Katzengefühle bei Besitzerwechsel

  • Themenstarter Themenstarter Rilvan
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Ich glaube, das ist ganz individuell.
Zum Beispiel sehe ich das an meinen beiden.

Lilli würde mit jedem mitgegehen und sie sitzt öfter bei meinen Nachbarn im Wohnzimmer und es würde ihr nichts ausmachen dort zu bleiben.
Ihr ist das völlig egal. Eigentlich ist das nicht so toll für mich aber was soll man machen. Sie mag alle Menschen.

Lui hängt so sehr an mir, dass er mich ruft, wenn ich in der Arbeit bin.
Eine Trennung wäre für ihn der Horror.
Er ist so sehr auf mich fixiert.
Als ich ihn aus dem Tierheim holte, hatte sich aufgrund der Trennung von seinen Vorbesitzern total aufgegeben.
 
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Ich glaube, das ist ganz individuell.
Zum Beispiel sehe ich das an meinen beiden.

Lilli würde mit jedem mitgegehen und sie sitzt öfter bei meinen Nachbarn im Wohnzimmer und es würde ihr nichts ausmachen dort zu bleiben.
Ihr ist das völlig egal. Eigentlich ist das nicht so toll für mich aber was soll man machen. Sie mag alle Menschen.

Lui hängt so sehr an mir, dass er mich ruft, wenn ich in der Arbeit bin.
Eine Trennung wäre für ihn der Horror.
Er ist so sehr auf mich fixiert.
Als ich ihn aus dem Tierheim holte, hatte sich aufgrund der Trennung von seinen Vorbesitzern total aufgegeben.

Interessante Geschichte. So würde ich das auch sehen. Katze zu Katze ist halt unterschiedlich.
 
Vielleicht ist das auch von Katze zu Katze und von Revier zu Revier unterschiedlich!?
Davon gehe ich stark aus. Warum sollte das bei Katzen anders sein als beim Menschen?! Es gibt nunmal unterschiedliche Charaktere und ich bin mir absolut sicher, dass einen Besitzerwechsel manche Katzen deutlich schneller wegstecken als andere Katzen. Und dass es unter Anderem mit dem Alter der Katze zutun hat/haben kann, kann ich mir auch gut vorstellen.

Hexe und Fluffi sind in dieser Hinsicht charakterlich total unterschiedlich. Hexe ist generell ein sehr aufgeschlossener Vierbeiner, immer fröhlich, jedem gegenüber aufgeschlossen und freundlich... Als sie als Kitten mit 16 Wochen zu uns kam, war das (soweit ich das als Mensch beurteilen kann) für sie schnell akzeptiert. Sie hat direkt das neue Revier erkundet, war meinem Freund und mir gegenüber sehr aufgeschlossen, kuschelte direkt mit uns und hatte keinerlei Berührungsängste. Man hatte das Gefühl, sie fühlte sich direkt Zuhause. So sah es zumindest aus Menschensicht aus! Sie war aber auch noch ein Kitten und irgendwie habe ich das Gefühl, dass Kitten (ab der 12. Wochen natürlich!) einen Dosi-Wechsel leichter aufnehmen als erwachsene Katzen.

Hexe ist sehr "menschenbezogen". Sie sucht ständig unsere Nähe, ist gerne bei uns, braucht den Körperkontakt. Fluffi ist eher das Gegenteil: Sehr zurückhaltend, braucht eher Abstand, hat gerne seine Ruhe. Aber trotzdem würde ich fast meine Hand dafür ins Feuer legen, dass Hexe mit einem Besitzerwechsel deutlich(!) besser zurecht käme, als Fluffi. Hexe würde sich sicherlich relativ schnell mit der Situation arrangieren und fortan die neuen Dosis bekuscheln. Fluffi würde mit Sicherheit leiden, da er nun schon wieder aus seinem gewohnten Umfeld gerissen werden würde. Es ist schwer zu beschreiben... aber auch wenn Fluffi nicht so anhänglich ist wie Hexe und nicht ständig den Körperkontakt braucht, bin ich mir sicher, dass er den routinierten Alltag mit uns schätzt und froh darüber ist, feste Bezugspersonen zu haben. Wenn wir ihm jetzt ein neues Revier und neue Dosis vor die Nase setzen würden, wäre ich mir sicher, dass er fürchterlich unter der Situation leiden würde! Und zwar auch auf längere Sicht und nicht nur für einen Monat.
 
Ich kann hier nur Vermutungen anstellen. Interessant ist die Frage auf jeden Fall.

