Ok. Hört sich nach deiner Schilderung auch sehr danach an.
Allerdings, was mir aufgefallen ist: Sie schreit/kratzt und du reagierst. Momentan konditionierst du sie quasi darauf, dass das eigentlich unerwünschte Verhalten für sie positive Folgen hat. Versuch mal, das umzudrehen. Also nur reagieren, wenn sie an erwünschten Stellen kratzt (da dafür dann loben ohne Ende) und nur Spielen/sich mit ihr beschäftigen, wenn sie mal kurz die Klappe hält (das musst du dann halt sehr genau timen).
Eventuell "braucht" sie gar nicht so viel Aufmerksamkeit. Sie findet es halt nur cooler, Aufmerksamkeit zu kriegen als keine zu kriegen und hat schnell gelernt, wie sie Aufmerksamkeit provozieren kann
😉
Was ich an deiner Stelle machen würde:
- anständige Kletter- und Rennstrecken bauen. Z.B. mit den Petfun-Säulen oder Teppichen an der Wand (die gibts ja auch hübsch - Filzstoffe gehen z.B. auch) plus anschließender Catwalk. Ich habe eine Katze, die in der alten Wohnung auch gerne mal die Wand hoch ist - bis ich ihr eben lange durchgängige Klettermöglichkeiten zur Verfügung gestellt habe.
- clickern. Unterschätze die Dame da mal nicht, auch hyperaktive Katzen können sich da meist plötzlich sehr gut konzentrieren.
- umkonditionieren. Schreien/Kratzen ist nicht gleich Aufmerksamkeit.
- evtl. feste Spielzeiten einführen.
- den Balkon sichern, sodass sie auch ohne euch rauskönnen und ihn auch so gestalten, dass die Katzen was zu erforschen haben (Graskiste, Brunnen, duftende Pflanzen) - das bringt schon sehr viel Abwechslung ins Katzenleben.
- für mehr Abwechslung im Wohnungskatzendasein sorgen. Was von draußen reinbringen, Buddelkisten bauen, die Möbel umstellen (!), Zeitungen auf dem Boden verteilen und Leckerlis drunterpacken, mal was rumliegen lassen, mal "zufällig" den Kleiderschrank offen lassen - da gibts so einiges. Ich hab neulich
das hier gelesen und war ziemlich begeistert, vielleicht ist das auch was für dich.
- schwierigere Fummelbretter kaufen (aus dem Hundebereich) oder selber basteln.
- mehrmals täglich füttern, auch das bringt Abwechslung. Hier gibt es mittlerweile vier Mahlzeiten täglich (morgens roh, nachmittags Küken, abends roh, vor dem Zubettgehen eine Miniportion Trockenfutter ins Fummelbrett).
Ich vermute mal, dann hat die Unausgelastetheit ein Ende.