Und woher weiß die Katze, dass sich der Kontaktabruch auf das vorherige Fehlverhalten bezieht? Ich glaube nicht, dass da ein Tier über so einen längeren Zeitraum eine Verknüpfung erstellen kann.
Katzen sind in der Lage ihr Handeln und eine Konsequenz miteinander zu verknüpfen, wenn die Konsequenz unmittelbar, je nachdem welchen Ethologen man fragt, zwischen 1 und 3 SEKUNDEN auf das gezeigte Verhalten erfolgt.
Krallt und beißt das Tier aus dem Spiel oder dem Schmusen heraus, kann sie einen Kontaktabbruch damit verbinden, wenn dieser SOFORT erfolgt, sobald gekrallt oder gebissen wird.
Weil dieses Zeitfenster, indem eine Konsequenz (egal, ob Strafe oder Belohnung!!!) noch mit dem zu beeinflussenden Verhalten verknüpft wird, so klein ist, ist es (neben anderen Faktoren) so schwer richtig zu strafen und das Risiko so hoch versehentlich (aus Unwissenheit oder einfach aus schlechtem Timing heraus) falsch zu bestrafen und der Katze damit falsche Signale zu geben.
für mich hört sich das immer noch nach psychospielchen an.
du "strafst" sie kontaktabbruch.
und wenn das eben keinen psychologischen effekt hätte, würde sie nichts daraus lernen.
es muss sie also sehr stören, dass du sie ignorierst. sonst würde sie es weiter tun oder immer wieder, oder nicht?
Dann ist das genauso konditionierendes lernen, wie wenn man schlägt, oder pustet. nur mit psychischer statt physischer gewalt.
oder wie genau soll das bei einer katze wirken, bzw was löst das in einer katze aus, wenn man den kontakt zu ihr abbricht?
So ein Unsinn - psychische Gewalt...
Sich der Techniken operanter Konditionierung zu bedienen heißt nur, dass man verstanden hat und sich bewusst ist auf welche Lerntheorien Katzen ansprechen, d. h. man weiß für welche Lernvorgänge sie sensibel sind und wie ihre Lernfähigkeit aussieht. Nicht jedes Lebewesen lernt auf die selbe Art wie Menschen. Jede Spezies lernt unter anderen Bedingungen und daher auf andere Weise. Säugetiere ähneln sich in einiger Hinsicht aber dennoch kann man nicht einfach davon ausgehen, dass jede Katze, jedes Kaninchen, jerder Hund, jeder Hamster, jeder Delphin auf die selbe Weise (oder die selbeN WeiseN) lernt, wie wir.
Natürlich hat es einen unangenehmen Effekt beim Tier, wenn man den Kontakt abbricht, sobald es sich unerwünscht verhält.
Es ist aber weit weniger traumatisch einfach zu gehen und für 5 Minuten keinen Kontakt mehr zuzulassen, als das Tier offensiv anzugehen, völlig egal ob mit oder ohne Handgreiflichkeiten. Anpusten ist eine schlecht und unvollkommen imitierte Geste aus einer dem Menschen fremden Sprache, die unter Katzen nunmal eine offensive Drohung darstellt.
Ich lasse dem Tier ja die Wahl, ob es sich in meiner Nähe mit Kontakt zu mir aufhalten will oder nicht.
Wird es zu grob, breche ich den Kontakt vorübergehend ab.
Hält es sich an meine aufgezeigten Grenzen, breche ich den Kontakt nicht mehr ab.
Es liegt also allein beim Tier, ob es lieber raufen und dafür ohne mich sein will oder lieber Kontak zu mir möchte und dafür weniger kratzt und beißt.
Mit meinem Verhalten, dem Kontaktabbruch, gehe ich auf freundliche Weise auf das Lernvermögen der Katze ein und helfe ihr so, völlig gewaltfrei, eine Lernerfahrung zu machen. Nicht mehr und nicht weniger.
