Ist die erwachsene Katze eher ein ruhigerer Typ, würde ich kein Kitten dazu holen. Aber ein Jungspund voller Energie? Da ist doch ein Kitten genau das richtige. In der freien Natur spielen Kitten auch mit anderen Kitten und mit erwachsenen. Ich seh da ehrlich kein grundlegendes Problem.
Aber es ist doch auch kritisch ein 12 Wochen altes Würmchen zu einer 1-2 jährigen vor Energie strotzende Katze zu setzen? Wie soll die ältere Katze denn vernünftig ihre Energie abbauen, wenn ihm das Kitten von Größe und Kraft nichts entgegenzusetzen hat? Klar kann sich die ältere zurücknehmen aber dann powert sie sich im Spiel wahrscheinlich trotzdem nicht aus und hat noch immer Energie?
Versucht man zwei erwachsene Katzen zu vergesellschaften, kann das klappen, man hat aber höhere Chancen, dass die Charaktere schon zu gefestigt sind, dass kätzische Kommunikation bereits verlernt ist etc. Es besteht ein höheres Risiko, dass es eben nicht klappt. Bei Kitten zu Katze reduziert man den Faktoir um 1.
Aber wenn die kätzische Kommunikation bereits verlernt ist, was soll dann ein Kitten bringen, das sich mit 12 Wochen noch mitten im Sozialisierungsprozess befindet? Das Argument find ich tatsächlich sehr komisch.
Auch das mit den "gefestigten" Charakteren. Was ist denn so schlimm daran, wenn Katz bereits eine Persönlichkeit hat, die man gut einschätzen kann? Eine Katze, die z.B. auf Pflegestellen bereits mit vielen unterschiedlichen Katzen zutun hatte lässt sich doch besser einschätzen als ein Kitten, dass nur seine Familie kennt?
Und nur weil ein Kitten in den ersten Wochen tendenzen zeigt heißt das doch nicht, dass sich das festigen muss. Und sowas wie "verspielt, neugierig, zurückhaltend,..." wären mir persönlich viel zu wenige Anhaltspunkte für eine Vergesellschaftung.
Es einigen sich ja alle Parteien darauf das der Charakter passen muss. Und bei einem Kitten ist einfach viel zu wenig da, um es wirklich beurteilen zu können. Anhand dem Umgang mit Geschwistern kann man nicht beurteilen wie sie sich gegenüber fremden Katzen verhalten. Man kann nicht beurteilen, wie sich die Kitten in ihrem neuen Zuhause, gegenüber ihren neuen Dosis verhalten werden. Ich bin ja auch dafür, dass man es Pflegestellen, seriösen Züchtern oÄ durchaus zutrauen sollte ihre Schützlinge einschätzen zu können. Aber das ist halt auch mit keiner 100%igen Trefferquote verbunden.
Gerade in den letzten Tagen wurde ja in mehr als einem Thread über genau das Thema geredet und Erfahrungen niedergeschrieben. Negative, positive...einige mit positiven Erfahrungen raten auch davon ab. Gleiches bei zB Katze-Kater Konstellationen.
Es ist nicht verkehrt sich vorab über alle Möglichkeiten zu informieren. Auch, was in und nach der Pubertät eines Kitten kommen kann.
Und dann sollte man abwägen und ggf auf das worst-case Szenario vorbereiten.