Ich habe selbst kein Täubchen, wie Rickie meinte; meine Handicats sind beinamputiert, halb blind und komplett blind (wahrscheinlich meinte Rickie mein Blindfischchen Nine).
Sie kommen aber untereinander sehr gut klar und gehen gut mit der Behinderung des jeweils anderen Tieres um. Unser Dreirädchen ist sogar die Chefin der gesamten Truppe und regiert die anderen drei (incl. der einen gesunden Katze ^^) mit eiserner Kralle. 🙂
Bei den Täubchen ist es nach meinem Kenntnisstand so, dass sie sehr viel Sinneswahrnehmung über die Schwingungen (den Schall) haben; also wie man beispielsweise in der lauten Disco oder beim Liferockkonzert das Wummern vom Bass auch im Bauch wahrnimmt.
So können Täubchen spüren, dass jemand angegangen oder gelaufen kommt (die Bewegungen der Füße auf dem Fußboden, also was Menschenfüße angeht), und sie nehmen auch die Schwingungen vom Händeklatschen wahr, glaube ich.
Wenn sich eine Partnerkatze anschleicht (beispielsweise für Fangespiele), könnte es sein, dass das Täubchen das dann nicht mitbekommt, und Fauchen etc. hören sie natürlich auch nicht, aber sie nehmen natürlich die Gerüche, die das andere Katz aussendet (olfaktorische Kommunikation), wahr und auch die Körpersprache der anderen Katze (Ohren, Schwanz, Bart, Gesicht usw.).
Daher habe ich keinen Zweifel, dass das taube Katerchen sich angemessen mit den beiden etwas älteren Mädels verständigen kann.
Eine andere Frage ist es allerdings, wie gut diese Katzen jeweils zueinander passen würden, also ob es dauerhaft eine günstige Kombi ist.
TE, wie "raufig" sind denn deine beiden Mädels? Oder spielen sie ausschließlich Mädchenspiele (Nachlaufen, Antatschen, Fangen, Auflauern)?
Kennen die beiden kleinen Mädchen andere Kater aus ihrer Kittenzeit? Haben sie evtl. Brüder gehabt oder kleine Kater aus einem anderen Wurf, so dass sie das Spielverhalten der Kater schon kennen gelernt haben?
Ansonsten kann so eine Vergesellschaftung sehr schnell nach hinten losgehen!
Früher oder später kommt das Katerchen - taub oder nicht - ins Pöbelalter, so mit ca 8 Monaten aufwärts. Flegeljahre nannte man das früher bei Jungs (männlichen Teenagers der menschlichen Gattung ^^), und ich kenne diese Zeiten sehr gut von unserem halb Blinden, Moody, der zu drei erwachsenen Damen zog und dann den Macker raushängen lassen wollte (aber immer wieder was auf den Hut bekam von seinen Weibern 😀).
Mitleid allein ist kein guter Ratgeber für die Aufnahme eines Handicats, das ist ganz wichtig zu wissen!!!
Handicats sind nicht dankbar!!!
Sie sind vor allem eins: eine KATZE!
Mit allen Zicken und Pöbeleien, die gesunde Katzen auch haben, und sie können auch kratzen, fauchen, unsauber sein, rumkotzen und all das tun, was gesunde Katzen auch tun, wenn sie mies drauf sind oder ein Problem haben.
Handicats (und auch andere "nicht so schöne" Katzen) sollten nicht "dankbar" sein müssen! Sie sollten einfach nur Katze sein dürfen, wie ihre gesunden und schönen und pflegeleichten Brüder und Schwestern auch.
Danke!
Von daher, TE: bitte überlege genau, ob die Konstellation mit dem Katerchen passen würde (ich sehe da, wie gesagt, schon ein paar Schwierigkeiten), also dass eine gute Aussicht besteht, dass die drei sich dann auch ihr Leben lang verstehen würden. Bei Moody wussten wir vorher, dass die Wahrscheinlichkeit sehr groß wäre, dass es passen würde mit den drei Mädels, denn ich war zuerst auf der Suche nach einem "Mädchenkater", und Moodys Züchter kann seine Katzen sehr gut einschätzen und fand ihn dann passend und hat ihn mir vorgeschlagen.
Dass Moody ein Handicat ist, macht die Sache rund, aber ich gehe nicht aktiv auf die Suche nach Handicats (eher erwischen sie mich von selbst 😉).
Alles Gute für das Katerchen, und ich würde mich natürlich sehr freuen, wenn es mit deinen Mädels passen würde, aber das Wichtigste ist, dass es eben wirklich ein Leben lang passt und nicht aus einer reinen Mitleidsaktion heraus gehandelt wird!
LG