Handeln und Konsequenz sehe ich ein, dass sie das verknüpfen. Aber wenn ich mit meiner Katze spiele, mein Handy klingelt und ich aprupt das Spiel beende und 15 Minuten telefoniere, its das im Endeffekt genau dasselbe. Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Katze sich dabei was denkt, wenn der Mensch das Spiel beendet.
DOCH! Und genau darum soll man sich, wenn man mit seinen Katzen spielt, sie treichelt, mit ihnen Clickert oder sich sonstwie intensiv mit ihnen beschäftigt, nicht von Handy, Telefon oder sonstigen Dingen ablenken lassen, weil genau das dann passiert = die Katze hält den Kontaktabbruch für eine Konsequenz ihres Verhaltens, meint, es läge daran, dass sie gerade gespielt hat und lässt dies fortan sein (nehmen wir junge, selbstsichere Kitten mal aus, denn bei denen überwiegt der Spieltrieb meist noch über der Lernfähigkeit derartige Verknüpfungen beim ersten Mal gleich zu herzustellen).
Es gibt unzählige Halter, die angeben, ihre Katzen würden nicht mit ihnen spielen oder überhaupt nicht spielen. Vielfach haben solche Katze genau diese Lernerfahrung (meist auch mehrfach) gemacht, nämlich, dass Spielverhalten mit einer negativen Konsequenz verbunden ist.
Meist ist das unabsichtlich passiert, weil der Halter sich nicht darüber im Klaren gewesen ist, dass er bei abruptem Ende genau das erzeugt.
Das selbe passiert, wenn Katze lauert, also für den Halter beim spielen "nur rum liegt und guckt". Der Mensch hat oft den Eindruck, seine Katze habe keine Lust zu spielen und hört dann auf. Katze lernt, wenn sie sich für eine Beute interssiert, dieser auflauert, sich dabei vielleicht - wie für Katzen üblich - lange Zeit lässt, wird das Spiel beendet. Ihr Fazit: ich lauere nicht mehr, ich spiele nicht mehr, ich steige nicht mehr auf Animation ein, denn dann werde ich enttäuscht, wenn es vielleicht gerade am schönsten ist.
Und dies kann man nicht verhindern! Das ist das Tragische daran! Diese Verknüpfung passiert im Katzenkopf, ob man will und es als Erziehungsmaßnahme nutzt, oder nicht.
EDITH:
wenn Du immer nur und ausschließlich dann eine intensive Beschäftigung mit Deiner Katze, wie spielen, abbrichst, wenn Dein Handy klingelt und es immer der selbe Klingelton ist, kann es im übrigen auch sein, dass die Katze den Klingelton schon als gelerntes ankündigendes Signal verstanden hat, auf das immer ein abrupter Kontaktabbruch folgt.
Das könntest Du leicht testen, indem Du Dich mal mit dem Tier beschäftigst, dann das Handy klingelt und Du aber nicht dran gehst, sondern das Klingeln ignorierst.
Wenn Deine Katze den Ton als Abbruchsignal gelernt hat (was auch nicht wünschenswert wäre!), wird sie beim Ertönen des Handys entweder von selbst aufhören zu spielen oder zumindest sehr irritiert sein, wenn Du Dich trotz Klingeln weiter mit ihr beschäftigst.
Der Handyklingelton funktioniert in diesem Kontext genauso wie eine Türklingel, vor der viele Katzen flüchten, weil sie gelernt haben, dass diese Türklingel Besucher ankündigt, die dem Tier vermutlich Angst einflößen, weil es dann zum Beipspiel zu unruhig im Revier wird, weil sie die fremden Gerüche ängstigen, weil sie vielleicht sogar schon schlechte Lernerfahrungen mit Besuch machen musste.
Ist im Prinzip wie Clickertraining nur verkehrtherum. Der Clicker kündigt, wenn er einmal klassisch konditioniert ist, eine Belohnung an und ist Werkzeug um mit dem Ton sekundengenau erwünschtes Verhalten bestätigen zu können (Erinnerung: Zeitfenster für Verknüpfungen ist nur 1-3 Sekunden groß!).
Die Türklingel oder auch das Handy sind, wenn sie - meist unabsichtlich - einmal klassisch konditioniert sind, auch Ankündigungen für etwas. In den Fällen allerdings nicht für etwas Positives, sondern für etwas Negatives und die Katze wird diese Signale ebenso mit ihrem Verhalten oder spezifischen Situationen verknüpfen.