Ich denke, dass Katzen sich relativ schnell (innerhalb weniger Wochen) auf neue Menschen und ein neues Revier einstellen können, wenn es passt.

Natürlich ist das charakterabhängig. Manche Katzen tun sich da leichter, andere eher schwer. Manche trauern lang, andere wiederum heulen den alten Dosis keine Träne nach. Man kann das nicht pauschalisieren.

Meine Lilly kam von ihren Vorbesitzern zu einer Pflegestelle. Wir sahen sie dort gleich am Tag ihrer Ankunft. Sie hat seelenruhig geschlafen - und das obwohl sie gerade ihr Zuhause verlassen hat und in ein fremdes Haus mit fremden Leuten und Katzen kam. Während unseres Besuches dort hat sie nicht ein einziges Mal die Augen geöffnet, sondern lag tiefenentspannt in diesem Körbchen. Und sie war auch gleich am ersten Tag bei uns angekommen. Es war so, als wäre sie schon immer hier und sie und Luna beste Freundinnen.

Luna dagegen zeigte sich im Tierheim schmusig und biederte sich regelrecht an. Daheim dann verkroch sie sich mehrere Tage und es dauerte einige Zeit, bis sich da eine Bindung aufgebaut hat. Sie tat sich deutlich schwerer als Lilly.

Meine Beiden waren aber noch im Kittenalter, als sie zu mir kamen. Ich denke auch, dass es mit zunehmendem Alter für die Katzen schwerer wird, sich auf neue Menschen einzustellen und sich innerlich von den alten Dosis zu verabschieden. Einen alten Baum pflanzt man halt einfach nicht mehr um.
 
Ich denke, dass sich die Katze erst mal schwer tut, mit der fremden Umgebung umzugehen. Nach Eingewöhnung und guten Lebensbedingungen vergisst sie ihren alten Besitzer schnell.

Ich hab das erlebt. Als die Hündin meiner Freundin schwer an einem Gehirntumor erkrankte, und von der Katzendame Paula in ihrem jämmerlichen Zustand drangsaliert wurde, gab sie sie in die Hände eines guten Freundes. Nach gut einem halben Jahr besuchte meine Freundin Paula. Sie hat sie nicht mehr erkannt und wie eine fremde behandelt. Dabei war sie eine Flaschenaufzucht und 15 Jahre nur bei meiner Freundin.

Katzen haben kein großartiges soziales Gedächtnis. Auch gut daran zu erkennen, dass sie Kumpels nach ein paar Stunden TA und fremden Geruchs nicht mehr erkennen.
Es sind eben keine Rudeltiere. Und nicht im dem Maße wie der Hund auf ein soziales Gedächtnis angewiesen.

Auch wenn wir das nicht glauben wollen. Aber ich denke, man denkt da zu menschlich. 🙂
 
Meine Katzen haben mich nach 5 Monaten wiedererkannt. Meine Katze läßt sich von Fremden nicht anfassen. Sie kam in der Pflegestelle erst nach 4 Monaten auch mal tagsüber raus. Aber anfassen war nicht.

Als sie in die neue Wohnung abgeholt wurden, lagen sie abends mit mir auf der Couch und Angie schmuste mit mir, als gäbts kein Morgen. Klar, sie hatte da ja ein sehr großes Defizit
 
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Ich denke, dass sich die Katze erst mal schwer tut, mit der fremden Umgebung umzugehen. Nach Eingewöhnung und guten Lebensbedingungen vergisst sie ihren alten Besitzer schnell.

Ich hab das erlebt. Als die Hündin meiner Freundin schwer an einem Gehirntumor erkrankte, und von der Katzendame Paula in ihrem jämmerlichen Zustand drangsaliert wurde, gab sie sie in die Hände eines guten Freundes. Nach gut einem halben Jahr besuchte meine Freundin Paula. Sie hat sie nicht mehr erkannt und wie eine fremde behandelt. Dabei war sie eine Flaschenaufzucht und 15 Jahre nur bei meiner Freundin.

Katzen haben kein großartiges soziales Gedächtnis. Auch gut daran zu erkennen, dass sie Kumpels nach ein paar Stunden TA und fremden Geruchs nicht mehr erkennen.
Es sind eben keine Rudeltiere. Und nicht im dem Maße wie der Hund auf ein soziales Gedächtnis angewiesen.

Auch wenn wir das nicht glauben wollen. Aber ich denke, man denkt da zu menschlich. 🙂

Mhhh... ich verstehe was du meinst und gebe dir da zum teil recht.
Aber ich kenne eine Mietz die bei meiner Mutter auf dem Hof wohnt. Die kenne ich von klein an. Sie ist anderen gegenüber eher scheu und ich sehe sie mittlerweile sehr selten, aber sie erkennt mich immer wieder.
 
