Ich habe diesen Thread auch aufmerksam gelesen, da ich ähnliches erlebt habe, und ich das alles noch nicht wirklich verarbeitet habe, noch immer ziemlich heftige Schuldgefühle habe. Ich habe mich dazu entschieden meinen Kater Khadgar nach 8 Jahren abzugeben...
Bei mir war es kurz nach der Geburt meines Sohnes, dass ich einfach nicht mehr konnte. Khadgar hatte felines Corona, weshalb er chronischen Durchfall hatte. Phasenweise war der Kot nur wie Brei und ließ sich durch Diätfutter einigermaßen behandeln. Während anderer Phasen war es viel schwieriger und es war auch schon ohne Hormonchaos ein gewaltiger Kraftakt, da ich auch eine rezidivierende schwere Depression hatte. Es ging aber trotzdem immer irgendwie. Die schönen Stunden machten es wieder wett, weil er ein extrem lieber Kater war/ist, der etliche liebenswerte Eigenschaften und Eigenheiten hatte. Aber da er zu jener Zeit wohl auch sehr gestresst war, da nicht nur das Baby, sondern auch mein Partner bei uns eingezogen ist, tropfte es nur so aus ihm heraus und verteilte sich überall in der Wohnung. Regelmäßig landete es auch hinter dem Katzenklo an der Wand oder er konnte gar nicht mehr halten und machte auf den Boden. Der bestialische Gestank ließ sich kaum noch entfernen. Ich wusste auch noch nicht immer, dass es Corona ist, weil unser Tierarzt nicht darauf getestet hat. Zuletzt hieß es, er bräuchte eine sehr schwierige Zahn-OP, und das sei dann evtl. die Ursache, evtl aber auch nicht. Das wäre dann auch noch ein ziemlicher finanzieller Aufwand gewesen, und es schien langsam nur noch unverhältnismäßig, welche Ressourcen jeden Tag in diesen Kater flossen. Es gab kaum noch schöne Zeiten, weil das Baby mich 24/7 gebraucht hat. Meinem Partner wollte ich auch nicht zumuten, beinahe täglich die Wohnung zu sanieren.
Jetzt habe ich nur noch einen Einzelkater. Wahrscheinlich ist das auch keine dauerhafte Lösung, weil es sich falsch anfühlt, ihn in Einzelhaft zu halten, obwohl er ohne Khadgar sogar weniger gestresst wirkt. Obwohl ich ihn sehr vermisse und noch regelmäßig sehr traurig deswegen bin, denke ich, dass es die richtige Entscheidung war. Die Situation war einfach nicht tragbar. Er wurde im Tierheim nach wenigen Tagen vermittelt. Die Person(en) wussten Bescheid und haben wohl die mentalen und finanziellen Mittel sich angemessen zu kümmern, das tröstet ein wenig darüber hinweg.