Katze zu früh von Mutter getrennt

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line.ptt

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3. Januar 2025
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Hallo zusammen,

wir haben nun seit genau einer Woche eine Katze aus dem Tierheim. Sie ist erst 1½ und hat schon eine lange Reise hinter sich. Zuerst wurde sie in einem Tierheim in Spanien mit ihrer Schwester abgegeben oder gefunden (genaueres wissen wir nicht), als sie gerade mal einen Monat alt war. Somit ist sie aus welchen Gründen auch immer seit wahrscheinlich der 4. Lebenswoche ohne ihre Mutter. Wie sie im Tierheim dort aufgezogen wurde wissen wir leider nicht. Dann war sie hier im Tierheim für 3 Wochen und lebt nun bei uns.

Im Tierheim hier hat sie sich eigentlich permanent versteckt und ist ansonsten auch sehr ängstlich. Bei uns ist sie bis jetzt tagsüber meist in ihrem Versteck und kommt dann gegen Abend raus und erkundet mein Zimmer und spielt auch mit ihrem Spielzeug. Mittlerweile ist sie auch so weit das sie sich auch mal traut an meiner Hand zu schnuppern. Nur bei jeder zu schnellen Bewegung, man steht z.B. auf oder betritt das Zimmer, ist sie sofort weg. Aufgrund ihrer Tendenz lieber versteckt zu sein wurde uns im Tierheim geraten sie bis sie sich nicht mehr so arg versteckt nur in meinem Zimmer zu lassen und dann ins ganze Haus und sie danach langsam an den Freigang zu gewöhnen.

Jetzt meine eigentliche Frage: resultiert dieses Verhalten womöglich aus der zu frühen Trennung von ihrer Mutter? Wie schon erwähnt, die Umstände die dazu führten sind leider nicht bekannt.
Denkt ihr das Verhalten wird sich mit der Zeit geben oder ist es möglich, dass ihr Verhalten aufgrund ihrer Kindheit einfach so bleiben wird?

Ich möchte sie gerne besser verstehen lernen und ich freue mich über jede Antwort 🙂

Liebe Grüße
 
A

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Hey
Dieses Verhalten zeigen viele Katzen.
Wahrscheinlich wird es mit zunehmenden Vertrauen besser werden.
Ganz weg wird diese "Fluchttendenz" aber Wahrscheinlich nicht gehen.

Lebt sie alleine bei dir?
 
Hey
Dieses Verhalten zeigen viele Katzen.
Wahrscheinlich wird es mit zunehmenden Vertrauen besser werden.
Ganz weg wird diese "Fluchttendenz" aber Wahrscheinlich nicht gehen.

Lebt sie alleine bei dir?
Ja, sie lebt alleine bei mir. Im Tierheim hat sie lieber immer einen großen Bogen um ihre Artgenossen gemacht, deshalb durfte sie alleine vermittelt werden.
 
Das klingt nach meiner Nouri. Sie wurde auch mit wenigen Tagen beim Tierheim abgegeben und ist genauso wie du es schilderst.

Sie hat aber Vertrauen gefasst und kommt jetzt kuscheln und lässt sich überall anfassen und alles ist gut, das hat ein bisschen gedauert und sie ist immer noch schreckhaft. Und das wird auch so bleiben. Spielen draußen Kinder oder kommt der Postbote oder fährt jemand mit die Mülltonne an die Straße, rennt sie rein und flüchtet auf ihren Safe Place. Und der ist wichtig, wir haben ganz deutlich gemacht, dass sie in ihrem Safe Place nicht gestört wird.

An Freigang gewöhnen war auch nicht ganz einfach, sie ist (nachdem sie sich an uns gewöhnt hatte) erst mal nur in unserer Gegenwart nur wenige Meter von uns entfernt nach draußen gegangen. Der zweite Schritt war dann, dass sie nach draußen ging, man selber rein ging, aber die Tür offen ließ und sie jederzeit durch die Tür wieder rein konnte. Das hat recht lange gedauert, aber zum Glück mag sie es draußen, auch wenn sie nie weit weggeht und jetzt klappt das mit der Katzenklappe super.

Also es ist auf jeden Fall Hoffnung, aber es wird halt dauern. Aber das ist es wert! Viel Erfolg 🍀
 
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Ja, sie lebt alleine bei mir. Im Tierheim hat sie lieber immer einen großen Bogen um ihre Artgenossen gemacht, deshalb durfte sie alleine vermittelt werden.


Das ist aber gar nicht schön.
Sie würde definitiv von einer passenden Freundin profitieren und könnte sich da auch ein wenig Selbstsicherheit abschauen.
 
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Ja, sie lebt alleine bei mir. Im Tierheim hat sie lieber immer einen großen Bogen um ihre Artgenossen gemacht, deshalb durfte sie alleine vermittelt werden.

