Nun, ich nehm mir jetzt mal ein wenig zeit um meine erfahrungen mit grossen katzengemeinschaften zu schreiben.
Hier oder da hole ich vielleicht etwas aus und das ganze wird vielleicht zu langatmig aber Es wurde gefragt, ich Antworte.
Erstmal vorab, ich habe eins wirklich gelernt und verinnerlicht: Arbeite Wissenschaftlich! das hat man mir all die Jahre immer gesagt.
Ich liebe diese grazilen intelligenten und wunderbaren Lebewesen (auch gemeinhin als katzen bekannt) wir profitieren voneinander, aber habe nachdem ich viele Jahre überzeugt war, alles wissenswerte gelernt zu haben, festgestellt das ich wohl nicht lang genug Leben werde um sie auch nur im Ansatz zu verstehen. Ich freue mich sogar auch über jedes Stück Zielgruppenorientierter Literatur. viele Katzenbesitzer wissen noch nicht einmal das man katzen vielleicht doch lieber in Gruppen halten sollte. Nun, nicht jeder kann das, viele haben nicht die Mittel, aber weniger als 2 Katzen sollten es auf keinen Fall sein, da ginge bei mir auch der gnatz.
Katzen sind Gruppenwesen. Das ist eine eigenschaft die hat sich herausgebildet, weil Gruppen sind erfolgreicher. Sie sind nicht nur Gruppenwesen sondern sie können sogar, in einer Gruppe, ihre eigenen Anlagen und Instinkte überwinden. Das definiert für mich eine 'Intelligente' Katze. Intelligenz im Sinne von Das eine Katze ihr leben lang mit einem Laserpointer bespielt werden kann und eine andere katze nach ein paar Minuten schon weiss: das ding kann ich nicht fangen, also lass ich es bleiben. Manche katzen können diese Anlagen überwinden andere nicht. Bis auf die Sexualität, habe ich festgestellt, das katzen all ihre Instinkte/Anlagen überwinden können um Teil einer Gruppe zu sein. Selbst den jagdtrieb (es gibt Katzen die Wellensittiche in 'ihrer Gruppe' haben. die werden nicht gefressen, sondern geputzt. Da muss der Sittich durch)
Ob sie dies aus eigenem freiem willen tun oder auch das überwinden der instinktiven Anlagen nur eine andere Anlage ist, das weiss nur die katze selbst. Aber diese Anlagen oder den freien Willen muss es schon seit dem tag geben da die ersten Menschen Ackerbau betrieben und die katzen in den Kornspeichern ihren liebsten Lebensraum und Schutz fanden. So etwas wie eine Partnerschaft mit gegenseitigem nutzen zwischen Katze und Mensch.
katzen können wie wir Menschen auch, Gruppen mit Spezies Bilden die nicht ihre eigenen Sind. Hunde, Vögel, Kaninchen, Menschen. wie wir. Also ist die katze als Gruppenwesen zu unserer Gruppenstruktur Kompatibel, denn wir können das auch.
Wenn die katzen die Wahl haben welcher Gruppe sie sich selbst anschliessen können/welche sie verlassen können kommen stabilere Gruppen zustande. Je grösser die Summe der Einzelteile (an Lebensqualität) umso besser funktioniert es. Selbst kann ich dazu nur anekdotische und unwissenschaftliche evidenz beisteuern aber unsere (Menschlichen) Fähigkeiten eine Funktionierende Katzengruppe 'zusammenzustellen' werden durch den Fakt begrenzt das wir viele versteckte Eigenschaften unserer Fluffels nicht kennen/nie kennen werden. Es gibt Charaktereigenschaften die wir wahrnehmen und andere die sich unserer Verstehenswelt für immer entziehen werden.
Wir haben auch nicht einen unbegrenzten 'Pool' von katzen zur verfügung um zu sehen welche zusammenpassen. Die Krücken die wir uns bauen sind geschwister und muttertiere. alles andere kann kompliziert werden.
Wir, als menschen, müssen daher Komplizierte Zusammenführungen mit Gewöhnungsphasen etc. durchexerzieren, während die Katze die nicht auf unser Grundstück/Haus/Wohnung beschränkt ist sich das was ihr Passt stets frei wählen kann. Wir forcieren also etwas, das die Natur ganz nebenbei und lässig ohne grosses Tralala nebenbei durchspielt. Wir 'holen' eine fest definierte anzahl Katzen und setzen die zusammen. die Natur hat mehr möglichkeiten. Wer will schon seinen teuren maine coon in die Gruppe beim nachbarn abgeben und dafür eine bunte restekatze im Tausch, selbst wenn dies die perfekte Gruppen ergäbe ? Meine Anekdotische referenz dazu: Schigger. Sie hatte ihr Ganzes leben draussen verbracht, Sie wollte dann Teil unserer Gruppe werden. Wir haben sie reingelassen. Sie ist sofort zu unserer uralt-Katzenoma gegangen, hat ihr ein Nasenküsschen gegeben und angefangen sie zu putzen. Zusammenführung fertig. Gruppe fertig. Das war der Erstkontakt.
Was jetzt die Gruppenstruktur angeht und da habe ich schon viele punkte die keinen Sinn ergeben, auf meinem Millimeterpapier. Wir haben hier im umkreis folgende Katzengruppen:
- extrem stark revierbezogene Gruppen (die haben seit 6 Jahren exakt das selbe revier. nicht einen millimeter mehr oder weniger)
- lose herumziehende Gruppen ohne revier. (die man mal als gruppe vorne oder hinten im Ort sieht)
- Doppelgruppen (mit starkem austausch untereinander)
- Gruppen die ein Revier aufgeben und dann keins mehr haben, dann herumziehen
- Und den umgekehrten Fall.
Es gibt kein erkennbares Muster wie das Funktioniert und nach welchen Regeln. Vom Starken Kater bis zur schwachen Altkatze gibt es anführer. manchmal auch mehrere. Oder einen harten Kern der einen haufen 'sattelitenkatzen' hat die zwischen mehreren gruppen hin und her fluktuieren. Die Gruppengrössen Variieren. manche Lösen sich auf, andere Bilden sich neu (schliessen sich zusammen) Manchen ist egal wer kommt und wer geht, in einer anderen Gruppe werden neuankömmlinge aufs härteste angegriffen, Egal wer da kommt. Es gibt keine Regeln, die ich nachvollziehen könnte. Wär ich eine Katze, dann würd ich wohl sagen, ist doch klar wieso und warum....
dazu kommt noch das ab mai alle Reviere die sich zum Strand hinunter hin befinden sich komplett und vollständig auflösen und dann alle Katzen die sich sonst aufs Blut um jeden Zentimeter schlagen einträchtig gurrend und schnurrend in den Restaurants sitzen um Ressourcen (Futter) abzugreifen. Friede bis zum ende der Tourisaison ist dann opportunistisch. Selbst nachts wenn es kein Futter gibt wenn die Restaurants zu sind wird der friede gehalten.
Katzen sind die Perfekten Opportunisten.
Es gibt keine Regel die ich verstehen könnte. Katzen funktionieren nicht wie der Canis Lupus der doch sehr strukturiert lebt.
Nach 50 jahren, ja ich gebe es gern zu, ich weiss nichts wirklich über Katzen und werde sie wohl nie wirklich verstehen. Auch wenn man hier schon sagte ich wüsste was, nein, ich weiss nix über meine geliebten fluffels. Ist aber okay für mich. mir reichts wenn ich Teil der katzengruppe sein kann die in meinem Haus lebt... mehr muss ich nicht wissen.