2 Dinge die ich hier gelesen hab sind m. E. richtig:

1. jede Katze ist unterschiedlich, eine steckt den Besitzerwechsel gut weg, die andere leidet fürchterlich darunter.

2. glaub ich auch, je älter die Katze und natürlich je länger sie beim Besitzer war desto schwieriger wird es.

Ich ziehe ja in 6 Wochen um. Die neue Wohnung wird für die Katzen wesentlich schöner. Mehr Platz, mehr Fenster zum rausgucken, und 50 qm Dachterrasse. So groß ist meine jetzige Wohnung. Ich bin mir sicher dass der Umzug von meinen 3 ganz unterschiedlich weggesteckt wird. Und so wäre es wohl auch bei nem Besitzerwechsel. Bin mir aber auch sehr sicher dass alle 3 sich leichter mit dem Umzug tun als wenn sie hierbleiben dürften aber ne neue Bezugsperson bekämen.
 
Das auch Tiere Individuen sind kommt noch hinzu
 
Das ändert sich, wenn die Katzen älter werden.
Gerade ältere Katzen brauchen sehr viel Zeit und Zuwendung und wenn sie dann abgeschoben werden, ist das für die meisten Katzen kaum zu ertragen.

Als mein Vati gestorben war, hat das der Hurvinek nie verkraftet; er hat jeden Tag aufs Neue seinen Menschen gesucht, obwohl meine Mutti sich sehr um ihn gekuemmert hat. Knapp zwei Jahre spaeter ist Hurvinek dann auch gestorben, allerdings ca 20 Jahre alt und immer Freigaenger gewesen.

Als Prissy im Alter von ca 4 Jahren abgeschoben wurde, hat sie das Essen verweigert und sich den Bauch kahl geleckt. Nach 5 1/2 Jahren Klinik, Heim, PS etc kam sie zu uns und fuehlte sich sofort "wie zu Hause". Als ich dann nach einem Autounfall im KH war, hat sie mich zu Hause gesucht, war verstoert und wollte wieder nicht fressen.

Jetzt haben wir eine Katze zu Hause, die von ihren Leuten, die umgezogen sind, nicht mitgenommen, sondern ausgesetzt wurde. Die will gar nicht zur Tuer hinaus, sondern klebt uns laufend an den Fuessen 'rum, ganz offensichtlich froh, wieder ein zu Hause zu haben.

Ich denke schon, dass auch Katzen sehr an ihren Leuten haengen.
 
Ich halte es wie viele hier auch, für eine individuelle Sache. Es gibt Katzen, die sehr menschenbezogen sind und zu ihrem menschlichen Mitbewohner eine sehr enge Bindung eingehen. Ich habe das bei meinem Sternchen Tom so erlebt. Als er bei mir einzog, hat er sehr lange gebraucht, sich bei mir und der neuen Situation wohlzufühlen (Edit: etwa ein halbes Jahr). Später bin ich zweimal mit ihm umgezogen: die Revierwechsel waren total egal. Solange ich da war, war er sofort zuhause.

Bei meinen drei Jungs denke ich: Paul und Pünktchen würden sich relativ schnell in einem neuen Zuhause und bei einem neuen Dosi wohlfühlen. Felix nicht. Er ist ein ziemlicher Schüchti, hängt sehr an mir und es würde ihm schwer fallen.

Anmerkung am Rande: das mit dem TA und dem "Nicht-Wiedererkennen" habe ich bei meinen Katern auch nach OPs, einem eintägigen Praxisaufenthalt und ähnlichem noch nie erlebt. Gilt also nicht unbedingt generell.
 
Zuletzt bearbeitet:
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Meine Katzen haben mich nach 5 Monaten wiedererkannt.

Das Streunerchen, das meine Oma vor vielen Jahren aufgenommen hat, hat mich auch nach drei Monaten noch wiedererkannt.

Als ich vor drei Jahren zum ersten Mal nach vielen Jahren wieder in Urlaub gefahren bin, hat Hexe nach meiner Rückkehr ganz deutliche Verlustängste gezeigt, obwohl die Katzen während meiner Abwesenheit gut versorgt wurden. Sie schlief plötzlich auf meinem Kopfkissen, was sie nie zuvor getan hat, klebte mir an den Hacken, was sonst auch nicht so ihre Art ist, sie kotzte in den ersten Tagen häufig - für mich ein ganz klares Zeichen dafür, dass Katzen ihre Menschen durchaus vermissen.