Wenn mir im Supermarkt an der Kasse einer zu dicht auf die Pelle rückt, gehe ich auch erst ein paar Schritte von ihm weg, bevor ich mich umdrehe und ihn anrotze oder gar ohrfeige.
Die Distanz zwischen mir und einer Störquelle zu vergrößern ist ein normaler Akt, den in der Regel jedes Lebewesen versteht. Ob er respektiert wird oder nicht, hängt von der Auffassungsgabe und dem Willen des Individuums ab. Manche "checken" es einfach nicht oder haben eine geringere eigene Individualdistanz, sodass sie gar nicht merken, dass sie anderen zu sehr auf die Pelle rücken. Andere wollen das Signal nach mehr Abstand auch einfach nicht wahrnehmen und ignorieren es. Dann muss man in der Tat schon deutlicher werden. Aber man schießt doch hier nicht mit Kanonen auf Spatzen, sondern versucht es erstmal "diplomatisch".
Ich tierquaeler habe gerade meiner katze, die auf meinem klausurskript stand und mir ihren hintern ins gesicht gehalten hat aufm popo gepustet, daraufhin hat sie sich umgedreht, mir ein bussi gegeben und is in ihr koerbchen gegangen. Ich beobachte, ob sie nen nervenzusammenbruch kriegt.
Herzlichen Glückwunsch! *achtung, ironie*
Du hast eine sehr höfliche und freundliche Einladung Deiner Katze zur unter Katzen üblichen und sogenannten Analkontrolle nicht erkannt.
Eine Katze, die einer anderen eine Analkontrolle anbietet, "sagt": hallo, wie geht es Dir, schau hier, so geht es mir, ich bin bereit zur Kontaktaufnahme und freundlich gestimmt - übersetzt - .
Eine Katze auf das Hinterteil zu pusten ist etwas völlig anderes als ihr ins Gesicht zu pusten.
Du hast den Sinn bzw. den Zusammenhang zwischen Pusten, Lufthauch ins Gesicht, spucken der Katze und der entsprechenden, massiven Abwehraggression, die beim spucken vorliegt, nicht begiffen, sonst wärst Du nicht auf die Idee gekommen, Deine Katze könne sich durch das auf-den-Hintern-pusten bedroht fühlen.
ich finde LIEBESENTZUG schlimmer als pusten (hab beides noch nicht getan)
seit wann ist LIEBE ne Art Belohnung? oder zum verdienen? ist vielleicht unter Menschen so eine Mode, einen auf unnahbar zu machen ect. aber sicher nicht unter Katzen...soviel zum Thema Kätzisch.
Ne Katzenmutter faucht auch al, oder kneift oder oder. Wenn sie ihr Kitten ignoriert wenn´s Mist baut ists quasi verloren.
was hier so abgeht und das pusten mit hauen und starken akustischen Geräuschen in einer Reihe steht...
Um Liebesentzug geht es auch nicht. Sondern um, wie oben geschrieben, ein freundliches aber eindeutig verständliches Signal an die Katze, dass sie meine Individualdistanz unterschritten, mir damit zu nahe getreten ist und ich es nicht möchte, dass sie sich mir gegenüber auf genau diese Weise (beim kratzen und beißen) verhält.
Das Signal Kontaktabbruch soll ja kein ignorieren für die komplette nächste Woche sein, sondern lediglich für einige Minuten oder so lange, bis das Tier sich beruhigt hat (wenn es sich in eine Rauferei hinein gesteigert hatte). Kontaktabbruch für überschießene Energie funktioniert aber nur dann und sollte auch nur dann angewendet werden, wenn dem Tier ausreichend andereweitige Möglichkeiten zur Verfügung stehen die vorhandene Energie und Anspannung adäquat abzubauen. Stehen keine entsprechenden Möglichkeiten zur Verfügung, ist es grausam, das Tier mit Kontaktabbruch (oder auch mit anpusten oder sonstigen Maßregelungen!) zu strafen!