Auch genau wie Nouri. 😉 Nach etwa 15 Monaten bei uns fanden wir, dass sie sicher genug für eine Mitbewohnerin wäre. Und das war auch genau der richtige Zeitpunkt.
 
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Schau doch mal hier bei den Notfellchen, da gibt es wunderschöne Katzen im passenden Alter für deine Kleine. Und die sind supersozialisiert, können der Kleinen also noch viel beibringen und mögen Menschen.

Zum Beispiel @Rana oder @stö haben tolle Kätzinnen, nicht wahr kleine Twix?
 
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Dieses Verhalten zeigen viele Katzen.
Wahrscheinlich wird es mit zunehmenden Vertrauen besser werden.
Ganz weg wird diese "Fluchttendenz" aber Wahrscheinlich nicht gehen.
Das trifft es voll. Da sie so früh von der Mutter getrennt wurde, ist sie vermutlich schlecht sozialisiert, aber sie müsste ja bereits ausreichend an Menschen gewöhnt sein. Ein Teil ist also sicher ihrem persönlichen Charakter geschuldet. Trotzdem kann sich das noch sehr ändern. Eine Woche ist da wirklich nichts.

Wir hatten 2 Mal Kittenpaare, von denen eines der beiden so scheu war. Wir haben viel erreicht, indem wir am Boden sitzend mit einer selbstgebastelten, sehr langen Spiel-Angel gespielt und gelockt haben. Allerdings waren die Kater beim Einzug noch sehr jung und das Scheuchen konnte sich jeweils gut an dem anderen mutigeren Kater orientieren.
Ich bin deshalb auch der Meinung, dass die Kleine von einer gut sozialisierten ruhigen und souveränen Partnerin profitieren würde.

Übrigens wurden beide Scheuchen später wesentlich kuschliger als ihre mutigeren Partner.
 
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Ja, sie lebt alleine bei mir. Im Tierheim hat sie lieber immer einen großen Bogen um ihre Artgenossen gemacht, deshalb durfte sie alleine vermittelt werden.
Da muss man auch die TH verstehen, weil die Stuben auch mal irgendwann leer werden müssen. Da fällt eine schüchterne Katze eher "mal durch" und gilt als unverträglich, weil ihr so viele andere Katzen dann gruselig erscheinen.
Aber:
Sie ist erst 1½ und hat schon eine lange Reise hinter sich. Zuerst wurde sie in einem Tierheim in Spanien mit ihrer Schwester abgegeben oder gefunden (genaueres wissen wir nicht), als sie gerade mal einen Monat alt war. Somit ist sie aus welchen Gründen auch immer seit wahrscheinlich der 4. Lebenswoche ohne ihre Mutter. Wie sie im Tierheim dort aufgezogen wurde wissen wir leider nicht. Dann war sie hier im Tierheim für 3 Wochen und lebt nun bei uns.
Um solche "Vergangenheiten" wird immer mehr Drama gemacht als nötig, und man denkt dann immer zu menschlich und bemitleidet die betroffenen Tiere. Und Tiere kennen kein Mitleid und wird von ihrer Seite aus eher als Unsicherheit ihrer Menschen gewertet.
Damit gibt man den betroffenen Tieren noch einen zusätzlichen Antrieb, sich nur noch auf sich selbst zu verlassen. Das ist bei Hunden noch viel schlimmer als bei Katzen.
Beliebtes Bsp. ist der von Tier ungeliebte TA-Besuch. Es ist wirklich ein böser Fehler, das sich zusammenkauernde zitternde Tier durch Streicheln beruhigen zu wollen, weil man das Tier dadurch in seiner Angst bestärkt.
Und du hast es selbst geschrieben, denn sie ist erst ca. 1,5 Jahre alt, also eine heranwachsende Katze, die noch alles lernen kann, auch "kätzisch", wenn sie ein gut sozialisiertes verträgliches Tier an die Seite bekommt 😉
Ein gut verträglicher Partner ist besser als z.B. zehn fremde Tiere in wechselnder Besetzung in einer Katzenstube 😉
Also traut euch (was zu)!
 
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Also meine Leah hat auch länger gebraucht nicht mehr so ängstlich zu sein. Nach 3 Wochen oder so kam sie halbwegs selbstbewusst aus ihrem Ankunftsraum regelmäßig raus und hat ihren Rückzugsort neu gewählt. Sie wurde im Sommer im Feld gefunden. So wie die Zitzen aussehen, war sie mit ihren gerade erst 2 Jahren leider auch schon mal trächtig. Ich vermute sie ist verwildert aufgewachsen und da denke ich eigentlich, dass sie nicht zu früh von der Mutter getrennt wurde. Meines Erachtens hat diese Scheu auch sehr wenig damit zu tun, eher wie sie allgemein aufgewachsen sind. Ob da viel Menschenkontakt war, oder eher wenig und wie eben der Charakter ist.
 