LG Silvia
 
Maureen,
Danke fuer den Artikel.😱
Hurvinek war meinen Eltern uebrigens zugelaufen.
 
Es ist unterschiedlich. Mio vermisst mich, wenn ich nicht da bin und nach einem Urlaub kontrolliert er mich auf Schritt und Tritt. Dem Tiger wiederum ist es nicht so wichtig und ich denke, er würde sich in ein neues Zuhause schnell einleben, solange er andere Katzen um sich hat.

Ich habe zwei Herzenskatzen abgegeben (vermittelt, Tierschutz - ich kann ja nicht alle behalten), zu denen ich eine besondere Verbindung hatte. Eine besuche ich gelegentlich und der Besitzer (sie ist mit einer Geschwisterkatze dort und hat es rundherum sehr gut!) behauptet, sie hätte zu mir im Vergleich zu anderen Besuchern eine besondere Beziehung und sei nach den Besuchen verwirrt, als würde sie sich an etwas erinnern.
 
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Hi Tamidike,

Es mag so Menschen geben,.. aber garantiert gibt es Leutz 😉 die sich Gedanken machen, richtig leiden, wenn sie ein heissgeliebtes Tier (aus schwerwiegenden Gründen) abgeben müssen.
Geht es dem Tier da richtig gut? Wird es dahin wo es abgegeben wurde, glücklich?

DANN möchte man die Gedanken der abgegebenen Katze "lesen" können!

natürlich gibt es auch Menschen, die sich in diesen Situationen Gedanken machen und Du solltest Dich von meinen Worten nicht angesprochen fühlen.

Du tust gerade alles, um eine gute Situation für alle Katzen herbeizuführen. Aber das, was Du tust, tun nun mal nicht alle Menschen. Und das, was Du da tust, machst Du richtig und richtig gut, so gut wie es jetzt im Moment sein kann, mit dem Ziel, daß es noch viel besser wird 🙂



@Rilvan

Also du meinst also, das hat auch ganz grundlegend mit dem Alter der Katze zu tun? Interessanter Ansatz. Ist durchaus vorstellbar.

Ganz grundlegend nicht.
 
Ich habe es noch nie ausprobiert, meine Katzen zu fremden Menschen zu geben. Es war immer jemand da, der von meinen Katzen als "bekannt" registriert ist. Meine Katzen kennen unterschiedliche Reviere, weil ich sie ab und zu (wegen Dienstreisen) zu meinem Freund gefahren habe, als er noch nicht bei mir gewohnt hat.

Allerdings zeigt mir Pans Verhalten, dass es der Horror schlechthin wäre, wenn er nicht bei mir, bei meinem Freund oder bei meiner Schwiegermutter in spe wäre. Es muss nur einer zur Haustür rausgehen, 5 Minuten später fängt er an zu rufen und zu jaulen. Dass ich morgens zur Arbeit gehe und abends wieder nach Hause komme, das hat er mittlerweile einigermaßen kapiert, da weint er nur noch selten. Wenn jedoch mein Freund abends nochmal einkaufen geht etc., dann ruft Pan nach ihm, damit er ja wieder nach Hause findet.
Beide Katzen rennen auch immer zur Tür, wenn sie einen von uns im Hausflur hören. Mit großem Hallo wird dann der Neuankömmling begrüßt. Manchmal glaube ich, ich habe mir Hunde im Katzenpelz angeschafft.

Beide suchen abends die Nähe von mir und meinem Freund.:verschmitzt:
 
Meine Katzen sind, wenn ich im Urlaub bin, bei meinem Vater. Dass sie mich dort in irgendeiner Form "vermissen" würden, habe ich bisher noch nicht erlebt, allerdings kennen sie es ja auch als ihr Zweitzuhause.

Eine Freundin hat vor einer Woche zwei Katzen adoptiert. Die beiden benehmen sich, als hätten sie schon immer dort gewohnt. Ein Vermissen der Vorbesitzer kann ich da auch nicht erkennen.

Ebenso bei meinen Katzen, die waren hier auch immer sehr schnell zuhause.

Ich denke, es kommt etwas darauf an, welche Erfahrungen die Katze in ihrem bisherigen Leben gemacht hat, ob sie ein gewisses Grundvertrauen hat, wie flexibel sie ist etc.
 
Eben, die Erfahrung macht's. Katzen, die leichtfertig abgegeben wurden, hatten sicher vorher nicht das beste Zuhause und leben sich umso schneller im neuen Zuhause ein, wenn sie denn diesmal wirklich geliebt werden.
 

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