Ach Leute, mich plagt seit Wochen wieder das schlechte Gewissen, weil ich Angst habe, den beiden Mäusen nicht gerecht werden zu können. 🥺 An der Wohnzimmersituation über Nacht hat sich leider bisher nichts geändert … tagsüber dürfen die beiden aber fast immer in Flur und Bad, außer es wird grade gelüftet. Ich habe immer wieder versucht, meinen Partner davon zu überzeugen, die beiden doch nachts ins Schlafzimmer zu lassen, aber keine Chance. Das war für ihn Grundvorraussetzung vor der Adoption der Katzen und deshalb muss ich das jetzt akzeptieren. Was das Schlafzimmer angeht hat er seinen Standpunkt früh genug klar gemacht. Ich fühle mich aber dennoch wie eine Tierquälerin, weil die beiden nachts dann im Wohnzimmer bleiben müssen, auch wenn die beiden nicht den Anschein machen, als würde ihnen etwas fehlen. Aber wie auch, sie kennen es ja nicht anders … unser 45qm Wohnzimmer ist für sie ja noch deutlich besser als die 5qm Zelle beim Tierschutz.
Das einzige positive, was ich zu berichten habe, ist, dass mein Partner sich langsam auf die Idee einlässt, Fliegengitter im Wohnzimmer anzubringen. Auch das Sichern des Wintergartens wird nicht mehr komplett abgelehnt, aber vorher müssen wir dort noch sooo viel erledigen. Das wird noch etwas dauern … ich habe die Hoffnung, das zumindest die Fliegengitter an Priorität gewinnen werden, wenn es jetzt wärmer wird und sich die ersten nervigen Brummer dann wieder bei uns in der Wohnung verirren. Da profitieren ja nicht nur die Katzen von, sondern auch wir. Auch meiner letzte Bestellung, die aus den (bereits erwähnten) Katzenbetten, der Kratztonne, dem Kratzstamm und den beiden Filzeinlagen fürs Kallax bestand, stand er anfangs mehr als kritisch gegenüber. Er war der Meinung, dass wir ja mittlerweile genug Geld für die Katzen ausgegeben hätten und dass sie doch schon mehr als genug Zeug hätten. Er hat es zwar nie zugegeben, aber im Nachhinein findet er die Bestellung wahrscheinlich doch gar nicht mehr so unnötig. Immerhin liegt Peach tagsüber gerne auf der Kratztonne bei ihm im Büro, und auch das Katzenbett auf dem Kallax zwischen unseren beiden Schreibtischen wird regelmäßig von Kiwi genutzt. Der Kratzstamm (der in Palmenoptik von Zooplus) wird oft von beiden erklommen, was lustig anzusehen ist. Er bringt auch wieder etwas Farbe ins Wohnzimmer, nachdem sämtliche Zimmerpflanzen ausgezogen sind. Und die Filzeinsätze für das Kallax kamen jetzt nach der Kastration zum Einsatz, das war nämlich der neue Hauptschlafplatz der beiden, weil ich den Kratzbaum die erste Zeit ja hingelegt hatte.
Generell merke ich, wie ihm die beiden Mädels auch immer mehr ans Herz wachsen. Er meint auf jeden Fall immer wieder, dass wir ja so ein Glück mit Kiwi und Peach haben, weil die beiden sich ja im Großen und Ganzen wirklich vorbildlich benehmen. Immerhin ist bisher nur ein Übertopf zu Bruch gegangen, weil die beiden beim Spielen oft über die Fensterbank rennen und dabei dann zwei oder drei mal das Katzengras runtergefallen ist. Ansonsten haben sie (zumindest im Wohnzimmer) alle Kabel in ruhe gelassen, die Tapeten sind noch intakt und sie kratzen bisher auch ausschließlich an den Kratzmöbeln und vor allem an der Kratzpappe. Mein Partner lässt die beiden auch tagsüber oft mit ins Büro, ausgesperrt werden sie da nur, wenn er Videokonferenzen hat und er zwei Kätzchen, die ihm während des Meetings über die Tastatur laufen, so gar nicht gebrauchen kann. Wenn er dann einmal die Woche in der Liegenschaft arbeitet, steht den beiden zumindest Flur und Bad offen. Aber was bringt ihnen der ganze Platz tagsüber, wenn sie sowieso die meiste Zeit schlafen? Wenn wir am Wochenende länger wach sind, können wir beobachten, wie die beiden im Galopp bis ins Bad rennen und sich anschließend wieder bis ins Wohnzimmer jagen. Wie gerne ich ihnen das jede Nacht ermöglichen würde 😞 Aufgrund der Größe des Raumes steht unser Sofa mittig, sodass sie sich zumindest noch um das Sofa herum jagen können, aber etwas Abwechslung würde ihnen bestimmt auch immer gefallen.
Mein einziger Lichtblick ist, dass wir irgendwann in der Wohnung oben einziehen werden. Da gäbe es keine Beschränkungen für die Katzen (bis auf das Schlafzimmer 😂) und sogar die Möglichkeit für einen Rundlauf durch Küche, Esszimmer, Flur und Wohnzimmer. Aber wann das sein wird - keine Ahnung. Ich hoffe natürlich, dass uns meine Schwiegeroma noch möglichst lange erhalten bleibt. Gleichzeitig ist das für unsere Katzen natürlich großer Mist. Und ich komme im Moment nicht aus diesem Gedankenkarussell heraus, ob es nicht besser wäre, die Katzen abzugeben. Ob sie woanders kein deutlich besseres Leben hätten. Aber ich liebe die beiden doch so. Und dann höre ich wieder Horrorgeschichten von anderen Katzen, die zwar mehr Platz zur Verfügung haben und nachts auch mit im Bett schlafen dürfen, gleichzeitig aber keinen Katzenkumpel haben und mit Trockenfutter vollgestopft werden. Welches Schicksal davon schlimmer für die Katzen ist … ich habe keine Ahnung. Ich mache mir große Vorwürfe, jetzt schon Katzen aufgenommen zu haben. Ich hätte warten müssen, bis ich mit meinem Studium durch bin und wir oben einziehen. Ich habe unüberlegt gehandelt, auf Kosten der Katzen. Und das tut mir so furchtbar leid. Es macht mich richtig fertig.