Der Tierarzt soll lieber bei seinen Leistungen bleiben: Körperliches Leiden diagnostizieren und behandeln. Er ist kein Katzenpsychologe. Abgesehen davon faseln die meisten Tierärzte ihren Kunden nach dem Mund. Das lernen sie relativ schnell. Denn ein Kunde, der sich bestätigt fühlt, kommt eher wieder. Dem Tierarzt kann es recht herzlich egal sein, ob die Katze da nur alleine herumschwirrt. Das Ding macht den Braten auch nicht mehr fett. Eine böse Unterstellung meinerseits, oft genug im Alltag beobachtet.
Dass er nun mehr auf euch bezogen ist, ist kein allzu tolles Zeichen (für euch natürlich schon). Er zeigt euch, dass er eure volle Aufmerksamkeit braucht, da es keine Alternative für ihn gibt. Das ist zum Beispiel in einer Situation wie dieser nicht schön, wenn er nun für längere Zeit komplett auf sich gestellt ist (ich gehe nicht davon aus, dass die Nachbarn ihn stundenlang beschäftigen bzw. dass er das von sich aus überhaupt bei Fremden annehmen wird?). Wichtig wäre bei der Wahl des neuen Kumpels sehr stark auf den charakter zu achten. Gegebenenfalls sogar ein Trio zu versuchen, wenn das möglich ist. Hat den Vorteil, dass einer seine Ruhe haben kann, wenn der andere trotzdem Spielen möchte. Überreden dazu kann dich keiner. Für den jungen Kater wäre ein adäquater Partner auf Dauer sicher wieder sehr schön.
Zu der Frage: Wenn der kleine Kerl auch noch Freigänger ist, stellt sich die Alternative "Pension" gar nicht. Du hast tolle Nachbarn, die sich 2x am Tag um den Fratz kümmern. Er kann in seiner gewohnten Umgebung bleiben (das ist wichtig, besonders wenn er eh etwas verunsichert gegenüber Fremden ist). Die 10 Tage gehen vorbei. Er hat alles, was er braucht.