Danke für die lieben Worte
@Velvet82 <3 Teetonka ist auch fehlgepägt und sehr schlecht sozialisiert. Inwieweit das Beißen bei ihm aber schmerzbedingt war und sich durch die lange Zeit, die er unter Schmerzen leiden musste, einfach verfestigt hat oder ob das Beißen auch Teil der Fehlprägung ist, kann man natürlich nur vermuten.
Meine Strategie wäre aber dieselbe. Wie die anderen schon sagten, würde ich die Hand nicht mehr zum Spielen nutzen. Darüber hinaus würde ich versuchen, ihn auf andere Art körperlich auszupowern. Teetonka mag die Reizangel gerne. Damit schicke ich ihn wahrlich über Tische und Stühle. Der Kater ist noch jung und wird sehr viel Energie haben, die er nicht loswird. Daher würde mich auch mal die Einrichtung interessieren und wieviele Möglichkeiten er hat, zu klettern, ob er gesicherten Freigang hat oder ähnliches. Wenn er "ausflippt" und/oder beißt würde ich jedes Spiel oder jede Aufmerksamkeit direkt beenden. Wir schimpfen nicht mit Teetonka, wenn er beißt, sondern sagen "nein" und dann darf er erstmal nicht bei uns sein. Er hat die Tendenz einfach direkt wieder aufs Sofa zu springen, wenn wir ihn runtergeschickt haben, weil er einen von uns gebissen hat. Das unterbinden wir dann konsequent. Beißen hat hier Konsequenzen in Form von Ignorieren, zeitweise Verweigerung von Zuneigung und Aufmerksamkeit. Natürlich nicht stundenlang. Um mal eine Größenordnung zu nennen: Wenn Teetonka sich 5 Minuten in seine Heizungsliege verzogen hat, spielen war, fressen war, irgendwas anderes gemacht hat, dann ist das für uns eine neue Situation, wenn er dann wiederkommt und das darf er dann natürlich auch. Für deinen Kater ist die "Strafe" natürlich besonders hart, weil er alleine ist und außer dir niemanden hat. Wir haben Teetonka die erste Zeit von den anderen separiert gehalten und gerade in dieser Zeit hat er große Fortschritte gemacht, was das Beißen betrifft. Denn außer uns hatte er nur die anderen Katzen an der Gittertür und damit war es für ihn immer besonders hart, wenn wir ihm die Aufmerksamkeit entzogen haben.
Er beißt noch immer ab und an. Leider. Aber um auch hier mal eine Größenordnung zu nennen hat er zu Beginn mehrfach am Tag gebissen und das jeden Tag. Mittlerweile kommt es auch mal 3 oder 4 Tage, manchmal sogar über eine Woche hinweg vor, dass er gar nicht beißt. Dann gibts aber eben auch schlechte Tage so wie gestern, wo er mich und meinen Freund jeweils einmal gebissen hat. Davor hatten wir aber eben auch beide etwa eine Woche ohne Vorfall.
Ich denke, das Problem bei dir ist deutlich kleiner, weil die Ursache recht klar ist und auch relativ eindeutig ist, was zum Beißen führt. Teetonka ist einer, der auch mal nach 10 Minuten rumdösen auf die Idee kommt, spontan in die ruhende Hand zu beißen, die gut 30cm von ihm entfernt liegt. Er wird berechenbarer aber es gibt immer wieder Momente, in denen ich total ratlos bin. Das ist bei dir aber anders und von daher bin ich mir ziemlich sicher, dass sich das Problem bei dir erledigt, sobald ein passender Kater und dessen Zusammenführung durch sind.
Da hier doch schon recht viel schiefgelaufen ist, würde ich zudem raten, dass du dich bei der Auswahl und auch bei der Zusammenführung hier begleiten lässt. Vielleicht magst du von den Katern erzählen, die du im Auge hast und wir geben dir dazu Input. Auch was die Zusammenführung betrifft hilft es dir vielleicht, wenn du die Vorbereitungen und ersten Schritte hier teilst. Eigentlich ist ja immer jemand online, der etwas Schlaues zu sagen hat
🙂 Zu einer Gittertür würde ich immer raten, gerade, wenn eine der Katzen schlecht sozialisiert oder sonst wie nicht ganz einfach ist.
Das Zweittier kam für mich nicht so infrage, weil ich immer den Gedanken hatte, dass meine Wohnung dafür zu klein ist (2 Zimmer ca. 60 qm) und die nicht genug Raum zum rennen und toben haben würden. Über die "Reviereinteilung" habe ich mir auch Gedanken gemacht. Was ist wenn die sich nicht so gut verstehen und sich wegen der kleinen Wohnung oft über den Weg laufen müssen usw..
Hierzu möchte ich gerne die PS zitieren, von der ich vor über 10 Jahren meine schwarzen Sonderling Songaa adoptieren durfte - auf wohlgemerkt 30qm - Balkon: "Lieber 2 Katzen auf wenig Raum als eine Katze alleine". Platz ist immer ein vieldikutiertes Thema und natürlich ist mehr immer mehr. Ich bin aber hier der festen Überzeugung, dass zwei Katzen auf weniger Raum das deutlich kleinere Übel sind als eben eine Einzelkatze. Tatsächlich vertrete ich diese Meinung immer - außer wir sprechen von Hardcoreeinzelkatzen oder ganz besonderen Umständen. Die liegen meiner Meinung nach hier aber nicht vor. Zumal ich 60qm auch nicht zu klein finde. Das kann man gut katzengerecht gestalten.