Hi,
ich denke auch, dass die Angst vielleicht wenigstens zum Teil eher aus schlechten Erfahrungen mit Menschen in früher Kindheit resultiert. Und ich könnte mir denken, dass in den Tierheimen halt meist zu wenig Zeit ist, damit eine Katze Vertrauen fassen könnte. Und es ist wahrscheinlich immer eher hektisch, das macht so einer kleinen Maus dann wahrscheinlich noch zusätzlich Angst.
Schön, dass Du sie aufgenommen hast, sie hat jetzt alle Zeit der Welt, um richtig anzukommen. Du kannst versuchen, feste, schöne Alltagsrituale mit ihr zusammen einzuführen, das gibt Tieren Sicherheit und kann helfen.
 
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Um solche "Vergangenheiten" wird immer mehr Drama gemacht als nötig
Stimmt. 👍

Und vor allem werden sie nur zu gerne als Ausreden genutzt um nicht an den Problemen arbeiten zu müssen. Wenn man Tiere einfach nur artgerecht hält gehen erstaunlich viele schwierige bis sehr problematische Verhaltensweisen zurück oder sogar ganz weg.

Meine haben sich anfangs auch alle versteckt und was machen sie jetzt? Irmi sitzt jeden Morgen im Bett, Kana wirft sich zwischen uns ins Bett damit ihn möglichst viele Hände gleichzeitig streicheln können und Nowi weckt einen auch mal 6x in einer Nacht um gestreichelt zu werden. Man sehnt beinahe die Zeiten herbei als das Pack noch scheu war. 😒

Für Dich, @line.ptt habe ich für jetzt eine Empfehlung: Ganz viel Geduld. Und erst mal nur in den Raum setzen und vorlesen. Bis dass sie sich eines Tages in Deiner Gegenwart entspannt. Dann kannst Du von ihr entfernt, aber in ihrer Sichtweite vorsichtig eine Katzenangel schwingen. Vielleicht mag sie erst mal nur gucken, vielleicht will sie aber auch früher als Du denkst mitspielen. 🙂
 
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Und vor allem werden sie nur zu gerne als Ausreden genutzt um nicht an den Problemen arbeiten zu müssen. Wenn man Tiere einfach nur artgerecht hält gehen erstaunlich viele schwierige bis sehr problematische Verhaltensweisen zurück oder sogar ganz weg.
Ich kann auch einfach nicht verlangen, dass ein Tier innerhalb kürzester Zeit Vertrauen zu mir hat, vor allem, wenn es schon einiges erlebt hat. Und je nach Charakter wird es kürzer oder länger dauern, bis sich eine Vertrauensbasis aufgebaut hat.
Bei uns waren es übrigens zwei Mal Wurfbrüder, von denen einer sofort fröhlich und keck alles in Besitz genommen hat, während der andere anfangs ängstlich und handscheu war. Da waren also alle Voraussetzungen gleich und trotzdem gab es große charakterliche Unterschiede.
Es ist aber doch besonders beglückend, wenn so ein Scheuchen anfängt, sich anzunähern. Als mein Herzenskater Kulli nach vielen Wochen, in denen er ständig seinen Bruder beobachtete, zum ersten Mal vorsichtig auf meinen Schoß stieg und sich hinlegte, habe ich vor Freude geheult.
 
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….und ein zweiter souveräner Kumpel, der sich vor allem gern durchkuscheln lässt und anhänglich ist, hilft erstens ungemein, die Wartezeit zu verkürzen, weil man ja schon was zum knuddeln hat, und zweitens als vorbild, dass Menschen auch Vorteile haben. Nicht nur füttern, sondern auch durchkraulen
 
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Meines Erachtens hat diese Scheu auch sehr wenig damit zu tun, eher wie sie allgemein aufgewachsen sind. Ob da viel Menschenkontakt war, oder eher wenig und wie eben der Charakter ist.
Also wenn ich meine Beiden so ansehe, kann ich das bestätigen.
Die Mira wurde als ganz kleines Baby auf der strasse gefunden und von Tierschützern mit der Flasche aufgezogen.
Also quasi fast ohne Mutterkontakt. Und sie ist total zutraulich und kein bisschen scheu, eher ein Frechdachs.
Sie lebte 2 Jahre im Tierheim, zusammen mit vielen Katzen in einem Zimmer, also hatte da auch nicht so den Menschenkontakt wie bei jemand zuhause.
Und die Mimi wird mir ein ewiges Rätsel bleiben, die ist sehr ängstlich, immer noch.
Obwohl sie in einer Wohnung aufwuchs, mit Mutter und Geschwistern und Menschen um sich rum.
Nie was Schlimmes erlebt, nie draussen gewesen.
Das muss schon irgendwie Veranlagung sein.
 
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@line.ptt , interessiert dich unser Geschwafel hier eigentlich noch?
 
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