Zuerst einmal: Wir haben den Kater zurück!!
...sie hatte sich dann doch recht lange Zeit gelassen, bis sie zurück kam und meinen Freund den Kater aus ihrer Wohnung holen ließ.
Dann: Vielen, vielen Dank für Eure Antworten und Meinungen!
Tatsächlich sind uns jetzt allerdings etwas unsicher, wie wir weiter verfahren sollen:
Ich versuche das mal aufzudröseln: Nach der ganzen Aktion jetzt, der Mitteilung, dass die Polizei informiert sei und ein Anwalt ins Spiel käme, weinte sie und sagte, sie würde ihn nicht mehr mit in ihre Wohnung nehmen, angeblich war das ein Versehen, dass sie den Tracker in der Jackentasche mitnahm (dass sie den Kater in der Wohnung hatte und ihm den Tracker abgenommen hatte, gab sie ja notgedrungen zu)...d.h. irgendwo tut sie uns auch leid.
ABER: Die Geschichte geht inzwischen gut über ein Jahr...an dem Punkt, dass sie (nachdem mein Freund schon mal mit weiteren Schritten drohte) sagte, sie höre jetzt auf, den Kater mitzunehmen, es sei ihr zu viel Stress, waren wir im Sommer schon einmal. Kurz danach fing sie aber an, ihm das GPS abzumachen und es mal an seine Katzenleiter, mal aber auch in ihrem Garten abzulegen, dort fand es mein Freund nur, weil ein Nachbarskind ihm das zeigte.
Stand Ende der jetzt vergangenen Woche war, dass sie ihn wieder regelmäßig in ihre Wohnung nahm und ihn dort über Stunden ließ, auch wenn sie selbst stundenlang weg war. Der Kater ist, wie gesagt, ausdrücklicher Freigänger, und lebt mit einer weiteren Katze in einer großen Wohnung, mein Freund arbeitet im Home Office und ist nahezu immer da, bei ihr sitzt er dann stundenlang allein in einer sehr kleinen Wohnung, ohne die Möglichkeit, rauszukommen, ohne Klo (sie erzählte letztens, er hätte ihr auch in die Wohnung gemacht), ohne alles. Sie stellte inzwischen ihre Klingel ab, hat meinen Freund schon vor Monaten am Telefon gesperrt und hat zuletzt angefangen, das GPS außer Gefecht zu setzen (Kühlschrank, o.ä.), wenn der Kater bei ihr war. Das heißt, er weiß dann, wo der Kater ist, hat aber keine Möglichkeiten, sie zu kontaktieren oder ihn zu holen. Donnerstag hatte er sie, wie im ersten Post geschrieben, dann erwischt, als sie den Kater wieder unten raussetzte und ihr ausdrücklich gesagt, dass das aufhören muss, dass er das nicht will, bekam daraufhin gesagt, das wäre ihr egal.
Wir haben uns da schon so hilflos gefühlt und angefangen, nach einem Anwalt zu schauen....
Der Kater braucht sein Nierenmedikament sowie das entsprechende Futter, das ist so nicht gegeben... jetzt haben wir vorhin noch von einer anderen Nachbarin erfahren, dass diese Frau ihn bereits den Sommer über in ihrem Garten gefüttert hat, was erklärt, warum er kaum noch zuhause gegessen hat bzw. tagsüber auch nur noch selten nachhause kam.
Insgesamt wissen wir auch nicht, ob wir ihr jetzt tatsächlich glauben können, dass das aufhört, denn wir waren ja, wie gesagt, bereits an dem Punkt, dass sie das zusagte, dann ging es aber wie oben beschrieben weiter...sie scheint da auch kein Unrechtsbewusstsein zu haben...er hat ihr so oft erklärt, dass und warum das schlecht ist für beide Katzen, sie hat durchgängig uneinsichtig und pampig reagiert. Es kommt uns manchmal vor, als denke sie, sie hätte ein Recht auf den Kater und bei ihr hätte er es besser....seine Gesundheit und was das Einsperren, zumal noch allein in der Wohnung für ihn bedeutet, interessiert sie aber null.
Von daher sind wir eben etwas unsicher, was wir weiter machen sollen...wir tendieren weiterhin stark zum Anwalt, eben weil wir ihr nicht mehr trauen, das ganze ja auch kontinuierlich eskaliert wurde ihrerseits und abgesehen von dem heutigen Schock, der mehr als ordentlich war, sich Situation und Hilflosigkeit eben bereits zuvor nicht mehr gut angefühlt haben...andererseits...wie normal ist das eben tatsächlich nicht, und wir wissen nicht, wie schwere Geschütze man so jemand gegenüber guten Gewissens auffahren sollte...:-/...gleichzeitig haben wir auch etwas Angst, wie dann die Reaktion aussieht plus dass sie in der Nachbarschaft recht gut vernetzt ist und bereits zuvor Stimmung gemacht hat gegen meinen Freund....und andererseits wissen wir dann wieder nicht, was als nächstes kommt, wenn wir gar nichts machen... :-/
(an die, die hier gefragt haben: Die Dame ist älter, allerdings definitiv nicht dement und ich würde auch ein Alkoholproblem ausschließen, ebenso - auch wenn man da natürlich nicht reingucken kann - eine heftige psychische Erkrankung. Bevor sie sich so auf diesen Kater einschoss, hatten wir beide den Eindruck einer recht patenten Person. Mit anderen Katzen gab es bisher keine Probleme, es geht ihr um diesen Kater (der allerdings auch ausgesprochen schön ist und über einen großen Fanclub verfügt :-/)
@Lirumlarum: Vielen Dank für die Links! Ich werde mir die im Anschluss durchlesen...und mich mal wegen der Aktennotiz versuchen, schlau zu machen...das könnte ein guter Mittelweg sein...grundsätzlich denke ich nämlich schon, dass wir das langsam irgendwo dokumentieren lassen sollten zumindest..
Thema Freigang: Der Kater hat die ersten Jahre seines Lebens vollkommen frei gelebt, wurde dann, nach TH, in Wohnungshaltung mit genetztem Balkon vermittelt...das ging gar nicht gut, er drängte massiv nach draußen, was in der alten Wohngegend recht gefährlich war. Mein Freund hat die aktuelle Wohnung in einer sehr ruhigen, grünen Wohngegend mit Balkon, Gartenzugang und diversen Gärten extra für/wegen ihm ausgesucht und ist in diesen Außenbezirk ausschließlich wegen des Katers gezogen. Bis das jetzt los ging, schien es die ideale Lösung, die Katzen sind sehr glücklich dort und eigentlich recht sicher.