsten Handlungen beschränken (Füttern, Katzenklo säubern). Denn die Katzen haben sich dann immer noch gegenseitig und können etwas leichter auf menschliche Zuwendung verzichten. Für eine Katze in Einzelhaltung ist Katzensitting wesentlich aufwendiger. Da ist es nicht mehr zumutbar, dass Katze einfach nur "versorgt" wird. Da muss dann auch täglich ausgiebig gespielt und gekuschelt werden. Habt Ihr Jemanden, der das über Tage oder Wochen leisten kann ?
Und letztendlich "Zerstörung". Katzen, die sich nicht langweilen, weil sie ständig einen Kumpel um sich haben, kommen auch viel weniger auf dumme Ideen. Eure Einrichtung leidet am Ende mit Sicherheit weniger, wenn Ihr 2 Katzen ein Zuhause gebt.
Das also erst mal zu den vermeintlichen Nachteilen.
Zu den Vorteilen:
Ihr verlasst morgens mit einem viel besseren Gewissen das Haus und wisst, dass Ihr keine Katze zuhause hocken habt, die sich nun den ganzen Tag einsam fühlt und sich grenzenlos langweilt
Ihr erlebt das Wesen "Katze" auf ganz andere Weise, nämlich auch in der Interaktion mit dem Artgenossen. Nur Zuschauen ist da schon echt spannend. Katzen interagieren mit Menschen ganz anders als mit anderen Katzen. Und nur mit einem Katzenkumpel gebt Ihr der Katze überhaupt die Möglichkeit ihr Wesen entsprechend auszuleben. Ausgiebiges Kuscheln, gegenseitiges putzen, jagen, kleine Rangkämpfe... All das gehört zum Wesen der Katze, welches einfach eingesperrt wird, wenn die Katze alleine leben muss.
Der entscheidende Vorteil:
Ihr habt zuhause zufriedene Hausgenossen, die immer wieder voneinander lernen können; weniger anfällig sind, irgendwelche Neurosen zu entwickeln; das Katzenklo anstatt irgendwann mal Euer Bett zum Pinkeln benutzen und Euren Alltag viel mehr bereichern als das eine einzelne Katze jemals könnte.